Schlaulabern statt Dummlabern

Benutzeravatar
Duracel
Beiträge: 2971
Registriert: 29. Mai 2006, 10:35
Wohnort: Greven
Kontaktdaten:

Schlaulabern statt Dummlabern

Beitrag von Duracel » 12. Apr 2010, 18:19

Mir wurde heute ein aus meiner Sicht äußerst wertvolles Interview zugetragen.

Geht etwas länger, ist aber eine echte Alternative zu Maischberger und Co ... wirklich mal interessant!

http://www.youtube.com/watch?v=x_KtLZ32-6U
Im Untertitel YouTube steht/ hat geschrieben:Der ehemalige Oberstleutnant der NATO-Luftwaffe, Jochen Scholz, weist im Interview auf die Diskrepanzen zwischen Berichterstattung und den tatsächlichen Gründen der deutschen Beteiligung am Jugoslawienkrieg im Jahre 1999 hin. Erklären kann er diesen Umstand, indem er diesen Krieg im Kosovo in ein lange geplantes Zukunftsszenario der Amerikaner einordnet. Scholz setzt ebenfalls seine Fragezeichen zu den Umständen der Anschläge des 11. September: Wie konnten 19 teppichmesserschwingende Studenten davon ausgehen, dass die komplette Flugabwehr der USA an diesem Tag versagt? Scholz gibt einen tiefen Einblick in die Ungereimtheiten unter militärischem Blickwinkel und erklärt überdies auch noch die wirkliche Bedeutung der "Global Missile Defense" in Polen und Tschechien.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

Benutzeravatar
Coro
Senior Member
Beiträge: 413
Registriert: 5. Jun 2006, 19:02

Beitrag von Coro » 13. Apr 2010, 10:48

Also ob das jetzt Schlaulabern ist darüber möchte ich mich nicht äussern. Aber eines muss ich sagen. Ich hab mir dieses Interview angesehen in der Hoffnung was über den Kosovokrieg zu hören und dann quatscht der fast ne Stunde über die Amerikanische Nahostpolitik und über die Situation nach dem elften September. Ausserdem hat er eigentlich nur Fakten zusammen gesammelt die man sich auch selber erlesen könnte. Da hätte er mal ein paar Details aus dem Kosovo erzählen können, schließlich ist dass ein Krisengebiet in der Nachbarschaft, und dort sind immer noch Soldaten stationiert, also sicher nicht ein abgeschlossenes Kapitel. Ausserdem hatte er sicher mehr Einblicke in den Konflikt am Balkan (vorallem durch seinen Rang bedingt) als zum Beispiel in die Abläufe beim amerikanische Militär. Hätte vielleicht mal was über Luftangriffe im Kosovo erzählen können. Diese ganzen "hochrangigen" Persönlichkeiten die mit ihrer über die Jahre erworbenen Integrität und ihrem Wissen dann im Fernsehen die Leute beeindrucken wollen langweilen mich. Vorallem wird eigentlich immer nur über das selbe geredet.

Benutzeravatar
Duracel
Beiträge: 2971
Registriert: 29. Mai 2006, 10:35
Wohnort: Greven
Kontaktdaten:

Beitrag von Duracel » 13. Apr 2010, 11:54

Das erinnert mich an einen Kommentar, den mein Bruder einmal zu einem Interview eines Gitarristen abgab.

Dieser Gitarrist ist wohl einer der Größten (Al Di Meola) und kam nach Jahrzehntelanger Erfolgsgeschichte in seinem Interview nicht darüber hinaus zu erwähnen, wie wichtig es sei, dass man mit dem Fuß den Takt mit-tippt.

