Bitte um Rat für Karriere

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Yurnero
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Bitte um Rat für Karriere

Beitrag von Yurnero » 12. Dez 2011, 14:49

Gutte Morsche, bin ein Neuling hier. 17 Jahre, komme aus dem kleinen Rheinland in Ba-Wü.

Ich hab mir seit einiger Zeit 'nen großen Kopf drum gemacht was ich mal nach der Schule machen soll. Mit ca. 15 Jahren hab ich mir in den Kopf gesetzt zwei meiner Hobbies zu kombinieren und irgendwann mal als kreativer Kopf in der Spieleindustrie zu arbeiten. Ich hab schon als kleiner Bursche gezeichnet und zeige auch inzwischen Interesse in Game Design, 3-D modeling und Animation.

Natürlich ist mir aber vorher durch meine Ratlosigkeit etwas Scheisse unterlaufen. Da ich vorher keinen Plan hatte, was ich mal wollte wurd ich schlichtweg von meinen Eltern ins technische Berufskolleg gesteckt, was eigentlich mit dem was ich dann im Nachhinein vorhatte wenig am Hut hat (ist eben ne Schule für Elektroniker und Mechatroniker). Bin gerade am zweiten Jahr dran und die Fächer geben mir ganz schön zu Schaffen. Ich denke, dass sie mir in Zukunft auch recht wenig nützen. Natürlich ist mir dann hinterher aufgefallen, dass es in der Nähe in Lahr ein weiteres Berufskolleg für Grafisches Design gibt. Supi.

Nun zu den eigentlichem Teil, bei dem ich Rat bräuchte:
Ich spiele jetzt mit dem Gedanken auf dieses Berufskolleg zu gehen. Problem ist nur, dass es 3 Jahre dauert und ich im Prinzip den selben Abschluss habe (Fachhochschulreife) wie mit den 2 Jahren auf dem technischen. Effektiv hätte ich 2 Jahre vergeudet und wäre dann schon gute 21 Jahre alt. Upside wäre, dass ich einen besseren Abschluss habe und bessere Vorkenntnisse in einem Themengebiet, dass mich interessiert. Nur habe ich wenig Lust, noch mal 3 Jahre extra die Bank drücken zu müssen.
Die andere Lösung wäre gleich auf eine Hochschule zu studieren, nur habe ich absolut keinen Plan was sich für meine Themenrichtung eignet. Soweit ich weiss gibt es keine Schule in Deutschland die sich auf Konzeption und Erstellung von Spielen spezialisiert, bis auf die Games Academy. Nur kommt man da als arme Sau schlecht hin.

Also, kurz und knapp, was für Studiengänge eignen sich für Game Arts/Design? Kennt ihr in Baden-Würtemberg irgendwelche gute Schulen, die dies Anbieten oder Schulen in anderen Bundesländern die Leute mit einem Fachhochschulabschluss nehmen?

Ich hab schon seit einer Weile recherchiert und war auch beim Berufsberater, der mir ehrlich gesagt nicht sehr bei meiner Suche und Entscheidung geholfen hat. Deshalb hab ich mich einfach dazu entschlossen, hier nachzufragen.

Hoffe ihr könnt mir aushelfen.

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 12. Dez 2011, 15:22

Zuallererst:
Du kannst ohne Fachhochschulreife nicht Studieren; die solltest du also in jedem Fall erwerben.
Dabei spielt es keine Rolle, worin du diese Reife erlangst. Fachhochschulreife ist Fachhochschulreife. Am Ende gibt es da keine Unterscheidung zwischen grafisch oder technisch.

Ich würde an deiner Stelle das angefangenen Technischen-Berufskolleg ordentlich zuendemachen. Es ist immer gut, wenn man Etappenziele erreicht hat(in diesem Falle die absolvierte Fachhochschulreife)
Grundsätzlich ist es auch halb so wild, mal 2 Jahre was "scheinbar unnützes" gemacht zu haben; irgendwann kann man auch das KnowHow gebrauchen!
Genauso ist es eine Illusion zu glauben, dass das Berufskolleg für grafisches Design besonders toll wäre.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Yurnero » 12. Dez 2011, 15:42

Das TBK mach ich fertig, klar. Ich kann jetzt ohnehin nicht mehr abbrechen weil ich sonst ein Abgangszeugnis bekomme, was beim Bewerben noch schlechter kommt als meine Schwäche in Mathe und Physik. Eben über den Notenschnitt mach ich mir sorgen. Aber ich denk mal, dass ein gutes Portfolio mehr zählen wird je nach dem wo ich mich bewerbe, korrekt?

