Fragen über Industrial Design

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Halvdager
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Fragen über Industrial Design

Beitrag von Halvdager » 5. Mai 2010, 21:12

N´abend liebe Community :)

Also...ich träume von einer Karriere als Concept Designer :)

Und zwar gibt es diesen Studiengang bei der FH Joanneum in Graz. Ich interessiere mich seeehr für die ganzen Auto/Schuhe Mp3-Player Concept und übe auch sehr viel in letzter zeit was Perspektive und Materialien (mit Licht und so) angeht.

Aber was muss man da alles können?...ich meine wenn man ein Auto designed muss dass ja auch quasi funktionieren?...aber wie weiß ich das O___o...ich habe noch ein Jahr Zeit und es ist gar nicht sicher ob ich angenommen werde aber ich würde mich sehr dafür interessieren und ich gehe nicht gerne Ahnungslos hin.

Könnt ihr mir sonst Tipps geben? Anatomie habe ich jetzt mehr oder weniger aufgegeben und konzentriere mich auf Dinge....aber irgendwie fehlt mir der Ansatz...mit was soll ich anfangen T___T.

Irgendwelche Bücher für den Einstieg und die Motivation die zu empfehlen sind??

mfG

Gorm
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Beitrag von Gorm » 5. Mai 2010, 21:53

Ich bemüh mich ja auch gerade um eine Stelle in einem ID-Studiengang und ich kann ja mal ausführen was ich so mitbekommen hab.
Letztendlich geht es bei dem Job darum, tatsächlich und vollkommen, zu designen. Dazu muss man weder wissen wie ein Auto im Detail funktioniert, noch wie man die Platine für die Steuerelektronik eines Saugroboters löten müsste. Man muss grundsätzliches Verständnis der Funktionen mitbringen um sinnvoll arbeiten zu können, aber letztendlich ist man ja der Designfuzzi, und nicht Ingenieur xyz ;)
Desweiteren ist ID was "ganz handfestes" wie man mir sagte. Also obwohl "Design" im Namen steckt, ist das ganze wenig "künstlerisch". Wenn man zeichnet, dann dazu um das gezeichnete Teil hinterher umzusetzen, nicht um ein hübsches Bild zu zeichnen. Das ganze ist sehr Ergebnis und Zweckorientiert und nicht zuletzt auch sehr handwerklich geprägt. Man ist also einen nicht unerheblichen Zeitraum auch überhaupt nicht am Zeichenbrett oder in seiner kreativen Parallelwelt, sondern man steht in der Werkstatt und bastelt aus Holz, Metall, was auch immer, etc. Prototypen.
Der Sprung vom IDler zum Conceptartist mag zwar jetzt kein absurder und undenkbarer sein, aber die Ausbildung hat nix mit Orcs, Elfen oder Raumschiffen zu tun, und wenn man am Ende doch ein "Concept Designer" wird (ich gehe mal davon aus du meinst damit die Typen die die ganzen krassen Sachen im nächsten Computerspiel/Film erdenken?), dann eher ungeplant als Quereinsteiger.
Aber wie gesagt, bin selber gerade erst mit der Bewerbung dran, und das ist einfach so das was ich aufgeschnappt habe und wie ich diese Sparte des Designs so einschätze. :)

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illustrationtown
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Beitrag von illustrationtown » 6. Mai 2010, 22:08

Hallo! Zuerst einmal solltest du überlegen, ob du nicht lieber Automotive Design machen willst,
wenn du Autos designen willst. Beim ID-Studium geht es stark darum, dass Formen
funktionieren, weniger um das Innenleben. Geschult wirst du darin dennoch, weil du ja
zumindest ansatzweise Dinge gestalten sollst, die auch umsetzbar sind.

Darüber hinaus verläuft das Industrial Design Studium wirklich zu einem Großteil in der
Werkstatt. Du musst Modelle deiner Entwürfe bauen und diese meist sogar lackieren usw.
Also handwerklich ist das Ganze auf jeden Fall.

Dennoch: Niemand kann es dir ansatzweise so gut beschreiben, deine eigenen Augen.
Geh zur Uni und rede mit einem Professor. Besuch die Mappenberatung in der Universität und
schau dir das alles mal an. Dort kannst du dich auch mit anderen Studenten austauschen.
Auch Tipps für die Mappe bekommst du dort.

Über eine Sache solltest du vielleicht mal nachdenken:
Wie kann das dein Traum sein, obwohl du nicht mal weißt, was du in diesem Beruf genau tun musst?

