Hhmmm.. gar keine comments hier? Nicht mal ein Hallo?!
Dann also von mir: Willkommen im Forum!
Zu den Tonwerten des Kuhkopfes wurde ja schon an anderer Stelle wa gesagt. Generell läßt sich zu Deinen Arbeiten sagen, daß sowohl deren Schwächen als auch Stärken wahrscheinlich darauf zurückzuführen sind, daß Du Dir Dein Können in Eigenregie angeeignet hast. Das merkt man immer auch an diesem "Fleiß-Faktor", der nach meinem Empfinden bei Autodidakten besonders häufig anzutreffen ist. Sowohl bei Deinen analogen Zeichnungen wie auch jetzt bei den digitalen Versuchen werden viele Details knallhart ausgerendert - egal, ob sie jetzt für das Bild wichtig sind oder nicht. Ich mag sowas (bin selbst nicht ganz frei von diesem Impuls, Bilder komplett durchzurendern), es ensteht beim Betrachter das beruhigende Gefühl, das der Künstler, bzw. die Künstlerin ihre Arbeit ernst genommen hat. Beispiele sind die Schuppen des Drachen, die Grashalme auf der Wiese, die einzelnen Haare der Kühe...
Dieser Stil ist allerdings wirklich sehr arbeitsintensiv und damit auch zeitaufwändig - und Abkürzungen gibt es für den eigentlich nicht. Bei dem Drachenbild hast Du ja versucht, so eine Abkürzung zu nehmen, nämlich bei den Blättern, die Du da oben reinkopiert hast, sowie bei den Bäumen im Hintergrund (die wohl schlicht aus einem Foto stammen). Da fällt aber das Bild auseinander, wirkt wie eine Collage und halt nicht "aus einem Guß".
Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß die Möglichkeiten des Ausrenderns irgendwo an Grenzen stoßen: der Aufwand steht irgendwann in keinem Verhältnis mehr zum Ergebnis, insbesondere dann, wenn das Bild nicht vornehmlich einfach nur beeindrucken soll, sondern eine Botschaft kommunizieren soll, also als Mittel, nicht als Selbstzweck dient.
Entsprechend würde ich Dir raten, in solchen Momenten, wo Du selbst bemerkst, daß Du gerade wieder die "Rendermaschine" auf Autopilot gestellt hast, Du sofort aufhörst mit dem Ausrendern, und statt dessen Dir überlegst, wie Du den visuellen Eindruck, den Du erzielen möchtest, auf andere Weise hinkriegst als durch as malen von Details.
Die Voraussetzungen sind bei Dir gegeben, denn anhand Deiner analogen Zeichnungen kann man erkennen, daß Du ein gutes Gespür für Komposition hast. Darauf vertrauend solltest Du öfter mal kleine Entwurfs-Skizzen und Studien machen, bevor Du die "großen Bilder" angehst.
Ach so, eins noch: Achte vielleicht etwas mehr als bisher auf die jeweilige LIchtsituation, bzw. deren Konsistenz. Die ignorierst Du des öfteren, am besten erkennbar an dem Bild mit dem Drachen, dessen Schuppen mal von links, mal von rechts beleuchtet werden. Mache Dir klar, daß das Licht eigentlich
der Faktor überhaupt ist - ohne Licht kein Schatten und auch keine Farben...

Versuche, bei jedem Deiner Bilder genau angeben zu können, wo sich die Lichtquelle/ befindet (z.B. bei dem Drachenbild rechts oben) - und überprüfe dann, ob Reflexe und Schlagschatten im Bild dieser Lichtsituation auch entsprechen.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.