Einige Dinge habe ich schon gelernt, wie Grundkenntnisse in Illustrator und Dreamweaver. Fair enough. Ich krieg nur das Gefühl, die 2 Jahre besser investiert zu haben wenn ich mir die Fächer für das grafische Design BK anschaue. Aber naja, passiert ist passiert.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 13. Dez 2011, 02:14

Upside wäre, dass ich einen besseren Abschluss habe und bessere Vorkenntnisse in einem Themengebiet, dass mich interessiert.
wäre es nicht besser wenn du bessere vorkenntnisse hast in den gebieten die wichtig sind aber dich NICHT interessieren? das was dich interessiert wirst du dir im laufe der zeit ja so oder so spielend aneignen. mathe zählt da vermutlich eher nicht zu. aber gerade sowas ist imho wichtig wenn du gamedesign machen willst. ohne programmierkenntnisse stehst du imho auch schlecht da als gamedesigner und dafür brauchst du wiederum mathematisches verständnis.

Soweit ich weiss gibt es keine Schule in Deutschland die sich auf Konzeption und Erstellung von Spielen spezialisiert, bis auf die Games Academy.
vermutlich aus gutem grund... ich würd auch keinen studierten gamedesigner frisch von der hochschule einstellen.

ich bezweifle auch stark das der markt mehr leute die wirklich nur gamedesign machen braucht (mag mich irren, aber ist so mein gefühl von dem was man aus der branche so "tolles" hört). und was machst du mit deinem tollen gamedesign studium wenn du in der branche einfach keinen job findest? du kannst dann ja nix was jemand in ner anderen sparte direkt brauchen könnte.

wenn du gewöhnliches kommunikationsdesign studieren würdest (nicht das ich zu irgendwas raten würde, nur rein hypothetisch) und dann als gamedesigner nix findest, kannst du immernoch als regulärer grafiker/werber/art director arbeiten. ich denke du verstehst worauf ich hinaus will...

meine erfahrung aus dem illustratoren leben ist das sich kein schwein für deinen hochschulabschluss interessiert. du musst was können. und ich sehe keinen grund warum es in der games branche grundlegend anders sein sollte...

ich denke gamedesign ist komplex genug um aus diversen fachfremden studiengängen was lernen zu können. falls du z.b. leveldesign machen willst, wär ein architektur studium vielleicht das richtige für dich (ist afaik nicht ohne was mathe und physik angeht).

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Beitrag von buki » 14. Dez 2011, 03:51

http://gamedesign.htw-berlin.de/
< bachelorstudiengang Gamedesign

Wenn Du z.B. an der HAW in Hamburg Illustration studieren möchtest brauchst Du grundlegend Abitur, oder die Fachhochschulreife in einem Fach, das dem Studienfach entspricht/ähnlich ist.
Sollte beides nicht zutreffen brauchst Du eine besondere Eignung.

Mein Fachabitur Gestaltung war übrigens sehr cool. Wir haben da viel gezeichnet und gemalt, was nebenbei auch eine guter Einstieg/Vorbereitung aufs Studium war.

Kannst Du als Elektroniker/Mechatroniker nicht coole Roboter designen und so eine hübsche Mischung kreieren, die Dir nützlich ist?

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Beitrag von Yurnero » 14. Dez 2011, 17:43

Die HTW habe ich auch gefunden. Ich hab mir ein paar Bilder angeschaut von den Dingen, die die Studenten dort kreieren und bin ziemlich beeindrukt. Auch finde ich die Hausaufgabe zum Bewerben sehr interessant. Ich werde mich wahrscheinlich daran versuchen, ob ich dann aber auch dort hingehen sollte bin ich mir eben nicht sicher. MartinH macht nen guten Punkt.
Die HAW klingt auch nach meinem Geschmack, nur müsste ich bis nächsten Oktober warten. Die Eignungsprüfung war leider schon.

