Ölfarben - Ein Haufen fragen für Anfänger

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JanSOLO
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Beitrag von JanSOLO » 27. Jan 2011, 20:49

Dinge, die dir klar sein sollten, wenn es um Farben geht:

-Farben mit Farbtonnamen wie Cadmium, Ultramarin, Pyrrol, Phtalo, Umbra usw. weisen auf die Pigmente hin, aus denen die Farben bestehen. Das sind dann immer die speziellen Mineralien oder Stoffe, die den Namen der Farbe geben. Diese speziellen Töne sind auch schwer zu mischen/zu imitieren ... daher nimmt man genau dieses eine Mineral/Stoff
-Es gibt nicht das optimale Gelb, Rot, Blau als Farbe, woraus man, wie in der Farbtheorie, alle Farben mischen kann
-Farben bestehen aus Single-Pigmente oder Misch-Pigmenten. Im grunde brauchst du nur, die single-Pigment-Farben, die man nicht selber mischen kann und aus denen sowieso nur die Misch-Pigment-Farben gemischt werden.
-Es gibt Farben, die in der Farbtheorie mischbar sind, aber mit Acryl oder Öl nur unschön (kein optimales Ergebnis) zu mischen sind. Das ist vorallem violett, türkis. Solche Farbtöne muss man kaufen, wenn man wirklich optimale Farben haben will
-Es gibt Farben mit transparenten tt und opaquen dd Pigmenten. Mischungen aus tt+tt, tt+dd, dd+dd verhalten sich immer anders
-Des anderen Künstler seine Farbpalette ist auf seine Arbeitsweise optimiert und nicht allgemeingültig. Es gibt Leute, die transparente Farben zum Mischen von dunklen Farben nutzen. Es gibt Leute die Königsblau und burnt Sienna zum Mischen von warmen oder kalten grautönen benutzen , Andere verzichten auf Schwarz, andere wiederum lasieren mit ihren Farben mehr. Du musst also deine eigene Palette zu deiner Arbeitsweise finden.
-Der genaue Farbton für ein Bild ist eh nicht so wichtig. Der kann ruhig etwas daneben liegen. Wichter ist der Helligkeitswert und die Sättigung. Daher sind auch mit S/W, blau, gelb, rot tolle Bilder möglich statt "evil knievel"-optimums-Palette.
-Wenn du aber deine Palette gefunden hast, dann achte besonders darauf, ob du den Farbton bei deiner Malweise mit deckenden oder transparenten Pigmenten brauchst. Hab z.B. Ultramarin und burnt sienna schon als dd und tt gesehen.
-transparente Farben würde ich ehr teuerer kaufen als deckende. Da ist es nämlich wichtig, dass die Transparenz nicht durch "Dünnflüssigkeit der Pigmente" im Bindemittel entsteht, sondern dass die Pigmente selber transparent sind und die Pigmentdichte trotzdem hoch ist, um leuchtende Farben zu kriegen.

sr87
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Beitrag von sr87 » 28. Jan 2011, 02:40

alles klar. danke!

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weasel
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Beitrag von weasel » 28. Jan 2011, 18:11

Danke für den Beitrag JanSOLO!

J-Lo1402
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Beitrag von J-Lo1402 » 31. Jan 2011, 11:21

es wurde schon einiges beantwortet, trotzdem meine Tipps dazu, habe in der Kunstschule mit Öl gelernt...


1)
Die Pinsel sollten von guter Qualität sein, ich hatte immer die DaVinci, die mMn nicht gerade billig waren/sind - aber sie halten. Es gibt natürlich spezielle Pinsel für Öl/ Acryl, aber wenn deine im guten Zustand sind, würde ich mir deswegen keine neuen kaufen! Schaber/ Spachteln, etc. - je nachdem, wie dein Stil ist, benötigt man aber nicht am Anfang.

