?Anfänger?Frage?

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Bo83
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?Anfänger?Frage?

Beitrag von Bo83 » 10. Dez 2011, 02:58

Hallo liebe Community,

ich bin neu hier also stell ich mich erst mal kurz vor:
Ich bin Sebastian, 28 Jahre alt und aus dem schönen Bundesland Brandenburg. Von Beruf bin ich Informationselektroniker. Mein Hobby ist die Amateurastronomie und die Fotografie. Aufgrund dieser beider Hobbys, bei denen ich auch des öfteren mit Photoshop arbeite, habe ich mir ein Graphiktablett zugelegt. Das Wacom Intuos4 L ist bestellt und auf dem weg zu mir.

Bei meinen Recherchen über Graphiktabletts bin ich auch auf das „Digital Painting“ und die vielen „Speedpaint“ Videos bei YouTube gestoßen und habe mich gefragt ob ich das nicht auch könnte. Mir ist vollkommen bewusst, dass ein tolles Graphiktablett keinen tollen „Digital Painter“ aus mir macht und, dass es wohl viel viel viel Übung braucht um gut zu werden. Das letzte mal, dass ich mit dem Zeichnen und Malen in Kontakt gekommen bin war allerdings in der Schule was auch schon ein paar Jahre zurück liegt.

Nun aber zu meiner eigentlichen Frage:
Außer im Schulunterricht bin ich wie gesagt nicht weiter mit dem Zeichen in Berührung gekommen. Den größten Nachholbedarf werde ich wohl in Sachen Anatomi haben.
Macht es Sinn die Basics mit dem Graphiktablett am PC zu erlernen oder sollte ich doch lieber mit Papier und Bleistift beginnen?

Ich freue mich auf Eure Antworten

LG
Basti

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 10. Dez 2011, 04:11

Mir ist vollkommen bewusst, dass ein tolles Graphiktablett keinen tollen „Digital Painter“ aus mir macht und, dass es wohl viel viel viel Übung braucht um gut zu werden.
wunderbar, ein paar der wichtigsten sachen weißt du schonmal. zu deiner frage: mach doch einfach beides parallel, ich seh keinen grund warum das eine das andere ausschließen sollte. beides hat seine vor und nachteile beim lernen.

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Scatch
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Beitrag von Scatch » 10. Dez 2011, 19:47

Da du das ja scheinbar just for fun machen willst, mach doch genau das. Denk nich groß drüber nach sondern fang einfach an, hab Spaß und sieh wohins dich führt
Meine bescheidene Bude hier im Forum:
http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... aae761a930

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Yurnero
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Beitrag von Yurnero » 12. Dez 2011, 16:37

Bin zwar kein Meister aber ein paar Tips kann ich geben.

Täglich zeichnen, ist wohl logisch. Denn wer rastet, der rostet. In punkto zeichnen am Tablet: es ist im Prinzip fast das selbe wie traditionelles Stift und Papier, jedoch würde ich die alten Methoden nicht vernachlässigen. Man kann es sich wie Autofahren vorstellen, jedes Modell fährt sich etwas anders.

Ich hab vor einiger Zeit dieses hier gefunden http://www.posemaniacs.com/thirtysecond Wenn man das täglich macht kriegt man ein Gefühl für Anatomie und Posen. Halbe Stunde pro Tag sollte sogar schon reichen. Mehr schadet aber nie!

Immer neue Sachen probieren. Charaktere, Landschaften, Farben, Stile, einfach mix n' match. http://hypnoplasmids.tumblr.com/post/13 ... iques-meme könnte hier auch ein paar Ideen geben.

Musik während dem Zeichnen ist bei mir inzwischen ein Muss. Kann auch oft die Stimmung deiner Bilder beeinflussen, aber das liegt an dir.

Und wie Scatch schon gesagt hat, hab einfach Spaß an der Sache und schau wo es hinführt.

Bo83
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Beitrag von Bo83 » 12. Dez 2011, 22:34

Hallo,

vielen Dank für die Tipps und vor allem Dir Yurnero für die tollen Links.
Ich denke ich werde sowohl auf Papier wie auch am PC versuchen zu lernen. Ich werde sicher meine Werke früher oder später hier präsentieren und um Rat und Kritik bitten.