Leider designen und bauen wir keine Roboter, wir programmieren sie nur. Wir haben lediglich Lego Roboter auf denen wir Java Programme überspielen. Ist zwar lustig aber naja... Als kreativer Kopf komm ich auf meiner Schule nicht auf meine Kosten.

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Beitrag von Kobar » 14. Dez 2011, 17:46

Auch beim Programmieren ist Kreativität gefragt...
Genauso wie das Malen und Zeichnen nicht unbedingt gleich kreativ ist,
aber ich weiß, was du meinst.
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Beitrag von Yurnero » 14. Dez 2011, 18:06

Hast natürlich recht. Zum lösen eines Problemes in einem Programm gibts immer mehrere Wege.
Aber was soll ich sagen, logisches denken liegt mir nicht! :dumb:

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 14. Dez 2011, 18:25

wie stellst du dir die arbeit als gamedesigner denn konkret vor? wenn du selbst schon sagst logisches denken liege dir nicht, dann ist das glaub ich der falsche beruf für dich.
ich rede nicht von concept artists (wobei sicher auch gerade die logisches denken brauchen) sondern von leuten die spielmechaniken definieren und fine-tunen. wenn du so an einem spiel arbeitest musst du viele abstrakte und komplexe vorgänge in "mathematisch" konkrete regeln umformulieren, weil der computer nur genau das verhalten simuliert auf das er programmiert wird. selbst simpelste spiele können unheimlich komplex werden wenn es darum geht spielmechaniken in konkreten regeln auszudrücken die der programmierer dann implementieren kann.
oder stell dir vor du du arbeitest an einer wirtschaftssimulation und musst ein mathematisch komplexes system mit dutzenden bis hunderten zahlen ausbalancieren, und wenn du auch nur eine falsche beziehung der werte übersiehst (durch die z.b. eine dominante strategie entsteht) ist das spiel "kaputt"...
imho ist gutes gamedesign schwerer als durchschnittliche programmieraufgaben.
just my 2 cents...

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Beitrag von Yurnero » 14. Dez 2011, 18:48

Ich möchte mich weniger mit den Mechaniken und Balancing eines Spiels beschäftigen, sondern mehr mit dem Setting, Charakteren, Story etc.

Vielleicht entstand Verwirrung weil ich Gamedesigner als Wunschberuf genannt habe. Gamedeveloper wäre wahrschenlich passender gewesen, oder Artist. Sorry.
Mir ist erst vor kurzem der Unterschied von einem Freund der zur Digipen geht erklärt worden.

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Beitrag von Duracel » 16. Dez 2011, 15:15

Ohne das böse zu meinen, aber du gehst - was in deinem Alter ganz normal ist - noch ziemlich naiv an die Sache ran.
ALLE wollen immer einen ganz toll kreativen Job, der am besten nicht anstregend ist, weil man sich nur tolle Sachen ausdenkt. Und wenn sie es bis dahin nicht schaffen, beneiden sie tagtäglich die Leute, die diese ihrer Meinung nach kreativen Jobs tagtäglich ausüben.
In Wahrheit aber laufen sie zu 90% einer Illusion hinterher.

Es ist verdammt mühselig es zu etwas zu bringen - ganz gleich in welcher Branche.
Und wenn du nur irgendeinen vorgefertigten Weg nachgehen willst, dann bleibst du überall nur pisseliger Durchschnitt. Das Leben ist ein Marathon; und wer den spazierengeht, der wird bestenfalls zufrieden, aber nicht erfolgreich. Willst du aber unter 4h Laufen, dann kommst du nicht drumrum durch den Schmerz zu gehen.
Erfolgreichen Leuten macht es Spaß an ihre Grenzen zu gehen.

Die Leute finden es vielleicht toll gut zeichnen zu können - und zeichnen nach eigener Aussage womöglich selber gerne. Aber Anatomie zu lernen oder jeden Tag statt fernseh zu gucken zu zeichnen - das wäre ihnen dann doch zuviel des Guten.

