Hi William, ich glaub ein Thema, dass Dich auf ein ganz anderes Level bringen könnte, ist die Qualität von verschiedenen Schatten und deren Kanten. Ich finde zeichnerisch sind Deine Akte schon sehr interessant. Da Du Dein Modell ja durchweg auch schattierst, solltest Du Dich ein wenig damit beschäftigen, welche zwei unterschiedlichen "Arten" oder "Quellen" von Schatten es gibt. Man unterscheidet nämlich zwischen Schlagschatten und Körperschatten. Diese Unterscheidung macht in sofern Sinn, dass sie sich in der Qualität der Schattenkanten äußert. Zur Anschauung ein Bild:
![Bild](http://www.clausdanielherrmann.de/wordpress/wp-content/uploads/2011/10/CastShadow1.jpg)
Der Schatten am Nasenrücken und an der Kinn-Wangenpartie z.B. ist ein Körperschatten, der dadurch entsteht, dass sich die Oberfläche des Körpers von der Lichtquelle wegbiegt. Die lichtabgewandte Seite ist dunkel und der Übergang ist weich, weil die Schattenkante an einer runden Flächer verläuft. Die Weichheit hängt also vom schattierten Körper selbst und von dessen Ausleuchtung ab.
Hingegen die Schattenkante des Schlagschattens wird erzeugt von einem Körper, der das Licht verdeckt und damit seine Form als Schatten auf den dahinterliegenden Körper wirft (casted). Die Härte dieses Schattens wird nur davon bestimmt wie groß die Lichtquelle ist (Punktlichtquelle vs. Flächenlicht) und wie weit der Caster vom Objekt entfernt ist. Je weiter weg, desto weicher die Schattenkante.
Übertragen aufs Aktzeichnen solltest Du versuchen, Dir immer bewusst zu sein, welche Art von Schattenkante Du gerade wahrnimmst, und wie weich sie ist. Für den Betrachter wird das Bild dadurch viel besser verständlich, weil es besser durchdacht / strukturiert erscheint.