DigitalArt-(Un(i))Sinn????

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DigitalArt-(Un(i))Sinn????

Beitrag von Incubator » 22. Nov 2006, 23:02

Mal so ne gaanz allgemeine Frage. Wir malen hier ja alle digital und es macht Spaß und einige verdienen ihre Brötchen damit.
Wie sieht es im in der Arbeitswelt als KDler denn aus. Bringt es einem im Job Alleinstellungsmerkmale. Ist es überhaupt nützlich?
:?
Natürlich lernt man allerhand Dinge, wie Sättigung, Komposition, Tonwerte, Farbwahl, etc. und das Forum hier liefert ja ne menge Zusatzinfos über Colormangement, Umstztungen, usw. und natürlich auch kunstgeschichtliches und viieeeles mehr. :o
Solte man zb als Artdirector digital malen können um gewisse Dinge zu skizziern/auszuarbeiten.
:paint:
Soll jetzt keine Existenzalistische Frage sein, aber mich würden einfach mal ein paar Erfahrungsberichte von Leuten aus der arbeitenden Bevölkerungsschicht interessieren. ;)
Wenn man seine Figur halten will muss man auch mal essen, wenn man keinen Hunger hat.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 23. Nov 2006, 01:13

Ich versteh die Frage nicht ganz. Das du hier jemanden findest der sich in seinem gestalterischen Beruf etabliert hat und sagt "digitales Malen? Pfft, hab ich bissher nie gebraucht, son blödsinn", glaub ich eher nicht.
Klar ist das ne Zusatzqualifikation, seis allein schon um einen geschulteren Blick beim kritischen beurteilen von Bildern zu bekommen.

Das was du wissen willst, würde ich eher in anderen Foren erfragen, ich wüsste jetzt aber auch kein geeignetes. Vielleicht kennt bei precore.net ja jemand eins.

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Beitrag von digitaldecoy » 23. Nov 2006, 09:08

Was ist ein KDler? Kommunikationsdesigner?
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

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Beitrag von Logan » 23. Nov 2006, 09:41

Kommunikationsdesignler! ;)

Ich denke, egal in welchem Beruf du arbeitest in eine künstlerische Aktivität ist doch nie negativ besetzt (mir fällt jedenfalls nicht ein, warum es negativ aufgefasst werden könnte). Ob du nun malst, zeichnest, analog oder digital, oder Museen besuchst. Und wenn es nicht negativ ist, kann es nur gleichgültig oder positiv sein. Und sowieso positiv in kreativen Berufen. :thumb:

Ist nur meine persönliche Einschätzung, mit Praxiserfahrung kann ich nicht dienen, außer, dass ich zu einem Vorstellungsgespräch mal paar gemalte/gezeichnete Sachen mitgebracht habe. Wurde zumindest nicht negativ aufgefasst (Bewerbung für Ausbildung zum Mediengestalter).

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Beitrag von jaymo » 23. Nov 2006, 21:09

Da die meisten Kunden ihre Ergebnisse ASAP haben wollen, ziehen auch die meisten heute digital versendbare Arbeiten vor, solange die Aufgabe das zulässt (und alles was gedruckt oder auf dem Monitor verwendet wird, was den Großteil darstellt, lässt das zu). Wie diese entstanden sind, dürfte den meisten Kunden herzlich egal sein, da sie ohnehin nur die digitalen Daten nutzen (also z.B. auch Scans von analog entstandenen Bildern). Macht also Sinn direkt im digitalen Medium zu arbeiten...

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Beitrag von Incubator » 23. Nov 2006, 21:35

