technischen kram zeichnen

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Sungravy
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technischen kram zeichnen

Beitrag von Sungravy » 11. Jul 2012, 00:32

hi leute!
ich bin andauernd am verzweifeln, wenn es darum geht technische sachen zu zeichnen.
z.b. sowas wie hier:
Bild

ich zieh mir zwar dann hilfslinien (horizont/fluchtlinien) bei einfachen würfeln ist´s ja eigentlich kein problem aber wenn es dann z.b. an rundungen, zylinder usw. geht, wird´s mir immer zu doof.

womit macht ihr solche sachen? oder macht ihr sowas generell mit 3d programmen?

danke!
tschüss
Sungravy

Gannicus
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Beitrag von Gannicus » 12. Jul 2012, 11:33

Wenn du das zeichnerisch lösen willst kommst du wohl nicht drum rum ohne ende ellipsen zu zeichnen bis du es drauf hast. Da gibt es aufjeden Fall ein paar tricks. Ich hab hier 2 coole Bücher zu dem Thema rumliegen:

Sketching - The Basics
Sketching: Zeichentechniken für Produktdesigner

eventuell schaust du mal in eins der Bücher rein.

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 12. Jul 2012, 13:23

Ein meiner Ansicht nach hervorragendes Videotutorial; kostet zwar 39 US-Dollar, ist dafür aber auch wirklich sehr lehrreich:

http://www.thegnomonworkshop.com/store/ ... rm-Drawing


Grundsätzlich denke ich, dass für exakte Arbeiten heutzutage alles ausser 3D nicht effizient ist. Denn wen ich ehrlich bin hatte ich bisher auch nie die Muße, soetwas wirklich aufwendig durchzukonstruieren. Nichtsdestotrotz sollte man es für normale Illustrationen theoretisch beherrschen um entsprechend effektiv "pi*daumen" arbeiten zu können.
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schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 12. Jul 2012, 14:59

Hallo Sungravy,

wirds dir "zu doof" weil die Konstruktion von Perspektiven zuweilen eine Sau-Arbeit ist, oder weisst du nicht wie es geht?
Wie Duracel sagt, eigentlich mus man, Computer sei Dank, fast nichts mehr selbst konstruieren, wissen wies geht solte man aber auf jeden Fall. Mein Tool der Wahl heist Google SketchUp, damit lässt sich sehr vieles sehr schnell und einfach (kein vergleich mit der Komplexität "echter" 3D Programme) zusammenbauen und in Perspektive setzen. (auch wenn die Darstellung von Kurven ein große Schwäche des Programms ist).


PS: wird in den Schulen heute noch "technisch Zeichnen" gelehrt? An der Realschule war das doch mal Pflichtfach? Am Gymi hatte ich dazu einen freiwilligen Kurs belegt...

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Sungravy
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Beitrag von Sungravy » 13. Jul 2012, 11:54

also wie man solche sachen konstruiert (3D darstellungen, verkürzungen usw), hatte ich damals in meiner ausbildung gelernt - daran sollte es eigentlich nicht scheitern, nur.... das ist ja ´ne total nervige und vorallem zeitaufwendige arbeit!

für das bild oben, müsste man ja z.b. schon zig verschiedengroße ellipsen haben. wenn dann noch perpektivische verkürzung dazu kommt..... :barf:

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 13. Jul 2012, 12:22

Haha, genau das! Vor gar nicht langer Zeit hab ich noch einen extra Schreibtisch gehabt an dem ich mit Kreppklebeband mein Papier befestigt habe und in merh oder weniger großen Entfernungen meine Fluchtpunkte gesetzt habe (Mit reisszwecken oder nur per Stift auf wiederum Klebeband). Und dann gings mit per lineal und blauem Grafitstift zur Sache, stundenlang (um oft genug am Ende zu merken das eien Perspektive, so von zwei Schritt weiter links vielleicht doch hübscher gewesen wäre...)!

