RamMan hat geschrieben:Ich stelle es mir nur äußerst mühsam und langwierig vor die komplette und detailierte Struktur von Felsen mit einem z.B. 5Pixel RoundBrush zu malen.
und genau das gilt es auch aus dem kopf zu bekommen
a) ein material, bzw objekt wiederzugeben hat nichts mit details zu tun. man muss nicht erst in den mikrokosmos abtauchen, um ne baumrinde, steinstrukturen oder haare darzustellen. im verstehen und der vereinfachung liegt die kunst. niemand würde auf die idee kommen, haare aus millionen kleiner striche aufzubauen. ne frisur kriegt man auch mit nem groben brush hin. ebenso alles andere. einfache tools helfen dir, dich von details zu lösen, bzw von dem verständnis über materialien, welches dir dein gehirn vorschreibt - da kann unwissenheit ein segen sein.
hier mal ein bild von
Goro.
der steingolem besteht es einfachen flächen, während goro beim boden paar custombrushes verwendet hat, um details vorzugaukeln. sieht der golem dazu weniger steinig aus oder scheint er gar aus was anderem zu bestehen? sieht das wasser nicht nach wasser aus, nur weil er es grob eingeblockt hat und sich damit auf den ersten blick wohl wenig mühe gegeben hat? genau das gegenteil ist der fall. gerade die wenigen striche zeugen von genauer überlegung und wissen. und der boden dazu ist eher schmierig, unkonkret, weils nicht der bildfokus ist. da wo er klarheit haben wollte, hat er wiederum sauber paar steine eingeblockt. wie du siehst, hat der einsatz der costumbrushes ncihts mit der qualitativen darstellung von materialien zu tun. auch beim customeinsatz sollte man wissen, was man tut - sonst würde ein craig mullins auch nciht aus der masse seiner nachahmer so deutlich rausstechen.
b) malen hat etwas mit geduld zu tun. im zeitalter von speedpaintings und 4 fach abgespielten malvideos kann man schnell den eindruck bekomen, dass alles schnell und effizient sein muss. ja muss es, wenn man das als job betreibt und ohne ende sachen raushauen muss. dann weiß man aber in der regel, was man tut und es zählt meist nur der quantitative output.
ansonsten sollte man sich eher zeit nehmen fürs malen, lust aufs motiv bekommen, in die tiefe gehen, verschiedene übungen machen und nicht nur oberflächlich abgreifen und zack zum nächsten bild schwenken, wenn man die lust verliert oder es nicht so wird, wie man gerne hätte. man malt doch, weils ein schönes hobby ist - fussballspielen geht man ja auch nciht, um in einer stunde mindestens 20 tore abzuarbeiten und bei misslingen frustriert zu sein.
sorry, dass ich mich wie ein alter mann anhöre - bin gerade in meiner denkerzeit angelangt und mache mir über gott und die welt gedanken....