Mein Bruder war auf meine Empfehlung hin schwer enttäuscht von dem Interview.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

MartinH.
Artguy
Beiträge: 3263
Registriert: 28. Mai 2006, 23:15
Kontaktdaten:

Beitrag von MartinH. » 13. Apr 2010, 14:20

hast du zu dem gitarristen interview noch nen link? ich fürchte der gute mann hat recht, ich hab das nie gemacht und bin echt schlecht als gitarrist.

blarg
Member
Beiträge: 214
Registriert: 12. Dez 2007, 14:26
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von blarg » 13. Apr 2010, 15:12

Ich fand das Interview ganz interessant, dass in dem gleichen Channel aber diese Videos angeboten werden, hat mich dann aber wieder skeptisch gemacht.

http://www.youtube.com/watch?v=QebqTglpkjc

http://www.youtube.com/watch?v=qQgNHiZC2Mc

Benutzeravatar
Coro
Senior Member
Beiträge: 413
Registriert: 5. Jun 2006, 19:02

Beitrag von Coro » 13. Apr 2010, 16:06

Naja das Problem ist, dass man eigentlich rech wenig hört über den Jugoslawienkrieg und dass noch viele Kriegsverbrecher ungeschoren rumlaufen, und da nicht irgendwelche großangelegten Suchaktionen gestartet werden, auf allen Seiten auch bei den "Helfern". Oder dass die NATO-Flieger haufenweise Bomben und anderes Material in der Adria abgeworfen haben bevor sie in Italien gelandet sind (aus Sicherheitsgründen), und die Dinger haben sich in den Netzen der Fischer verfangen.

tr4ze
Senior Member
Beiträge: 524
Registriert: 17. Okt 2006, 11:23
Kontaktdaten:

Beitrag von tr4ze » 13. Apr 2010, 17:29

Hmmm hab mir das Interview jetzt noch nicht angesehen(werd ich mal in einer ruhigen Stunde tun)
Aber bei dem Namen "Jochen Scholz" klingelte es.....

http://gulli.com/news/die-sich-abzeichn ... 2010-03-23

http://www.gulli.com/news/die-sich-abze ... 2010-03-24

Benutzeravatar
Duracel
Beiträge: 2971
Registriert: 29. Mai 2006, 10:35
Wohnort: Greven
Kontaktdaten:

Beitrag von Duracel » 13. Apr 2010, 18:28

Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

Benutzeravatar
JanSOLO
Senior Member
Beiträge: 829
Registriert: 6. Dez 2007, 18:22
Wohnort: Suhl (Heimat) - Dresden
Kontaktdaten:

Beitrag von JanSOLO » 13. Apr 2010, 19:25

Wo muss man sich denn für eine gute Position in der neuen Weltordnung bewerben? Klingt zwar ein bißchen egoistisch, aber man wird ja auch immer älter und irgendwann hat man es mit dem Rücken und dann fällt einen das Pyramidenbauen so furchtbar schwer. Es werden doch Pyramiden in der neuen Weltordnung gebaut, oder?



:P

Benutzeravatar
Coro
Senior Member
Beiträge: 413
Registriert: 5. Jun 2006, 19:02

Beitrag von Coro » 13. Apr 2010, 22:48

Ich wollte jetzt noch nen Kommentar schreiben zu Scholz aber ich lass es. Dazu ist es schon zu spät und es wäre mir zu anstrengend das ordentlich auszuformulieren.

Um zum Thema zurück zu kommen. Für mich ein ganz klarer Schlaulaberer ist Harald Lesch. Dem könnt ich den ganzen Tag zuhören ohne dass es langweilig wird. Jeder Lehrer sollte ihn sich zum Vorbild nehmen, dann würden wir mehr schlaue Kinder haben die gerne in die Schule gehen um zu lernen. Ausserdem hätten dann die bösen Imperialisten und Kapitalisten vor denen Scholz warnt keine Chance weil jeder die Pläne durchschauen täte ;)
Gute Nacht

Gorm
Senior Member
Beiträge: 304
Registriert: 2. Jun 2006, 14:33

Beitrag von Gorm » 14. Apr 2010, 16:14

Besonders zu empfehlen auch gerade diese Folge seiner Sendung... wo wir schon bei Pyramiden sind ;)

http://www.youtube.com/watch?v=SWfAJi5R1VQ

Farbnebel
Member
Beiträge: 181
Registriert: 1. Okt 2007, 12:55
Wohnort: Dortmund
Kontaktdaten:

Beitrag von Farbnebel » 14. Apr 2010, 17:59

Der Typ ist ja der Hammer. Vielen Dank für den Link!

