Motivation

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chromereaper
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Motivation

Beitrag von chromereaper » 25. Mär 2012, 19:08

Hallo,
ich entschuldige mich jetzt erstmal für den blöden Titel, aber mir ist da echt nix schlaueres eingefallen :roll:

Um gleich zum Punkt zu kommen:
Ich habe seit kürzerer Zeit ein arges Problem damit, mich zu längeren Projekten, Artworks etc. durchzuprügeln. Zwar fällt es mir nach wie vor nicht schwer, den ganzen Tag zu scribblen oder Entwürfe zu machen, aber es reicht anscheinend nicht für mehr als eine Stunde, die ich an einem einzelnen Bild sitzen kann...
Unter meinem Schreibtisch liegen jetzt schon bestimmt 200 Blätter mit Zeichnungen der vergangenen Tage (ich habe gerade Ferien das erklärt die Menge ;)). Und langsam bin ich schon etwas verzweifelt, das das schon seit einiger Zeit so geht. Hinzukommt, dass ich schon seit Monaten nichts mehr auf die Beine gestellt habe. Dafür habe ich mindestens 10 unbeendete Bilder.

Was soll ich tun...wie kann ich denn meine Motivation bloß "wiederfinden"?
(ich weiß das klingt jetzt nach Grünschnabel, aber was soll’s ;))

MfG Jascha

chromereaper
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Beitrag von chromereaper » 25. Mär 2012, 19:29

irgendwas was du sonst machst
Ich mach nichts anderes :D
Ne Scherz...ganz so schlimm ist es ist (aber fast!)
Ich habe das Problem, dass ich in einer bestimmten Phase meines Lebens (6-8 Klasse) nicht mehr viel mit Kunst am Hut hatte, was damals vor allem daran lag, dass meine damalige Kunstlehrerin mich nicht leiden kann und ich mich auch dementsprechend schlecht bewertet hat. Vielleicht ist es deshalb jetzt so, dass ich um so mehr leisten will, um die verlorene Zeit wieder aufzuholen.

Trotzdem danke für den Tipp, mal sehen, was ich machen kann =)

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 27. Mär 2012, 13:57

Eine wirkliche Lösung habe ich leider auch noch nicht gefunden.
Ich würde aufjedenfall grundsätzlich zwischen verschiedenen Motivationsfeldern bzgl. des Zeichnens unterscheiden:

Zum einen das Zeichnen ansich; Strich an Stich setzen, abstrakte Telefonscribbles oder Gedankenversunkene Schraffuren.

Dann das eher wissenschaftliche/lernende Zeichnen; Zeichnen um die Welt zu verstehen; Fragen der Komposition klären, versuchen möglichst "gut" zu zeichnen oder besser zu werden.

Dann das Interesse am Motiv/Thema ansich. Hier im Forum sind das manchmal Jedis, dann wieder Samuraikatzen, Wasserfälle oder Kühe. Kann aber alles mögliche sein.
Oder auch das Interesse an kleinen Stories o.ä.(hier denke ich z.B. an die Motive in den Bildern von Goro)

Oder das Zeichnen als Kommunikation mit Aussenstehenden. Grundsätzlich gehts hier weniger um das schönste Bild, als um dessen Aussage. Hier ist auch das Feedback von anderen besonders wichtig!



Natürlich ist der Übergang zwischen diesen Aspekten fließend; aber es ist oft so, dass die Motivation nur manche dieser Aspekte erreicht, andere nicht oder nur schwach.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von JanSOLO » 27. Mär 2012, 20:42

Ich behaupte einmal, dass die Motivation nichts mit der Tätigkeit an sich zu tun hat.
Dazu müsste man jetzt einmal die alten Ägypter fragen können, warum sie sich für die Pyramiden abgeschufftet haben. Ihre Motivation soll angeblich das Leben im Jenseits nach dem Tode und die „Ehre“ den Pharao dienen zu dürfen gewesen sein. Die weitere Motivation war sicherlich später stolz davon berichten zu dürfen, dass sie mit an diesen gigantischen Bauwerk gearbeitet haben.

Die Motivation ist wohl überhaupt nicht in der Art und Weise der Tätigkeit zu finden, so dass man dort auch keine Verbesserungsvorschläge ansetzen kann.

Motivationsquellen sind m.M.n. (auch für Malen/Zeichnen) z.B.:

-Freundin
-eigene Familie
-Sex
-Anerkennung (z.B. Lob und Interesse von anderen an den eigenen Werken)
-Hilfe für andere
-Geld
-eine Peitsche (falls man zum Malen gezwungen wird)
-die Menge an bereits geleisteter Arbeit

Ich muss aber auch sagen, dass ich die Beschwerden von chromereaper noch nicht so schlimm finde.
Unter meinem Schreibtisch liegen jetzt schon bestimmt 200 Blätter mit Zeichnungen der vergangenen Tage
Das hört sich doch ordentlich an. Das ist doch völlig ok, wenn du nur jeden Tag eine Stunde an dem Bild sitzt. Es ist auch nicht verkehrt nur „Stunden-Bilder“ zu zeichnen. Vielleicht ist das sogar besser als nur ein großes Bild zu haben.

