Danke schon mal für alle Votes! Hut ab auch vor AnonymousUser, ich finde den Beitrag passend - auch stilistisch passend zur gewählten Arena: sauber, spiegelnd, mit "frischen" Farben, auch ein klein wenig an Duracels Art der Colorierung erinnernd und insofern eine schöne Referenz ihm gegenüber. Daß die "Brief"-Story Eingang gefunden hat in den Artbattle, freut mich darüber hinaus, man fühlt sich wie ein stolzer Papa, wenn das eigene Kind von anderen aufgenommen und weiter gepäppelt wird.
Zu meinem Beitrag: Nee, an dem hab ich schon runde 12 Stunden gesessen, so mal eben hingeschludert ist er nicht. Auch wenn ich zu spät anfing mit dieser Version, weil ich vorher mehrere andere Ideen mit dem Schädelberg als Arena im Kopf hatte und wartete, daß sich eine von denen als die Beste zu Wort melden werde. Zuerst sollte es wieder so ein Schwarzweiß-GIF werden, dann ein klassischer Comic, dann hab ich den Manga-Style (passend zur Gegnerin) ausprobiert - und bin da ziemlich übel gescheitert...
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Und immer nervte mich der ganze Text, den ich in die Sachen einbauen mußte oder die umständliche Erzählungsweise, um Pointen aufzubauen, die dann - aufgrund Platzmangels - nicht richtig gezündet hätten. Schließlich war ich richtig genervt, daß mir nix Originelles einfiel, das machte mich richtig wütend auf diese Yuki Desu. Am liebsten hätte ich sie an die Wand geklatscht...
Und dann erinnerte ich mich an einen der ersten Artbattle, wo der Sieger Razghul im letzten Fight ein sehr einfaches Bild ohne viel Storytelling-Schnickschnack gewählt hatte, einfach nur auf die grafische Power vertrauend. Und da die Zeit langsam knapp wurde, dachte ich mir: Okay, einfach ein An-die-Wand-klatsch-Bild ist zwischendurch auch mal drin - tüchtig Farbe rein und feddisch...
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Und ja, damit hab ich mir's ein bißchen leicht gemacht, und nein, in meinem Bild sind keine versteckten Gags enthalten, es braucht also niemand nach solchen zu suchen.
Die Schuhe sind verkackt, und zwar aus Faulheit und aus Schusseligkeit. Schusseligkeit, weil ich irgendwann mit den Photoshop-Ebenen durcheinander kam, sie falsch stapelte, falsch mergte und dann keinen Bock mehr hatte, eine Stunde Arbeit in die Tonne zu kloppen, weil ich solange kein Sicherheitssave gemacht hatte... Eigentlich hatte ich eine Ebene mit Bewegungsunschärfe für die Yuki angelegt, daher sind ihre Füße so wenig ausgerendert. Da sollte so ein Wutsch!!!-Effekt hin.
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Die Ebene ging dann aber verschütt, weil ich sie anstelle einer anderen Ebene mit einem unnützen Verlauf verwechselt hatte... Naja, ich komme beim Arbeiten mit mehreren Ebenen halt immer noch durcheinander. Jedenfalls stammen von diesem chaotischen Durcheinander auch die krakeligen Rückstände der Lineart an manchen Stellen - ich wollte zuerst ohne Lineart, dann wieder, um den Comic-Effekt zu verstärken, doch mit Lineart, dann wollte ich die Lines unterschiedlich einfärben und so weiter - am Ende stieg ich nicht mehr durch.
Was die Perspektive angeht: die ist garantiert falsch, weil ich die anfangs freihand gezeichnet hatte. Dann hab ich an einigen Stellen das Verflüssigungs-Tool verwendet, bis ich dann merkte, daß es ja noch die Möglichkeit des Verkrümmens einer Auswahl gibt. Es gibt im Bild keinen echten Fluchtpunkt, die Linien sollten halt irgendwie dynamisch und ein bißchen nach Fisheye aussehen. Anfangs hatte ich vor, eine komplett chaotische Perspektive zu machen, oder, genauer gesagt: gar keine Perspektive. Einfach Chaos, angeregt von King Louis Beitrag in der ersten Runde. Hauptsache Schwung!
Irgendwann stolperte ich über die Verkrümmen-Option und probierte das ann an ein paar Fensterfassaden (die Kleinen, im Hintergrund) Und dann hab ich versucht, den Rest des Bildes so ein bißchen daran auszurichten. Das haute an vielen Stellen nicht hin, und meine krumm gemalten Linien waren auf eine andere Art krumm als die per Photoshop gekrümmten. Vor allem beim Regen merkt man das wohl, der müßte ja eigentlich an entlang den Fluchtungslinien der Häuser verlaufen, aber das klappte vielerorts nicht so recht. Aber irgendwie war mir die Logik scheißegal. Auch was die Lichtsituation angeht, haut das ja alles hinten und vorn nicht hin, vor allem Doro selbst ist völlig unsinnig ausgeleuchtet. Egal, sollte ja eh was comicmäßig Verfremdetes werden, da ist das nicht so wichtig... Auch der Punkt mit den Blutspritzern, die ohne Bewegungsunschärfe auskommen müssen, ist unter diesem Aspekt zu verstehen. Einmal kann das Blut da eh nicht so knallrote Reflexe haben, zum zweiten war in der "Bewegungsunschärfe"-Ebene, die verloren ging, diese Bewegungsunschärfe des Blutes mit drin - und sah Kacke aus. Dafür hatte ich ja extra das überstrahlende bläuliche Licht ausgesucht, um das dunkle Blut sich davon abheben zu lassen - dies wäre bei verwischten Bluttropfen nur halb so effektiv gewesen.
Der verkackte Fuß von Doro (derjenige, der näher am Betrachter ist, der andere stimmt in meinen Augen) ist Resultat ausgedehnter Hin- und Herschiebereien und Änderungen an der Pose. Irgendwann wußte ich nicht mehr, was richtig und was falsch aussieht - man wird betriebsblind, und der Fliptest sagt zwar: "Irgendwas stimmt nicht!" aber woran genau das liegt, sagt er einem leider nicht.
Unterm Strich ist dieses Bild das Resultat schlechter Planung und eines chaotischen Workflows - der diesen Namen eigentlich gar nicht verdient. Vor allem aber ist es Resultat des Sich-Nicht-Entscheiden-Könnens. Bis zum Schluß wußte ich nicht, in welche Richtung ich gehen wollte - eher stilisiert? Eher realistisch-illusionistisch? Eher Richtung "Weiche Übergänge"? Oder doch lieber Richtung "Hart und entschieden"? Was meiner Meinung nach gelungen ist, ist die Wucht, der An-die Wand-klatsch-Effekt, auch wenn's nur für eine Ampel reichte. Die war übrigens Überbleibsel aus den vorangegangenen Storytelling-Ideen, bei denen Doros fahrbarer Untersatz noch eine wichtige Rolle spielte.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.