"Lernplan"

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unl1mited
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"Lernplan"

Beitrag von unl1mited » 19. Aug 2011, 21:32

Hallo

Ich habe mir mal versucht, einen "Plan" - oder besser gesagt, eine Vorgehensweise - versucht zu erstellen, wie ich die Aspekte der Bildenden Kunst lernen kann. Es ist ja im Prinzip sowieso ein stetiger Prozess, aber ich wollte euch mal fragen, was ihr von dieser Reihenfolge haltet:
  • Kompositionslehre
  • Praxis: Stillleben
  • Perspektivisches Zeichnen
  • Praxis: Architektur (Gebäude, Räume mit Möbel, Landschaften
  • Farbenlehre sowie Licht&Schatten
  • Praxis: Stillleben, Architektur und Landschaften in Farbe
  • (Oberflächen und Strukturen in der Malerei)
  • Anatomie des Menschen (beginnend mit Portraits hin zu dem ganzen Körper)
Klar, manche Gebiete überlappen sich, aber ist diese Reihenfolge so sinnvoll?
Vorgestellt habe ich mir das in etwas so, dass ich mich erst theoretisch mit der Kompositionslehre beschäftige (mit Büchern, Internet, etc.) und anschließend versuche meine Erkenntnisse selbst anhand von Stillleben anzuwenden.

Ziel ist es, dass ich auf die Erkenntnisse der Gebiete (Kompositionslehre, Perspektivisches zeichnen, Farbenlehre, Licht&Schatten, Anatomie) zurückgreifen kann und diese auf meine eigenen Bilder anwenden kann und meine Ideen somit gut verwirklichen kann.

Ich freue mich auf eure Meinung dazu!

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 20. Aug 2011, 12:55

Wenn man überhaupt eine Reihenfolge beachten möchte, dann würde ich die Kompositionslehre nicht nach ganz vorne stellen, denn dabei handelt es sich um denn abstraktesten Punkt auf Deiner Liste, den man auch eigentlich am besten trainiert, indem man sich gut komponierte Bilder anschaut und dadurch quasi seine Mustererkennung schärft. Perspektivisches Zeichnen würde ich nach ganz vorne stellen und direkt danach Anatomie. Bei der Anatomie würde ich das Gesicht als letztes angehen, dennn es ist das Schwierigste.

Farben und Licht & Schatten sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe, da würde ich zwei unterschiedliche Punkte draus machen. Licht & Schatten kann man gut im Anschluss an Perspektive behandeln, denn es ist ähnlich systematisch.

Grundsätzlich ist es aber sicher auch keine schlechte Idee, einfach das zu machen, worauf Du am meisten Bock hast. Die Kunst ist nämlich, dranzubleiben an einem Thema und das klappt am besten, wenn mann auch Lust drauf hat.
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

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unl1mited
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Beitrag von unl1mited » 20. Aug 2011, 15:23

digitaldecoy hat geschrieben:Wenn man überhaupt eine Reihenfolge beachten möchte, dann würde ich die Kompositionslehre nicht nach ganz vorne stellen, denn dabei handelt es sich um denn abstraktesten Punkt auf Deiner Liste, den man auch eigentlich am besten trainiert, indem man sich gut komponierte Bilder anschaut und dadurch quasi seine Mustererkennung schärft. Perspektivisches Zeichnen würde ich nach ganz vorne stellen und direkt danach Anatomie. Bei der Anatomie würde ich das Gesicht als letztes angehen, dennn es ist das Schwierigste.

Farben und Licht & Schatten sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe, da würde ich zwei unterschiedliche Punkte draus machen. Licht & Schatten kann man gut im Anschluss an Perspektive behandeln, denn es ist ähnlich systematisch.

Grundsätzlich ist es aber sicher auch keine schlechte Idee, einfach das zu machen, worauf Du am meisten Bock hast. Die Kunst ist nämlich, dranzubleiben an einem Thema und das klappt am besten, wenn mann auch Lust drauf hat.
Hallo

Da lag ich mit der Reihenfolge schon mal voll daneben. :D
Die Änderung der Reihenfolge ist denke ich logisch. Aber vielleicht sollte ich es doch so machen, wie du es gesagt hast. Ist es dann egal, wenn ich mich bspw. zuerst mit der Anatomie beschäftige anstatt mit der Perspektive?