Vielen Dank noch einmal an Alle.

LG
Basti

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buki
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Beitrag von buki » 14. Dez 2011, 03:38

Na dann, hallo und viel vergnügen! ^^

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Sisyphos
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Beitrag von Sisyphos » 14. Dez 2011, 09:06

Ähnlich wie das Posemanics tool, aber mit Photos: http://www.pixelovely.com/gesture/figuredrawing.php
Weiter!

YasminaSiamendes
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Beitrag von YasminaSiamendes » 4. Feb 2012, 01:04

Oh, wie bereits Yurnero schon darauf hingewiesen hat, sind die Figuren von Second Life wirklich eine Hilfe. Dadurch habe ich auch bereits eine Menge über die Proportionen gelernt, indem ich die Figuren genommen und einfach darüber gemalt habe...immer und immer wieder und mittlerweile schaffe ich es schon, selber so eine Figur zu zeichnen und die Proportionen richtig hinzukriegen.

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Cathrin
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Beitrag von Cathrin » 20. Feb 2012, 22:55

Ich nutze mal die Gelegenheit:
Ich bin schon seit einer Weile hier im Forum als stiller Beobachter unterwegs. Mich selbst würde ich auch eher in die Kategorie Anfänger zuordnen, wobei ich schon seit meiner Jugend zeichne und dies mittlerweile auch vorantreiben möchte und versuche zu Üben.
Ich lese eine Menge hier mit, lass mich aber in erster Linie "inspirieren", schau mir regelmäßig Sachen und personalshowrooms von bestimmten Leuten an und zeichne dahingehend auch einiges nach. Das macht auch Spaß und ich bin auch relativ zufrieden meistens damit, aber es ist eben nicht meine Idee gewesen, ich hab letztendlich nur die Idee eines anderen nachgezeichnet.
Ich habe gerade das "making of" von Daniel Lieskes "trapped" hier grob gelesen und ich habe mich gefragt: woher kommen diese Ideen? Oder dieses Bild, welches er im Kopf hatte? Ist das einfach da? Oder ist auch dieses Bild im Kopf letztendlich ein Resultat täglichem Anatonimiebilder zeichnens?
Tatsächlich tue ich mich schwer mich dazu zu bewegen, die Wirklichkeit abzuzeichnen - es macht mir nicht so viel Spaß die Vase direkt vor mir abzuzeichnen. Ich hab das Buch "Perspective" von David Chelsea halb durch gelesen und perspektivische Bilder gezeichnet und auch das Buch "Garantiert zeichnen lernen" von Betty Edwars hatte ich schon halb durch, aber ich weiß auch nicht... wenn ich dann was zeichnen will, sitz ich da wie Ochs vorm Berg und hab kein inneres Bild vor Augen und lande dann wieder hier im Forum und "zeichne ab". Ist das auch schon Training? Ich habe dabei immer die Befürchtung, dass ich so nicht meinen eignen Stil finden werde und es mich auch nicht voran bringt...

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 22. Feb 2012, 22:07

Hi Cathrin,
willkommen im Forum! :)

