Buy-Out-Lizenz

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oGerei
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Buy-Out-Lizenz

Beitrag von oGerei » 8. Jun 2011, 07:23

Guten Morgen DAF,

das Thema an sich gab es ja schon das eine oder andere mal, aber da ich daraus nicht wesentlich schlauer geworden bin, dachte ich mir, ich frag noch mal nach. Ich hab jetzt eine Anfrage für eine Cover-Entwicklung (Spiel) und der Kunde möchte natürlich später die Gestaltung weiterverarbeiten und anderweitig nutzen können. Allerdings habe ich noch nie ein Nutzungsrecht weiterverkauft und konnte auch in den letzten 2 Tagen durch google kein Stück schlauer werden, ich weiß welche Faktoren die Größe der Abschlagszahlung beeinflussen, habe aber weder einen Mustervertrag noch irgendwelche Kennzahlen gefunden.

In wie weit sich das Produkt jetzt überregional oder international vertreiben wird, weiß ich nicht, ich soll in den Credits genannt werden und brauche grundlegend jetzt ne Pi*Daumen-Schätzung, wieviel man für die Rechtevergabe eines Cover's verlangen könnte. Falls vielleicht jemand zufällig irgendwie eine Art Vertrag vorliegen hat und bereitwillig diesen teilen würde, wäre ich natürlich auch sehr dankbar :)

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 8. Jun 2011, 10:02

Hallo,

Kauf dir dringend ein Buch zu dem Thema, das ist ein zu umfangreiches, um es hier abzureissen (Designers Calculator von Wolfgang Maaßen z.B.)

Grundsätzlich wird dem Auftraggeber einer Illustration eine definiertes (und zu verhandelndes!) Nutzungsrecht "eingeräumt". Die entscheidenden Parameter hierbei sind:

– Nutzungsrecht:
"Einfach"(Du kannst dieselbe Arbeit jemand anderem verkaufen, eher selten der Fall) oder "Exklusiv"(Wie der Name sagt)
"... mit Bearbeitungsrecht" (Ein weites Feld, aber sehr wichtig! Das bearbeitungsrecht kann deinem Kunden erlauben deine Trollcharakters von anderen Illustratoren (!) mit Weihnachtsmützchen zu versehen wenn er mag, oder z.B. erlauben einen entwickelten Charakter als Animation zu verwursten...)

– Nutzungsart:
Z.B. Buchcover, Spielegrafik, o.Ä. hier ist entscheiden welche Medien genannt sind. Ein Buchcover darf ausschließlich auf dem Cover diese Buches verwendet werden, ein begleitendes Poster muss extra genannt und vergütet werden (Ausnahmen: z.B. die Werbemaßnahmen für das Buch mit dem Cover, da muss man es ja abbilden)

– Nutzungsumfang:
Z.B. die Höhe der Auflage,

– Nutzungsdauer:
eine zeitliche Befristung

– Nutzungsgebiet:
Lokal, national, international (Oder auch z.B. deutschsprachiger Raum).


Jeder einzelne dieser Parameter ist zu definieren und muss auch entsprechend vergütet werden. Nach einem Schlüssel seitens der Deisgnverbände errechnet man sich einen Faktor den man anschließend mit dem Werkhonorar multipliziert:

Werkhonorar
+ Nutzungshonorar (=Werkhonorar * Nutuzungsrechte-Faktor X)
––––––––––––––––––––––––––––––––––
= Gesamthonorar

Dieser Faktor bewegt sich theoretisch zwischen 1,0 und 2,5*.


Verständlicherweise will kein Auftraggeber sich damit beschäftigen, jeder möchte am liebsten alle Rechte auf alle Zeit, schon allein um in Zukunft keine Sorgen zu haben.

Ein TBO (Total buy Out) ist durchaus möglich, aber sollte entsprechend teuer sein. Ohne jetzt genau Zahlen im Kopf zu haben sollten alleine die Rechte mindestens(!!) das 3,5 fache** des Werkhonorars ausmachen.
Das wiederum will natürlich niemand bezahlen, aber man kann hier sehr gut das Beispiel des Bahntickets bringen: Am Bahnschalter wird ein zeitlich und räumlich unbegrenztes Freifahr-Ticket immer mehr kosten als eine Fahrschein zwischen Hamburg und Berlin am 16 August. Das sollte eigentlich jeder nachvollziehen können.

Ein Rat von mir: Lasse ich auf gar keinen Fall auf einen TBO ein, sichere dem Kunden alle möglichen, unumgänglichen rechte zu (Verhandlungsache!), aber behalte dir in jedem Fall Schlupflöcher offen (Z.B. Beschränkung auf Stückzahl/Auflage; eine zeitliche Begrenzung, o.Ä.) Das sollte auch für den Kunden in Ordnung sein, denn eine Vergütung weiterer Rechte würde nur anfallen wenn das Spiel ein großer Erfolg wird.

Denke immer daran das
1. Der Kunde diese ganzen Rechte die er will, in 99% der Fälle gar nicht nutzen wird
2. Die Rechte das entscheidende (!) Kapital an deinem Werk darstellen.
3. Dein Werk evtl. das nächste "Siedler von catan" wird, und du mit einem TBO rein gar nichts davon hast***!


* Tatsächlich ist diese Höhe in der Praxis (nur von mir?) kaum durchzusetzen, also mit Vorsicht geniessen! Aber um eine Relation reinzubekommen taugt das System ganz gut.
**Hier jetzt wirklich das 3,5 fache!
***Es gibt da noch die Möglichkeit bei einem Mißverhältnis von Honorar zu Leistung (Klassischer Fall: TBO für ein Butterbrot und anschließender Bestseller) im nachhinein auf "Angemessene Vergütung" zu klagen.

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WhiteLady
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Beitrag von WhiteLady » 8. Jun 2011, 10:05

Ich hatte dazu irgendwann mal nen hilfreichen Artikel gefunden von einem namhaften Designatelier, die das Ganze recht anschaulich darstellen:
http://www.beinert.net/faq/verguetung.html

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oGerei
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Beitrag von oGerei » 8. Jun 2011, 10:40

schindermichel
Vielen Dank, das war schon sehr ausführlich und ich finde das Thema auch super interessant, ich glaub das Buch werde ich mir gleich mal gönnen. Whitelady's Artikel ist auch gut, deckt meine Fragestellung leider nicht ausreichend ab :)

Wie ich generell meine Vergütung regel, hat sich im Laufe der Zeit schon eingependelt. Aber vielleicht sollte man mal nen Stick bzw. ne Linksammlung zu solchen Fragen erstellen, ich glaube früher oder später sind alle die Ihr Hobby zum Beruf machen wollen, bei solchen Problematiken angekommen und gerade wenn es immer um Kennzahlen der finanziellen Basis geht, ist das Internet recht geizig mit Informationen.