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 20. Aug 2011, 23:49

hat nicht irgendwann mal jemand gesagt "trainiere deine größte schwäche bis sie deine größte stärke ist und wiederhole das ganze dann immer wieder" ? :D
das was daniel sagt macht aber auch sinn. komposition würde ich dennoch nicht nach hinten schieben, denn das ist ewtas wo man auf jedem lernniveau seine bilder schnell stark verbessern kann.

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Beitrag von schlummi » 21. Aug 2011, 02:59

digitaldecoy
Kompositionslehre ... den abstraktesten Punkt ..., den man auch eigentlich am besten trainiert, indem man sich gut komponierte Bilder anschaut und dadurch quasi seine Mustererkennung schärft.
ich hätte gern die gewissheit, dass gerade betrachtetes bild auch "gut komponiert" ist... da hat man auch bei den "grossen" auch schon mal mehrdeutige momente... klar, man hat schon mal ein "gefühl" doch es ist wie immer mit gefühlen: man weiss's nicht so genau. :?
ich halte es für meine grösste schwäche, die ich gerne systematisch zu meiner grössten stärke ausbauen würde. kompositionslehre und typo... :?

sonst find ich die reihenfolge so weit auch sinnvoll. ...ob sich die einzelne bereiche so getrennt nacheinander "abarbeiten" lassen... bezweifle ich sehr. :D

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Beitrag von unl1mited » 23. Aug 2011, 23:17

MartinH. hat geschrieben:hat nicht irgendwann mal jemand gesagt "trainiere deine größte schwäche bis sie deine größte stärke ist und wiederhole das ganze dann immer wieder" ? :D
das was daniel sagt macht aber auch sinn. komposition würde ich dennoch nicht nach hinten schieben, denn das ist ewtas wo man auf jedem lernniveau seine bilder schnell stark verbessern kann.
Der Spruch klingt logisch, müsste ich mal mit Händen probieren. :D

Ich denke, ich werde das ganze versuchen praktischer zu erlernen. Zur Zeit male ich ziemlich
viele Landschaften, da spielen ja auch sehr viele Gebiete eine Rolle...Perspektive, Komposition, Farbenlehre, Licht&Schatten, etc.
schlummi hat geschrieben:digitaldecoy
Kompositionslehre ... den abstraktesten Punkt ..., den man auch eigentlich am besten trainiert, indem man sich gut komponierte Bilder anschaut und dadurch quasi seine Mustererkennung schärft.
ich hätte gern die gewissheit, dass gerade betrachtetes bild auch "gut komponiert" ist... da hat man auch bei den "grossen" auch schon mal mehrdeutige momente... klar, man hat schon mal ein "gefühl" doch es ist wie immer mit gefühlen: man weiss's nicht so genau. :?
ich halte es für meine grösste schwäche, die ich gerne systematisch zu meiner grössten stärke ausbauen würde. kompositionslehre und typo... :?

sonst find ich die reihenfolge so weit auch sinnvoll. ...ob sich die einzelne bereiche so getrennt nacheinander "abarbeiten" lassen... bezweifle ich sehr. :D
Ja, mittlerweile glaube ich auch, dass man das nicht alles nacheinander so abarbeiten kann. :) Daher werde ich, wie oben beschrieben, mich mit dem beschäftigen, was mir am meisten Spaß macht: Landschaften - und in dem Gebiet finden sich ja viele Punkte wieder, mit denen man sich dann nach und nach beschäftigen kann und es v.a. anwenden kann.

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Beitrag von Duracel » 23. Aug 2011, 23:48

Es ist ganz egal was du als erstes lernst, es ist immer das Falsche.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von unl1mited » 24. Aug 2011, 17:19

Duracel hat geschrieben:Es ist ganz egal was du als erstes lernst, es ist immer das Falsche.
Wieso? :P Irgendwo muss man doch anfangen.

