Vorstudium Freie Kunst sinnvoll? Alternativen

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parrem
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Vorstudium Freie Kunst sinnvoll? Alternativen

Beitrag von parrem » 27. Apr 2013, 21:34

Sers. Ich beginne mal mit einem kleinen Einblick in meine derzeitige Situation.
Vor ziemlich genau einem Jahr bin ich mit einem recht guten Abitur (man kennt das ja, ohne Fleiß viel Preis) endlich in den Genuss eines selbstständigeren Lebens gekommen. Klar waren für mich zwei Sachen: 1. bloß nicht direkt wieder zahnrädern, hieß min. ein Jahr frei nehmen und 2. dass ich keinen blassen Schimmer habe, welche Leidenschaft ich eigentlich wirklich zu meinem Beruf machen will. Es folgte das intensivste, großartigste und traurigste Jahr in meinem Leben. Ich bin viel gereist, habe viele großartige und inspirierende Menschen getroffen und so manches wegstecken müssen.
Nach der langen Zeit der Unklarheit über den nächsten großen Schritt den ich tun möchte, ist in mir der Entschluss gereift, einen möglichst selbstständigen Weg gehen möchte, bei dem mir, das was ich tue, auch wirklich am Herzen liegt.
Ob das nun den Namen Freie oder Mediale Kunst, Illustration oder Design trägt, wird sich zeigen. So oder so habe ich diesen Entschluss zu spät gefasst, als dass eine Bewerbung für das WS 2013/14 noch machbar wäre. Pech gehabt. Da ich aber bereits von mehreren Seiten gehört habe, dass die meisten Kunsthochschulen eh nicht an frischen Abiturienten interessiert sind, ist das vielleicht doch gar nicht so schlimm.

Nun stellt sich mir dennoch die Frage, wie ich neben eigenständiger Arbeit gezielt auf ein solches Studium hinarbeiten kann. Vielleicht ein mehrmonatiges Vorstudium (wobei ich Angst habe, dass es dort mehr darum geht eine "anständige Mappe" zu fabrizieren)? Oder doch ein Praktikum, z.B. in einer Gallerie oder in einem Handwerk? Und das ganze wiederum in Deutschland oder doch lieber im Ausland? Oder, oder?

Mein Interesse und Spaß beschränkt sich dabei auf keine besondere Disziplin. Auch wenn ich bisher hauptsächlich mit analogen Zeichenmitteln zugange war und sonst nur etwas mit Fotografie und ein klein wenig mit digitalem Zeichnen in Berührung gekommen bin.

Ich freue mich über jede Erfahrung, Anregung oder Meinung, ob aus erster oder zweiter Hand!

Gruß

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 29. Apr 2013, 14:07

Hallo Parrem,

was möchtest du denn jetzt hier lesen?
Wie soll jemand wissen welchen Weg du einschlagen willst wenn du dein Ziel nicht kennst?

Ganz allgemein kann ich dir nur sagen dass in kreativen berufen die Zahl der Quereinsteiger oder Autodidakten groß ist, die Form der Ausbildung also nicht alles entscheidet — allerdings ist es freilich von Vorteil, wenn man noch an der Kreuzung steht, evtl. gleich den "richtigen" Weg zu wählen, bevor man sich woanders erst die Hacken abläuft um sich dann doch um zu orientieren.

Sei dir im Klaren dass die Berufsbilder Illustrator, Designer, Conceptzeichner, game Artist oder ähnliche, bedeuten 90% deines Berufslebens auf deinem Hintern zu sitzen und den lieben langen tag in einen Monitor zu starren – als freier künstler ist man da sicher etwas freier, wie der Name sagt aber evtl. auch etwas hungriger... ;-)

Die Zeit bis zu einer wie-auch-immer-gearteten Ausbildung ist ebenfalls ausschliesslich von deinen Zielen abhängig: Ein Praktikum kann toll sein, ebenso kannst du aber selbst jeden Tag acht Stunden in Eigenregie malen. Oder du kannst einen Mappenvorbereitungskurs besuchen – das ist auch keine schlechte Sache, es würde natürlich helfen zu wissen, wofür man so eine Mappe überhaupt nutzen will.
Zuletzt geändert von schindermichel am 29. Apr 2013, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von schlummi » 29. Apr 2013, 14:33

... als freier künstler ist man da sicher etwas freier ...
Haha! Ja, genau! ;) :D

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Beitrag von Kobar » 29. Apr 2013, 15:55

Juhu freie Kunst. Ich kann auch wieder mal was sagen :D
parrem hat geschrieben:Da ich aber bereits von mehreren Seiten gehört habe, dass die meisten Kunsthochschulen eh nicht an frischen Abiturienten interessiert sind, ist das vielleicht doch gar nicht so schlimm.
Es kommt darauf an, wie du beim Gespräch verhältst und deine Arbeiten aussehen. Dazu eine Portion Glück (da man als Professor darauf bedacht ist, möglichst unterschiedliche Leute aufzunehmen). Es gibt also auch ein ganz paar Leute, die frisch vom Abitur kommen.

Deiner Selbstbeschreibung nach wäre die freie Kunst der richtige Studiengang (ausgehend von deinen selbstgenannten). Illustrator und Designer sind nicht wirklich ... frei, soweit man das als Student oder Berufstätiger überhaupt sein kann.
Schau dich dazu doch einfach mal hier um: http://www.kunstknall.de/absolventen

Aber ganz ehrlich: Musik und Kunst sind zwar offiziell "kreative" Tätigkeiten, aber du könntest auch Elektrotechnik studieren und später eine freie Werkstatt eröffnen und trotzdem Freidenker bleiben/werden. Um "frei" zu sein, muss man weder Kunst noch Philosophie studieren. Das sind in erster Linie Sprachen, die deiner Kreativität dienlich sind, auch wenn es bei Freunden immer fancy klingt.
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Beitrag von parrem » 30. Apr 2013, 16:02

Erstmal danke für die beiden Antworten. Den Eingangspost habe ich leider in einem recht müden Zustand geschrieben, klingt alles etwas wischiwaschi und simpel. Danke für die warnenden Zeigefinger, meine Entscheidung einen "offiziell" kreativen Weg zu gehen, ist aber eine ganz bewusste. Selbstverständlich steckt dahinter mehr als nur der einfache Wunsch "frei" in seinen beruflichen Tätigkeiten zu sein.

Im Grunde ging es mir auch speziell um das Studium Freie Kunst, ich wollte bloß die Tür für Meinungen aus verschiedenen Richtungen offen halten.

Das man zahllose Wege zu ein- und demselben Punkt gehen kann ist klar, genauso, dass diese Wege unterschiedlich mühsam, aufregend, trocken, wasweißich sind. Und, dass die Gestaltung des Weges im Endeffekt von einem selbst abhängt, auch klar. Aber genau deshalb schreibe ich ja hier rein. Ich will keine Endlösung für meine Problemchen, sondern einfach nur Ratschläge, Erfahrungen, Meinungen von Leuten einholen, die vielleicht bereits einen dieser Wege gegangen sind oder auf manch anderem Weg nach wenigen Schritten frustriert umgekehrt sind. (die metapher ist dum)

Haha, Kobar, dich kenn ich doch noch aus dem inwc Forum. Das Internet ist halt doch klein. ;) Danke für den Link, schön handfest.

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Beitrag von Kobar » 30. Apr 2013, 20:45

War nie wirklich weg, hab mich nur versteckt...
(und wer bist du?)

Ich würde dir raten, einen Aktkurs in der Nähe zu suchen und in diesem solltest du viel malen und vielleicht auch mit Collagen experimentieren statt wirkliche zeichnerische Anatomiestudien zu betreiben. Dem Leiter der ganzen Sache kannst du im Verlauf des Kurses auch deine Mappe mit den anderen Arbeiten zeigen.
Mappenkurse selbst sind häufig zu generisch und Leute, die so einen besucht haben, hat man schnell an deren Arbeiten wiedererkannt (im negativen Sinne).
Es muss verrückt aussehen!

Das kann man eigentlich alles abends machen. Was du tagsüber mit deiner Zeit anstellst, ist wirklich dir überlassen. Da kann eigentlich kaum was schaden. Auch wenn ich denke, dass du kein Praktikum in einer Galerie o.ä. bekommen wirst.
Hauptsache ist, dass du nicht zu viele Arbeiten aus einem Handwerk reinlegst (solltest du da ein Praktikum bekommen). Ich hatte mal paar Hintergründe für einen Schattentrickfilm gezeichnet, ganz simpel und flach. Ein paar Stills aus dem Film habe ich in die Mappe gelegt und auch eine zusammengebaute Figur---schrecklich! Ich wurde daraufhin auch in Hamburg abgelehnt.

Wie auch immer. Mein persönlicher Senf.
Zu meinen Kommilitonen kann ich leider nicht viel sagen außer dem üblichen: Paar Quereinsteiger, paar haben schon irgendwas mit Kunst studiert (Geschichte, Philosophie, Modedesign), paar kommen frisch aus verschiedenen Lehranstalten, ein paar sind mehrfache Ausbildungsabbrecher, ein paar sind jahrelang Reisende gewesen. Keine wirklich konkreten Tipps also.

Achso und ansonsten stürzen sich alle auf die UdK in Berlin. Musst mal schauen, ob die auch eine Seite mit vielen Personenbeispielen haben...
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Beitrag von parrem » 3. Mai 2013, 17:55

Und dein Senf hat mir geholfen, danke. :)

porrum ist mein Nick auf inwc. Ist bei mir ähnlich, ziemlich lang nicht mehr wirklich was gepostet, und seit einigen Monaten schau ich auch kaum noch rein. Wie die meisten scheinbar.

Fand viele der Sachen, die du damals gepostet hast, klasse. Meine mich auch an ein Point&Click-Adventure, an dem du gearbeitet hast, zu erinnern? Was treibst du denn so momentan, wo hat's dich hingezogen?

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Beitrag von Kobar » 4. Mai 2013, 12:46

Ne, ganz so meinte ich das nicht. Ich habe diese Seite seit Jahren nicht mehr besucht...

Der Rest ---> PN :)
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