Ich selbst bin verrückt - ich lerne nämlich gerne, auch wenn ich nicht muß!


Mach einfach die Sachen, die du machen willst! Und wenn du dich entschieden hast, dann häng dich rein - ab sofort. Erwarte nicht, dass alles besser wird, wenn du erstmal an der richtigen Academy bist oder einen Vertrag zum "Traumberufler" unterschreibst.
Wenn du Stories erzählen willst, Charaktere, ja ganze Welten entwerfen willst - mach das!
In jeder freien Minute und am besten auch in jeder nicht freien Minute!!

Jimmy Hendrix - einer der größten Gitarristen aller Zeiten - hat sich in jungen Jahren während seiner Zeit beim Militär ständig mit seiner Gitarre beschäftigt statt sich auf seinen Dienst zu konzentrieren. So schafft man es nie bis zum General.


Allerdings - wenn du bis dato noch keine Charaktere entworfen hast und keine Geschichte geschrieben hast, dann liegt der Verdacht nahe, dass das garnicht dein Ding ist.
Machen wir uns nichts vor, es gibt Menschen, die sind wie geschaffen für einen kleinen Job, eine kleine Familie und ein halbes kleines Haus(die andere Hälfte gehört der Bank).
Wenn du dich dazu zählen solltest, träum weiter.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Yurnero » 16. Dez 2011, 18:43

Du hast vielleicht recht, ich sehe wahrscheinlich die Dinge durch eine rosarote Brille. Aber ich mache mir auch Gedanken. Mein größter Konflikt derzeit ist eben die Entscheidung welchen Studiengang ich überhaupt machen soll, weil es mir Türen öffnen aber andere auch schließen kann. Aber ich weiss in welche Richtung ich will.

Ich zeichne seit ich schon ein Kleinkind war, aber mit 13 Jahren hab ich die Sache ernster genommen und wollte besser werden. Ich hab mir Tutorials angeschaut, Sachen probiert. Ich zeichne fast jeden Tag seit den 5 Jahren und werde auch nicht aufhören. Derzeit versuche ich z.B. Zeichenstile von anderen Künstlern zu imitieren und es ist wirklich interessant zu sehen, wie sie vorgehen. Auch macht es mir einen Haufen Spaß.

Charaktere habe ich zahlreiche entworfen, Stories ausgedacht, Settings für Spiele und was für Genre und Mechaniken sie haben könnten. Ich arbeite sogar gerade mit einer Gruppe von Freunden an einem Platformer ala Megaman und Super Mario und das Team funktioniert super. Jeder hat seine Rolle, bringt Ideen zum Tisch und macht die Arbeit, die ihm Spaß macht. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, sowas mal zu machen.

Mir ist klar, von nichts kommt nichts, deswegen hänge ich mich jetzt schon rein. Ich habe mir ein Ziel gesetzt und das Ziel werde ich auch versuchen zu erreichen.

Nach längerem Nachdenken ist jetzt meine größte Sorge nur, dass ich ein Studium mache mit welchem ich dann keine Stelle bekomme oder eines, dass mir überhaupt nicht liegt und ich vielleicht sogar abbrechen muss. Bevor es so weit kommt wollte ich um Rat fragen. Irgendwann möchte ich auch in die USA oder Kanada ziehen, und dort gibt es auch nicht an jeder Ecke eine Spielefirma. Hier habe ich nur Glück, dass zwei genau vor meiner Haustür sind. Aber nicht mal dann ist es sicher, dass sie mich nehmen.

Ich kann mir auch gut vorstellen sowas wie Merchandise zu erstellen oder in einer Firma als Designer für etwas zu arbeiten. Aber Spiele entwickeln wäre nach wie vor mein Traumberuf.

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Beitrag von Kobar » 16. Dez 2011, 19:48

Ich denke, jetzt müsste man an deinem konkreten Fall weiterdiskutieren und da wäre es schön, wenn man denn ein paar Sachen von dir sehen könnte.

