Lichtstimmung auf Haut?

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shabow
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Lichtstimmung auf Haut?

Beitrag von shabow » 11. Aug 2011, 13:21

Hallo ihr Lieben!

Es ist Zeit mein erstes Thema zu eröffnen. Hoffe es ist ok wenn ich gleich als erstes mit einer Frage loslege hier im Forum! ;) Ich würde gerne haut besser ana. Hab also mal angefangen mein aktuelles Verständnis schnell zu skizzieren. Eigentlich wollte ich dieses Thema mal eröffnen um ggf. Tipps, Referenzen und Kritik zu erhalten. Habt ihr auch solche Probleme Haut in Umgebungen gut darzustellen?

Mein Vorbild ist Michael Komarck, an dieser Skizze kann ich mich nicht sattsehen: Bild

Hier meine Skizzen, habe immer neben die Gesichter die Umgebung und die Lichtquelle gemalt. Hab ihr sowas in der Art selbst schon gemacht?
Bild


Grüße,

Max
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MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 11. Aug 2011, 13:47

Hier meine Skizzen, habe immer neben die Gesichter die Umgebung und die Lichtquelle gemalt.
nein, das hast du leider nicht. du hast um die gesichter eine große weiße fläche stehen lassen und einen farbblob daneben gemalt. so hast du gar keine chance die lichtstimmungen so wirken zu lassen wie die du sie dir vorstellst.
die umgebung ist tatsächlich sehr wichtig. ich würde vermuten wenn du die bereiche mit den hauttönen aus dem bild vom komarck ausschneidest und auf grelles weiß stellst, sehen die auch scheiße aus. eben weil sie nicht dafür gedacht sind und dann der kontext nicht mehr stimmt.
geh mal das hier durch, darin schlummert bestimmt der ein oder andere hilfreiche link:

http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=2824

und hier, das tutorial von digitaldecoy hat mir sehr geholfen zu verstehen wie licht funktioniert. leider sind einige bildlinks tot:

http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=2616

und ich glaub diese dvd ist gut. aber bevor du sie blind kaufst und mich dann steinigst google dir lieber noch ne 2. meinung dazu.

http://www.thegnomonworkshop.com/store/product/185/

diese dvd ist auch sehr gut als einstieg, aber weniger stark fokussiert auf das was du hier fragst:

http://www.video2brain.com/de/products-101-1.htm

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shabow
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Beitrag von shabow » 12. Aug 2011, 19:51

Danke für die schnelle Antwort.
Ja, ich denke mehr als den Farbblob wollte ich eigentlich auch garnicht malen. Mir gehts ja hauptsächlich um die Haut bei bestimmtem Umgebungslicht, natürlich ohne Bouncelicht von Taschenlampen etc. Deswegen nur grobe Farbblobs - Hellbauer Himmel, scheinende Sonne.
Habe die Links durchgeschaut, nett, danke!
Aber vielleicht wollte ich auf irgendetwas hinaus, das man mal wieder einfach nur üben muss... :D

Okay, danke und Grüße,

Max
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OBST_ON_THE_RUN
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Beitrag von OBST_ON_THE_RUN » 13. Aug 2011, 04:00

willkommen im forum, shabow.

ich muss zuerst sagen, dass ich die skizze von michael kormack bzgl. der hauttöne gar nicht so hervorragend finde (jedenfalls nicht inhaltlich). ich will nicht falsch verstanden werden, das bild ist stark und als skizze mehr als ausreichend. aber gerade die menschlichen hauttöne wirken dort nicht sehr authentisch. ich frage mich zum beispiel, wie in dieser kalten gebirgsumgebung ein halbnackter krieger eine solche sonnenverbrannte hautfarbe bekommen kann. auch die magierin/priesterin im HG mit ihrer ägyptensandigen hautbräune wirkt auf mich arg deplaziert. sicher, als illustrator darf man an solchen stellen natürlich auch tricksen, um bestimmte reaktionen zu erzeugen. an diesem beispiel wird mir jedoch nicht klar, warum dieser unnatürlich starke kontrast zwischem blassem HG und krasser hautröte gewählt wurde.

die idee, sich lichtsituationen genau zu überlegen und darin objekte (in deinem fall gesichter) zu platzieren, die das lichtspiel wiedergeben, also die wesentlichen informationen korrekt übertragen sollen, ist sicherlich sehr nützlich. ich gebe martin aber recht und schlage dir vor, dass du die umgebung als hintergrundinformation ebenso hinzufügst. du brauchst diese information dringend, da du sonst die kontrastdynamik nicht korrekt einschätzen kannst. der mensch reagiert eben auf kontraste in den tonwerten sehr empfindlich - und da macht sich das allgegenwärtige weiß sehr schlecht. und da es dir ja um umgebungslicht geht, wäre es für dich ja schon wichtig, die umgebung grob zu definieren, die deinen gesichtern ihre werte geben soll, oder? ich würde auch vorschlagen, dass du dich nicht nur auf die bereiche augen, nase, mund beschränkst, sondern die gesamte kopfform definierst. so, wie sie jetzt zu sehen sind, machen sie den eindruck als könnten sie gar nicht funktionieren, wenn man sie denn zu ende malen wollte.

ich muss auch sagen, dass du (nach meiner beobachtung) nur die situation im kerzenlicht korrekt eingeschätzt hast. die restlichen drei beispiel halte ich für verfehlt.

beim tageslicht sehe ich eine lichtvorgabe, die mich an einen strand mit wasser erinnert. was wolltest du dir damit vorgeben? gelbes licht und blaues backlight? wenn wir aber von tageslicht sprechen (bspw. bei freiem himmel), dann haben wir nahezu weißes licht. den blauen diffuszusatz kannst du dir egtl. fast sparen. es ist zwar richtig das tageslicht oft kälter bzw. bläulich empfunden wird, aber das würde nur im kontrast zu z. B. warmen künstlichem licht auffallen. dieses blau, welches deinem beispiel von links unten im schattenbereich zugeworfen wird: wo soll das her kommen? selbst, wenn jemand seinen kopf direkt über das wasser halten würde, kann ich mir nicht vorstellen, dass dadurch soviel himmelblau zurückgestrahlt würde.

bei deiner großstadt vermisse ich vollkommen die auswirkung der nächtlichen komponente. ich schätze jedenfalls anhand deiner lichtvorgabe, dass du eine strassencafénacht à la van-gogh-klischee im sinn hattest.

das abendlicht scheint mir auch ziemlich abstrus. hier kann ich die vorgegebenen farben gar nicht im gesicht wiederfinden. auch merkt man, wie dich hier die HG-frage verwirrt: das gesicht versumpft an einer seite in einem matschigen braun und man weiß überhaupt nicht, warum das da so dunkel sein soll, dass man das gesicht nicht mal mehr unterscheiden kann. zudem hast du dem gesicht durch ungünstig platziertes highlight und shading eine fette kerbe verpasst. dort ist keine runde kopfform mehr zu erkennen. nachdem ich daniels letztes painting-filmchen gesehen habe, würde ich dieses phänomen das bettkantendilemma nennen =]
das kannst du dier hier ansehen, dann verstehst du was ich meine
<http://www.youtube.com/watch?v=SvN1zbpCqlw>

auch beim kerzenlicht hast du diese kanten in's gesicht gezogen. dafür habe ich hier das gefühl, tatsächlich auf eine szene mit offenem licht zu schauen, so wie du es beabsichtigt hattest.

insgesamt muss ich sagen, dass du dir mehr zeit für solche studien nehmen solltest. vor allem solltest du die köpfe differenzierter ausarbeiten. man hat so einfach zu wenig informationen über die gesichtszüge, die du allerdings dringend brauchst, um beleuchtete und im schatten liegende bereiche abschätzen zu können. der weg ist auf jeden fall richtig, den du gehst.

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shabow
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Beitrag von shabow » 14. Aug 2011, 21:33

Wirklich klasse wie ihr euch Zeit nimmt und so ausführlich antwortet, dankeschön.
Ich werde wohl demnächst intensive Studien machen. :) Habe diese hier wirklich sehr schnell hinskizziert und dachte es würde reichen, habe mich wohl versehen.
Danke euch,

Grüße
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