Zu Deinen Fragen fällt mir das letzte Video-Tutorial von Feng zhu ein, wo er über die "visual Library", also den Bilder-Speicher im Kopf spricht. Er erzählt dort aus der Perspektive des Concept Artist, aber man kann auch als Illustrator oder "einfache Zeichnerin" einiges davon mitnehmen. Er berichtet sowohl darüber, welche Quellen er gut findet und welches Vorgehen er für richtig hält, um den Bilderspeicher im Kopf aufzufüllen. Er berichtet auch, was er weniger gut findet. Zu den Dingen, die er weniger gut findet, zählen insbesondere FanArt und überhaupt Kopien von anderer Leute Sachen. Darüber kann man geteilter Meinung sein und es ist eben auch zu beachten, daß er sehr aus Concept-Artist-Perspektive spricht. Aber im Prinzip hat er Recht: man lernt mehr, wenn man sich von der "Realität" inspirieren läßt, weil man da gezwungen ist, künstlerische Entscheidungen selbst zu treffen, statt sie einfach von anderen Künstlern zu übernehmen.
Das Ganze ist Übungssache. Du sprichst Daniels "Trapped!"-Bild an. Als er das malte, war er meines Wissens schon festangestellter Grafiker/Illustrator und hatte lange Jahre des Übens und Arbeitens hinter sich. Er hat schon in der Schule angefangen, wirklich viel zu zeichnen, und hat seither wohl nie mehr wirklich damit aufgehört. Entsprechend ist sein Kopf mit zigtausenden von Bildern angefüllt und er hat die entsprechende Routine entwickelt, bei Bedarfsfall auch die richtigen dieser Bilder vor sein geistiges Auge zu kramen, um es mal bildlich auszudrücken.
wenn ich dann was zeichnen will, sitz ich da wie Ochs vorm Berg und hab kein inneres Bild vor Augen und lande dann wieder hier im Forum und "zeichne ab".
Abzeichnen ist keine Schande und gerade am Anfang eines Arbeitstages (oder eben einer Zeichen-Session) ist es gar nicht verkehrt, einfach erstmal abzuzeichnen. Bis man in diesen bestimmten Flow kommt, Du weißt schon, rechte Gehirnhälfte, linke Genirnhälfte usw... ;)

Die Surrealisten um Andre Breton herum hatten damals die écriture automatique entwickelt, also das Konzept, einfach komplett unstrukturiert loszuschreiben (bzw. zu zeichnen, zu malen), ohne Kontrolle, ohne irgendeine gedankliche Zensur. In der Malerei und im Zeichnen kann man dies dadurch unterstützen, daß man das Material einfach das machen läßt, was es will, indem man Zufallseffekte zuläßt... das ist auch in der digitalen Malerei sehr gut möglich: Einfach irgendwelche Strukturbrushes übereinanderpatschen, mit dem Auswahl-Lasso wild Sachen ausschneiden, drehen, verzerren, Filter drüber laufen lassen und so weiter und so fort. Und dabei immer aufmerksam bleiben und dann, wenn man da auf einmal etas in dem Chaos zu erkennen meint, dies dann weiterverfolgen...
Ich habe dabei immer die Befürchtung, dass ich so nicht meinen eignen Stil finden werde und es mich auch nicht voran bringt...
Mach Dir mal um Deinen Stil keine Gedanken. Stil stellt sich (viele würden sagen: leider) irgendwann von selbst ein und ist eigentlich nur das Phänomen, daß man irgendwann dazu tendiert, einmal herausgefundene "Lösungen" immer wieder zu bevorzugen beim nächsten, ähnlich gelagerten Problem. (Hat übrigens mit Stilisierung so ziemlich gar nix gemein...)

Aber mach Dir auch keine Sorgen darüber, was Dich voranbringt und was nicht. Mach erstmal das, was Dir gefällt. Finde heraus, welche Bilder, welche Themen für Dich interessant sind. Schau Dir von anderen technische Kniffe und Tricks ab - und probier so lange aus, bis Du sie "drauf" hast.
Und vertrau einfach auf den Übungs- und Routine-Faktor. Der wird peu a peu mit jedem Tag, an dem Du malst und zeichnest, immer gewichtiger. :)
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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mokka
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Beitrag von mokka » 23. Feb 2012, 08:49

sind zwar schon etwas älter, aber Andrew Loomis hat einige tolle Bücher mit Grundlagen veröffentlicht
http://alexhays.com/loomis/
Die haben mir immer sehr weiter geholfen ^^

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Cathrin
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Beitrag von Cathrin » 23. Feb 2012, 18:58

Danke für die ausführliche Antwort! Vermutlich hast du recht - statt darüber nachzudenken, was mich voranbringt, sollte ich einfach zeichnen, was mir gerade Spaß macht. Hab mir dennoch als tägliche Aufgabe n bißle Anatomie verschrieben, was mit dem Link von Sisyphos fürs erste schonmal ganz gut klappt - danke dafür!

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