Zwei Spielefirmen vor deiner Haustür? Ist doch super. Kannst ja mal nach einem bezahlten Praktikum fragen und wenn's unbezahlt sein soll (aus welchen Gründen auch immer und auch die Moral bei einem unbezahlten sei mal dahingestellt), kannst du halbtags irgendwo arbeiten und den andren Tag in deiner Traumfirma verbringen. Da sieht man immer noch am besten den Alltag statt aus dem Fenster der Uni.
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Beitrag von Yurnero » 16. Dez 2011, 20:36

Ich hab mich bei der Firma Spellbound für ein unbezahltes zweiwöchiges Praktikum beworben weil es für das BK1 nötig war. Wurde ohne gennanten Grund abgelehnt.
Währenddessen ist mein Klassenkamerade der kaum Erfahrung in dem Gebiet hat reingekommen, weil er dort jemanden kannte. So wie er es geschildert hat haben die einfach Angst, dass jemand Infos leakt. Ich werde ihn mal Fragen ob er was arrangieren kann.

Werke kann ich ein Paar vorlegen. Die Meisten sind neu aber an Einigen arbeite ich noch, sorry.

http://dl.dropbox.com/u/34188430/knights.png http://dl.dropbox.com/u/34188430/knightiz.png http://dl.dropbox.com/u/34188430/spacesherrif.png http://dl.dropbox.com/u/34188430/jugornot.jpg http://dl.dropbox.com/u/34188430/ice2.png http://dl.dropbox.com/u/34188430/bro.png http://dl.dropbox.com/u/34188430/dave.png
Zuletzt geändert von Yurnero am 16. Dez 2011, 21:22, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von Kobar » 16. Dez 2011, 21:11

Mach' einfach nach dem Link ein Leerzeichen.

Das Problem sehe ich bei zweiwöchigen Praktika generell. Was wollen die Leute dir beibringen und wem kannst du helfen innerhalb dieser Zeit? Das ist das Hauptproblem. Mache deutlich, dass du das willst und Zeit und Energie mitbringst. Dann könnte das schon anders aussehen.
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Beitrag von Duracel » 17. Dez 2011, 10:33

Yurnero hat geschrieben:Ich zeichne seit ich schon ein Kleinkind war, aber mit 13 Jahren hab ich die Sache ernster genommen und wollte besser werden. Ich hab mir Tutorials angeschaut, Sachen probiert. Ich zeichne fast jeden Tag seit den 5 Jahren und werde auch nicht aufhören. Derzeit versuche ich z.B. Zeichenstile von anderen Künstlern zu imitieren und es ist wirklich interessant zu sehen, wie sie vorgehen. Auch macht es mir einen Haufen Spaß.

Charaktere habe ich zahlreiche entworfen, Stories ausgedacht, Settings für Spiele und was für Genre und Mechaniken sie haben könnten. Ich arbeite sogar gerade mit einer Gruppe von Freunden an einem Platformer ala Megaman und Super Mario und das Team funktioniert super. Jeder hat seine Rolle, bringt Ideen zum Tisch und macht die Arbeit, die ihm Spaß macht. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, sowas mal zu machen.

Mir ist klar, von nichts kommt nichts, deswegen hänge ich mich jetzt schon rein. Ich habe mir ein Ziel gesetzt und das Ziel werde ich auch versuchen zu erreichen.
Super! Das ist, worauf du dich konzentrieren solltest! Mach weiter so!
Yurnero hat geschrieben:Du hast vielleicht recht, ich sehe wahrscheinlich die Dinge durch eine rosarote Brille. Aber ich mache mir auch Gedanken. Mein größter Konflikt derzeit ist eben die Entscheidung welchen Studiengang ich überhaupt machen soll, weil es mir Türen öffnen aber andere auch schließen kann. Aber ich weiss in welche Richtung ich will.

Nach längerem Nachdenken ist jetzt meine größte Sorge nur, dass ich ein Studium mache mit welchem ich dann keine Stelle bekomme oder eines, dass mir überhaupt nicht liegt und ich vielleicht sogar abbrechen muss. Bevor es so weit kommt wollte ich um Rat fragen. Irgendwann möchte ich auch in die USA oder Kanada ziehen, und dort gibt es auch nicht an jeder Ecke eine Spielefirma. Hier habe ich nur Glück, dass zwei genau vor meiner Haustür sind. Aber nicht mal dann ist es sicher, dass sie mich nehmen.

Ich kann mir auch gut vorstellen sowas wie Merchandise zu erstellen oder in einer Firma als Designer für etwas zu arbeiten. Aber Spiele entwickeln wäre nach wie vor mein Traumberuf.
Das ist, was ich mit naiv meinte. Diese Vorstellung, wenn man nur ordnungsgemäß alles absolviert, es zu etwas bringt. Ok, zugegeben, es ist diese von dem Groß der Gesellschaft(der Teil, der selber wenig erfolgreich ist) indoktrinierte Naivität.
Ich kenne niemanden, der besonders erfolgreich geworden ist, weil er sich so viele Sorgen um seine Zukunft gemacht hat.

Nehmen wir mich - derzeit beschäftige ich mich u.a. damit, wie ich an Geld komme(wie ich meine Preise festlege, was ein sinnvoller Stundenlohn/Tagessatz ist etc.) - ich mache das bestimmt nicht, weil ich mir Sorgen mache, in Zukunft zuwenig Geld zu verdienen.
Nein, ich spüre einfach den Antrieb mich besser auskennen zu wollen als das bisschen Standard-ABC; ich bin neugierig und unersättlich.
Wenn ich das irgendwann verliere, dann ist meine Grenze erreicht.
Das ich mein Studium abgebrochen habe, weil es nicht das richtige war(und ich habe Illustration studiert, man sollte eigentlich meinen, ich wäre da richtig gewesen) hat mir nur Türen verschlossen, deren Räume mich nicht erfüllt hätten.

Dass ich das Studium besser ordentlich abschließen sollte, haben mir nur Leute geraten, die heute weniger verdienen als ich! Die sich also auskennen, wie mans anstellen muß.
Ganz zu schweigen von den ganzen Illustrationsstudenten mit Diplom, die in der Telefonzentrale sitzen.

Klar, ein Studium kann ein Sprungbrett sein, aber hüpfen muß man schon selber - und erst der Mut zu Saltos, wird einen weit bringen.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von MartinH. » 17. Dez 2011, 13:05

genau, mach alles so wie dura, dann wirst du auch reich und berühmt, so wie er :roll: ...


imho spielt "glück" da eine nicht zu verachtende rolle. ich hab bis auf einen alle meine kunden durch kontakte bekommen, die durch einen mappen vorbereitungs kurs an der vhs entstanden sind. damals war ich mir noch nichtmal sicher das ich design studieren will, ich hing nach der schule ein bisschen in der luft und meine eltern schlugen den kurs vor nach dem motto "schaden wirds nicht und vielleicht brauchst dus mal".

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ThomasVeil
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Beitrag von ThomasVeil » 17. Dez 2011, 13:53

So Karrieretipps finde ich immer 'ne schwierige Sache. Am Ende kann man doch nur Antworten "so und so ist es bei mir gelaufen". Glaube jedenfalls nicht das man wirklich Pauschalrichtlinien geben kann. Dafuer sind die Menschen und das Leben viel zu komplex.

Bin selber immer ueberrascht wie ich ueber die seltsamsten Wege doch zu dem komme was ich will und gerne mache. Obwohl man mich gut und gerne als faule Sau bezeichnen kann. Ist jetzt vielleicht nicht allzu verantwortungsvoll das zu sagen... aber ich wuerds nicht laengst so verbissen sehen wie Duri (vielleicht kann ich ja als abschreckendes Beispiel dienen ;)).

Mach was dir Spass macht - wie Daniel es mal in einem Thread hier geschrieben hat, der hat gehaekelt, weils ihn interessiert hat. Irgendwas kommt schon dabei rum. Genauso seh ich das Alter kein Problem - nicht mit 21 und schon gar nicht mit 17. Ich bin selber spaeter in die Spieleschiene gerutscht als die meisten in der Branche.