Aber wie im echten Leben: Übung und Talent helfen auch hier weiter. Den rohen Skizzen von Scott Robertson z.B. sieht man an dass er nur sehr globale oder wichtige Ellipsen konstruiert um eine Orientierung zu haben, alles was in der Nähe liegt wird handgezeichnet. Zumindest sieht es auf den Bildern so aus, das oben verlinkte Video kenn ich nicht...

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 13. Jul 2012, 13:27

Wenn ich mir deine Sachen nochmal so anschaue, dann sollte genügend Muße ja eigentlich nicht dein Problem sein.
Vielleicht bist du dir in Sachen Perspektivkonstruktion dann doch nicht so sicher, wie du gerne wärest? Denn, wenn man es wirklich verstanden hat, dauert es zwar seine Zeit, aber auch nun wieder nicht soo lange. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, was man nur so halb beherrscht, dauert schnell mal um ein vielfaches länger, als man sich selber eingestehen würde.

Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass dir "gerade Linien" und "geometrische Formen" einfach nicht soviel Spass machen, wie alles Organische? Und es entsprechend nicht dein Ding ist, dafür soviele Zeit aufzuwenden wie für andere Bildelemente.
Dann hilft es, für sich zu beschließen, soetwas einfach nicht zu machen. Ich meine, hey, Illustration ist ein weites Feld, man muß nicht alles machen, und dafür gibt es wiederum Leute(wie z.B. Scott Robertson), die von solchen geometrie-lastigen Motiven nicht lassen können.
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Beitrag von Sungravy » 13. Jul 2012, 13:51

könnte man so sagen, Dura. "gerade linien" und alles, was damit zu tun hat, finde ich zum kotzen... gerade, weil man dabei auf eine komisch art und weise unglaublich genau sein muss, was bei organischen sachen ja auch der fall ist - aber irgendwie anders.

stimmt, man muss nicht alles können. ich werde mich mit sicherheit auch nicht z.b. zum raumschiff-zeichner entwickeln!
aber ab und an ein paar solcher elemente in eine illu einzubauen, ist mit sicherheit eine bereicherung - oder manchmal schlichtweg notwendig.

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Beitrag von schindermichel » 13. Jul 2012, 15:57

allo Sungravy,

freilich muss man nicht alles können. Trotzdem möchte ich eine Lanze fürs perspektivisch korrekte Zeichnen brechen:
Gerade in Hinblick auf professionellen Einsatz ist dieses "Handwerkszeug" extrem wichtig, bzw. eröffnet es einem ein weites Betätigungsfeld. Die Fähigkeit Produkte oder Objekte korrekt visualisieren zu können oder z.B. anhand eines grundrissplanes ein Gebäude halbwegs plausibel zeichnen zu können ist viel wert, einfach deswegen weil es für solcherlei Arbeiten einen Markt gibt (Storyboards, Architekturvisualisierungen, Concept Scribbles, Layout-scribbles, etc...).

Aber wie gesagt: Es gibt ja tausend Softwarelösungen die einem da eine große Hilfe sein können!

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Beitrag von Pixelwalker » 14. Jul 2012, 00:10

Duracel hat geschrieben:Ein meiner Ansicht nach hervorragendes Videotutorial; kostet zwar 39 US-Dollar, ist dafür aber auch wirklich sehr lehrreich:

http://www.thegnomonworkshop.com/store/ ... rm-Drawing
Dies kann ich nur unterstreichen.
Sehr gutes Video Tutorial. Habe eine Menge aus den Videos rausholen können, jedoch auch das Wissen dass komplexe Konstruktionen eine Menge Arbeit sein können. :D

Farbnebel
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Beitrag von Farbnebel » 14. Jul 2012, 15:51

Hi Sungravy!

Schau mal hier nach: (Hoffentlich klappt die Verlinkung)
Hulsey

Da solltest Du gute Tipps zu dem Thema finden.

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Beitrag von Sungravy » 14. Jul 2012, 19:30

ey, danke leute für all die links usw. aber eigentlich wollte ich nicht wissen, wie man perpektivisches zeug konstruiert, sondern eher, wie ihr das macht bzw. womit. (programme oder programmbezogene tricks.) immerhin arbeiten wir hier ja alle mit computern und sitzen nicht am zeichnbrett ;) da muss es doch auch andere möglichkeiten geben, als für jede scheiß ellipse ein konstruktions-viereck zu basteln.... oder was?