Hat eigentlich schon mal jemand die geheime Geometrie der GUI von Photoshop vermessen? :D

MartinH.
Artguy
Beiträge: 3263
Registriert: 28. Mai 2006, 23:15
Kontaktdaten:

Beitrag von MartinH. » 14. Apr 2010, 20:50

@dura: danke, ich üb das mal beim spielen :).

@gorm: der lesch ist ja cool! danke, werd mir mal ein paar videos von dem ansehen.

blarg
Member
Beiträge: 214
Registriert: 12. Dez 2007, 14:26
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von blarg » 14. Apr 2010, 21:27

Witzig, dass Lesch hier so gut ankommt. Dass er Christ ist stört euch nicht?

Benutzeravatar
JanSOLO
Senior Member
Beiträge: 829
Registriert: 6. Dez 2007, 18:22
Wohnort: Suhl (Heimat) - Dresden
Kontaktdaten:

Beitrag von JanSOLO » 14. Apr 2010, 21:47

Wieso sollte das stören?

Außerdem propagandiert er in keiner Sendung eine göttliche Schöpfung. Das wäre mir neu und ich verfolge ihn schon seit Beginn von Alpha Cenauri. Selbst in der Sendung "Alpha bis Omega" vergleicht er nur respektvoll die (seine) wissschaftlichen Ansichten mit den relegiösen Ansichten seines Gesprächspartner. Da ist nichts schlimmes dabei.

Er ist Wissenschaftler und kein Theologe ;)

blarg
Member
Beiträge: 214
Registriert: 12. Dez 2007, 14:26
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von blarg » 14. Apr 2010, 22:12

JanSOLO hat geschrieben:Wieso sollte das stören?
Weil die meisten Menschen den christlichen Glauben für unvereinbar mit der "reinen" Wissenschaft halten. Der zweite Teil deines Beitrags ist aber letzendlich die wirkliche Antwort auf meine Frage. Es liegt wohl daran, dass er sich mit seiner Meinung den Glauben betreffend immer sehr zurückhält.

Benutzeravatar
Duracel
Beiträge: 2971
Registriert: 29. Mai 2006, 10:35
Wohnort: Greven
Kontaktdaten:

Beitrag von Duracel » 14. Apr 2010, 23:21

Wer Wissenschaft und Religion für unvereinbar hält, der hat den Zweck von Religion wohl bisher sehr einseitig interpretiert.

Wesentlich skeptischer sehe ich, dass Herr (Dr.?) Lesch schon sehr an der Lehrmeinung hängt (zumindest was ich so in Erinnerung habe) und wenige Gedanken darüberhinaus wirklich in seinen Sendungen zulässt.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

MartinH.
Artguy
Beiträge: 3263
Registriert: 28. Mai 2006, 23:15
Kontaktdaten:

Beitrag von MartinH. » 15. Apr 2010, 00:06

ist eine lehrsendung schlecht, wenn sie die lehrmeinung vertritt?!

Benutzeravatar
digitaldecoy
Moderator
Moderator
Beiträge: 3306
Registriert: 17. Mai 2006, 11:15
Wohnort: Warendorf
Kontaktdaten:

Beitrag von digitaldecoy » 15. Apr 2010, 09:01

die Wissenschaft ist doch auch nur eine weitere Religion. Ein bißchen differenzierter als die christliche und ein bißchen bessser beobachtet aber mindestens genau soweit von der "Wahrheit" entfernt. :)

Huch, eine Religionsdiskussion... ich hab nichts gesagt! ;)
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

Benutzeravatar
Duracel
Beiträge: 2971
Registriert: 29. Mai 2006, 10:35
Wohnort: Greven
Kontaktdaten:

Beitrag von Duracel » 15. Apr 2010, 13:39

Und wenn nun die Weltformel gefunden würde, wäre sie dann auch endlich quasi monotheistisch.

@Martin, was ich meine ist, dass Herr Lesch diese mitunter relativ apodiktisch vertritt.

Er ist jemand, der vermutlich vor dem Durchbruch der Plattentektonik in seinem sarkastischen Tonfall gesagt hätte:
"und dann gibts ja nun Leute, die Glauben ernsthaft, dass sich der Boden unter unseren Füßen bewegt ... jetzt und hier! Ja gut, eben ziemlich langsam - wir reden hier von Millimetern pro Jahr, gerade sowenig, dass man es leider leider nicht messen kann."

