Norman Rockwell

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Robolus
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Norman Rockwell

Beitrag von Robolus » 18. Aug 2006, 09:13

Buchempfehlung

Die von Norman Rockwell selbst erzählte Autobiografie.

Ich bin noch nicht ganz durch, aber es macht einfach Spaß zu lesen wie er in der Akademie unter George Bridgeman gelernt hat,
er als Juror eines Beauty-Contests ein pinkes Korsett getragen hat,
im Hofbräuhaus "german Lieder" gesungen und "german Bier" getrunken hat,
ihm im Prado sein Sketchbook geklaut wird,
oder wie er von seiner Freundschaft zu J. C. Leyendecker (mein Lieblingsillustrator) erzählt.

Einfach lesenswert.

http://store.nrm.org/browse.cfm/4,8.htm

artvandeley
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Beitrag von artvandeley » 20. Aug 2006, 22:01

Super! Danke, ich wollte Dich noch am Telefon fragen, war aber zu spät.....
Werd´s mir diese Woche bestellen. Zufällig noch jemand um Porto zu sparen(kommt aus Stockbridge) ?

MrInk
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Beitrag von MrInk » 20. Aug 2006, 22:34

Oh, interessant! Was mich speziell interessieren würde: Erfährt man etwas über sein konkretes Denken, seine Herangehensweise an seine Bilder? ßber die Art, WIE er gelernt hat, abgesehen von bloßen Fakten wie dass er Bridgmans Schüler war? Bzw. ermöglicht einem das Geschriebene, sich ein Stück weit in sein Gehirn einzugraben? Oder ist das mehr so eine Anekdotensammlung für das breitere Publikum...? Beurteilen sie das doch bitte mal, Herr Workshopleiter... :)


Leyendecker dein Lieblingsillustrator? Hey cool...Ich struggle immernoch, die 75 Mäuse für das Posterbook übrig zu machen...Muss ich mir wohl vom Mund absparen...

Steven
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Beitrag von Steven » 21. Aug 2006, 09:25

Art: Ich würd mitbestellen wenn das in Ordnung geht? Dann könnte man sich das Porto teilen.

Robolus
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Beitrag von Robolus » 21. Aug 2006, 09:49

Torsten, ich hab´s durch.
Du brauchst es dir nicht zu holen. Ich schick´s dir diese Woche.

MrInk, ich hatte auch befürchtet das die Autobiographie von NR eine Aneinanderreihung von Anekdoten sei. Glücklicherweise nicht.

Im Buch geht NR nicht sehr auf seine Technik ein, welche Farben er benutzt, oder wie er Anatomie gelernt hat. Was mich viel mehr interessierte war nicht das "Wie macht er das?, sondern mehr das "Was gehört dazu um so ein Lebenswerk zu schaffen?". Es ist spannend zu lesen wie hart und mit wieviel Eifer er an seine Bilder gearbeitet hat um sie so perfekt wie möglich zu machen. Bis zu seinem Tode kam er nie an einem Punkt an dem er nachlässig, oder bequem wurde. Selbst ein Norman Rockwell war stets unsicher ob er "gut" genug sei und verfiel in Depressionen um dann wieder wie ein Phönix aus der Asche aufzuerstehen.

Beim lesen des Buches mußte ich feststellen wie wenig ich bisher dafür getan habe um ein guter Illustrator zu werden. Klaro, ich träume auch davon mal ein "Norman Rockwell" zu werden. Es gehört aber viel, viel, VIEL mehr dazu um dieses nur annähernd zu erreichen.
Ich muß auch bereit dazu sein DEN PREIS DAFßR ZU BEZAHLEN.
Diese "Ohrfeige" habe ich gebraucht.

Die Autobiographie von NR hat mich inspiriert und vor allem ungemein MOTIVIERT.

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Beitrag von artvandeley » 21. Aug 2006, 11:36

Rob, Danke für den netten Vorschlag. Ich hätt´s aber glaub ich lieber dauerhaft hier zum Schmökern.

Steven, wie isses mit Dir? Möchtest Du das Angebot von Robolus statt dessen annehmen?

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Beitrag von Steven » 21. Aug 2006, 12:42

Torsten, mir gehts da wir Dir, ich hätts auch lieber dauerhaft.

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Beitrag von MartinH. » 21. Aug 2006, 13:33

alex_d hat geschrieben:ach und preis zahlen, das ist doch alles scheisse... ich bäume mich immer wieder auf, mache schulden sozusagen, aber wenns daran geht den rpeis zu zahlen zerbreche ich...

Den Satz find ich sehr interessant, nur verstehe ich ihn nicht ganz. Würd mich freuen wenn du da näher drauf eingehen würdest.