Das ganze ist ein rein persönliches Problem. Ich musste leider feststellen, dass ich für die Uni wesentlich mehr Zeit für einzelne Aufgaben aus den unterschiedlichen Bereichen benötige als ich vorher angenommen hab. Deshalb finde ich kaum noch Zeit zum zeichnen und malen, obwohl es mir riesigen Spaß macht und ich nicht mit meinem Können zufrieden bin. Dabei dachte ich dass ich besonders im Studium mehr Energie darauf verwenden kann und vorallem auch soll.
Leider hat mein Tag ja auch nur 24 Stunden und muss mal ein wenig Prioritäten setzen. Da wollte ich eben durch euch einen Blick in die Zukunft erhaschen -so als kleine Hilfestellung-.
Mir ist natürlich klar dass ich das alleine für mich klären muss, nur will ich eben nicht in ein paar Jahren nach arbeitslos sein und sagen können: Aber ich kann doch jetzt zeichnen.
Umgekehrt wäre es aber auch echt blöd, wenn ich zwar mit allgemeinem Fachwissen/können nix finde, weil mir die entscheidende Schlüssequalifikation fehlt.
Ich bin mir zwar sicher, dass man mit nem Abschluss was findet, aber man ist doch auch ehrgeizig und will nicht den Rest seines Lebens Fotos beim "Buxdehudener Lokalblatt"nachbearbeiten.
Spezialiesier mich zwar erst im Huaptstudium auf irgendeine Richtung, aber wie heißt es so schön: Es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Mich würde jetzt eben mal ein paar gewichtungen interessieren, wie das bei euch, entweder im Hauptstudium, oder im Berufsallteg ausssieht.
Oder sind hier im Forum alle Illustratoren? ( weil dann ist's natürlich klar)
Wenn man seine Figur halten will muss man auch mal essen, wenn man keinen Hunger hat.

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Beitrag von digitaldecoy » 23. Nov 2006, 22:45

Was Du versuchst ist, herauszufinden ob Dich das Zeichnen und Malen in der Zukunft materiell weiterbringt, richtig? Du versuchst für Dich herauszufinden, ob Du Deine Freizeit noch dafür aufbringen sollst oder ob Du sie im Endeffekt besser nutzt, wenn Du mehr für die Uni machst oder Dich vom Unistress erholst.

Ich kann Dir sagen, dass man so eine Entscheidung nicht treffen kann. Ich werde Dir Mal was verraten:

Viele glauben, dass sie Entscheidungen auf Grundlage von Mutmaßungen über die Zukunft treffen können aber das ist falsch. Die Zukunft begrüßt einen nicht eines Tages mit den Worten "Ah, da sind Sie ja! Sie haben sich vor 10 Jahren dafür entschieden ein guter Zeichner zu werden und daher haben wir jetzt die entsprechende Zukunft für Sie parat!"

So läuft das nicht!

Die Zukunft ist keine Pauschalreise, bei der man sich im Katalog etwas aussucht und es genau so bekommt. Die Zukunft ist ein dunkler Pfad, von dem wir nur die ersten paar Meter vor unseren Füßen mit einer schwachen Laterne erleuchten. Die nächsten zwei, drei Schritte - DIE können wir planen und uns auch ungefähr ausrechnen, wo sie uns hinbringen, mehr auch nicht.

Du musst Dir keine Gedanken darüber machen, was Du in 5 oder 10 Jahren Mal brauchen könntest, Du musst Dir über Deine nächsten Schritte klarwerden und die muss man aus dem Bauch heraus entscheiden. Wie viele Leute kenne ich, die als ich damals die Schule verließ auf die "in 10 Jahren brauchen sie ganz viele Lehrer"-Karte gesetzt haben und jetzt auf der Straße sitzen. Und wie viele Leute gibt es, die sich durch ein Studium quälen, das gar nicht zu ihnen passt, nur weil sie sich sagen "in Zukunft kann ich aber mit diesem Diplom etwas werden". Es scheint der Irrglaube verbreitet zu sein, dass es da irgendwo in der Zukunft eine Instanz gibt, die einem auf die Schultern klopft und sagt "Toll, wie Du Dich durchs Medizin-Studium gequält hast! Dafür gibt's jetzt ein ganz tolles Leckerli!"

Das passiert nicht!

Leute, die Medizin studieren (ist wirklich nur ein Beispiel), obwohl sie sich damit nicht identifizieren können, werden am Ende einfach miserable Mediziner und ihres Lebens nicht glücklich. In irgendeinem Abendkurs, wenn sie in Rente gehen, merken sie dann, dass die Malerei ihre wahre Liebe ist (auch nur ein Beispiel) und sie ärgern sich schwarz, dass sie den Schuss nicht gehört haben.

Was ich mit all dem sagen will ist:

Ob Du Dich weiter intensiv mit dem Zeichnen und Malen beschäftigen solltest, kannst Du nicht auf die Art und Weise herausfinden, auf die Du es hier offensichtlich versuchst. Ich bin davon überzeugt, dass man nur mit den Dingen erfolgreich sein wird, für die man sich wirklich interessiert. Und dabei ist es egal, WAS das ist. Wenn Du Dich obsessiv für Insekten interessieren würdest, dann würde ich Dir raten: Vertiefe Dich in die Materie! Nutze den Impuls und werde ein Spezialist im Bereich Insekten - scheißegal ob das Arbeitsamt entsprechende Stellen für Insektenspezialisten voraussagt oder nicht. Wenn Du erst Mal ein insektenspezialist bist, werden die richtigen Leute kommen, um Deine Dienste in Anspruch zu nehmen.

"Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied"

Das ist ein ziemlich verstaubter Spruch, aber ich meine mittlerweile herausgefunden zu haben, was er eigentlich bedeutet. Nämlich, dass niemand irgendwelchen Erwartungen entsprechen muss, um weiterzukommen, sondern dass jeder die Impulse nutzen muss, die er in sich trägt. Der Impuls, etwas wirklich tun zu wollen ist hundert Mal stärker als der Impuls den man erhält, wenn man sich eine vage Zukunft in 10 Jahren aumalt.

Wie viele erfolgreiche Projekte kennst Du, deren Teilnehmer am Ende gesagt haben "eigentlich hatte ich auf die Sache nie Bock aber ich habe mir immer vorgestellt, man könnte damit viel Geld verdienen"? Ich kenne keins!

Wie viele erfolgreiche Projekte kennst Du, deren Teilnehmer am Ende von ihrem Erfolg total überrascht sind und sagen "ich habe einfach immer nur das gemacht, was ich am liebsten machen wollte"? Alle, wenn Du mich fragst.

Zugegeben, es gehört eine gute Prise Mut dazu, die Zukunft als das zu sehen, was sie ist - unvorhersehbar. Es ist nur natürlich, sich einzureden, dass Entscheidungen von heute in 10 Jahren noch irgendeine Auswirkung haben. Das haben sie tatsächlich auch, aber immer nur im Nachhinein. Natürlich würde ich heute keine Concept Art für Computerspiele machen, wenn ich damals entschieden hätte, das Zeichnen aufzugeben. Das ist aber nicht die Frage! Die Frage ist, WAS hat meine Entscheidung DAMALS beeinflusst. Habe ich mir damals schon ausgerechnet, dass wenn ich fleissig zeichne, ich dann ganz sicher Mal Computerspiele machen werde? Nein! Ich habe gezeichnet, weil es mir Spaß gemacht hat. Ganz einfach.

Ich beginne, mich hier ein bißchen im Kreis zu drehen, ohne auf einem griffigen Punkt zu landen.

Was ich versuche, Dir zu vermitteln ist: wenn Du einen Impuls in Dir spührst, der Dich in irgendeine Richtung drängt, dann folge ihm. Man kann diesen Impuls nicht künstlich erzeugen, sich nicht gewollt für Dinge begeistern. Und wenn man keine Begeisterung spührt, dann wird man auch nicht erfolgreich sein.

Das bedeutet übrigens nicht, dass man jederzeit vor Begeisterung in Flammen stehen muss. Du schreibst, dass Du in letzter Zeit wenig zum Zeichnen und Malen kommst, weil Du zu viele Verpflichtungen hast - kann passieren! Ich habe während des Zivildienstes quasi gar nichts auf die Reihe gekriegt, weil es einfach zu anstrengend war und ich am Abend nur noch faul vorm Fernseher hängen konnte. Die Hauptsache war, dass ich nicht aus den Augen verloren hatte, dass das Zeichnen und Malen in mir die Begeisterung wecken kann. Als ich dann wieder Zeit hatte, habe ich wieder losgelegt.

Im Endeffekt kann der einfachste Rat für Dich jetzt vielleicht sogar lauten: keine Zeit zum Zeichnen? Keine Gelegenheit, die Begeisterung zu entfachen? - Dann mach eine Pause! Kein Grund, die Sache grundsätzlich zu verwerfen. Nimm es einfach wieder auf, wenn Du Dich wieder danach fühlst. Die Zwischenzeit ist auch nicht verschwendet. Die lernst tonnenweise andere Dinge in der Zeit, die Dich auch beim Zeichnen und Malen weiterbringen werden.