2)
Wir in der Schule (Geld war knapp) haben auf Holzpress-Spanplatten gemalt. Diese bekommst du sehr günstig beim Bauhaus (wo sie Dinge verkaufen zum Basteln oä), vielleicht oft gratis (wenn Abfall). Diese haben wir dann abgeschliffen und mit weißer Wandfarbe bemalt - geht auch super und sind kostengünstiger.
Bezüglich Papier weiß ich nicht, ob Öl auf Papier geht, hier würde ich zu einem sehr dicken, schon fast kartonartigen Papier greifen bzw. beim Fachhändler nachfragen (solange du nicht zu sehr pastös aufträgst, müsste es mMn funktionieren)

3)
Terpentinersatz. Bzw. bei so Industriewaschbecken mit viel Seife.

4)
Terpentinersatz. Du trägst ganz wenig (!!) Farbe Öl auf deine Palette (alter Teller tut es auch), tunkst den Pinsel kurz ins Öl ein, nimmst etwas Farbe und los gehts.
Mir hat die Ölmalerei immer gefallen, da du mit wenig Farben so viel machen konntest und auch noch Wochen (!) später eine Stelle verbessern konntest.

5)
Wir haben in der Schule mit den Grundfarben angefangen: viel Weiß (Titanweiß - wirst du oft benötigen...) Rot, Gelb, Grün, Dunkelblau, Schwarz und für Schatten dann Braun (braun wirkt oft schöner als Schwarz und ist auch nicht so hart).
... ich habe mittlerweile eine ganze Sammlung und male leider nicht mehr damit ( :) meine Mutter beschwerte sich immer, da es dann im meinem Zimmer so stank )

6)
Bücher - Tipps kann ich dir hier leider keine geben, da ich es ja in der Schule gelernt habe... einfach mal zum Fachhändler oder Thalia (weiß nicht, ob es den in Deutschland gibt) schauen und durchblättern, was dich persönlich anspricht.
Ich bestelle hin und wieder auch gerne bei Amazon, weil da die Auswahl - auch oft an englischen Büchern viel größer ist als wie für Deutschsprachige.

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ThomasVeil
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Beitrag von ThomasVeil » 31. Jan 2011, 18:57

Nein, keine Ölfarbe, der Verkauf riet ihr für den Winter davon ab.
Stattdessen habe ich ein paar Acryl Tuben
Haha! So ein Schwachsinn. Der Verkaeufer gehoert geohrfeigt.

Ansonsten will ich nur mal das Palettenmesser verteidigen. Erstmal: Billigvariante oder gar Plastik geht ja mal gar nicht. Kauf gute Quali, so ein Messer kann dich auf Jahrzehnte begleiten.
Ausserdem mische ich persoenlich fast ausschliesslich mit dem Messer - kann mir nicht vorstellen wie man mit nem Pinsel aehnlich konsistente Farben hinkriegen koennte. Gutes Mischen ist extrem wichtig.
Es ist auch sehr praktisch fuers malen von scharfen Kanten.

Wegen Pinselwaschen: Hier gibt es in den Kunstlaeden VCA (Vegetable Cleaning Agent). Das ist ein putzmittel was ideal ist fuer Pinsel usw. - das verkuerzt die Putzzeiten sehr stark, da es die Pigmente viel schneller rausswaescht als Terpentin. Obendrein ist es vertraeglicher fuer Pinsel, Gesundheit und die Umwelt.
Wuesste selber gern ob es das auch in anderen Laeden gibt - vielleicht billiger als im Kunstladen.
webseite: http://www.oxpal.com - mein patreon projekt: https://www.patreon.com/oxpal

sr87
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Beitrag von sr87 » 20. Apr 2011, 03:05

hab ne frage zum trocknen von ölbildern. man trägt ja bei einigen ölmaltechniken eine reihe von schichten auf, um eine lasur oder erhöhung drüber zu malen. frage: wer malt so und wie bekommt man die trocknungsphase so schnell wie möglich hin bzw wie trocken muss die farbe überhaupt sein, damit man lasieren kann. ich mein erstens mit malmitteln kriegt man ne trocknungsbeschleunigung hin und zweitens mit viel luft. kann man nich einfach mit nem fön dran? hab grad keinen zur hand.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 20. Apr 2011, 03:20

klar geht das. die alten meister haben alle mit fön gearbeitet ;).
nein ernsthaft, ich würds lieber lassen. aber probier doch mal alkydharz ölfarbe, die trocknet sehr schnell. wenn ich damit mal gemalt hab war in der regel am nächsten tag alles was ansatzweise lasierend gemalt war fingertrocken.
glaub es gibt auch malmittel mit diesem harz die die trocknungszeit beschleunigen. gibt auch noch was anderes um die trockung zu beschleunigen (kobalt sikkativ heißts glaub ich), aber das soll zu schwer zu dosieren sein.