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 8. Jun 2011, 10:52

Seruvs,

das Buch ist halt das einzige das ich kenne, vielleicht gibts bessere?!)
Allerbeste Informationen bekommt man in meinen Augen bei der IO (Illustratoren organisation). Nach langem hadern bin ich da seit ein paar Wochen Mitglied und hab es nicht bereut, ganz im gegenteil :-)))

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Beitrag von aeyol » 8. Jun 2011, 11:50

Es gibt hierzu noch diesen klassischen ICOM-Ratgeber "Honorare, Verträge, Urheberrecht": http://www.amazon.de/Honorare-Vertr%C3% ... 072&sr=8-3

Ob der "besser" ist, kann ich aber nicht sagen. Der ist auch bald 10 Jahre alt.
Wenn ich kein Frosch wär´, könnten Vögel fliegen.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 8. Jun 2011, 12:24

diese rechenbeispiele sind alle schoen und gut, aber von meiner praxis her betrachtet erscheinen sie mir immer komplett weltfremd. wer von euch hat schonmal fuer nen job 80 euro pro stunde + nutzungsrechte im faktor 1x bis 3x von diesem grundpreis bekommen? vielleicht sollten mein kollege und ich ja die sparte wechseln ;). (ich arbeite an den meisten jobs zusammen mit einem anderen illustrator und wir machen auch als team akquise).
die bereitschaft geld fuer nutzungsrechte auszugeben war bei allen kunden mit denen ich bisher zu tun hatte sehr sehr gering. das was wir dafuer abrechnen ist echt ein witz. aber ich halte so hohe faktoren einfach fuer real nicht durchsetzbar. in meinen augen sind die meisten illustratoren, mich absolut eingeschlossen, schlichtweg ersetzbar. und die budgets die ein kunde fuer ein illustrationsprojekt hat sind nach oben hart begrenzt. wenn wir jetzt auf einmal 100% vom rechnungsbetrag als nutzungsrechte haben wollen, zusaetzlich zu dem grundverdienst den wir bisher hatten, waeren wir auf einen schlag alle unsere kunden los. wir bekommen so schon einige auftraege nicht weil unser angebot zu hoch liegt.
den stundensatz fuer den grundpreis abzusenken um einen hoeheren anteil an nutzungsrechten innerhalb des festen budgets abrechnen zu koennen halte ich fuer quatsch, denn was passiert wenn ein projekt nicht realisiert wird? dann muesste der kunde die nutzungsrechte ja nicht zahlen, weil er nicht "nutzt". und dann stehen wir dumm da und uns fehlt die haelfte vom geld das wir brauchen um auf nen ausreichenden stundensatz zu kommen um davon leben zu koennen. wenn das 2 mal im jahr passiert, was durchaus vorkommt, dann ist das schon finanziell ein herber schlag.
so einen fall wie "das naechste siedler" gestalten ist dann natuerlich suboptimal wenn man immer total buyout verkauft, aber die wahrscheinlichkeit das sowas passiert ist halt doch eher klein, mir ist wichtiger das ich ein grundauskommen und ne stabile versorgung mit jobs habe. und dank der konkurrenz durch andere illustratoren kann man halt nicht auf einmal das doppelte oder mehr an geld verlangen oder nur noch bruchteile der gewohnten nutzungsrechte abgeben ohne kunden zu verlieren. wenn ich in so ner firma sitzen und ein budget verwalten wuerde, ich wuerde auch nen neuen illustrator suchen wenn der alte auf einmal nicht mehr mit dem budget zu bezahlen ist, das mir zur verfuegung gestellt wird.
das einzige was mir an der total buyout geschichte so richtig quer geht ist wenn unsere grafiken in komplett anderen projekten weiterverwurstet werden ohne das man uns ueberhaupt fragt. z.b. wenn aus einem brettspiel ein iphone spiel gemacht wird. deswegen wollen wir digitale spiele demnaechst explizit ausschließen bei den ansonsten komplett vergebenen nutzungsrechten und dafuer suchen wir gerade noch nach einem sinnvollen verguetungsschluessel der in der paxis von kunden akzeptiert wird.
ich neige dazu die betraege da nicht mehr am prozentualen grundpreis des auftrags festzumachen, denn der aendert sich ja auch mit der zahl ueberfluessiger korrekturen und umwege auf kundenseite. und warum sollte ein job bei dem wir nachberechnet haben weil wir falsch gebrieft wurden beim nutzungsrecht fuer digitale spiele teurer sein?! das macht ja keinen sinn.
ich denke das einzige was sich da real durchsetzen ließe waere eine gewinnbeteiligung (wobei ich da sehr skeptisch bin und lieber von umsatzbeteiligung sprechen wuerde, da viele dieser projekte in meinen augen dazu verdammt sind nie gewinn einzufahren).
vorschlaege sind herzlich willkommen!

p.s.: von meinem selbstverstaendnis her lebt ein illustrator nicht von der schaffung geistigen eigentums, sondern von handwerklicher arbeit die auf zeitbasis in der regel mit pauschalpreisen pro projekt verguetet wird. nutzungsrechte sind das (sehr kleine) sahnehaeubchen obendrauf. ich denke die meisten kunden sehen dies aehnlich und stufen den illustrator wie einen handwerker ein. mache ich im grunde auch und finde ich in ordnung.
wenn man sich auf die abrechnung hoher nutzungsrechts betraege mit der argumentation des "geistigen eigentums" versteift, sehe ich da einen widerspruch zu dem wie manche jobs bei mir real laufen. ich hab z.b. einen kunden der mich meist minutioes brieft auf das was er haben will und mir per telefon noch extrem kleinschrittige anweisungen zu aenderungen gibt. das sind fuer mich dann jobs wo ich sagen wuerde da auf geistiges eigentum zu pochen waere glatt unverschaemt, weil mehr ideen vom kunden drin stecken als von mir. aber sowas ist ja meist eine gradwanderung, und wie soll man das von fall zu fall auseinander halten? wenn ein kunde ankommen wuerde und sagen "hier, mach mir mal nen tolles corporate design fuer meine firma xy" und das dann genau so abnehmen wuerde wie ich es liefere, dann waere dies natuerlich mein geistiges eigentum und eine entsprechende berechnung wuerde sinn machen. aber so laueft das halt meistens nicht.

noch ein beispiel aus einer anderen branche: mein cousin ist komponist fuer filmmusik. er ist in der GEMA, die uebernehmen fuer ihn also das eintreiben von nutzungsrechtsverguetungen und nutzungsrechte stellen (soweit ich weiß) seine haupt einnahmequelle dar. optimale loesung? nicht zwingend, denn durch seine mitgliedschaft in der GEMA wird er niemals in der computerspiel branche arbeiten koennen. jeder der in der GEMA ist, ist fuer die uninteressant, weil die nutzungsrechte anteilig dann zu teuer werden fuer die projekte. und komponisten sind in meinen augen sogar noch weniger austauschbar als illustratoren, weil es davon deutlich weniger gibt. die fixeste konstante in der ganzen nutzungsrechts-debatte ist imho halt das budget des kunden...