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Beitrag von MartinH. » 24. Aug 2011, 18:45

in ein paar jahren weißt du warum ;).

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Beitrag von unl1mited » 24. Aug 2011, 23:15

Für mich klingt das ja eher nach einer persönlichen Einstellung als einer allgemeinen :D

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Beitrag von jaymo » 25. Aug 2011, 11:29

Man kann genauso gut sagen: Es ist ganz egal was du als erstes lernst, es ist immer das Richtige.

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Beitrag von Herrmann » 25. Aug 2011, 12:11

jaymo
So sehe ich das auch. Wie kann etwas, dass ich gelernt habe "falsch" sein?

Zum Lernen nach Plan: Wie ein Prof mir mal sagte "Pläne sind toll, weil es am Ende eh anders kommt." Einen Plan zu machen, bringt eigentlich nur die Unterteilung der Aufgabe in überschaubare Einzelschritte. Die Motivation für die Einzelschritte ist einfacher aufzubringen, als für die Gesamtaufgabe. Die Einzelschritte sind aber immer ein Konstrukt, eine Illusion. Kategorien wie "Farbe, Licht und Schatten, Komposition, Perspektive" bieten Begriffseinheiten an, über die es sich diskutieren lässt. Wenn man aber mal anfängt das eine zu lernen, merkt man, dass es ohne das andere gar nicht geht, und so lernt man dann beides doch irgendwie gleichzeitig. Man konzentriert sich höchstens vorübergehend mehr auf einen Aspekt. Alle Erkentnisse die ich bisher beim Zeichnen und Malen und Gestalten so hatte, ließen sich immer auch auf andere Gebiete übertragen, durch Analogien z.B.. Und daher beschleicht mich immer wieder das Gefühl, dass die Trennung in die oben genannten Begriffe rein künstlicher Natur ist. Das soll heißen: Mach Dir nicht so einen Kopp, fang halt einfach irgendwo an.

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Beitrag von unl1mited » 25. Aug 2011, 12:23

Herrmann hat geschrieben:jaymo
So sehe ich das auch. Wie kann etwas, dass ich gelernt habe "falsch" sein?

Zum Lernen nach Plan: Wie ein Prof mir mal sagte "Pläne sind toll, weil es am Ende eh anders kommt." Einen Plan zu machen, bringt eigentlich nur die Unterteilung der Aufgabe in überschaubare Einzelschritte. Die Motivation für die Einzelschritte ist einfacher aufzubringen, als für die Gesamtaufgabe. Die Einzelschritte sind aber immer ein Konstrukt, eine Illusion. Kategorien wie "Farbe, Licht und Schatten, Komposition, Perspektive" bieten Begriffseinheiten an, über die es sich diskutieren lässt. Wenn man aber mal anfängt das eine zu lernen, merkt man, dass es ohne das andere gar nicht geht, und so lernt man dann beides doch irgendwie gleichzeitig. Man konzentriert sich höchstens vorübergehend mehr auf einen Aspekt. Alle Erkentnisse die ich bisher beim Zeichnen und Malen und Gestalten so hatte, ließen sich immer auch auf andere Gebiete übertragen, durch Analogien z.B.. Und daher beschleicht mich immer wieder das Gefühl, dass die Trennung in die oben genannten Begriffe rein künstlicher Natur ist. Das soll heißen: Mach Dir nicht so einen Kopp, fang halt einfach irgendwo an.
Ja, so ähnliche Gedanken habe ich in den letzten Tagen auch geführt. Die Erfahrung bestätigt dies komischerweise auch. :)
Jedenfalls, ich glaube ihr habt mich überzeugt. Nichtsdestotrotz ist es einmal praktisch, solch eine Übersicht vor sich zu haben (Stichwort: Einzelschritte; wie du schon beschrieben hast).

Danke für eure Antworten, hat mir auf jeden Fall weitergeholfen! :!:
"Ideen sind nur Ausgangspunkte. Um zu wissen, was man zeichnen will, muss man zu zeichnen anfangen." (Picasso)

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