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Beitrag von chalcara » 28. Mär 2012, 12:39

In meinen Fall war es eher die Motivation etwas durchzuziehen, als ständig irgendetwas neu anzufangen.

Genau wie du hab' ich ständig etwas angefangen ohne es auch zu ende zu machen und ich hab' ebenfalls stapelweise Skizzen aus denen nie etwas wirklich Vorzeig-fähiges geworden ist.

Ich hab's dadurch hingebogen gekriegt, dass ich einen Comic angefangen hat, an dessen Geschichte mir wirklich etwas liegt. Wenn ich die Geschichte weiter erzählen will, muss ich mit der nächsten Seite fertig werden. Eine andere drei Kapitel in der Zukunft anzufangen bringt mir gar nichts.

Das hat geholfen. Ich bin zwar immer noch nicht ganz so schnell wie ich es gerne sein möchte, aber meine Sachen werden FERTIG. Zumindest die, die mit dem Comic selbst zu tun haben.

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Beitrag von Mone » 1. Apr 2012, 08:39

Eine Möglichkeit ist ein Projekt zu starten, was Dir am Herzen liegt. Dabei so systematisch wie möglich vorzugehen und sich eine Frist für die "Abgabe" zu setzen. 200 Zettel sind bestimmt ein guter Fundus, um so etwas zu starten.

Eine andere Möglichkeit ist etwas im Wettbewerb mit anderen zu gestalten. Wie Du vielleicht siehst habe ich wieder was für die Challenge gemacht. Wobei meine Motivation ist, endlich etwas fertig zu kriegen, etwas dabei zu lernen oder zu verbessern und meine eigenen Fortschritte zu überprüfen. Lob wäre auch nicht schlecht, aber nicht immer unbedingt nötig.
Es geht ja um den eigenen Gewinn dabei und übrigens sind Kunstlehrer immer dazu geeignet Urteile zu fällen, die einen richtig erlahmen lassen oder aufblühen.

Naja, jetzt kein Bla, bla mehr; ich will nur damit sagen, wichtig ist, dass man in erster Linie selbst damit zufrieden ist. Ansonsten hat man 200 Zettel in der Schublade und nicht 5 gute an die Wand gepinnt.
Obwohl ich da schon neidisch werde-200!, ich könnte das nicht. Bin eher eine Minimalistin, in der Beziehung :roll:.

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Beitrag von Jabo » 8. Apr 2012, 23:12

*räusper*

Alkohol? Auch wenn ich niemanden zum Trinken anstiften will, aber es ist erstaunlich, wie man sich in Kleinkram und Detailarbeit verrennen kann (oder auch sehr unkonventionelle und spannende Methoden entwickeln kann, zu scribbeln), wenn man nach ein paar Drinks zwar nicht mehr richtig artikulieren kann, aber die Finger immer präziser und mutiger arbeiten.

Do not try this at home.

PS: Ansonsten Sex!

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Beitrag von appo » 9. Apr 2012, 06:40

pfffff..alkohol..was ist aus der guten alten kopfhörer drauf musik rein und los mentalität geworden :)

also nicht gegen alk, aber als motivator?! ich glaube da ist das bei dir doch sehr speziell :p

chromereaper
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Beitrag von chromereaper » 9. Apr 2012, 17:07

Vielen Dank für die Antworten!
Am meisten haben mir bis jetzt drei Sachen geholfen:
1: Draußen zeichnen
2: Neuer Aquarellkasten und Corel Painter Trial Version (es tut gut, mal mit etwas anderem zu arbeiten)
3: Mich in Wettkampf mit andern setzen

-Jascha

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Beitrag von buki » 11. Apr 2012, 11:24

Alkohol ist selten optimal.

Wenn Du nur 'ne Stunde hast, werd schneller!
Wenn Du pro Tag nur eine Stunde hast, mach am nächsten Tag weiter.

Was manchmal auch stark hilft ist an mehreren Bildern gleichzeitig zu arbeiten. Und die auch sichtbar vor Dir zu haben. Wärend man an dem einen Bild malt und keinen Bock mehr drauf hat fängt das Gehirn an auf die anderen auszuweichen so entsteht schnell ein stark motivierter Flow, der weit über die übliche Aufmerksamkeitsspanne hinausgeht.

Funktioniert alles. Ich hatte diese Probleme auch schon. Mittelfristig sogar mit unter max 15 Minuten. Aber die Hilfsmittel da oben haben mir geholfen.

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