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Beitrag von MartinH. » 22. Aug 2006, 00:18

Ich hab ein bisschen gebraucht alle Metaphern zuzuordnen, aber ich glaube ich weis sehr gut was du meinst. Als ich Robs Post gelesen hab schoss mir auch die Frage durch den Kopf ob ich bereit bin den Preis zu zahlen. Und ich befürchte die Antwort ist Nein. Ich habs bissher ja noch nichtmal richtig versucht. Bissher bin ich immer ganz gut damit gefahren mich nicht zu spezialisieren und ich glaube das habe ich mehr oder weniger bewusst gemacht, weil mich eine einzelne Tätigkeit nicht ausfüllen würde. Wenn ich mich auf Illustration festlegen würde, würden mir irgendwann 3D, Film, Foto, Musik und andere Dinge fehlen.
Ob ich das irgendwann bereuen werde weiß ich nicht. Irgendwas werde ich bestimmt bereuen, egal was ich mache. Ist halt so im Leben.

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Beitrag von jaymo » 29. Aug 2006, 16:13

@Alex: Du bist nicht allein, ich empfinde es haargenau so. :dead:

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Beitrag von Big_O » 1. Sep 2006, 07:47

Weicheier :D
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Beitrag von ErichSchreiner » 1. Sep 2006, 10:14

@Alex
Mach dir mal keine sorgen. Ich kannte nen haufen leute die während dem studium null ahnung hatten wie' oder mit was es weiter gehen sollte (mir eingeschlossen), ob das was sie machen richtig oder falsch ist etc., was in mehr oder weniger ausgeprägten depri-phasen gipfelte. Das regelt sich alles von alleine, irgendwann machts klick und man weiß genau was man will und wie's weitergeht.
Manche (beneidenswerten) wissen das von anfang an, die anderen brauchen bißchen länger.

Und was die anderen denken (nicht genug etc...) ist ja wohl sch...egal. :)

...und das es nichts umsonst gibt ist auch klar.
Zuletzt geändert von ErichSchreiner am 1. Sep 2006, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von jaymo » 1. Sep 2006, 10:16

@Oli: Naja, einen auf den Harten machen hilft einem wenig dabei, Erfüllung zu erfahren.

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Beitrag von Big_O » 1. Sep 2006, 12:21

Jammern hilft in meinen Augen noch viel weniger, zumal das alles keine wirklichen Gründe sind sich zu beklagen. Dinge für das zu opfern, was einem aus tiefsten Herzen wichtig is, sollte selbstverständlich sein und nicht als Belastung empfunden werden.

Wer diesen Anspruch nicht hat, kann auch gut leben und den meisten Menschen stellen sich solche Fragen aus Zeit- und/oder Geldmangel ohnehin nicht. Wer einen hohen Anspruch an sich hat, zahlt halt auch einen hohen Preis. Dass das in der momentanen Schnäppchenjagd-Gesellschaft nicht populär ist, versteht sich von selbst. Aber IMHO geht es halt nicht, sich etwas zu verschreiben, ohne andere Dinge dafür aufzugeben.

Ich mach mal drei Smilies dahinter....

:D :) :wink:
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Beitrag von Wutzara » 1. Sep 2006, 13:15

Auf Anfrage seine Belastung auszuschütten würde ich jetzt mal nicht als Jammern bezeichnen. Find ich schon ein wenig frech das so hinzustellen. Nichtsdestotrotz liegt alles im Leben daran wie sehr man sich dann reinhängt. Der beste Warcraft Spieler wird sicher nicht aus Jux und Tolerei der beste sein - das ist harte Arbeit und so läuft es nun auf jedem Gebiet. Im heutigen Leben ist es eben so das man sich auf etwas was einem gefällt einschießen muss damit man dort was erreichen kann. Die Welt besteht aus lauter Spezialisten.

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Beitrag von jaymo » 1. Sep 2006, 17:10

@Oli: Es geht ja nicht um Jammern, sondern um ein Dilemma. Das Problem ist nicht ein Mangel an Leidenschaft oder ein zu weich sein für den großen Druck. Aber eigentlich is das jetzt ziemlich offtopic, oder? Genug für nen zweiten Thread?

^^ :P ^^

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Beitrag von Big_O » 1. Sep 2006, 18:27

Ach quatsch.....lohnt sich nicht. Will ja auch keine hart arbeitenden Warcraft-Spieler diskreditieren.

:lol: :) :D :wink: :wink: :o
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Beitrag von artvandeley » 6. Sep 2006, 11:34

Ich kann da nur unterschreiben was Erich bereits geschrieben hat.
Ich selber musste auch erst 31 werden um für mich zu erkennen wo´s lang geht und ich endlich aus dieser depressiven Letargie herauskam, insofern haben die Meisten hier noch echt Zeit.
Dieses Wissen-was-man-wirklich-will löst dann auch die beschriebenen Probleme, jedenfalls war´s bei mir so.
Meine Frau sagt immer : Trust the process.

Steven, die Bücher haben sie wohl schon abgeschickt. Wird aber wohl noch dauern *wart* *trommel*.......