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 20. Apr 2011, 08:19

Jupp, der Martin hat recht. Fön ist übrigens gaaaaanz schlechte Idee: das macht die Ölfarbe sogar - wegen der Wärme - dünnflüssiger. Aber "viel Luft" ist schon insofern richtig, als "Trocknung" bei Ölfarben nichts anderes als Oxidation bedeutet: Bestandteile des Öls reagieren chemisch mit dem Luftsauerstoff.
Ansonsten: Martins Hinweise sind allesamt korrekt, Sikkativ würde ich Anfängern auch nicht empfehlen (wegen der schwierigen Dosierung).
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

sr87
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Beitrag von sr87 » 20. Apr 2011, 11:49

wegen den alkydharzfarben: ich hab mir neulich erst einige tuben wasservermischbare ölfarben geholt. hat teuer geld gekostet. ich misch da jetzt trocknugsbeschleunigendes malmittel von artisan rein oder wasser bzw feuchte den pinsel etwas an. werd ma schauen obs was bringt. wenn nen fön zu warm ist, würd nen ventilator was bringen oder is das alles quatsch?

ich mein nur hab gelesen, dass bei manchen maltechniken zich schichten aufgetragen werden und ein bild mehrere monate dauern kann. find ich total übertrieben. mir wärs am liebsten mit maximal nen paar tage wenns sein muss. wenn ich zb die bilder von luis royo anschau...hab auch eins bei mir in der wohnung hängen...wie malt denn der zb oder der christophe vacher http://vacher.squarespace.com/personal- ... tercolors/? dauert das bei dem auch endlos lang bis zich schichten jeweils getrocknet sind oder wie ist das bei euch?

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 20. Apr 2011, 12:35

von der wasservermalbaren ölfarbe hab ich mir mal 2 tuben schwarz und 2 tuben weiß gekauft, eine studie damit gemalt und sie dann nie wieder benutzt. ich fand die trockneten noch viel langsamer als gewöhnliche ölfarbe und die braucht schon lange. mit den alkydharz farben komm ich viel besser klar.

sr87
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Beitrag von sr87 » 20. Apr 2011, 13:22

MartinH. hat geschrieben:von der wasservermalbaren ölfarbe hab ich mir mal 2 tuben schwarz und 2 tuben weiß gekauft, eine studie damit gemalt und sie dann nie wieder benutzt. ich fand die trockneten noch viel langsamer als gewöhnliche ölfarbe und die braucht schon lange. mit den alkydharz farben komm ich viel besser klar.
wo finde ich denn solche farbe?

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 20. Apr 2011, 15:22


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Beitrag von Chinasky » 20. Apr 2011, 16:47

Ventilator ist ausch Quatsch. Nochmal: Es handelt sich um eine chemische Reaktion (Oxidation, sozusagen vergleichbar mit einer Verbrennung ;) ), und die findet dort statt, wo das Öl mit dem Sauerstoff reagiert. Wenn nun die Ölschicht oben schon angetrocknet ist, kommt der Sauerstoff schwieriger an die "inneren" Farbanteile. Da hilft auf der Ventilator nix, es sei denn er weht so heftig, daß die Farbe wie ein sturmbewegtes Meer aufgewühlt wird. :D Lasurmalerei ist auch für Anfänger nicht sooo sinnvoll, jedenfalls nicht das Arbeiten mit x Lasurschichten. Und wenn man Lasurschichten malt, dann sind die sehr dünn und brauchen auch nicht sooo lang zum Trocknen. Ein Tag pro Schicht sollte locker reichen - nur dann, wenn man die nächste Schicht aufträgt, sollte man das zügig machen und nicht mit dem Pinsel die drunter liegenden Schichten wieder ankratzen/anlösen.
Mehr als drei, vier Schichten verwenden nur wenige Künstler, der berühmteste war wohl Tizian, von dem man sagt, er habe zwölf, dreizehn und mehr Schichten übereinandergelegt, um die changierenden Hauttöne hinzukriegen.
Damals wurde häufig noch Kremserweiß verwendet - ein recht transparentes Weiß, welches Bleisulfit enthält und daher katalytisch (d.h. trocknungsbeschleunigend) wirkt. Ist heute leider verboten. ^^
Probiere am besten, nicht mehr als zwei Lasurschichten übereinander zu legen am Anfang. Am besten nur eine Lasurschicht auf die Untermalung - die dann halt schon die Tonwerte recht ausgearbeitet enthalten sollte.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Beitrag von WhiteLady » 20. Apr 2011, 17:59