Was ich mit Sicherheit sagen kann: Wie du schon vermutest, das Portfolio zaehlt. Darauf gucken die Spielstudios. Titel und Abgaenge sind keine verlaesslicher Gradmesser fuer Qualitaet. Wobei du es natuerlich in einer Schule einfacher haben wirst ein gutes Portfolio zusammen zu stellen - mit Zeit, Lehrern und motivierten Mitschuelern.
Finde deine Sachen uebrigens super fuer dein Alter - schau ob du dich nicht vielleicht etwas breiter aufstellen kannst fuer eine Bewerbung. Zbsp. mit Environments, die werden viel haeufiger gebraucht als comic charaktere.

Jetzt mal so aus der Huefte geschossen: Wenn dich die Schule momentan nicht zu Tode quaelt, dann mach sie doch fertig. Aus irgendeinem Interesse heraus ist die Wahl doch sicher auch gekommen. Und dann probier andere Schulen. Hier in Holland gibts ne Unmenge an Games Schulen. Fuer Artists, Gamedesigner und was auch immer. Vielleicht waere es nicht schlecht weiter zu schauen als Deutschland.

Viel Glueck :)
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Strogg
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Beitrag von Strogg » 17. Dez 2011, 14:59

warum wollen die kiddis eignetlich alle ins Spiele Business? das ist ne übelst harte Schufterei da, malochen bis man vom Stuhl fällt...

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 17. Dez 2011, 15:09

vielleicht weil die das noch nicht wissen und selbst gern spielen? und weil sie nicht wissen wo der unterschied liegt zwischen "gerne spielen" und "winziges glied in einer langen kette von leuten sein, die versuchen mit einem spiel als produkt geld zu verdienen"?!
ich glaub man kann das bis zu einem bestimmten alter und erfahrungsgrad einfach nicht begreifen.

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Beitrag von Duracel » 17. Dez 2011, 16:04

Ach Martin ;)
Das sagt derjenige, der am Ende lieber Informatiker geworden wäre. :D
Du hast natürlich recht - wobei das Glück bekanntlich mit den Tüchtigen ist(ernsthaft).

Wobei mir jetzt ja auch garnicht widersprochen wurde. Fand eure Ergänzungen jetzt auch passend. :)
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 17. Dez 2011, 18:00

das was du sagst ist ja nicht grundsätzlich falsch, nur in der art wie du es vorgetragen hast ist in meinen augen die gleiche naivität enthalten, die du yunero vorwirfst.
dem "das glück ist mit den tüchtigen" würde ich mich allerdings auch anschließen.

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Beitrag von Yurnero » 17. Dez 2011, 18:26

Vielen Dank für eure zahlreichen und (teilweise) aufbauenden Antworten.

@Duracel, ich mache mir einfach so viel Sorgen weil ich kaum Unterstützung bekomme, nicht mal von meinen Eltern. Will keine Heulsuse sein, aber sowas verunsichert mich eben.
Aus Ratlosigkeit kann nur Naivität kommen, das wird sich nur mit der Zeit ändern. Ich schaue erst einmal, dass ich zum richtigen Sprungbrett finde. Und wenns gut läuft mach ich nen Köpfer.

@Thomas, deine Worte waren besonders aufbauend.
An dem breiter aufstellen arbeite ich gerade. Ich werde demnächst versuchen mit anderen Zeichenmitteln zu arbeiten (Kohle, Tinte etc). Ein Freund aus dem Nederland hat mir auch empfohlen nach Holland zu gehen, da dort die Studiengänge teilweise in Englisch sind. Guter Vorschlag!

@Strogg & Martin, von einer Seite wird mir ständig gesagt "Lern keinen Beruf wie ichs gemacht hab, ist nur Schufterei." Jetzt sagt ihr auch das selbe. Auf wen soll ich nun hören? Soll ich garkeinen Beruf lernen?
Wenns so sein soll beiss ich halt ins harte Brot und geh dem nach, was ich kann und was mir Spaß macht. Ich will nicht Spiele machen weil ich Call of Duty und Battlefield "voll Keule" finde. Ich will Spiele machen, an die sich die Leute erinnern und weils mir Spaß macht. Ob ich jetzt in einer kleinen Gruppe lande die Indiespiele wie Bastion macht oder ner Firma wie Activision die Spiele am Laufband produzieren ist jetzt die andere Frage. Aber da wäre mir sogar das Erstere lieber.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 17. Dez 2011, 19:01

im desillusionieren bin ich wesentlich besser als im aufbauen :D, und ich halte beides für wichtig. der ganze bewerbungsprozess um in einen kreativen studiengang reinzukommen ist in der regel demotivierend. dennoch ist er immernoch nicht demotivierend genug um hart genug zu sieben, sonst gäbs nicht so viele arbeitslose designer oder designer die fachfremd arbeiten (callcenter war ein gutes beispiel).
mir ist leider auch kein beruf bekannt der nicht gravierende nachteile hat. die frage ist u.a. möchtest lieber einen beruf haben der deinem hobby nahe ist, auf die gefahr hin das es dir irgendwann alles zum hals raushängt, oder möchtest du einen beruf in dem du klar kommst und dafür nebenbei ein tolles kreatives hobby behalten. das ist vermutlich eine typfrage ob und wie lange man schafft noch spaß an einer arbeit zu haben die man "vom hobby zum beruf" gemacht hat. vielleicht solltest du dir mal alle video podcasts von bobby chiu ansehen:
http://www.youtube.com/user/digitalbobert
der ist auch besser im motivieren ;).
warum ich darauf komme ist, dass er in einem seiner podcasts vorschlägt lieber einen fachfremden scheißjob zur überbrückung zu machen bis man seinen traumjob ausüben kann, als fachnähere scheißjobs zu machen. ganz einfach weil du nach 8 stunden körperlicher arbeit oder stupider computerarbeit noch mehr motivation hast für dich selbst was zu zeichnen und zu üben als wenn du gerade 8 stunden öde grafikjobs gemacht hast.
ich kann übrigens sehr gut verstehen das du gern an spielen arbeiten möchtest. privat mach ich das gerade selbst. ich glaub nur nicht das ich in irgendeiner spielefirma als rädchen im getriebe mit spezialisierter funktion besonders glücklich würde. ich komponier auch ohne jobstress gern selbst musik, käm aber nicht auf die idee das hauptberuflich machen zu wollen. unter zeitdruck täglich x minuten musik komponieren zu müssen um ne deadline zu halten stell ich mir ziemlich hart vor. bei musik find ich auf kommando kreativ zu sein noch schwerer als beim malen.

Strogg
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Beitrag von Strogg » 17. Dez 2011, 19:14

naja ich hab natürlich etwas übertrieben. Aber wenn es nicht soviel spaß machen würde wäre der Druck und die oftmals lange Arbeit am Computer auch nicht auszuhalten.
Tue dir selbst ein Gefallen und gehe nicht so verkrampft an die Sache rann.
Das geht um Spiele und nicht irgendwie um Krebsforschung und diese Berufs lern Sache würde ich mir komplett aus dem Kopf streichen.
Ich kann jetzt nur von mir selbst reden aber irgendwie ist das alles von alleine entstanden und ich habe mir ehrlich gesagt nicht ansatztweise irgend nen Plan gemacht wie ich in die Spieleindustie kommen kann wo ich jetzt auch schon ein paar Jährchen dabei bin.
Mit 16 oder so konnte ich mir meinen ersten Computer selber kaufen und dann ging das auch schon los und ich hab nurnoch davor gesessen gebastelt und ausprobiert. Da wo dann die anderen auf coole Partys gegangen sind hab ich immer schön im Kämmerchen gesessen und meine Sachen gemacht was mir nen miserables Abi und wenige freunde eingebracht hat aber in der Zeit hab ich mir meinen ich nenn es mal Grundstock an wissen und Können angeeignet um dann auch mal Geld mit zu verdienen.
Im Prinzip hast du mit deinem Computer und der Zeit die du als Schüler noch hast ideale Vorraussetzungen. Du musst dich einfach auf den Arsch setzten, sehr fleißig sein wenn du das wirklich machen willst und Spaß hast sollte das auch kein Problem sein. Wenn das jetzt schon nicht klappt dann vergiss es, du würdest auch später nie spaß haben bzw da hin kommen wo du gerne wärst.

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