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 8. Jun 2011, 13:06

Servus,

Ich hab auch schon viele Diskussionen um das Thema Nutzungsrechte gelesen, aber bisher ist mir kein einziges, besseres und auch gerechteres System gezeigt worden.

Die ganze Diskussion entsteht auch nur weil sich viel zu viele Menschen (inkl. Illustratoren, mich eingeschlossen) die tagtäglich mit Medien und Bildern beschäftigen, viel zu wenig Ahnung von der geltenden Rechtslage haben: Das Urheberecht ist geltendes Recht, und nur weil eine Mehrheit von Verlegern, Artbuyern und sonstigen Auftraggebern nichts davon weiss (Obwohl das eine Grundqualifikation ihrer Arbeit darstellt), können sie es nicht einfach für "unwichtig" erklären.

Die Tatsache das Nutzungsrechte nicht praktikabel sind weil sie niemand bezahlen möchte ist auch kein wirkliches Argument da eine Leistung eben soviel kostet wie sie kostet. Den Preis macht der Markt und wie sich der Endpreis letztlich zusammensetzt ist erstmal egal.
Unabhängig von der Höhe der Vergütung ist für Illustratoren die Einräumung von Nutzungsrechten extrem wichtig, selbst wenn sie in der Kalkulation nicht wirklich berücksichtigt werden: Die Definition der Rechte sichert de Urheber für die Zukunft ab, sie schafft Rechtssicherheit und klare Bedingungen für alle Beteiligten – schließlich sollte eine Coverillustration für "Elfenzauber 14" doch anders vergütet werden als das Cover für "Harry Potter 5" oder nicht? Nutzungsrechte sind auch im Designbereich die einzige Möglichkeit plausibel zu erklären warum eine Logoentwicklung für Die Deutsche Bahn teurer ist als eine für die Bäckerei ums Eck.

Das die Höhe der (empfohlenen) Honorierung teilweise nicht dem marktüblichen Größen entspricht kann man nicht der Rechtslage anlasten – das ist ein Vergütungsproblem mit dem sich auch ganz andere Branchen herumschlagen.
Die von den Verbänden empfohlenen Faktoren (bis zu 2,5-3,5) sind wirklich zu hoch – das ist in meinen Augen nicht realistisch und kann nur in Einzelfällen durchgesetzt werden (Am ehesten noch im Werblichen Bereich).

Bei mir im kleinen habe ich das allerdings ebenfalls eher pragmatisch gehandhabt und anfangs das zur Verfügung stehende Budget in Werkhonorar und Nutzungshonorar geteilt.
Dabei hatte ich dieselben Überlegungen wie du, Martin: Wenn der Job ausfällt bekomme ich die Rechte nicht bezahlt, aber wenn es Nachforderungen gibt (Mehrere Auflagen etc.) kann ich nur anteilig wenig verlangen wenn der Rechteanteil zu gering ist. Gelandet bin ich dann bei einer ca. 60:40 Verteilung. Mit den Jahren aber habe ich z.Tl. auch schon teurere Rechte "verkauft".

Grüßle,
S

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WhiteLady
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Beitrag von WhiteLady » 8. Jun 2011, 14:42

Martin: Beziehst du das mit den 80€/h auf den Link, den ich gepostet habe? Naja, das ist auch ne sehr namhafte Agentur mit Wirtschafts- und Finanzunternehmen als Zielgruppe... klar, dass die so nen Stundenlohn eher durchsetzen können als ein kleiner Freelancer.

Dass Verleger, Artbuyer etc. nichts von Nutzungsrechten wissen, halte ich für ein Gerücht. Die berühmten klein- und mittelständischen Unternehmen ja - aber jemand, der tagtäglich jobmäßig mit Bildern zu tun hat?

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 8. Jun 2011, 19:16

@schindermichel: danke fuer deine gedanken dazu. ich wuesste schon ein paar argumente gegen nutzungsrechte, aber die debatte will ich gar nicht fuehren, weil ich ja gar nix gegen nutzungsrechte hab.
so wie du das schilderst klingt es so als ob du letztendlich meistens auch nur das was ich als reine arbeitszeit abrechnen wuerde in nutzungsrechte und werkshonorar aufteilst und nicht auf ein ohnehin schon "hohes" werkshonorar ein noch hoeheres nutzungsrechte honorar draufschlaegst. dafuer kannst du dann an nachauflagen mehr verdienen wo ich nix mehr dran verdiene.

@whitelady: ja genau, auf den link beziehe ich mich. die preise die dort fuer erfahrene top designer und renommierte agenturen stehen sind weitaus hoeher. ich beziehe mich auf das rechenbeispiel was wie folgt eingeleitet wird:
Fiktives Briefing:
Der Designer ist in diesem Beispiel ein selbständiger »normaler Gebrauchsgrafiker« (Freiberufler) mit vier Jahren Berufserfahrung in einer mittelgroßen westdeutschen Stadt. Die Designleistung ist die Gestaltung eines Piktogramms für eine Software. Der Kunde ein mittelständisches Ingenieurbüro mit Kunden im gesamten Bundesgebiet.
von der groeßenordnung passt das doch sehr gut auf mich (gut 5 jahre berufserfahrung, hochschulabschluss, wohn in einer großen westdeutschen stadt und meine kunden sind auch nicht so klein). trotzdem zahlt mir niemand 80 euro die stunde + nochmal so viel an nutzungsrechten. wenn das bei anderen hier klappt kann ich nur gratulieren, aber ich denke mal die meisten liegen bei 60 euro/stunde oder weniger inkl. total buyout. ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren...

ich habe nicht behauptet kunden wuerden nichts von nutzungsrechten wissen, ich habe nur noch keinen einzigen erlebt der bereit waere genannte summen zu zahlen. mit artbuyern hab ich allerdings noch nie zu tun gehabt, nur mit verlagen, kleineren unternehmen oder privatleuten.

p.s.: was im gesetz steht ist schoen und gut, aber wer von euch hat schonmal versucht seinem kunden gesetzestexte vorzulegen und darauf eine positive reaktion bekommen? ich bin mir ziemlich sicher das das dem guten verhaeltnis zum kunden nicht zutraeglich ist. ich habs mir schon durch (in meinen augen) weit weniger offensive aussagen mit leuten verscherzt. daher werde ich da immer vorsichtiger.
ich hab z.b. mal nach abschluss eines jobs darauf bestanden das geld zu bekommen bevor ich die druckdaten hochlade, weil ich beim letzten mal 2-3 monate auf den rechnungsbetrag gewartet hab. ist in meinen augen keine abwegige forderung (erst recht nicht wenn man bedenkt das zwischen auftragserteilung und fertigstellung fast ein jahr vergangen war und keinerlei teilzahlungen erfolgten). das ergebnis war jedoch das der kunde auf stur geschaltet hat und sagte "gut, dann brauchen wir die druckdaten erstmal nicht". ich hab das dann ausgesessen und nach nochmal knapp nem jahr haben sie dann bezahlt und ich hab die daten abgeliefert. bei der naechsten job anfrage die an meinen kollegen ging wurde explizit gefordert das nur eine rechnung gestellt wird, und zwar von ihm (weil er damals nicht auf die vorrauskasse bestanden hatte und seinen teil der rechnung auf wunsch des kunden durch unverzinste raten ueber nen laengeren zeitraum hat begleichen lassen) und die dann erst beglichen wird wenn das produkt im handel ist.
so, und jetzt soll ich mich hinstellen, mit dem gesetzbuch wedeln und sagen "ich will 50-100% mehr geld und jede weitere auflage kostet nochmal so viel extra"?! eine leicht zynische skepsis wird man mir wohl nicht veruebeln koennen...