Ähm, blöde Frage - warum nicht einfach Acrylfarben nehmen? Die trocknen schnell und lassen sich auch pastos auftragen?

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Beitrag von sr87 » 20. Apr 2011, 22:10

weil keine ahnung...hehe. veruchs halt ersma mit ölfarben und schau wie gut ich mit zurecht komm aber werds noch mit acryl ausprobieren. das letzte mal, dass ich mit acryl gemalt hab war im kunst-lk. alles zu seiner zeit.

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Beitrag von sr87 » 21. Apr 2011, 15:17

MartinH. hat geschrieben:von der wasservermalbaren ölfarbe hab ich mir mal 2 tuben schwarz und 2 tuben weiß gekauft, eine studie damit gemalt und sie dann nie wieder benutzt. ich fand die trockneten noch viel langsamer als gewöhnliche ölfarbe und die braucht schon lange. mit den alkydharz farben komm ich viel besser klar.
komisch...ich hab gelesen, dass wasservermischbare ölfarben schneller trocknen als klassische. also habs probiert und die dünnen schichten waren schon nach einem tag recht trocken. also nurnoch etwas geklebt. ich hab die von cobra. was heißt eigentlich fingertrocken? so dass bei berührung mit dem finger nichts mehr abfärbt?

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ThomasVeil
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Beitrag von ThomasVeil » 24. Apr 2011, 11:11

Hab selber nicht mit den Aklyd Farben gearbeitet - aber ich denke mal das mit dem trocknen bedeutet wann das gesamte Bild voll durchgetrocknet ist. Das kann bei normalem Oel schon mal ein Jahr dauern. Bis es beruehrungstrocken ist kann dagegen wiederum bei Alkyd laenger dauern (bei Oel allgemein so etwa einen Tag je nach Dicke).

Ich persoenlich halte mich fern von dem modernen Zeugs :D Man weiss ja nie wie lange das wirklich haltbar ist bevor es einer mal ein paar hundert Jahre ausprobiert hat.

Acryl mag ich selber gar nicht, wegen dem unangenehmen taktilen Gefuehl. Wuerde mich aber mal interessieren wie haltbar das ist.
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MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 24. Apr 2011, 11:20

[quote]was heißt eigentlich fingertrocken? so dass bei berührung mit dem finger nichts mehr abfärbt?[/quote]

so meinte ich es zumindest. ob das offiziell so gesehen wird weiß ich nicht. meine studie mit den wasservermalbaren ölfarben und passendem malmittel hat nach über einer woche noch gefärbt, firma weiß ich nicht mehr. meine alkyd ölbilder waren spätestens nach 2 tagen so trocken das man mit dem finger drübergehen konnte und sie sich nichtmal klebrig anfühlten und auch keine farbe am finger blieb.

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Beitrag von sr87 » 24. Apr 2011, 13:50

ich hab grad drüber nachgedacht als untermalung und weißhhöhungen acryl zu verwenden und darüber mit öl zu gehen. an der untermalung will man ja eh keine änderungen beim malen vornehmen also kann die schnell trocknen und ich kann gleich mit dem malen mit öl anfangen.
Zuletzt geändert von sr87 am 24. Apr 2011, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.

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aeyol
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Beitrag von aeyol » 24. Apr 2011, 13:59

Ich glaube das ist weniger empfehlenswert, sr87 - zumindest langfristig nicht. Aber dazu kann Dir Chinasky oder Martin sicher mehr erzählen, ich meine mich nur dunkel zu erinnern, dass das keine gute Idee ist und habe es selbst noch nicht ausprobiert, auch wenn ich mit dem Gedanken auch mal gespielt hatte.
Wenn ich kein Frosch wär´, könnten Vögel fliegen.

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Beitrag von sr87 » 24. Apr 2011, 14:47

hab das grad aber auch hier gelesen: http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... sgaUvdjwCw neben dem bild mit dem mädchen steht das.

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Beitrag von MartinH. » 24. Apr 2011, 15:28

mach die untermalung lieber mit viel lösungsmittel und ölfarbe. das sollte dann auch nicht besonders lang zum trocknen brauchen. und mal ehrlich, ist das so ein großes problem wenn die untermalung nicht SOFORT trocken ist? willst du plein air malen? dann bereite dir doch einfach mal ein paar malgründe mit einer untermalung deiner wahl vor. soweit ich mich erinnere untermalt chinasky gern mit der komplementärfarbe zur später im bild dominanten farbstimmung. also ein kühles stillleben kann dann orange untermalt sein.

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Beitrag von Chinasky » 24. Apr 2011, 16:47

Im Prinzip ist es nicht verkehrt, die Untermalung mit Acryl oder Tempera zu malen, der verlinkte Artikel ist diesbezüglich ganz gut. Problematisch wird es, wenn Du später nochmal auf die Ölflächen dort, wo Du schnell trocknende Partien haben willst, erneut mit Acryl oder Tempera malst - dann sind Risse vorprogrammiert (denn das Öl unter der Acrylfarbe arbeitet noch über Monate hinweg, während Acrylfarbe halt sofort trocken ist.

Ich find's bloß zu aufwändig, mit zwei Maltechniken an einem Bild zu arbeiten, denn Martin hat ja auch recht, wenn er vorschlägt, die Untermalung mit viel Lösungs, bzw. Malmittel in Öl zu malen: Je nach Pigment ist so eine dünne Schicht nach wenigen Stunden trocken.

Wenn aeyol meint, so ein Vorgehen (Acryluntermalung, Öl darüber) sei langfristig nicht empfehlenswert, gibt's dafür verschiedene Argumente. Beispielsweise lassen sich mit Acryl bemalte Leinwände nicht so gut abspannen und aufrollen, weil das Acryl später richtig hart ist (während selbst ganz durchgetrocknete Ölfarbe noch ein bisserl flexibel ist). Außerdem macht man es potentiellen Restauratoren umso schwerer, je mehr verschiedene Malmaterialien man verwendet.

Naja - m.M.n. sollte man nicht vorher zu viel theoretisieren, sondern lieber alles mal selbst ausprobieren. Wenn Du schon Acrylfarben hast, probiere die mal zur Untermalung aus. Ansonsten würde ich nicht raten, extra dafür welche anzuschaffen - eine entsprechend (siehe Martins Post) dünne Untermalung mit Ölfarbe erfüllt den gleichen Zweck. :)
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Beitrag von sr87 » 25. Apr 2011, 03:40

naja en bischen acryl hat ich noch hier. fürs ausprobieren langts.
hab mal hier nen anfang gewagt. hab allerdings noch nich so den plan und einfach ma so gemacht wie ich meine. hab mit crimson red in acryl untermalt und dann einfach ma mit öl titanweiß erhöht und hier und da umbra gebrannt und schwarz hinzugegeben. das wär dann schritt eins. wies weitergeht mal sehen...hi.
http://www.pictureupload.de/originals/6 ... ige_01.jpg

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 25. Apr 2011, 12:25

ich wage zu behaupten als nächstes wird chinasky dir raten auf einem vieeeel größeren format zu malen. im grunde kann ich mir auch sparen hier was zu schreiben solang er noch mitpostet. ich weiß eh so gut wie alles über ölmalerei von ihm :D. und was ist das für ein malgrund? wenns normales papier ist dann brauchst du dir über haltbarkeit bei öl+acryl keine gedanken machen weil auf lange sicht die ölfarbe allein schon das papier zersetzt.

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