Beim Aquarell gibt es welche, die sagen man soll von Hell nach Dunkel malen, dann gibt es wiederum welche die sagen das Gegenteil (ich habe entgegen der Meinung meines Kunstlehrers einfach mal von Dunkel nach Hell gemalt, und am Ende sah es auch gut aus). Ich habe mal ein zwei Aquarell Kurse gemacht, und kann dir erst mal sagen, dass Aquarell verdammt schwierig ist, und man wie bei fast jeder Kunstform erstmal viele Niederlagen bzw. verunglückte Versuche hinnehmen muss, bevor man besser wird. Man muss üben, üben und nochmal üben...
Meine Tips vorneweg:
- Kaufe dir, (wenn du es damit ernst meinst und so viel Geld ausgeben willst / oder leih dir einen aus) einen "guten" Aquarell-Malkasten. Also nicht sowas von Aldi, sondern einen Schminke oder ähnliches. Billige Aquarellkästen haben auch entsprechende Qualität - man merkt es einfach, wenn an den Farb-Pigmenten gespart wurde. Ausrüstung ersetzt zwar keinen Skill, aber ein gutes Equipment ist schon mal die halbe Miete.
- Male auf starkem bzw. dickem Papier, am besten natürlich auf Aquarell-Blöcken. Die haben die von Triton genannten Vorteile.
- Schau dir auf jeden Fall erst einmal Tutorials an oder lies etwas über diese Kunstform. Es gibt vieles zu beachten, bevor man loslegt, und Fehler lassen sich (leider) nachher kaum noch ausbügeln.
- Nimm dir genügend Zeit bzw. bringe Geduld mit. Es gibt verschiedene Techniken, mit Aquarell zu malen, und im Grunde ist es, wie in Photoshop mit Layers (Ebenen) zu arbeiten, da man Schicht über Schicht malt, und die Schichten allesamt transparent sind. Je nach gewünschtem Effekt, lässt man die untere Schicht erst trocken (Im Notfall nimm einen Fön, damit es schneller trocknet, aber pass auf, dass durch den Luftzug die Farbe nicht verläuft) oder auch nicht, bevor man mit dem Pinsel drüber geht und die nächste Schicht darauf legt.
Wenn du die Schichten trocknen lassen willst, pass auf, dass sie auch wirklich trocken ist. Sonst kommt es ganz schnell zu ungewollten Effekten. Am besten experimentiere einfach mal.
- Wie WhiteLady schon gesagt hat: du musst vorher einen guten Plan haben, wie dein Bild nachher aussehen soll. Bei Aquarell kann man nicht wie bei Acryl oder in Photoshop einfach drübermalen. Die unteren Schichten stechen am Ende fast immer durch. Eine sorgfältige Vorzeichnung ist wichtig, außerdem musst du dir gut überlegen, wo es hell und dunkel ist - weiße Flächen werden NICHT mit weißer Aquarellfarbe bemalt. Die gibt es zwar, aber eine gut geplante, ausgesparte weiße Fläche sieht einfach viel besser aus, als nachträglich weiß drüber zu patzen, zumal ja sowieso alle Schichten mehr oder weniger transparent sind.
- Versuche am besten nicht, gleich am Anfang irgendwas aus dem Kopf zu malen (außer du hast so Krasse Erfahrung bezüglich Landschaften, Materialbeschaffenheiten, Licht und Schattenwurf etc. wie Daniel oder Chinasky), sondern arbeite nach Fotoreferenzen oder am besten nach der echten Natur. (Wobei ich malen im Freien bei starkem Wind ätzend finde
) Such dir Motive, am Anfang sind glaube ich einfache Stillleben am besten.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen und hab nicht völligen Humbug erzählt^^
Wenn du dir zu unsicher bist, was Aquarell angeht, dann schau dir mal in deiner Stadt um, vielleicht gibt es dort Aquarellkurse. Die VHS hat meistens ganz gute Angebote. In einem Kurs ist man meistens motivierter, etwas zu machen. Jedenfalls geht es mir so. Ich tue mich leichter, unter der Leitung eines Lehrers etwas gelerntes umzusetzen, als mir Tutorials anzuschauen und das mir dann autodidaktisch beizubringen. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden