Farbmanagement bzw. Color Proof in PS CS5

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Farbmanagement bzw. Color Proof in PS CS5

Beitrag von aeyol » 31. Jan 2011, 09:59

Ich bin von CS2 direkt auf CS5 umgestiegen, daher bin ich mir nicht sicher, ob sich bezüglich des Farbmanagements bereits bei CS3 oder CS4 etwas geändert hatte... aber wie ist das denn bei Euch, habt Ihr auch das Problem festgestellt, dass Photoshop mit den Farbräumen anders umgeht als früher?

Mir war zufällig aufgefallen, dass Bilder in Photoshop sehr viel blasser dargestellt wurden als in einem beliebigen Viewer, dann habe ich gesehen, dass standardmäßig der CMYK Proof eingestellt war (View - Proof Setup - Working CMYK). Und ich weiß von mehreren anderen, die auch das Problem (aber keine echte Lösung) haben.

Ich habe in den Voreinstellungen aber bisher nichts gesehen, wo ich den Standardproof ändern könnte. Und nun muss ich es für jedes Bild wieder neu umstellen (bzw. auch bei ein und demselben Bild immer wieder aufs Neue, wenn ich mehrere Tage daran arbeite). Das neeeervt. :roll:

Weiß zufällig jemand, wie/wo man den Standardproof ändern/festlegen kann?
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Beitrag von WhiteLady » 31. Jan 2011, 10:02

Illustrator CS5 macht denselben Mist... Du hast Recht, es nervt tierisch!

Ich frag mal drüben im hilfdirselbst-Forum - da gibts viele Druckvorstufenprofis, vielleicht wissen die ja was.

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Beitrag von WhiteLady » 31. Jan 2011, 10:47

Also per Googeln hab ich eine Sache schon mal gefunden: Ne Liste, wo die ganzen Voreinstellungsdateien liegen. Nutzt aber nix, bei mir ist in dem Ordner nix drin, wenn ich den im Explorer oben in die Dateipfad-Zeile eingeb, und wenn, dann wüsste ich auch nicht wie man so ne Datei verändert, außer sie in Photoshop zu verändern:
http://kb2.adobe.com/de/cps/828/cpsid_82893.html

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Beitrag von aeyol » 31. Jan 2011, 10:55

Bei mir ist dieser "Proof"-Ordner erstmal auch leer, das ändert sich erst wenn ich ein Custom Proof speichere. Und die erstellte Datei ließe sich dann wieder in Photoshop laden und ändern, ja... aber das ändert ja nichts an der Standardeinstellung.
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Beitrag von WhiteLady » 31. Jan 2011, 11:01

Kuck mal, ich hab hier ein PDF mit ner Anleitung zu nem Script gefunden, wie man den Proof wohl standardmäßig einschaltet:
nogajski.de/autosoftproof_doc/
(oben in die URL-Zeile eingeben, dann fragt er dich wo er das PDF speichern soll)

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Beitrag von WhiteLady » 31. Jan 2011, 11:38

Yay!!! ^_^ :insane: :lol:

Ich habs ausprobiert und es funktioniert!!!

Du musst dazu allerdings nicht nur die Anleitung durcharbeiten, sondern auch wirklich in der Scriptdatei was umstellen (bevor du sie in den Adobe-Ordner kopierst, wo er drauf zugreift, denn dort lässt sich die Datei nicht umspeichern), und zwar hab ich hier eingestellt

// im Falle von RGB und eingebettetem sRGB-Profil auch? (Web als CMYK-Proof?)
var sRGB = true; (statt false)

und hier

// Als Standard wird immer zum CMYK-Arbeitsfarbraum geprooft,
// wenn man das nicht moechte, kann man den Wert fuer useSpecialProofSetup auf true setzen.
// Der in der Variablen SpecialProofName hinterlegte Name ist das Setup welches dann immer eingestellt wird.
// ! Dieses muss dann natuerlich auch existieren, sonst wird jedesmal ein Fehlerdialog angezeigt !
var useSpecialProofSetup = true; (statt false)
var SpecialProofName = "autosoftproof";

Dann noch den benutzerdefinierten Proof mit Monitor-RGB und mit Namen "autosoftproof" anlegen, Photoshop neu starten und viola! Works like a charm. \o/

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Beitrag von aeyol » 31. Jan 2011, 12:51

Hey cool, vielen Dank!

Bei mir scheint es auch zu funktionieren... so ganz optimal finde ich diese Lösung jetzt nicht (weil nicht so wahnsinnig nutzerfreundlich), aber immerhin. :)
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Beitrag von WhiteLady » 31. Jan 2011, 13:03

Nutzerfreundlich ist es nicht, da hast du Recht. Aber anscheinend haben Adobe es nicht nötig, diese Funktion mal einzubauen - von dem, was so in dieser Anleitung mitschwingt, höre ich da ziemlich viel Unzufriedenheit von doch so einigen Leuten raus, die auf diese Funktion schon seit einigen Versionen von der CS warten.

Von daher - hey, solange es funktioniert, ich mein, man muss ja hinterher nicht nochmal "ran" und irgendwas umstellen, wenn man es einmal eingerichtet hat -, ist es mir eigentlich wurscht. Ich bin happy! :D

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Beitrag von artvandeley » 31. Jan 2011, 13:58

Könnt ihr mir das Problem nochmal schildern? Bis jetzt hab ich noch kein Problem bei CS5 damit gehabt, aber kann ja auch sein, dass ich was übersehen hab oder falsch verstehe.
Danke und GRuß
art

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Beitrag von aeyol » 31. Jan 2011, 14:21

Das Problem macht sich zunächst mal in der Form bemerkbar, dass Bilder in Photoshop sehr blass dargestellt werden. Wenn man sie dagegen in einem Bildbetrachter wie beispielsweise XnView anschaut, sind sie farbkräftiger.
Man stellt dann fest, dass in Photoshop der CMYK Farbproof aktiviert ist. Wenn man Strg+Y drückt und damit das Proofing fürs aktuelle Dokument(fenster!) ganz deaktiviert oder unter View > Proof Setup ein anderes Proof einstellt (Monitor RGB) macht sich ein krasser Tonwert/Farbunterschied zwischen den Bildern bemerkbar.

Das ist ja an sich nicht verwunderlich, ärgerlich ist nur die standardmäßige cmyk-Farbeinstellung, wenn man überhaupt nicht für Print arbeitet.


Man kann natürlich auch unter Edit > Color Settings unter Settings "Monitor Colors" einstellen (oder SRGB... was auch immer), aber dann bekommt man beim Öffnen von Dokumenten, die logischerweise einen anderen Farbraum haben, immer die Anfrage, ob man das Farbprofil konvertieren möchte.
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Beitrag von WhiteLady » 31. Jan 2011, 14:23

Gerne doch!

Photoshop und auch Illustrator zeigen, wenn man ne Datei öffnet, die beispielsweise in sRGB angelegt ist, die Farben so an, als ob der Farbproof auf CMYK stehen würde - obwohl der Farbproof initial nicht aktiviert ist. Die Farben sind sehr grau und entsättigt.

Erst wenn man den Proof per Hand mit Monitor-RGB aktiviert, zeigt er die Farben so an, wie man sie im RGB-Dokument auch beabsichtigt und angelegt hatte. Zum Vergleich: Wenn man den Farbproof mal mit dem CMYK-Profil aktiviert, sieht man die Farben so, wie man sie beim Öffnen gesehen hat, als der Farbproof "offiziell" eigentlich noch gar nicht aktiv war.

Hattest du das Problem noch nicht?

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Beitrag von artvandeley » 31. Jan 2011, 16:28

Hm, also bei mir sieht jedes Bild, das ein Farbprofil hat in jedem Programm, das mit Farbprofilen umgehen kann, gleich aus. Also Browser, Painter, Bildbetrachter, Photoshop.

Ausserdem aktiviere ich natürlich den Softproof nur zum Schluss, wenn ich sehen will wie die Farben dann im Druck oder in sRGB rüberkämen. Das ein Bild natürlich im MonitorRGB knalliger wirkt verwundert nun nicht, da der Farbraum dann komplett genutzt wird und nicht abgeschnitten werden muss. Das ändert aber nichts daran, dass dieses Bild in Wirklichkeit, also von der Datei her nicht farbiger oder sonstwas geworden ist.

Im Grunde ist also die Referenz Photoshop ( wenn ihr ein Monitorpofil habt) und mein Verdacht ist eher, dass andere Programme, die alles bunter darstellen nur nicht richtig mit eingebetteten Farbprofilen umgehen können bzw. diese nicht auf den Monitorfarbraum umrechnen.

Die ProofAnsicht sollte eigentlich immer deaktiviert sein, es sei denn man prüft ab und zu die Farbgebung auf das geplante Medium hin. Die Anleitung handelt im Grunde auch nur davon die Proofansicht immer aktiviert zu lassen. Wäre jetzt nicht so mein Wunsch, aber jeder wie er mag.

Grüße
art

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Beitrag von aeyol » 31. Jan 2011, 16:41

Vielleicht hängt das wirklich mit der Kalibrierung des Monitors zusammen. Ich bilde mir ein, das Problem zuhause auch nicht gehabt zu haben bisher, aber das muss ich heut Abend nochmal gezielt checken. Ich weiß aber ganz genau, dass es mir hier konkret nach dem Wechsel von CS2 auf CS5 aufgefallen ist, und dabei hat sich ja am Monitorsetting bzw. an der Kalibrierung nichts geändert.
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Beitrag von WhiteLady » 31. Jan 2011, 17:19

Kann ich nicht bestätigen.
Mein Monitor ist kalibriert.

Ich hab halt deswegen den direkten Vergleich, weil ich nen neuen Rechner hab und meine ganzen alten Daten vor kurzem von nem iMac von 2005 mit Cinema Display (nicht kalibriert) und der CS1 auf jetzt den PC (Monitor Dell Ultrasharp 2410, mit SpyderPro kalibriert) mit der CS5 migriert habe. Vorher die Daten in Photoshop CS1 geöffnet = genau richtig. Jetzt die Daten in Photoshop (oder auch Illustrator) CS5 geöffnet = zu flache Farben.

Ich bin mir deshalb 100%ig sicher, dass die Farben bei mir stimmen, weil immer, wenn ich meine Webseiten etc. auf nem unbeteiligten, unkalibrierten Monitor angeschaut hab im Browser, egal ob Firefox, IE etc. (bei Freunden, Familie etc.) ungefähr so ausschauten, wie sie sollten, sie sind niemals so krass abgewichen wie jetzt beim Öffnen in der CS5. Deshalb denke ich, dass das Farbmanagement bei mir stimmt.

Ich arbeite eigentlich immer in sRGB, weil ich dann doch meist fürs Web arbeite, statt das ECI RGB zu nutzen, und für den Druck konvertiere ich in IsoCoated v2. Auch da - nie Probleme vorher! Kam auch immer das raus, was ich vorher am Bildschirm bearbeitet hatte.

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Beitrag von artvandeley » 31. Jan 2011, 18:57

aeyol, die Monitorkalibrierung hatte ich nur mittelbar erwähnt, wird wohl nicht direkt damit zusammenhängen. Im Grunde meinte ich auch nur, daß wenn 1. euer Monitor profiliert ist und 2.das Bild ein eingebettetes Farbprofil besitzt Photoshop die Farben anzeigen müsste, die den tatsächlichen Datei-Daten entsprechen. ( Deine Bilder auf der Webseite haben übrigens gar kein profil, WhiteLady, also wird das auch bei jedem mal so, mal so dargestellt) Alles andere kann nur ein bug oder sonstwas sein, ich jedenfalls kann den auf meinem Mac nicht nachvollziehen. Vielleicht hat´s nur mit der PC-Version zu tun? Andererseits kann ich mir dann nicht vorstellen, dass das noch keine grösseren Kreise gezogen haben soll, ich mein, viele Profis arbeiten mit PC und PS5, ich hab´noch nix gehört in der Richtung.
Irgendwas muss da übelst schiefgelaufen sein, aber was?

Es ist jedenfalls keine Lösung alles in eurem Monitorprofil anzeigen zu lassen, da bin ich mir sicher. Um plattform unabhängig Bilder farbverbindlich darstellen zu können, braucht ihr natürlich geräteunabhängige Profile. ( Es sei denn, ihr schickt auch gleich euren Monitor immer mit, halte ich aber für unpraktisch)

Sorry, will nicht nerven oder besserwisserisch rüberkommen, klar ist nur, dass Photoshop so wie bei Euch nicht laufen sollte.

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Beitrag von WhiteLady » 31. Jan 2011, 19:38

Das ist richtig, ich habe die Profile nicht eingebettet beim Speichern für Web. Wenn man nicht gerade ein Addon installiert hat, können die Browser mit dem Profil ohnehin nichts anfangen, deshalb lasse ich es weg.

Das mit dem mal so, mal so dargestellt stimmt schon, denn die Monitore von Normalusern sind ja nicht kalibriert. Aber die Tonwerte und Farbanmutung waren nie so krass abweichend, dass ich dachte "das stimmt aber überhaupt nicht".

Ganz konkret habe ich das Pflaumenkuchen-Pinup auf dem alten iMac angefangen zu illustrieren. Ich arbeite immer mit Profilen, dieses Bild hab ich also wie alle anderen auch in sRGB angelegt. Ich weiß auch, wie ich die Farben dort angelegt habe, also welche Tonalität sie hatten. Nach dem Wechsel der Datei auf den PC mit CS5 zeigte mir Photoshop trotz Bildschirmkalibrierung die Farben sehr viel grauer und entsättigter an.

Warum wir jetzt darauf kommen, dass Photoshop zunächst den CMYK-Softproof anzeigt, obwohl der Farbproof nicht aktiviert ist, ist Folgendes:
  • Wenn man nach dem Öffnen den Farbproof aktiviert, ändert sich erstmal nichts (der Farbproof steht ja auch ab Werk erstmal auf CMYK).
    Wenn man den Farbproof aber dann auf Monitor-RGB umstellt, werden die Farben so angezeigt, wie ich sie ursprünglich auf dem alten Rechner angelegt hatte.
    Wenn ich dann wieder den Proof auf CMYK umstelle, sind die Farben genau so entsättigt wie beim Öffnen, als man eigentlich den Farbproof noch nicht aktiv hatte.
Und weil die Datei bei aktiviertem CMYK-Softproof farblich genau so ausschaut wie beim Öffnen, muss ich davon ausgehen, dass Photoshop beim Öffnen erstmal den CMYK-Softproof draufhaut.

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Beitrag von aeyol » 31. Jan 2011, 20:12

Hmpf... ich kann das Problem zuhause bisher nicht reproduzieren (meine Vergleichsversionen sind die PC Versionen).

artvandeley, was hast Du denn bei Edit - Color Settings eingestellt?

Der Grund dafür, dass ich den Thread hier eröffnet habe, war die Hoffnung, herauszufinden ob es vielleicht ein paar mehr Nutzern so geht... dann könnte man eben besser vergleichen, wo Parallelen bei Einstellungen, Version, Hardware usw liegen. Hier im Forum waren es ja zumindest schonmal zwei, und ich weiß noch von mind. zwei weiteren außer mir (bei denen weiß ich allerdings, dass die die selben Voraussetzungen haben wie ich, was die Hardware/Software/Einstellungen betrifft).
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Beitrag von WhiteLady » 31. Jan 2011, 20:49

Für die Farbeinstellungen kann ich nur immer wieder die kostenlose PDF-Broschüre von Cleverprinting in Bezug auf Farbmanagement empfehlen: http://www.cleverprinting.de/ratgeber2009.html

Ich weiß, du hattest mich nicht gefragt, aber wenns drum geht, zu kucken, ob alle die gleichen Einstellungen haben: Ich habe bei mir die Farbeinstellungen auf sRGB und IsoCoated v2. Eingebettete Profile beibehalten, beim Öffnen wählen, Relativ farbmetrisch, Tiefenkompensierung verwenden.

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Beitrag von aeyol » 31. Jan 2011, 21:10

Hm, ich habe hier (wo die Phänomene nicht auftreten) die UK Version und hatte an den Farbeinstellungen bisher nichts geändert, die standen auf "North America General Purpose 2" mit sRGB und US Web Coated v2 für CMYK. Compensation aktiv, preserve profiles (ask deaktiviert). Relativ farbmetrisch, hier auch.

Muss morgen nochmal gucken, was drüben eingestellt ist, aber vielleicht ist das ohnehin eine falsche Fährte.


Danke für den Link, da gucke ich bei Gelegenheit auch nochmal rein. :)
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Beitrag von WhiteLady » 31. Jan 2011, 22:20

Jo, das ist zwar viel Holz erstmal, ist aber was Farbmanagement angeht eine sehr, sehr gute und umfassende Grundlage.

sRGB als Standard-RGB ist schon mal nicht so verkehrt, und wenn du nix für den Druck in CMYK konvertierst, kann ja das US Web Coated keinen Schaden anrichten, eigentlich.
Das IsoCoated v2 CMYK ist halt in Deutschland sehr gängig bei den Druckereien (z. B. flyeralarm arbeitet auch damit). Man kann es sich auf der Webseite der European Color Initiative (ECI, eine Organisation, die die Synchronisierung von Farbprofilen in Deutschland zum Ziel hat) runterladen, unter Downloads, etwas weiter unten bei ICC-Profile der ECI:
http://www.eci.org/doku.php?id=de:downloads

Wichtig ist beim Wechsel zwischen RGB und CMYK, dass man das nicht über Bild > Modus einfach umklickt, sondern dass man es über Bearbeiten > In Profil umwandeln macht, nur dann werden die Farbwerte korrekt vom einen ins andere Profil umgerechnet.

Das war jetzt Farbmanagement in a Nutshell ;-)

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 31. Jan 2011, 23:41

Wichtig ist beim Wechsel zwischen RGB und CMYK, dass man das nicht über Bild > Modus einfach umklickt, sondern dass man es über Bearbeiten > In Profil umwandeln macht, nur dann werden die Farbwerte korrekt vom einen ins andere Profil umgerechnet.
und warum?

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Beitrag von WhiteLady » 31. Jan 2011, 23:56

Weil du bei "In Profil umwandeln" in der Anzeige siehst, was du tust, und noch die Möglichkeit hast, auf die Farben einzuwirken. Du kannst beispielsweise bei den Prioritäten wechseln zwischen "Relativ farbmetrisch", "Perzeptiv", "Absolut farbmetrisch" etc. und siehst dann je nach Einstellung im Hintergrund am Bild gleich, was er draus macht, und ob du das so willst - die einzelnen Prioritäten rechnen die Farben nämlich durchaus unterschiedlich um.

Wenn du das Profil einfach umklickst, wird einfach das Standardprofil auf das Bild geklatscht, ohne sich um die Darstellung zu kümmern - du befindest dich dann quasi im Blindflug. "In Profil umwandeln" sorgt dafür, dass bei der Umrechung vom ziemlich großen RGB-Farbraum in den relativ kleinen CMYK-Farbraum das Aussehen des Bildes erhalten bleibt, indem die CMYK-Werte den Farben zugeordnet werden, die am ehesten dem RGB-Wert entsprechen - indem du ihm sagst, welche Priorität er verwenden soll.

Die Frage ist auch, ob das Standard-CMYK-Profil, in das du per Klick über "Bild > Modus" wechselst, überhaupt das Richtige ist, was deine Druckerei gern hätte. Mit "In Profil konvertieren" kannst du das Profil ganz konkret auswählen (wenn du es vorher installiert hast).

Insgesamt gibt dir die Funktion mehr Kontrolle über den Umwandlungsprozess.

Und - man sollte auch nicht zu oft zwischen RGB und CMYK hin- und herwechseln, denn jedes Umrechnen hat einen Datenverlust zur Folge.

Um die Verwirrung komplett zu machen: Man verwendet "Bild > Profil zuweisen" (jepp, das gibts zusätzlich auch noch) nur dann, wenn man von jemand Fremdem ein Bild bekommt, das kein angehängtes Profil hat. Wenn das Bild nach dem Öffnen von den Farben her falsch erscheint (Photoshop hat es dann mit dem eingestellten Standardprofil geöffnet), kann man mit "Profil zuweisen" testen, welches der Profile am besten passt = das Bild am besten aussieht. Dieses Profil sollte man dann in der Datei mit abspeichern.

Steht alles in der Cleverprinting-Broschüre drin ;-)

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 1. Feb 2011, 01:16

Weil du bei "In Profil umwandeln" in der Anzeige siehst, was du tust, und noch die Möglichkeit hast, auf die Farben einzuwirken. Du kannst beispielsweise bei den Prioritäten wechseln zwischen "Relativ farbmetrisch", "Perzeptiv", "Absolut farbmetrisch" etc. und siehst dann je nach Einstellung im Hintergrund am Bild gleich, was er draus macht, und ob du das so willst - die einzelnen Prioritäten rechnen die Farben nämlich durchaus unterschiedlich um.
damit sagst du jetzt aber was ganz anderes als hier:
Wichtig ist beim Wechsel zwischen RGB und CMYK, dass man das nicht über Bild > Modus einfach umklickt, sondern dass man es über Bearbeiten > In Profil umwandeln macht, nur dann werden die Farbwerte korrekt vom einen ins andere Profil umgerechnet.
das klang erst so als wenn man über bild -> modus geht keine ordentliche profilkonvertierung gemäß den vorgaben stattfindet. aber genau das findet doch statt. und wenn ich weiß was ich tue sehe ich absolut null notwendigkeit das über den profil konvertieren dialog zu machen. und die aussage das es NUR darüber korrekt umgewandelt wird ist in meinen augen einfach falsch.
ich hab als cmyk arbeitsfarbraum iso coated v2 300% und bei den konvertierungseinstellungen relativ farbmetrisch und tiefenkompensierung verwenden. absolut farbmetrisch brauch ich nie und perzeptiv* beschrieb mir mein dozent an der fh mal spöttisch als "so bunt wie möglich", das will ich auch nicht ;). wenn ich immer bei relativ colorimetrisch bleibe komme ich auch nie in die verlegenheit mal nicht mehr zu wissen wie ich bei projekt xy vor 3 jahren meine rgb dateien in cmyk umgewandelt hab wenn ich an dem projekt nochmal was ändern soll und den weg vom rgb arbeitsfarbraum zum druck pdf wiederholen muss.

danke für den tipp mit der broschüre. ich kenn die, hab sie aber nicht gelesen. ich glaub ich weiß genug über colormanagement in photoshop aus meinem studium (wahrscheinlich der beste kurs den ich hatte) und detailwissen über pdfs brauchte ich bis dato nicht, da ich da exakte vorgaben von den druckereien in form von joboptions hab die ich anwenden muss.

ich hab spaßeshalber grad mal reingeschaut und den ersten absatz den ich lese halte ich schon für fragwürdig. ich kanns leider nicht rauskopieren, aber auf seite 40 2. abschnitt steht das man unprofilierten rgb dateien nie den arbeitsfarbraum zuweisen soll. man soll das colormanagement deaktivieren. ja, und dann? soll man dann für immer mit auf dieser datei basierten daten ohne colormanagement arbeiten? erstens ist soweit ich weiß die übereinkunft das man unprofilierten daten das sRGB profil zuweist, zweitens wäre immer am besten den datenzulieferer zu fragen ob der weiß welches profil zuzuweisen wäre und drittens gibts immernoch nen haufen situationen wo es scheiß egal ist welchen farbraum man dem bild zuweist weil ohne profil die farbverbindlichkeit eh hin ist und man das ganze ja möglicherweise beim weiterverarbeiten farblich eh total verändert. das colormanagement einfach zu deaktivieren ist in dem fall sicher keine hilfe.
und fürs maximale klugscheißen: für den fall das man unprofilierte webgrafiken bearbeitet bei denen bestimmte rgb werte exakt beibehalten werden sollen KÖNNTE man das colormanagement ausstellen, man könnte in meinen augen aber auch irgendein profil zuweisen (zuweisung = werte gleich, aussehen anders) das idealerweise nicht zu weit vom monitorfarbraum abweicht, damit arbeiten und dann später ohne vorherige profilkonvertierung unprofiliert speichern. mit meinen webgrafiken arbeite ich auf srgb und speicher sie dann unprofiliert ab weils die meisten browser ja eh nicht unterstützen. alles andere bearbeite ich auf ecirgb v2 iccv4 und wenn ich unprofilierte bilder aus dem web öffne (refs z.b.) dann weise ich denen auch diesen farbraum zu statt sRGB, weil der ecirgb farbraum näher an meinem monitor ist und dann das aussehen weniger stark abweicht beim zuweisen zu dem was ich im browser gesehen hab. ich vermute man könnte das monitorprofil zuweisen damits auch mit profil keine farbabweichungen gibt, aber sowas macht man nicht :D.