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Beitrag von Duracel » 14. Jul 2012, 22:39

Nunja, entweder nach Augenmaß oder wenns ordentlich werden soll in Photoshop mit dem Elliptical-Marquee-Tool. 3D-Programme nutze ich für meinen Illustrationsstil nicht.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Gorm » 15. Jul 2012, 01:01

Also ich studiere Industrial Design und da steht beim Zeichnen und Skizzieren so technischer Kram oft im Mittelpunkt. Das mit den Ellipsen wird schon früh eingedrillt und kommt eigentlich ALLES aus der Hand/dem Bauch. Das mit dem Konstruktionsviereck macht eigentlich keiner. Eigentlich wird für die ganzen Skizzen die perspektivische Verkürzung der Ellipse selber immer unterschlagen. Eigentlich reicht es (in der Regel) die Teile symmetrisch zu zeichnen. Der Unterschied ist normalerweise zu marginal, um sich den Streß mit dem fluchtenden Konstruktionsrahmen zu machen. Viel wichtiger ist, dass die lange Achse der Ellipse immer rechtwinklig auf der Achse, auf der die Ellipse "aufgefädelt" ist, steht. Der Rest ist Gefühls- , und wie so oft, Übungssache.
Um das korrekte Verhalten von Zylindern im Raum zu wissen, ist natürlich wichtig, das ganze zeichnerisch exakt umsetzen zu können aber in der Tat überflüssig. Alles, was über die schnellen Sketches hinausgeht "bezahlt nämlich keiner", wie es immer so schön heißt :)
Wenn's exakt sein soll, dann nimmt man, wie bereits erwähnt, ein CAD-Tool der Wahl. Damit klatscht man solche Werkstücke wie da oben nämlich in ein paar Minuten hin, und das mit einer ungeschlagenen Präzision.

Das hier bereits empfohlene Sketching - the basics finde ich in auch sehr gut. Es führt einen sachte in dieses ganze Produktsketching ein, bietet dabei aber immer genug Eyecandy um einen bei der Stange zu halten. Das Videotutorial von Scott Robertson ist inhaltlich ebenfalls sehr gut und präzise, wie ich finde aber nicht so motivierend. Kleiner Tipp: Bei Sketching - The basics kann man bei Google Books schon einige Seiten reinlesen und viel mitnehmen ohne gleich den ganzen Schinken zu kaufen ;)

http://books.google.de/books?id=TjN4kgM ... &q&f=false

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Beitrag von digitaldecoy » 20. Jul 2012, 20:18

Ich möchte noch anfügen, dass innerhalb Photoshop das Transform-Werkzeug sehr gute Dienste dabei leisten kann, komplexere Konstruktionen in der Perspektive anzulegen. Dazu kann man die orthografischen Ansichten (Seitenansicht, Aufriss etc.) einfach perspektivisch verzerren. Besonders praktisch ist das bei Kreisen. Wenn man es übertreiben will, kann man auf diese Weise sogar richtig "modellieren", indem man verschiedene Querschnittszeichungen perspektivisch verzerrt und aneinanderreiht. Habe da vor vielen Jahren mal dieses Experiment zu gemacht:

Bild

Die Querschnitte im ersten Teil wurden über das Transform-Werkzeug perspektivisch verzerrt. Je mehr Querschnitte man verwendet, desto genauer wird das Ergebnis.

Für sowas würde ich heute auch ein 3D-Programm anwerfen aber manchmal lohnt sich der Aufwand nicht und man spart unterm Strich Zeit, wenn man die Möglichkeiten in Photoshop nutzt.

Ach so, für das Anlegen von Fluchtlinien in Photoshop empfehle ich Pfade. Die kann man nämlich flexibel verschieben und außerdem kann man sie auch außerhalb des Canvas verwenden und damit das alte Problem mit den Fluchtpunkten lösen, die irgendwo fernab vom Papier liegen.
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

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