Was ich damit sagen will ist, das Theorien und Hypothesen immer zu einem gewissen Prozentsatz ziemlicher Humbug sind, aber dennoch ist es wichtig, dass es diese Querdenker gibt; da fehlt mir manchmal etwas der Respekt gegenüber.



Gut dazu passt auch ein weiterer Hinweis.
Und zwar habe ich letztens auf ProSieben eine oscarpremierte Dokumentation gesehen, die ich weiterempfehlen kann. Gibt es allerdings anscheinend nicht im Internet umsonst.
Aber wer sich Sendungen wie AlphaCentauri gerne anschaut, dem sei dies für einen Videoabend nahegelegt:
"Eine unbqueme Wahrheit/an inconvenient truth"
Es geht hier um die Klimaerwärmung - aber tatsächlich so genial und überzeugend dargelegt von AlGore(Regie Davis Guggenheim), das es wirklich für jeden interessant sein dürfte.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

Benutzeravatar
digitaldecoy
Moderator
Moderator
Beiträge: 3306
Registriert: 17. Mai 2006, 11:15
Wohnort: Warendorf
Kontaktdaten:

Beitrag von digitaldecoy » 15. Apr 2010, 14:14

Ganz ehrlich: ich war lange Jahre meines Lebens extrem wissenschaftsgläubig. Man wird ja in der Schule auch darauf getrimmt, alles durch die Brille der Wissenschaft zu sehen und sein Weltbild danach zu formen. In den letzten Jahren hat die Wissenschaft für mich eine Menge ihres Glanzes verloren. Theorien werden verteidigt wie Götzenbilder. die Hierarchien im wissenschaftlichen Apparat stehen denen im Vatikan in nichts nach. Dogmen heißen dort Lehrmeinung und Bereiche, für die sich die Wissenschaft schlicht und einfach nicht interessiert (weil sie nicht so schön messbar sind wie die Schwerkraft oder Atommassen) werden einfach ignoriert. Warum kann einem kein Wissenschaftler plausibel erklären, weshalb wir träumen? Oder weinen? Und spätestens seitdem die Physiker - die ja wohl am heftigsten über lange Zeit die Berechenbarkeit des Universums vor sich hergetragen haben - im Atomkern auf Dinge gestoßen sind, die man nicht mehr messen kann, weil sie nur noch Wahrscheindlichkeit sind, hat auch denen gedämmert, dass wir auf ewig zum Glauben verdammt sind. Ob ich an Gott glaube oder an Quarks ist dann doch nur noch eine bloße Detailfrage.

Das Internet spielt eine Interessante Rolle dabei. Zu jeder Theorie findet man im Handumdrehen eine Gegenthese. Jeder Information steht das genaue Gegenteil gegenüber. Wem ich glaube, an was ich glaube, wird zum Spielball der Wahrscheinlichkeit. Die grenzenlose Verbreitung von Information führt zum letzten Beweis dafür, dass jeder sich seine individuelle Wahrheit zusammenstellen muss. Und das jeden Tag aufs Neue.
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