*edit: huch, hier hat sich der fehlerteufel eingeschlichen und ich habe dem guten mann unrecht getan. gemeint war der modus "saturation" nicht "perceptive". sorry.
Zuletzt geändert von MartinH. am 1. Feb 2011, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 1. Feb 2011, 09:47

WhiteLady hat geschrieben:Wenn du das Profil einfach umklickst, wird einfach das Standardprofil auf das Bild geklatscht, ohne sich um die Darstellung zu kümmern - du befindest dich dann quasi im Blindflug. "In Profil umwandeln" sorgt dafür, dass bei der Umrechung vom ziemlich großen RGB-Farbraum in den relativ kleinen CMYK-Farbraum das Aussehen des Bildes erhalten bleibt, indem die CMYK-Werte den Farben zugeordnet werden, die am ehesten dem RGB-Wert entsprechen - indem du ihm sagst, welche Priorität er verwenden soll.
Um das zu vervollständigen: Die Umrechnung/Umwandlung über >Modus; etc.. richtet sich nach den globalen Farbeinstellungen die man seinem Photoshop zugewiesen hat. Die Umrechnung ist also nicht schlechter oder besser als "in Profil umwandeln" – der einzige Unterschied ist das man nicht über das Dialogfeld geht und folglich keine der zur Verfügung stehenden
Optionen nutzt.
Obwohl ich diese in 99,5% der Fälle unverändert lasse habe ich mir aber auch angewöhnt den "In Profil umwandeln" Dialog aufzurufen weil man da über die "Vorschau" genau die Veränderungen beurteilen kann (hin und her klicken). Wenn ich schon Farbe verliere (Meißt von RGB nach CMYK dann will ich wenigstens wissen wo ich sie verliere..;-).

Zu dem CS5 Problem kann ich nix sagen, ich hab das zwar hier rumliegen aber noch nicht installiert. Bei CS 4 hab ich zumindest keinerlei Probleme....

artvandeley
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Beitrag von artvandeley » 1. Feb 2011, 10:17

So hat´s WhiteLady doch auch gemeint, das "korrekt" bezog sich meinem Verständnis nach weniger auf die Ausschliesslichkeit als auf den empfohlenen korrekten Workflow.
Wenn Du , Martin, Deinen eigenen funktionierenden Workflow bereits gefunden hast, umso besser. Ich wage allerdings zu bezweifeln , dass so eine Lösung die optimale für verschiedene Aufgaben ist. Gut, es sei denn man macht die nächsten 20 Jahre immer dasselbe.
Kleines Beispiel könnte der launige Spruch Deines Dozenten über den perzeptiven intent sein. Klar, das bringt Lacher, ist aber sehr sehr verkürzt dargestellt und verleitet den unerfahrenen Anwender wohl zum Abhaken dieser doch in einigen Situationen alternativlosen ( ich liebe dieses Wort..haha) Umrechnung.
Aber davon weisst Du ja nix, weil Du über >Modus ja nie noch eine Option hattest.*peace*

Ansonsten habt ihr natürlich Recht, dass im Netz nach vorheriger Umrechnung oder Erstellung in sRGB keine Notwendigkeit hat noch ein profil draufzuklatschen. Mein Kommentar war auch nur darauf bezogen welche Dinge es mindestens braucht um farbverbindliche Aussagen machen zu können.
Wenn man das überhaupt will, ich geb aber nochmal zu bedenken, dass es nicht möglich ist in Photoshop ohne Farbmanagement zu arbeiten. Also ein wenig einlesen in den cleverprinting-link von WhiteLady ist auch nicht sooo viel verlangt.

art

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