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Beitrag von xeNusion » 6. Sep 2006, 11:59

man bezahlt fuer alles im leben einen preis.
man gewinnt etwas hinzu und gibt dafuer etwas auf.
ob der preis gerechtfertigt ist... die frage deines lebens ;)

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Beitrag von MrInk » 14. Sep 2006, 20:15

Da ich es irgendwie nicht mehr schaffe, meine Gedanken zu diesem Thema geordnet und in Schriftform zu Papier zu bringen, mache ich es mir mal leicht und unterschreibe einfach alles, was Alex gesagt hat und bin weiterhin sehr beruhigt, artvanderleys Erfahrungen zu diesem Thema zu lesen.

Ich selbst bin 25, studiere Design und wandere von einer Lethargiephase zur nächsten, aus denen ich mich jedesmal gefühltermaßen am eigenen Schopf herausziehen muss um nicht total unter die Räder meines inneren Schweinehundes und meiner Depressionen zu gelangen.
Zwischendurch beschleichen mich bei der Betrachtung meines relativ mageren Outputs immer wieder diese "ob-das-denn-wirklich-das-Richtige-für-mich-ist"-Gedanken.

Bislang bin ich aber trotz aller Schmerzen bei der Sache geblieben, erstens aus Mangel an Alternativen und zweitens, weil ich es irgendwie und weißgottwarum einfach nicht seinlassen kann. :?

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Beitrag von Steven » 22. Sep 2006, 14:34

Jetzt da ich das Buch auch gelesen habe möchte ich noch kurz etwas dazu sagen. Rockwells Erzählung und nichts andere ist es, seines Lebens liest sich sehr angenehm, sehr flüssig und erscheint mir glücklicherweise wie eine nette, schön erzählte Geschichte und nicht wie ich im vorhinein teils befürchtete, wie ein trockenes Faktenbuch mit Bildern drin. Es ist Sonntag abend, im Wohnzimmer herrscht eine wohlige Wärme und Norman Rockwell ist der nette Onkel der in seinem Schaukelstuhl sitzend, die Geschichte seines Lebens erzählt. Ich kann nicht genau sagen was diese Geschichte ausmacht, es ist ja eigentlich "nur" eine Autobiographie, doch die Erzählungen aus einer Zeit die ich nicht im mindesten selbst miterlebte, die Erzählungen über andere Illustratoren die ich bis heute nie als Menschen sondern einfach nur als große Namen mit großen Bildern wahrnahm, nehmen mich in gewisser Weise gefangen. Natürlich findet man sich auch immer wieder selbst in seinen Erzählungen, weniger in seinen Jugenderfahrungen denn so manche Erfahrung die er in seiner Jugend machte habe ich so nie erlebt, dafür waren die Dinge schon zu selbstverständlich, doch seine Perioden des Zweifels, die kreatien Durststrecken und die immerwährende Reflektion über das eigene Schaffen und seine Position in der Gesellschaft sind Dinge die ich nachvollziehen kann. Die Möglichkeit sich selbst mit NormanRockwell in teilen zu identifizieren macht es einfach, seiner Geschichte zu folgen und die Dinge mitzuerleben. Und egal ob es die höchsten Höhen oder die tiefsten Tiefen sind die Rockwell beschreibt, aus irgendeinem Grund trug mich ein positives Gefühl durch all seine Eskapaden und Erfahrungen. Das liegt natürlich auch an dem Umstand dass NormanRockwell ein gefeierter Illustrator wurde und nie wie er auch selbst zugab, wirklich am Hungertuch nagen musste, doch das geht für mich in Ordnung. Ich lese lieber eine hoffnungsspendende und motivierende, die Realität abschwächende Autobiographie als ein Manifest der harten Wirklichkeit. Ich weiß dass viele Illustratoren alles andere als erfolgreich waren, das war so und hat sich auch bis heute nicht geändert. Doch was bringt mir ein Buch welches mich depressiv macht, ziemlich wenig würde ich behaupten. Zudem, hungernde & erfolglose Illustratoren schreiben wahrscheinlich keine Autobiographien.

Was den Aspekt der Leidenschaft, die Opferbereitschaft betrifft der hier Anlass zu weiteren Ausführungen unabhängig vom Buch war, würde ich basierend auf dem was ich las sagen, dass auch Norman Rockwell ein Leben hatte. Sehr schön fand ich da die Passage in welcher er darüber resümiert, dass er im Gegensatz zu anderen "Künstlern" immer darauf achtete seine 3 Mahlzeiten zu sich zu nehmen, dass er keine Nächte durchmachte wie andere. Er war einfach ein sehr gewissenhafter Illustrator, der fleißig und kontinuierlich an sich arbeitete. Doch auf das Buch verweisend würde ich nicht unbedingt sagen, dass er seines Schaffens willens auf die Freuden und Miseren des Lebens verzichtete.

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