Gorm
Senior Member
Beiträge: 304
Registriert: 2. Jun 2006, 14:33

Beitrag von Gorm » 15. Apr 2010, 15:14

Warum kann einem kein Wissenschaftler plausibel erklären, weshalb wir träumen? Oder weinen?
Es gibt da bestimmt ein Dutzend Theorien. "Wissenschaft" hat ja garnicht den Anspruch zu 100% präzise und unumstößlich zu sein (ganz im Gegensatz zur Religion ;) ). Es ist gang und gäbe dass es auf eine Frage etliche Theorien gibt. Was dann hinterher dran ist kristallisiert sich ja normalerweise in einem langwierigen Prozess heraus.
Und spätestens seitdem die Physiker - die ja wohl am heftigsten über lange Zeit die Berechenbarkeit des Universums vor sich hergetragen haben
Ja, aber das ist auch schon wieder gut und gerne zwei, drei Generationen her, das darf man auch nicht vergessen! Außerdem finde ich, dass man ihnen das auch nicht wirklich vorwerfen kann, denn ohne das Wissen um die Quantenmechanik ist das auch ziemlich naheliegend dass das geht.
Und das ist ja der fundamentale Unterschied zur Religion, die Wissenschaft ist eine ständige, absolut umstößliche Suche nach der Beschreibung der Welt. Es mag viele Dogmatiker geben, trotzdem sollte man nicht vergessen dass es der Wissenschaft gelungen ist sich innerhalb weniger Jahrzehnte absolut umzukrempeln. Diese Dynamik konnte Religion noch nie vorweisen.
Allerdings finde ich die dauernde Gegenüberstellung von Religion und Wissenschaft etwas albern, schließlich geht es ja hier eigentlich nicht um "konkurrierende Systeme", sondern eher um Äpfel und Birnen. Und auch die Wissenschaft hat eingesehen (speziell die Physik), dass es gewisse Grenzen für sie gibt. Was ist hinter den Grenzen des Universums? Was war vor dem Urknall und was ist jenseits der heisenbergschen Unschärferelation? Das wir das nicht erfahren werden liegt in der Natur der Sache und jeder sollte sich frei fühlen dort irgendwo seinen Gott zu platzieren.

Das eigentliche Problem mit diesen ganzen selbsternannten Querdenkern ist eigentlich, dass es sich dabei um Hinz und Kunz handelt die gerade Dänikens neusten Streich gelesen haben und sich nun von höherer Erkenntnis durchflutet fühlen und dann ihren Murks ins Internet schreiben. Querdenker schön und gut, allerdings brauchen auch Querdenker einen hohen, fachlichen Qualifikationsgrad. Den hatte selbst der gute Einstein. Und 99,5% der lustigen Gegentheorien sind einfach von irgendwelchen Seppeln verfasst worden, da ist es nicht verwunderlich, dass da nicht sonderlich drauf eingegangen wird.

Benutzeravatar
JanSOLO
Senior Member
Beiträge: 829
Registriert: 6. Dez 2007, 18:22
Wohnort: Suhl (Heimat) - Dresden
Kontaktdaten:

Beitrag von JanSOLO » 15. Apr 2010, 15:16

Duracel hat geschrieben:Was ich damit sagen will ist, das Theorien und Hypothesen immer zu einem gewissen Prozentsatz ziemlicher Humbug sind, aber dennoch ist es wichtig, dass es diese Querdenker gibt; da fehlt mir manchmal etwas der Respekt gegenüber.
Klar weist der Harald Lesch die "Querdenker" ab, aber das auch nur bei den Sachverhalten, die eh schon als gesichtert gelten und die er oder andere auch leicht beweisen können.
Er wird schon für jede Theorie Interesse zeigen, die sich nicht vor der experimentellen Überprüfung scheut und für die es bisher noch keine Grundlagen gab. Sonst wäre er ja kein Wissenschaftler. Gerade in der Astronomie beruht er sich auf sehr viele Theorien seiner Kollegen, die längst nicht bewiesen sind, da man in der Astronomie im besten Fall nur beobachten kann und stellt diese Theorien seinen Zuschauern vor.

@Daniel ... Ja das ist wirklich so.
Einerseit kann man heute seine Theorien per Internet und andere Medien sehr leicht und frei verbreiten egal ob Pseudowissenschaftler, Spinner oder wahrer Wissenschaftler. Andererseits wird es immer schwieriger etwas eindeutig Beweisbares noch zu entdecken. Die berühmten Physiker, die vor einigen hundert Jahren etwas entdeckt und bewiesen haben finden sich heute in den Physikbüchern der Siebtklässler. Selbst Einsteins Theorien (jedenfalls die Grundlagen) werden im Schulstoff behandelt, obwohl sie vor noch nichtmal 100 Jahren noch als "verrückt" galten und noch viel später bewiesen wurden.
Jedoch heute etwas "Großes" ... Bahnbrechendes zu finden wie el. Strom, Gravitation oder Lichtgeschwindigkeit, erscheint schon fast unmöglich. Da wird in Cern an ein millarden teuren Experiment gewerkelt und das Ergebnis des teuren Versuches passt bestimmt auf eine halbe DIN A4 Seite, welches eh schon als Theorie vorausgegangen war und nun überprüft wird. Was nützt uns denn die Erkenntnis über die Entstehung des Universums oder den Aufbau der Teilchen. Diese Erkenntnis hat längst nicht den Nutzen wie der el. Strom oder die Glühbirne und dem Verständnis der el.mag.Wellen. Gerade diese Schwierigkeit etwas "Großes"/Bahnbrechendes noch zu finden, veranlasst irgendwelche Spinnern, Pseudowissenschaftler und auch wahre Wissenschaftler Theorien zu verbreiten in der Hoffnung, dass sie den Urheber auch zu Ruhm führt wie einst die großen Wissenschaftler. Da entstehen dann Theorien und Verschwörungstheorien, die aufs schärfste Verteidigt werden und im Internet verbreitet werden. Das schwarze Loch aus Cern ist nur ein Blödsinn davon. Das dumme daran ist nur, dass der wahre Wissenschaftler genauso seine Theorie verbreiten muss, damit ihn noch jemand zuhört, denn es gibt genug "RTL Zuschauer" da draußen, die ehr auf Sensation stehen.

