Arbeiten anderer Künstler nachzeichnen und ins Port..?

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Gingang
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Arbeiten anderer Künstler nachzeichnen und ins Port..?

Beitrag von Gingang » 13. Okt 2016, 18:37

Hallo,


mal eine Frage.

Darf man eigentlich Artworks anderer Künstler nachmalen und sie auch veröffentlich auf seinem Facebook Account? Wollte gerne paar Dinge nachzeichnen um zu schauen, ob ich das auch kann.

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aeyol
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Beitrag von aeyol » 13. Okt 2016, 18:53

Zu dem Thema ist der Wikipedia-Artikel ganz interessant.

Was du auf jeden Fall vermeiden solltest ist, einfach kommentarlos deine Studie zu veröffentlichen ohne direkt dabei deutlich zu machen, dass es dazu ein Original von einem anderen Künstler gibt, wer das ist und um welches Werk es sich handelt.
Wenn du keine Ahnung hast, wer das Original gemalt hat (vielleicht weil du's irgendwann mal gespeichert hast und im Netz nicht mehr wieder findest) würde ich die Veröffentlichung an deiner Stelle sein lassen.

Das gilt übrigens nicht nur, wenn du ein komplettes Bild "abmalen" würdest, sondern auch wenn du zB nur die zentrale Figur eines anderen Werkes abzeichnest und in anderen Kontext setzt, wobei die Figur dann immer noch den zentralen Bildinhalt darstellt. Nur mal so als Beispiel.

Hier kann dir natürlich niemand eine Rechtsberatung geben, aber wenn du auf einer sichereren Seite sein willst, dann beschränke die Veröffentlichung derartiger Studien lieber auf Bilder von Künstlern, die bereits ein Jahrhundert oder so unter der Erde liegen. ;)

Mehr Lesefutter dazu: http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/ (Urheberrecht)

Meiner Meinung nach haben Bilder, die von andererleutes Werken abgemalt wurden, ohnehin mal so gar nichts in einem Portfolio verloren!

Und bloß um festzustellen ob du andererleutes Arbeit und Ideen kopieren kannst, brauchst du den Kram auch nicht zu veröffentlichen. Mit Können hat das weniger zu tun. :P
Wenn ich kein Frosch wär´, könnten Vögel fliegen.

Gingang
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Beitrag von Gingang » 13. Okt 2016, 19:31

Hallo!

Danke dir!

Nehmen wir mal ein bild von Thor. Da hat jemand Thor abgemalt schon 10 Jahre früher als ich. Nun male ich zufälligerweise dasselbe Bild, was er als Vorlage nutzte auch. Unsere Bilder sehen dann ein wenig identisch aus :-/

mh..

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 14. Okt 2016, 10:15

Hi Gingang,

wie aeyol sagt: Auf dünnem Eis ist es ratsam vorsichtig zu sein.

Völlige Rechtssicherheit gibt es nicht, aber größtmögliche, wenn du
– vermeidest Vorlagen 1:1 abzupausen
– Vorlagen dagegen frei abzeichnest (vs. pausen)
– dich nicht an einer einzelnen Vorlage orientierst
– sondern dein Bild aus einer Kombination mehrerer Vorlagen (Referenzen) kreierst
– du deine eigenen Vorlagen verwendest (im Zeitalter der digifotografie einfach wie nie – nimm dir nen Hammer, sei Thor, und schiess ein Selfie)!!!

Das "thor" selbst eine vermutlich geschützte Figur ist, bei der Fanart bis in gewissen grenzen wahrscheinlich toleriert, aber eine kommerzielle Verwendung definitiv untersagt ist, lasse ich jetzt mal aussen vor.

Ich halte 1:1 Studien, wie du sie planst für sehr lehrreich und sinnvoll. Allerdings solltest du dem Bedürfnis widerstehen, die Ergebnisse zu veröffentlichen. Lerne aus deinen Studien für deine eigenen Arbeiten und veröffentliche dann diese. :-)

Beste grüße,
S

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Maidith
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Beitrag von Maidith » 30. Okt 2016, 09:58

Oder du kopierst was du willst - aber veröffentlichst es eben nicht.
Dann bist du auf der sicheren Seite...

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 4. Nov 2016, 17:06

Ich denke, dass vor allem relevant ist, ob man deutlich (!!!) angibt, wenn man ein Artwork kopiert oder "nachempfunden" hat. Dazu würde beispielsweise gehören, dass man die originals Vorlage verlinkt, den entsprechenden Künstler beim Namen nennt (und z.B. auf dessen Homepage verlinkt) und am besten noch ausdrücklich lobt, sodaß das Kopieren klar als eine Art Fanart bezüglich seiner Arbeit deutlich wird.
Übrigens gilt das auch, wenn es sich um als Kunstwerk gemeinte Fotos handelt. Vom Gefühl her meine ich zwar, dass man nicht bei jedem Film-Still, den mal mal als Kompositionsvorlage für ein Speedpainting verwendet, gleich den Film oder Kameramann nennen muß, aber zumindest einen deutlichen Hinweis darauf, dass es sich eben um eine solcherart abgeguckte Komposition handelt.

Das macht übrigens auch auf andere Artists einen guten Eindruck, wenn man frei zugibt, dass man sich nicht jede geniale Idee selbst ausgedacht, sondern von anderen abgeschaut hat. Einfach eine Frage der generellen Glaubwürdigkeit.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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