Dennoch viel Erfolg :) und einen schönen Abend noch

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bukKkk
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Beitrag von bukKkk » 15. Mai 2010, 12:41

Ne Freundin von mir macht das. Is n sauspannendes Studium. Zu den sachen, über die sie sich immer freut, in selbstunzufriedenheit auskotzt oder mal Ideen tauschen will gehören viel 3D Modelling auf Pfad-Basis (nurms oder nurbs oder wie die dinger hießen), jeeede menge Scribbles und Sketches zu technischen Gerätschaften und halt auch viel tatsächliches gebastel, dass sie größten Teils leider selber bezahlen muss.

Wenn ich sie mal erwische frage ich sie mal nach empfehlenswerter Literatur, aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es da groß was allgemeines gibt.
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insania
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Beitrag von insania » 18. Mai 2010, 15:35

Zu Gorms guter Ausführung würde ich gerne noch was hinzufügen:
Natürlich musst du nicht wissen, wie man eine Steuerelektronik lötet. Selbstverständlich musst du allerdings im Hinterkopf behalten, dass es eine solche gibt. Irgendwo musst du sie unterbringen!
An der HBK Saar gibt es (vermutlich auch an vielen anderen Kunsthochschulen) ebenfalls Kurse über Herstellungsverfahren, Kunststofftheorie und andere Probleme, denen du (auch als nicht-Ingenieur) später gegenüberstehen wirst. Stichwort Spritzgussteil, Tiefziehteil, Rapid-Prototyping et cetera.

Geh zum Rundgang der Hochschule, rede mit Studenten und den zuständigen Professoren. Da jede anders ausgerichtet ist und u.U. auf bestimmte Dinge besonderen Wert legt, ist das die sicherste Methode, schonmal einen Fuß in der Tür zu haben. Mappenberatungen/Studienberatungen kannst du meistens auch mit Professoren vereinbaren, auch aufeinander aufbauend.
Langer Rede kurzer Sinn: geh vorbei. Wenn deine Arbeit und Mappe ein wenig auf die Hochschule zugeschnitten ist, ist das schon die halbe Miete. Ehrlich.

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 21. Mai 2010, 14:17

Servus,
wie einige schon ganz richtig angemerkt haben musst du erstmal herausfinden WAS genau du machen willst:
Concept-Designer, die designen "Concepts", definieren als die Gestaltungsrichtlinien in (meißt) virtuellen Bereichen, z.b. Wie sehen Raumschiffe und Architektur auf dem Planeten Naboo (Film) oder in der Ringwelt Halo (Spiel) aus.

Industrial Designer: Die designen Dinge dies wirklich geben soll/gibt, Dinge des alltäglichen gebrauchs, wie z.B. Autos.

Beiden Berufen ist gemein das das Zeichnen eher ein Mittel zum Zweck ist, um die Kreation zu visualisieren, so das sie andere verstehen und nachvollziehen können (Ein Bild sagt mehr als tausend Worte). Letztlich geht es aber darum ein gutes, funktionierendes Design oder Konzept zu finden, ein schönes Bildchen ist nicht primär Ziel der arbeit..
Ein guter Designer ist also nicht automatisch ein guter Zeichner und umgekehrt, aber es hilft selbstverständlich und bedingt sich sicher auch auch in Maßen.

Ich habe bisher etwa 10 Industriedesigner kennengelernt und von denen arbeiten nur zwei wirklich als Industriedesigner. Alle anderen machen eher einen auf Grafik da der Arbeitsmarkt hier offensichtlich nicht so wirklich dolle aussieht.
Die wenigen die in den Elfenbeintürmen der Autodesignabteilungen sitzen haben sicher einen tollen Job (den sie sich aber auch durch Talent, zig Überstunden, bedingslosen Einsatz und Auslandsaufenthalte verdienen), aber das sind eben nur sehr wenige.

Manche Automarken lassen auch Externe designen, was z.B. einem der mir bekannten IDler zugute kommt – der ist wirtschaftlich gut dabei, die kreative Realität umfasst da aber auch zu 90% nur Türgriffe, Knöpfe und Schalter...

Aber egal was, Zeichnen lernen ist für alle immer gleich: Einfach drauf los malern. Alltägliche Dinge abzeichnen, abzeichnen, nochmal abzeichnen. Dabei schult sich Hand und Auge.

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bukKkk
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Beitrag von bukKkk » 26. Mai 2010, 16:23

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