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 8. Jun 2011, 23:22

@White Lady: Stimmt schon, ich hab das etwas über die Stränge geschlagen: Verleger und ArtBuyer wissen in der Regel schon Bescheid, auch wenn sie das nicht davon abhält immer erstmal auszuloten ob man nicht auch irgendwas für umsonst bekommt - mich persönlich nervt das zuweilen.

@Martin H.:
Ja in der Tat hab ich so angefangen: Summe der Arbeitszeit = Werkhonorar + Nutzungshonorar. Mit der Zeit ist aber mein Stundenlohn gestiegen und dann und wann werden gewichtigere Rechte gefragt (Höhere Auflagen, Hard- statt Softcover, etc..) – insgesamt bekomme ich dadurch heute öfter mal mehr raus als die reine Arbeitszeit/Werkhonorar (aber immer noch kein vielfaches des Werkhonorars).

Grundsätzlich ist es erstmal wichtig die Rechte überhaupt zu definieren – selbst wenn die in einem Gesamthonorar pauschal beinhaltet sind – ein TBO ist aus Illustratorsicht immer der schlechteste Weg, ausser das Honorar saniert einen auf lange Sicht. (in gewissen Branchen ist der TBO ja allerdings auch die Regel und auch nachvollziehbar (z.B. Trickfilm))

Die Nöte im Umgang mit den Auftraggebern sind allerdings viel zu oft selbstgemacht: Als Selbständiger arbeitet man zu selbstgewählten Bedingungen. Wenn jemand diese nicht akzeptieren will dann gibt es halt keine Zusammenarbeit. Wichtig ist eine Verhandlung auf Augenhöhe – bei gleichberechtigten Partnern muss am Ende jeder seine Interessen verwirklichen können, sonst macht eine Zusammenarbeit keinen Sinn.

Das ist in der Praxis natürlich nicht so einfach getan wie von mir hier geträumt, auf lange Sicht sollte man sich aber schon immer wieder fragen wann der Zeitpunkt gekommen ist, Auftraggeber, die nicht bereit sind angemessene Stundensätze und entsprechende Rechte zu honorieren, hinter sich zu lassen.
Mir haben da meine Grafik-Design Kollegen sehr geholfen: In dem Bereich, bzw. mit dem Klientel ist es schlicht einfacher, höhere Stundensätze durchzusetzen (geht nur bei Neukunden, einmal etablierte Sätze sind meiner Erfahrung nach nahezu unantastbar :-() und, ganz ehrlich: die wenigsten ziehen die Honorare in Zweifel, zuweilen wird der Umfang gekürzt um das Budget zu halten, aber am Preis selbst meckert fast niemand herum.
Meine Lehre aus diesen Erfahrungen: man muss einfach mit Selbstbewusstsein kalkulieren (und natürlich entsprechende Qualität liefern, ohne gehts nicht)!

Dann und wann springt schon mal jemand ab weil man zu teuer ist, aber solange genug Leute übrig bleiben die höhere Sätze zahlen – egal! All das gilt natürlich nur für Bereiche in denen auch etwas Geld im Spiel ist – ich würde vermuten das bei Comics, Fantasy oder Kinderbüchern (von ausnahmen abgesehen) eher wenig zu holen ist, weil der Markt einfach nicht mehr hergibt, kenn mich da aber kaum aus.

Grüßle,
S.


PS: Auch wenn ich hier auf Preis-Macker mache: sooo lange und soooweit bin ich nicht von den 60 EUR entfernt wie sich das zuweilen anhören mag, auch ist es mir leider nicht in die Wiege gelegt worden Auftraggeber niederzuringen – aber ich versuche wirklich aktiv so zu agieren wie oben angerissen und mich, trotz kleinem Freiberuflerdasein, als Unternehmen zu begreifen ("I´m CEO, Bitch!") – und dann und wann mache ich echte Fortschritte! (>Auf Schulterklopf<)

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Beitrag von Duracel » 9. Jun 2011, 16:12

Das is 'ne schwierige Debatte ...

Ich greife mir fürs erste einen Aspekt raus:

Sich als einfacher Handwerker zu verstehen ist meiner Ansicht nach schlicht und einfach falsch. (ich verstehe schon, wie du das wohl meinst)
Zumindest ich verstehe meine Arbeit eindeutig als geistige, denn als körperliche Tätigkeit!
Und auch wenn ich mitunter "nur" die Ideen anderer umsetze ... bleibt doch immer ein extrem hoher Anteil an kreativer Eigenleistung. (das wird insbesondere dadurch deutlich, dass sich die Ergebnisse verschiedener Illustratoren signifikant unterscheiden.)

(mehr vielleicht später - oder besser noch im persönlichen Gespräch - nächste Woche DiDo oder Fr hätte ich z.B. Zeit)
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von schlummi » 10. Jun 2011, 02:12

Sich als einfacher Handwerker zu verstehen ist meiner Ansicht nach schlicht und einfach falsch.
vllt kein "einfacher" eher "vom fach" ;)
imho, bist du freier künstler, hast du keine auftraggeber, sondern letzendlich endkonsumenten. das macht die ganze diskussion obsolet. beim kauf eines staubsaugers interessiert's dich wohl weniger, wieviel arbeitsstunden da drin stecken. ach, es gibt noch nutzungsrechte? zeitlich begrenzt? du willst doch nur staubsaugen / dein neues haus schön einrichten... mit "geistigkeit" der tätigkeit sehe ich da kein zusammenhang. architekten bauen ihre gebäude ja auch nicht eigenhändig, sind sie dadurch mehr "künstler" als illustratoren, die ihre werke selbst anfertigen? falls ich jetzt total daneben liege, dankend ändere ich meine meinung.

und ich bemächtige mich eines anderen aspekts :)

keiner von meinen kunden kennt mein stundensatz. und wenn ich nicht explizit "vor ort" anwesend sein muss, frage ich mich WARUM mein kunde es wissen muss? :?
da ist doch nur konfliktpotenzial drin und kein nutzen. ob jetzt 80 oder 60 die stunde, für nen angestellten, der die externen verwaltet isses immer noch min doppeltsoviel als sein eigener gehalt. ist das nicht kontraproduktiv? :?

die (mir wohl bekannte) sehnsucht unter illustratoren "von rechten zu leben" finde ich sehr bedenklich... ein überspitzter beispiel dafür finde ich die dame, die vor kurzem die rechte an "fix und fox" (comic oder so) geerbt hat, und das ganze für ihre schönheits-op's am central park ausgibt. das nutzt dem toten urheber sicher ohne ende. also, schlaue illustratoren, so könnten eure erben sein! ;) :D

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Beitrag von WhiteLady » 10. Jun 2011, 09:08

Hm, jetzt geht die Diskussion aber auch ein bisschen Richtung "lieber fester Gesamtbetrag oder stundenbasiert". ;-)

Ich würd nicht sagen, dass man als Illustrator auf die Rechte schielt im Sinne von Lottogewinn, bei dem man nie wieder was arbeiten muss. Das ist utopisch und passiert wohl in den seltensten Fällen (übrigens - jepp, Fix und Foxi ist ein Comic).

Es ist aber halt ne kreative Leistung, die man da verkauft, da gehe ich mit Duracel d´accord - also etwas, was kein anderer genau so hingekriegt hätte. Ist ja nicht so, dass man nen Bauplan von irgend etwas hat, und es nur drauf ankommt, dass man es korrekt umsetzt.

Und ich finde es auch eindeutig eine andere Größenordnung, wenn z. B. ein Kinderbuch international verlegt wird, anstatt dass es von einem kleinen Verlag vielleicht sogar nur regional begrenzt angeboten wird. Das muss sich im Preis niederschlagen, meiner Meinung nach.

Vielleicht ist es vergleichbar mit dem Bekanntheitsgrad eines Musikers: Wenn der halt noch nicht so bekannt ist und ein Konzert in der Stadthalle in Hintertupfingen gibt, kann er auch nicht so viel Geld für die Karte verlangen, wie wenn er Michael Jackson heißt und Stadien füllt. Und auch bei dem Musiker ist es ne kreative Leistung, das heißt, die Leute wollen ihn sehen und nur ihn, und nicht irgendeinen Hansel, der so ähnlich singt wie er.

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Beitrag von schindermichel » 10. Jun 2011, 10:21

Nochmal ich:

Solange unser Urheberrecht noch gilt, ist es müssig zu diskutieren warum man für Bilder Nutzungsrechte bezahlen muss und für Staubsauger nicht. Das Gesetz sieht das so vor (und halte das auch nach wie vor für richtig!)

Ein Beispiel:

Mit einem Fix-honorar mit inkludiertem TBO kann ein Kunde für eine Summe X eine Illustration auf eine Imagebroschüre drucken, wenn es ihm gefällt diese aber auch auf einem Flyer, im Internet, auf Postern und wo auch immer verwenden. Und das ohne Mehrkosten – technisch steht dem ja nichts im Wege weil die digitale Vorlage des Bildes beliebig reproduzierbar ist.
Der Vergleich zum MP3 Musikstück liegt nahe: es ist völlig offensichtlich das kein Musiker überleben kann wenn ein Käufer seine MP3 Kopie unter einer potentiell unendlichen Zahl von Konsumenten verteilt – entweder wird die Nutzung bezahlt oder es gibt irgendwann keine Profimusiker (Filmproduzenten, Autoren, was auch immer) mehr. (Der Unterscheid ist das beim musikkunden die Nutzung am individuellen Konsumenten hängt, und beim Illustrator an der Nutzungsart, dem Umfang und diversen anderen Parametern)

Zudem finde ich es völlig einleuchtend das eine weiträumigere Nutzung mehr kostet als eine partielle. Ein Unternehmen das weltweit agiert und Broschüren in Millionenauflagen druckt zieht größeren "Nutzen" aus einem gekauften Bild als ein Zahnarzt der im Jahr 300 Flyer verteilt.

Bei den Rechten geht es nicht (in erster Linie) darum auf Millionengewinne zu hoffen, es geht darum ein seriöses Vergütungsmodell zu haben um unterschiedliche Anforderungen der Nutzungen eines Werks kalkulieren zu können – und genau dafür habe ich bisher keine bessere, nachvollziehbarere und fairere Alternative kennengelernt.
(Auch und schon gar nicht von der Piratenpartei, falls jemand mit diesen Schwachmaten ankommen mag )

Grüßle,
S

Edith ergänzt:
Hier tritt übrigens die alte Illustratoren/Kreativen Krankheit schonungslos zu Tage: Da gibt es ein Gesetzbuch das nur dazu da ist, Kreative zu schützen und deren Arbeit wirtschaftlich nutzbar zu machen!
Und was machen die Illustratoren? Die tun nichts anderes als sich die Sorgen der Auftraggeber zu Eigen zu machen, unendliches Verständnis für deren Nöte und Wünsche aufzubringen, anstatt sich zu vergegenwärtigen das nur sie eine Leistung anbieten können die erstens nachgefragt ist und zu der es zweitens keine Alternativen gibt!

Ein BWLer würde die Kuh melken solang sie noch stehen kann und sich nur wenige Gedanken machen ob ihr das auch Spass macht.
Wie oft hab ich mir schon gewünscht ich wäre mehr BWLer und nicht so verdammt weich, verständnisvoll und naiv – wahrscheinlich würd ich schon Porsche fahren!

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Beitrag von WhiteLady » 10. Jun 2011, 11:00

Mh, naja, den Vergleich mit dem mp3-Musikstück und den Nutzungsrechten seh ich dann doch wieder eher kritisch und hab ihn auch bewusst nicht gebracht, denn diese Gewinne fährt zum Löwenanteil die Musikindustrie ein und weniger der Musiker selbst (da haben wir übrigens auch wieder den Vergleich großer Verlag und kleiner Illustrator, wenn der Verlag eine Illustration letztendlich weltweit nutzt und der Illustrator aber nix mehr von dem Geld sieht, weils bei Auftragserfüllung nen Festpreis gab). Und es dient auch dem Bekanntheitsgrad des Musikers, wenn er ein paar wenige Stücke frei anbietet, das machen auch mittlerweile nicht wenige (Beispiel Nine Inch Nails). Die Musiker verdienen heute glaub ich ihr Geld mehr mit Konzerten.

Ansonsten geb ich dir Recht, schindermichel ;) Man ist da noch viel zu verständnisvoll, und auch das mit den BWLern passt. Und wenn ich bedenke, dass die (nahmhaften) Hersteller von Videokameras und Software in ihren Lizenzbedingungen den Grundstein dafür gelegt haben, dass sie die Hand aufhalten können, wenn man ein kommerzielles Video mit ihren Kameras oder Programmen herstellt und den H264 (mpeg4) Codec dafür benutzt (ich weiß, das klingt unglaublich - hier kann man ein bisserl was drüber nachlesen), dann denk ich mir - die zucken auch nicht mit der Wimper, wenn sie solche Dinge festlegen.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 10. Jun 2011, 13:07

Sich als einfacher Handwerker zu verstehen ist meiner Ansicht nach schlicht und einfach falsch. (ich verstehe schon, wie du das wohl meinst)
Zumindest ich verstehe meine Arbeit eindeutig als geistige, denn als körperliche Tätigkeit!
Und auch wenn ich mitunter "nur" die Ideen anderer umsetze ... bleibt doch immer ein extrem hoher Anteil an kreativer Eigenleistung. (das wird insbesondere dadurch deutlich, dass sich die Ergebnisse verschiedener Illustratoren signifikant unterscheiden.)


aber es gibt einen haufen berufe die mehr geistig als körperlich arbeiten intensive vorbildung wie z.b. ein studium brauchen und bei denen sich die unterschiede von fall zu fall unterschweiden weil ein gewisser kreativer anteil in der arbeit steckt. z.b. ärzte, programmierer, und anwälte. kein arzt verlangt pro jahr das der patient "immernoch gesund" ist geld, ein programmierer wird in der regel nach zeit bezahlt bzw. ist festangestellt, ein anwalt wird nach streitwert bzw. zeit bezahlt. für mich sind die berufe alle nicht weniger "wert" als illustratoren. und was ist mit festangestellten concept artists? von denen kriegt doch auch keiner nutzungsrechte eingeräumt.

das müsste ja heißen, das jede festanstellung für illustratoren automatisch totale abzocke wäre, wenn es denn so selbstverständlich ist an nutzungsrechten 50% seines einkommens zu verdienen. "aber die haben finanzielle sicherheit als gegenleistung"... haben sie imho nicht, festangestellt heißt schon lange nicht mehr "sicherer job" und freelancer haben sich schneller nen neuen kunden gesucht als festangestellte nen neuen arbeitgeber.
(mehr vielleicht später - oder besser noch im persönlichen Gespräch - nächste Woche DiDo oder Fr hätte ich z.B. Zeit)
meld dich einfach mal im skype wenn du zeit hast.

bei musikern sehe ich den unterschied darin, das sie erst musik machen und dann vom erfolg der musik leben. das ist ein marktwirtschaftlich schlüssiges konzept das ich einfach nachvollziehen kann. den musiker muss man mit dem freien künstler vergleichen. den illustrator müsste man mit einem musiker vergleichen, der z.b. als auftragskomponist werbejingles schreibt und umsetzt. in dem bereich wird total buyout wahrscheinlich auch wieder sehr viel üblicher sein. und es gibt ja noch einen ganzen markt an royalty free musik.
außerdem, einer der größten unterschiede zwischen dem freien musiker und dem illustrator ist wohl das finanzielle risiko was der künstler eingeht. er investiert viel zeit und meist auch geld (instrumente, equipment, sessionmusiker, aufnahmen, ggf. produktion - das variiert alles je nach dem ob ein label dahinter steht und wie die verträge sind) und möglicherweise verkauft er nicht viele cds und bekommt nichtmal seine kosten rein. gleichzeitig hat er aber auch mehr chancen reich zu werden als ein illustrator. risiko und chance stehen in einem verhältnis. genau wie an der börse.
keiner von meinen kunden kennt mein stundensatz. und wenn ich nicht explizit "vor ort" anwesend sein muss, frage ich mich WARUM mein kunde es wissen muss? Confused
da ist doch nur konfliktpotenzial drin und kein nutzen. ob jetzt 80 oder 60 die stunde, für nen angestellten, der die externen verwaltet isses immer noch min doppeltsoviel als sein eigener gehalt. ist das nicht kontraproduktiv? Confused
das kann ich sehr gut nachvollziehen. ich red da auch erst von wenn generell am preis rum gemeckert wird und argumente a la "das kann doch gar nicht so lang dauern" kommen. das ist dann auch ne gute gelegenheit um aufzuzählen welche finanziellen nachteile ein freelancer hat und was AGD und co. an preisen vorschlagen.

Und ich finde es auch eindeutig eine andere Größenordnung, wenn z. B. ein Kinderbuch international verlegt wird, anstatt dass es von einem kleinen Verlag vielleicht sogar nur regional begrenzt angeboten wird. Das muss sich im Preis niederschlagen, meiner Meinung nach.
das kann ich halt nicht so voll nachvollziehen. hier scheinen sich die geister daran zu scheiden ob man den lohn als preis für den "vorteil des kunden" oder als entschädigung für den "nachteil des illustrators" sieht. ich geh immer vom letzteren aus, mein nachteil ist die investierte zeit, dafür will ich geld. wenn das verhältnis nicht stimmt krieg ich schlechte laune weil ich mich verarscht fühle, wenn das verhältnis stimmt bin ich zufrieden und mir ist egal ob mein kunde mit dem kram den ich gestaltet habe reich wird oder nicht. er trägt mehr finanzielles risiko an dem projekt, das geht mit höherer verdienstchance einher. immer wenn mir jemand gewinnbeteiligung angeboten hat, ging das damit einher das das grundgehalt in nicht mehr akzeptable tiefen rutschte. es war dann immer ein gesteigertes risiko mit dabei. damit bin ich einmal als berufsanfänger ultra hart auf die fresse gefallen, seitdem gehen bei mir alarmglocken an wenn jemand mir verspricht an gewinnbeteiligungen reich zu werden. ich will mein risiko klein halten und nehme dafür in kauf weniger zu verdienen.
mein erspartes liegt auch bei der sparkasse auf nemniedrig verzinsten aber sicheren top-zins konto und ist nicht in nen aktien-fond o.ä. investiert. bin halt nicht son draufgänger. da wird jetzt sicher dura was zu sagen :D.
wenn besagtes kinderbuch nur lokal vertrieben wird oder gleich weltweit, dann entsteht mir ja kein nachteil. im gegenteil, wenn die ganze welt mein tolles kinderbuch mit meinem namen drauf kennt kann das nur gut für mich sein. nachhaltiges denken ist für illustratoren genau so wichtig wie für alle anderen selbstständigen, man kann da in nutzungsrechten denken um einen stabilen grund flow an geld zu etablieren - toll wenn man es schafft - oder man kann die nachhaltigkeit im stabilen, zufriedenen kundestamm und einem guten ruf suchen.
Ein BWLer würde die Kuh melken solang sie noch stehen kann und sich nur wenige Gedanken machen ob ihr das auch Spass macht.
Wie oft hab ich mir schon gewünscht ich wäre mehr BWLer und nicht so verdammt weich, verständnisvoll und naiv – wahrscheinlich würd ich schon Porsche fahren!
genau, deswegen bin ich mir auch sicher das an den letzten börsen crashs die illustratoren gänzlich unbeteiligt waren :p. das was du sagst stimmt, und ist in meinen augen genau das problem besagter BWLer. das sind dann leute die sogar noch auf den bankrott von griechenland wetten um daraus auch nochmal kohle zu schlagen. halte ich jetzt nicht für so erstrebenswert...
ich hab nichts gegen BWLer ansich, auch gegen kapitalismus nicht. aber... man kanns halt auch übertreiben...





aber das war ja alles gar nicht meine frage...

hat irgendwer noch erfahrung was realistische modelle zur gewinnbeteiligung als nutzungsrechtsentgeld bei der wiederverwendung von bestehenden illustrationen (in leicht angepasster form, und die anpassungen macht jemand anders) bei digitalen spielen angeht? konkret gehts um digitale umsetzungen von brettspielen, z.b. fürs iPhone.




p.s.: @WhiteLady: ich finde das mit den patenten würde hier den rahmen sprengen. mach doch einfach noch einen thread dazu auf und pack diesen link dazu: http://www.pocketgamer.co.uk/r/Multifor ... sp?c=29914
solche patente sind echt die pest in meinen augen, weil sie in erster linie der usability und qualität auf breiter linie schaden.

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 10. Jun 2011, 13:55

@Martin H.

Die festangestellten Concept Artist treten in der Tat (normalerweise) vertraglich bedingt Ihre Rechte an den Arbeitgeber ab, sei dir aber sicher das die allermeisten Arbeitgeber/Firmen diese Rechte gegenüber ihren Auftraggebern wahrnehmen. Als Freier Illustrator bist du eben ein Unternehmen, kein Angestellter. Du hast alle Nachteile dieses Daseins, von daher gibt es keinen Grund nicht auch die Vorteile wahrzunehmen.

Es ist ja fast verbrecherisch nett von dir, dass es dir egal ist ob jemand mit den Ergebnissen deiner Arbeit viel oder wenig Geld verdient. Ich glaube du schätzt das finanzielle Risiko der Verwerter falsch ein: Ein Titel (Buch, Spiel, o.Ä.) der sich gut verkauft wird erst bei Bedarf neu und in entsprechend höheren Auflagen aufgelegt. Ein Verleger hat also ein recht geringes Risiko, genau das macht ja seinen beruf aus: Abschätzen zu können mit welchen Inhalten sich auf welche Weise Geld verdienen lässt (und man kann sich sch drauf verlassen das diese Leute auf sich acht geben, deren Sorgen muss man als "Zuarbeiter" nicht mitübernehmen)

Gerade beim Beispiel Kinderbuch ist es doch eklatant: Der Anteil des Urhebers/Illustrators am fertigen Produkt ist da doch meist extrem hoch – und im Falle eines mehrmals aufgelegten Beststellers sollen da nach einer ersten Abschlagszahlung 100% des Gewinns an den Verlag fliessen? Wieso?

Ich sehe überhaupt keinen Widerspruch darin, unternehmerisch zu handeln und trotzdem ein gutes Verhältnis mit zufriedenen Auftraggebern zu unterhalten. Ich wiederhole mich, aber wir sprechen hier über geltendes Recht, da gibt es eigentlich keinen Ermessens-Spielraum. Schon gar nicht wenn der so einseitig zu Lasten des Urhebers ausgelegt werden soll.

Ebenso ist unternehmerisches (BWLer-)Denken nicht automatisch der Ursprung alle Finanz- und Lebenskrisen – da muss man schon mal die Kirche im Dorf lassen!


Aber zu deiner Frage:
(Mit der du dir etwas widersprichst? Ist es dir nicht egal ob jemand mit deinen Bildern nun mehr oder weniger Gewinn macht? ;-) Sorry)

Vorab: Ich habe keine Erfahrungen für diese Art der Verwendung bestehender Illustrationen:
Zuerst ist aber wichtig zu klären welche Rechte bereits eingeräumt wurden und zu welchem Verwendungszweck die ursprüngliche Arbeit entstand. Wenn nicht explizit anders erwähnt dann verbleibt das "Bearbeitungsrecht" normalerweise beim Urheber – dieses ist aber für die von die geschilderte Anwendung nötig ("Anpassungen"). Das Bearbeitungsrecht wird üblicherweise sehr teuer verkauft da der Urheber hier die Kontrolle über sein Werk aufgibt:
– Das Werk kann verändert werden (und dabei total versaut werden, obwohl immer noch dein Name drunter steht)
– Deine (billigere) Konkurrenz wird damit beauftragt Folgearbeiten zu erstellen die normalerweise dir zufliessen würden.

Sofern noch keine Rechte eingeräumt wurden kann man sowas so formulieren:

– Nutzungsrecht:
Exclusiv
Inkl. Bearbeitungsrecht
– Nutzungsart:
SmartPhone Application
– Nutzungsumfang:
unbegrenzt
– Nutzungsdauer:
Zeitlich befristen! (Angry Birds anyone?)
– Nutzungsgebiet:
international (Fast zwangsläufig bei digitalen Inhalten)

Es stellt sich aber die Frage ob es für genau solche Anfragen andere Modelle geben sollte: Diese eBook/Game Geschichte ist so neu das es dafür kaum Erfahrungswerte und auch noch keine etablierten Handhabe gibt (wird gerade i der IO diskutiert, keiner weiß irgendwas genaues). Ich persönlich würde mich bei einer APP mit einer Gewinnbeteiligung wohler fühlen (Pro Download xx%) – das scheint mir für alle Beteiligten berechenbar und fair zu sein!
Aber in welcher Höhe nun eine Rechteinräumung oder eine Beteiligung ausfallen könnte: keine Ahnung! Tut mir leid!

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Beitrag von digitaldecoy » 10. Jun 2011, 16:03

Wenn die Nutzungsrechte bei dem ursprünglichen Auftrag nicht geklärt wurden, sondern der Auftraggeber erstmal davon ausgeht, dass er die Grafiken bezahlt hat und dann damit machen kann, was er will (ich habe auch nicht immer bei allen Aufträgen darauf geachtet, dass das genau geregelt ist - man setzt da mitunter ja auch eine branchenübliche Nutzung voraus und macht nur einen Festpreis), dann spricht doch nichts dagegen, den Auftraggeber einfach mal zu fragen, was er in der Situation für sinnvoll hält. Hält er es für sinnvoll, dass er gar nichts bezahl, dann kann man ihn ja freundlich darauf hinweisen, dass er gar keine Nutzungsrechte besitzt. Er wird sich dann vielleicht eher darauf einlassen zu überlegen, was ihm der Spaß wert wäre.

Und weil ich das gerade hier lese: werden im Kinderbuchmarkt allen Ernstes Verträge gemacht, wo der Autor nicht prozentual an den Verkäufen beteiligt ist? Werden Kinderbücher von Illustratoren zum Festpreis illustriert? Das fände ich wirklich haarsträubend, muss ich sagen. Das wären ja noch schlimmere Verhältnisse als im Comic-Bereich...
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 10. Jun 2011, 16:31

@Daniel:

Ich hab zwar mit der Kinderbuchecke nichts zu tun, aber m.W.n. sind dort unterschiedliche Vergütungsformen üblich, meist eine Mischkalulation von Garantiehonorar und Beteiligung am Gewinn. Wie ist auch egal, ich wollte nur deutlich machen das es in meinen Augen für Urheber wichtig ist, Rechte zu definieren, um an einem evtl. eintretenden Erfolg auch finanziell teilhaben zu können – Im Gegensatz zu Martins Auffassung, eine Arbeit einmal vergüten zu lassen und auf Verwertungen über das eigentliche Werkhonorar hinaus zu verzichten.

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Beitrag von MartinH. » 12. Jun 2011, 15:21

@schindermichel: es mag widersprüchlich klingen, aber für mich ist eine nutzung die komplett außerhalb des erwarteten und konkret vereinbarten umfangs liegt einfach was anderes als wenn das werk nur so genutzt wird wie bei auftragsvergabe angekündigt. egal...
vielen dank für deine hilfe! ich schau dann mal was sich durchsetzen lässt.

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Beitrag von schlummi » 12. Jun 2011, 23:57

MartinH.
was steht in deiner rechnung drin? also, bei mir steht z.b.: illu xy für browsergame yz. ich schreibe stinknormale 19% rechnungen ohne irgendwelche rechte besonders hervorzuheben. wenn jetzt mein kunde ein komplett anderes produkt daraus entwickelt, würde die rechnung nicht mehr stimmen und er wäre juristisch angreifbar. ob's jetzt an meiner blauäugigkeit liegt, doch so was wegen einpaar gesparten euros traue ich keinem meiner kunden zu... kannst du dich auf "obsolet gewordenen" kaufvertrag berufen?
... illustrationen (in leicht angepasster form, und die anpassungen macht jemand anders)
DAS finde ich viel schlimmer... nach site-redesign wurde meine startseite-illu für http://www.mechrage.de/ von irgendeinem französischem "grafiker" in einzelteile zerschnitten und mehrmals hin und her skaliert bis er ca 200% für gut befand... jetzt sieht's so aus als ob ich dieses grauen verbrochen hab... veg'dammten f'ganzosén... :evil: :D
doch ist das gleiche game und gleiche "funktion"... nix zu machen. :(
werden im Kinderbuchmarkt allen Ernstes Verträge gemacht, wo der Autor nicht prozentual an den Verkäufen beteiligt ist? Werden Kinderbücher von Illustratoren zum Festpreis illustriert?
nach meiner erfahrung ja und ja. kinderbuch ist echt der töteste pflaster von allen. da sind so viele muttis unterwegs, die in der schule gern blumen und prinzessinen in lk-kunst gekritzelt haben und jetzt mit selbstverwirklichung während der mutterschaft die zeit vertreiben. die tun's fast umsonst, nur um ein "richtiges" buch mal illustriert zu haben.

ps. ich enschuldige mich an dieser stelle ausdrücklich bei allen muttis, die sich gerade persönlich angegrifen fühlen: war nicht so gemeint. :)

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Beitrag von MartinH. » 15. Jun 2011, 17:50

@schlummi: danke, das ist auch nochmal ein guter tipp.
konkret haben wir einen fall wo eins unserer brettspiele gerade als iphone spiel umgesetzt wird und man uns nichtmal vorher gefragt hat. das wir für die nutzungsrechte da nochmal was abrechnen haben wir scho geklärt. auf der rechnung von damals (2008) steht bei mir

"Gestaltung von Brettspiel xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

1. Schachtelvorderseite - Entwurf, Artwork, Scans, Bildbearbeitung, RZ xxxx Euro

2. Spielplan aus 6 Stanzteilen - Entwürfe, Artwork, Bildbearbeitung, RZ xxxx Euro"

mehr nicht, also wurden streng genommen gar keine rechte eingeräumt und nur arbeitszeit abgerechnet. ich schreib so wie du auch immer nur 19% rechnungen, auch wenn nutzungsrechte mit draufstehen, weil mir das zu trennen zu doof ist und das finanzamt sich nicht beschwert wenn es mehr geld kriegt. den kunden ist es in der regel auch egal weil die mwst für die eh ein durchlaufender posten ist bei ihren umsätzen. hin und wieder fragt mal einer verwundert nach, aber gab noch nie probleme.

was das bearbeitungsrecht angeht bin ich scheinbar nicht so empfindlich. mir ist das eigentlich ziemlich egal was damit gemacht wird. ich bin mit meinen illustrationen eh fast immer unzufrieden, wenn da jemand anders noch was dran rumpfuscht ändert sich für mich nicht viel. ärgerlicher find ich eher wenn der druck von der druckerei vermurkst wird und man das in reviews auf uns schiebt. da platzt mir in der tat der kragen.

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Beitrag von schlummi » 16. Jun 2011, 00:45

@MartinH.
also, eigentlich "zweckentfremdet" dein kunde die von dir gekaufte waren. ich würde da höfflich anrufen und freundlich fragen, ob dem netten herren diese zweckentfremdung bewusst ist und ob evtl. ein bestimmter beitrag mit entsprechend neuer rechnung ihn nicht gewissenberuhigter schlafen lassen würde. man könnte auch vor gericht gehen, doch weil in Deiner rechnung keine rechte ausgewiesen sind, bestehen gute chancen, dass richter 50:50 entscheiden. wenn angestrebte geldsumme alle damit verbundene unkosten abdeckt, könnte man auch machen. ich mach's anders.
was das bearbeitungsrecht angeht bin ich scheinbar nicht so empfindlich
ich auch nicht, wenn's nicht so vermurkst wird. :D
also im ernst, genau da hole ich meine "erweiterte" rechte. die bilder auf neue grösse skalieren, bg austauschen usw. ist kein wirklicher aufwand. dafür aber einwand für ne neue rechnung. drin steht wieviel mir das ganze wert ist. bis jetzt finden meine kunden das so ok. ich auch. :)
also realistisch ist bei mir so 30% von original-rechnung drin. wenn man was für benz tut, können auch 300 stehen, aber solche kunden hab ich nicht oft.

btw. "bearbeitungsrecht" gibt's gar nicht. das kann man gar nicht verkaufen. jegliche veränderungen an Deinem werk setzen Deine zustimmung voraus. egal wie, egal was. so steht's im gesetz. ;)
ich bin mit meinen illustrationen eh fast immer unzufrieden, wenn da jemand anders noch was dran rumpfuscht ändert sich für mich nicht viel.
ich verstehe wie Du es meinst, finde's nur nicht ok. unzufrieden zu sein würde mich auf dauer demotivieren... da würde ich genau hinschauen, wo's happert und was unternehmen. zum punkt 2. wenn jemand Dein bild verunstaltet und es ist
a) schlechter geworden > keine gute werbung für Dich
b) besser geworden > durch derartige werbung angezogene kunden werden evtl von Deiner leistung enttäuscht
c) kein signifikanter unterschied, sieht aber anders aus > kommen immer langwierige erklärungen was denn bitte genau Du an dem bild gemacht hast und was jemand anderer. schon seit jahren zeige ich keine collabs. alles womit ich mich bewerbe, ist 100% von mir. hat sich schon mehrmals als gute idee erwiesen. ;)

einige druckereien sind sch... :D

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