Gott, der ganze Text, nur um Dir zu sagen, dass Du die Sache locker sehen sollst? :) Vielleicht kannst Du was für Dich rausziehen.
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Beitrag von Incubator » 23. Nov 2006, 23:25

WOW!!
Ja schon, dass man nur was erreicht, wenn man feuer und flamme dafür ist, ist klar.
ABER: Ich weiß eben noch nicht sooo genau was mir am meißten Freude bereit. Ich will mir nur nicht irgendwelche Türen, egal in welche Richtung, zustoßen. Und ich seh die ganze Sache glaube ich realistisch, wenn ich sage, dass ich jetzt nicht das zeichnerische Genie bin -das ich natürlich gerne wäre-.
Und jetzt hab ich die letzten zwei Jahre hart an meinen Fähigkeiten gearbeitet um meinen absoluten Traumstudienplatz zu bekommen und möchte natürlich, jetzt wo ich schonmal so wit gekommen bin, möglichst viel dafür tun um mich noch weiter zu entwickeln. Nur dass eben unerwarteterweise weniger gezeichnet wird als ich es mir vorgetellt habe (hoffentlich bin ich nicht auf der falschen Uni :oops: ), was mich etwas nachdenklich stimmt und mich dazu bewegt mich wieder neu zu orientiern und mir neue Ziele zu stecken.
Da komm ich eben nicht drumrum mich zu informieren und welche Fähigkeiten den für welchen Job gebraucht werden.
Irgendwelche Trends oder Prognosen interessiern mich dabei aber nicht, sondern viel mehr Aussagen wie zb:
Als Illustrator brauchst du nur einen eigenen Stil und der muss nicht unbedingt realistisch sein.
Als Artdirector ist es wichtig "farbige Skizzen" vorzeigen zu können um zu beschreiben, was man den eigetnlich meint.
Oder: Wenn man in der Druckvorstufe arbeitet ist es völlig egal, ob man zeichen kann.
(sind jetzt wahllos aus den Fingern gesogene Argumente)

Natürlich fände ich als Conzeptartist zu arbeiten echt interessant, aber imo recht utopisch.

Ps: Ich kann mich aber auch nicht wirklich klar ausdrücken und seh das ganze Studium vielleicht wirklich zu ernst. Aber ich bin halt auch ehrgeizig.
Wenn man seine Figur halten will muss man auch mal essen, wenn man keinen Hunger hat.

Makx
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Beitrag von Makx » 24. Nov 2006, 00:35

Also ich finde Daniel hat es schon sehr gut auf den Punkt gebracht. (Und verdammt! Wie oft haben mir GENAU DIESE Worte gefehlt, in den ellenlangen Diskussionen mit meinen Eltern, Geschwistern und Professoren! :o )
Mach dir keine Sorgen wegen den Türen - die gehen nicht zu. Du musst schlimmstenfalls zurückgehen um die Abzweigung zu erreichen. Ich hab mich kürzlich mit einem Freund unterhalten, der im Consulting arbeitet, und er erzählte mir, dass er im Team sogar jemanden hätte, der Philosophie studiert hat. "Was du studiert hast ist später scheissegal. Was du machst, was du willst und wie du einbringen kannst - darauf kommts an!", waren seine Worte.
Es kommt nicht darauf an, sich an irgenteiner Weiche für immer richtig oder falsch zu entscheiden - Paradies oder Hölle.

Und lass dir nicht einreden: dassunddass brauchst du nicht.
Denk nicht "brauch ich nicht" sondern "darf ich auch, wenn ich will".

Incubator hat geschrieben:Natürlich fände ich als Conzeptartist zu arbeiten echt interessant, aber imo recht utopisch.
Nichts ist utopisch - Concept-Artists sind nur Menschen!
Tsunetomo Yamamoto hat geschrieben:Wer einen Meister seiner Kunst beobachtet und ihm zuhört und daraufhin schließt, er könne es nie so weit bringen, ist ein Weichling;
wer sich dem Meister, einem anderen Menschen, nicht unterlegen fühlt, und sein Herz ganz auf Meisterschaft ausrichtet, hat seine Füße bereits auf den Weg der Vervollkommenung gesetzt...

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Beitrag von dago » 24. Nov 2006, 01:17

wow, ich glaub daniels beitrag druck ich mir aus.
kann incubator gut verstehen. manchmal denk ich auch so, allerdings spielt zeichnen bei mir dann nicht so eine große rolle. nicht dass ich es nicht gerne mache, aber es muss nicht das einzig wahre sein. durch mein studium komm ich aber auch auf ganz andere ideen und zu anderen interessen.
also kann ich dir nur mitgeben, mach dein studium erstmal weiter, mach dir keinen druck, dass du unbedingt weiter zeichnen lernen musst, und öffne dich auch für neues. probier vielleicht auch in der ein oder anderen aufgabe für die uni dein zeicheninteresse mit einzubringen und löse die aufgaben mit zeichnungen oder teils. als KDler geht es doch darum etwas zu kommunizieren, etwas mitzuteilen. wie du das machst, ist meist frei (um nicht zu sagen egal).
und da du wohl noch im grundstudium bist, mach dir nichts draus, wenn du erstmal auch (oder nur) gestaltungslehregrundlagen und typografie und so lernst, dass kannst du auch alles auf illustration und sonst was anwenden.
und wenn du nach dem grundstudium merkst, du bist tatsächlich auf der falschen uni/fh, gibt es meist auch die möglichkeit zu wechseln.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 24. Nov 2006, 08:53

Ich glaube als Illustrator ist man per Definition "auf der falschen Uni". Ich kenne keinen Illustrator der sagt "wow, son Kommunikationsdesign Studium ist genau das, was mich beim zeichnen und malen weiterbringt". Wer das anders erlebt hat, möge sich bitte melden und die Hochschule nennen.

@Incubator: "Ich bin mir zwar sicher, dass man mit nem Abschluss was findet, aber man ist doch auch ehrgeizig und will nicht den Rest seines Lebens Fotos beim "Buxdehudener Lokalblatt"nachbearbeiten."

Wenn, dann bringt dir kein Abschluss den Job ein, sondern deine Fähigkeiten, Refferenzen und Kontakte. Ist zumindest meine Meinung. Für stupide Handwerksarbeiten stehen nämlich auch zahllose Mediengestalter schlange, die dann bevorzugt werden, weil man denen noch weniger bezahlen muss als nem Diplom Designer. So zumindest mein Wissensstand.
Und das soll keinesfalls geringschätzig gegenüber Mediengestaltern klingen, da gibts auch sehr gute Leute.

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Beitrag von Artdek » 25. Nov 2006, 00:24

Die Zukunft ist keine Pauschalreise, bei der man sich im Katalog etwas aussucht und es genau so bekommt. Die Zukunft ist ein dunkler Pfad, von dem wir nur die ersten paar Meter vor unseren Füßen mit einer schwachen Laterne erleuchten. Die nächsten zwei, drei Schritte - DIE können wir planen und uns auch ungefähr ausrechnen, wo sie uns hinbringen, mehr auch nicht.

hehe, ich wußte, dass du Existenzialist bist!

wenn Du einen Impuls in Dir spührst, der Dich in irgendeine Richtung drängt, dann folge ihm
Wahre Worte!
Doch eine Warnung am Rande:
Dies funktioniert nur nach den Prinzipien der Vernunft, und der Menschlichkeit.
Impuls ohne Respekt ist zerstörerisch.


Alles in allem, Daniel, aber ich bin diesmal wirklich beindruckt!

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Beitrag von Artdek » 25. Nov 2006, 16:24

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Beitrag von digitaldecoy » 25. Nov 2006, 17:07

@ Tobias:

Zufälle ... jaaa schon. Aber da ist noch ein anderer wichtiger Punkt.

Ich weiss nicht so genau, wie ich es ausdrücken soll.

Ich glaube gar nicht, dass Zufall der springende Punkt ist. Ich glaube, man hat auf seine Zukunft einen viel größeren Einfluss, als man denkt. Man kann seine "Wunschzukunft" im Grunde provozieren, indem man seine Entscheidungen selbstbewusst als richtig definiert und dann auf die entsprechenden Reaktionen aus seiner Umwelt wartet. Nur tut man dies nicht langfristig sondern eben immer in kleinen Schritten.

Es ist ein bißchen so wie bei einem Kletterer in der Felswand. Sein gestecktesZiel ist es, den Gipfel zu erreichen. Wenn er den Aufstieg noch nicht kennt, dann wird er unmöglich wissen können, welchen Weg er nehmen muss. Wenn er aber erst Mal in der Wand ist, dann weiss er immer, wie weit ihn sein nächster Schritt bringt. Wenn man einen Kletterer fragt, ob er sich jemals während des Kletterns fragt, ob er überhaupt oben ankommen wird, dann wird man meistens die Antwort bekommen, dass diese Frage sich nicht stellt. Dass man, wenn man in der Wand ist, einfach weiss, dass man oben ankommen wird. WIE man ankommt, weiss man nicht, aber niemals wird in Frage gestellt, DASS man ankommt. Denn es gibt so viele Möglichkeiten! Die schiere Masse an Möglichkeiten sorgt dafür, dass man immer einen Weg findet, eine unüberwindbare Stelle zu umgehen. Es kann auch vorkommen, dass man Mal wieder ein paar Schritte zurückklettern muss, aber niemals muss man wieder nach ganz unten zurückkehren, es geht immer weiter.

Der Zufall ist also schon ein wichtiger Punkt, ja. Aber nicht der Zufall, der einem Hindernisse in den Weg stellt, sondern der Zufall, der einem immer eine Möglichkeit zum Weiterkommen verschafft. Ja, man muss dem Zufall nur eine Chance geben. Wenn man nicht klettert, bringt einen der Zufall auch nicht auf den Gipfel.

Ich habe gerade noch Mal in dem berüchtigten Igino Spleen-Thread gelesen und da ist auch noch Mal eine schöne Analogie: Majong! Im Majong muss man den Haufen Steine abbauen, indem man immer einen Partner zu einem Stein findet. Irgendwie klappt es immer! :)

Den Thread kann ich übrigens nur empfehlen. Obwohl es darin um das Zeichnen geht, kann man den Thread genau so gut als Anleitung für's Leben lesen.
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Beitrag von Incubator » 25. Nov 2006, 19:13

Bei majong hab ich aber auch schon mal gespielt und hab mich dabei festgefahren. Denn wenn du 2 gleich Pärchen hast, also 4 gleiche Steine, welche 2 nimmt man dann? man kann ja nicht in die Zukunft sehen und weiß eben auch nicht, welcher stein sich darunter verbirgt.


@ Martin H: mir ist klar dass man NUR wegen seiner Fähigkeiten einen Job bekommt und da ist dann eben die Frage, was die entscheidente Fähigkeit ist, diesen Job dann auch zu bekommen?

@ Makx:
Mach dir keine Sorgen wegen den Türen - die gehen nicht zu. Du musst schlimmstenfalls zurückgehen um die Abzweigung zu erreichen.
Wenn man aber eh schon dass gefühl hat dass man hinterherhinkt, weil man zu lange gepennt hat, dann will ich zb den Anschluss finden und nicht länger rumtrödeln, sondern mich zielstrebig entwickeln( was natürlich nur geht wenn amn sein Ziel kennt.) Vielleicht zäum ich da das Pferd auch von der falschen Seite auf.

UNd um zielstrebiger zu werden würde mich eben mal interessiern, für welches Berufsbild man eigentlich welche Qualifikationen mitbringen muss. Dann kann man sich schonmal grob orientieren; was macht mir Spaß- was eher nicht. Und vor allem, welche Bereiche man sich noch gar nicht angeschaut hat. Also ein autodidaktisches Praktikum.
Wenn man seine Figur halten will muss man auch mal essen, wenn man keinen Hunger hat.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 25. Nov 2006, 19:21

@Incubator: Alles klar, ich wollt nur sichergehen, das du nicht der Illusion einer tollen Arbeitsmarktlage in dem Bereich erliegst ;).
Ansonsten denke ich das sehr viele Qualifikationen gefragt sein können. Es macht vom Lerneffekt her Sinn immer dem Thema zu folgen, das einen gerade interessiert. Anregungen sollten im Studium eigentlich von allein kommen. Ansonsten probier vielleicht mal Fachfremdere Kurse aus anderen Studiengängen wie z.B. Produktdesign aus.

Von Berufsbildern halte ich nicht so viel. Die Aufträge die 2 Leute im gleichen Berufsbild ausführen, können so extrem verschieden sein, da bringt dir die Definition des Berufsbildes nichts.

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Sisyphos
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Beitrag von Sisyphos » 28. Nov 2006, 20:52

Schöne Gedanken hier :)
Es wird einem recht früh antrainiert, die Dinge nicht locker zu nehmen. Ursachen dafür sind teilweise so alt wie das dämliche Prinzip der Erbsünde (literally!). Ganz runter kommt man davon nie, aber Posts wie der von DD helfen, es auf ein Minimum zu drücken ^^

Merke: Wenn Du ein Auge auf das Ziel gerichtet hast, bleibt nur noch eines, um den Weg zu finden ;)
(beide Augen auf's Ziel ist entsprechend noch viel problematischer^^)
Weiter!

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