Damals gabs ne Zeit der Aufklärung und die wäre heute wieder sehr angebracht, damit die Leute wissen woran sie glauben müssen. Klimaerwärmung?, Klimaschwindel?, Terrorismus? oder Bush-Lüge?, Weltuntergang 2012? oder Schwarzes Loch aus Cern?, HD-TV 1999 oder Elektroauto 2000?, Cargo-Lifter oder Transrapid?.
Bei soviel Auswahl muss man das eh schon wie Relegion behandeln. Jeder soll sich das rauspicken woran er glaubt... aber richtig kann das doch nicht sein! Wer weis, was sich die Leute noch dazu ausdenken, verdrehen oder rumspinnen? Wo soll das hinführen?
Oder produziert unsere Gesellschaftsform zu viel Langeweile?
Ich mein: Es gibt keine weißen Flecken mehr auf der Landkarte. Es gibt keine richtige große Wildniss mehr. Selbst mit Kriegen auf eigenen Staatsgebiet wurden die Wirtschaftmächte seit 1945 verschont. Der Mond wurde betreten und es wurde festgestellt, dass dort nix zu holen gibt. Aber aus Langeweile wird sich jetzt eingeredet, dass es dort doch nutzbares Wasser geben könnte. Und wenn schon, der Mensch wird sowieso wieder zum Mond fliegen... einfach aus Langeweile. Was soll er auch sonst tuen.
Und wir Deutsche... Von was werden wir in 50-60 Jahren aus dieser aktuellen Zeit berichten? Von 1989/90 hätte man stolz von der Wende erzählen können. Die Leute von 1945-92 können von ihren Leben während des kalten Kriegs berichten. Unsere Großeltern haben vom zweiten Weltkrieg und die Wirtschaftswunderjahre/Wiederaufbau/Nachkriegsjahre erzählt. Die davor von den Unruhen in der Weimarer Republik/Wirtschaftskriese und Hitler und zuvor noch vom erstenWeltkrieg usw. usw.
Und wir in den letzten 20Jahren? Wir erzählen von Internet, während die Welt an uns vorbei zog. Eine Welt mit internationalen Terrrorismus, den wir nie erlebt haben und an den wir vielleicht auch nicht mehr glauben. Ist das Internet wirklich das Einzige aufregende aus unserer Zeit?

Benutzeravatar
Art.ful
Senior Member
Beiträge: 918
Registriert: 3. Jan 2009, 13:23
Kontaktdaten:

Beitrag von Art.ful » 15. Apr 2010, 16:05

Ja, son schöner Weltkrieg, das wär mal wieder was. :P

Edit: Haha, kurzer, unqualifizierter Kommentar.
Don't follow your dreams, follow my blog lol

http://juliusebert.tumblr.com/

HuggyBear
Newbie
Beiträge: 38
Registriert: 15. Jul 2009, 21:32

Beitrag von HuggyBear » 15. Apr 2010, 17:20

Und nachdem wir eingesehen haben dass wir uns gerne spannende Dinge ausdenken, um uns abzulenken, dann könnten wir uns vielleicht wieder mehr Gedanken um konkrete Probleme als um eine Marsbesiedelung machen.

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder