Earthlings –Das Zusammenleben von Tier und Mensch

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Gorm
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Beitrag von Gorm » 10. Mär 2007, 22:46

Eine Ansammlung von shocking Clips...
Es gibt auch humanere Tierhaltung ohne qualen der Tiere, und es gibt auch schlachtungsmethoden bei denen das Tier nichts spürt. Gerade dieses "Kehle aufschneiden und ausbluten lassen" ist in Deutschland doch streng verboten!
Klar, die Sonne scheint bei weitem nicht überall, aber dieser Film ist einfach nur einseitig o.o

Steven
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Beitrag von Steven » 10. Mär 2007, 23:23

Gorm: Da hast Du sicherlich recht, aber wenn es Usus ist dass der Otto-Normal-Verbraucher vor solcher Grausamkeit isoliert wird, sollte eine solche Ansammlung als Vorschlag-Hammer Argumentationshilfe legitim sein. Natürlich sind Bilder wie die Tötung von streunenden Hunden in einem Müllfahrzeug nicht zutreffend für Deutschland, aber macht es das ganze weniger grausam? Klar werden nach dt. Regelungen transportierte Tiere nicht (mehr) derart zusammengepfercht wie die Rinder in Indien, aber wieviele dt. Rinder werden eigentlich zu Kleidung verarbeitet. ...
Man kann sicherlich davon ausgehen dass einige in diesem Beitrag gezeigten Missstände in Deutschland nicht (mehr) anzutreffen sind, doch wichtig ist glaube ich, dass wir uns an dem "untersten" präsenten Zustand messen. Zu sagen dass wir in Deutschland ja schon vieles abgeschafft haben darf nicht den Misstand als solches egalisieren. Das ist wie wenn ich zu einem Schwarzen/einer Frau sage: Ja aber sei doch froh dass ihrs schon so weit geschafft habt. Als wären Schwarze von Natur aus zu Sklaven und Frauen ebenso als unterdrücktes Geschlecht bestimmt.

Die Einseitigkeit dieses Beitrages stört mich daher auch nicht, der Beitrag zeigt grausame Missstände die auch wenn sie nicht mehr alle in Deutschland gegeben sind, nichtsdestoweniger grausam sind.
Schade finde ich gleichwohl, dass wie in vielen anderen Dokumentationen/Beiträgen zu diesem Thema Aktionsmöglichkeiten nicht vorgestellt werden. Denn selbst wenn ich jetzt unwissend gewesen wäre und von diesem Beitrag derart schockiert gewesen wäre, dass ich etwas ändern wollte, ich wüsste nicht wo anfangen. Da liegt das gravierende Defizit in meinen Augen, in diesem Beitrag. Es wird angeprangert, doch was man als Verbraucher dagegen tun kann wird einem nicht gesagt, nicht einmal ein Ansatz wird einem geliefert wo man starten könnte.

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 10. Mär 2007, 23:48

Edit: Da ist mir Steven teilwesie zuvorgekommen - im Prinzip sage ich nichts anderes.

Es mag "humane" Tierhaltung geben - aber es gibt ohne Zweifel, und das stellt der Film,leider eindrucksvoll unter Beweis, uns allumgebend unwürdige Tierhaltung und die stellt bei allem Wohlwollen auch hierzulande einen zu großen Teil da.

Schau ich mir z.b. den Zoo in Münster an, dann sieht man zwar allseits das Bemühen, es den Tieren gutgehen zu lassen und sicher gelingt dies auch an vielen Stellen - aber z.B. der Leopardenkäfig zeigt tagaus tagein denselben plattgetretenen Pfad. Der tragische Fall des "Tanzbären" im Frankfurter Zoo - seinerzeit kleine "Attraktion" mit fadem Beigeschmack unserer ersten Convention - im darauffolgenden Jahr war er schon nichtmehr da; der Käfig leer.
Und woher der Trophäenshop hier in Münster seine eindrucksvollen Stücke her hat? Alle an Altersschwäche gestorben? Hoffentlich.

Vieles ist hierzulande verboten. Aber weder wird alles eingehalten noch kommt alles von vor der Haustür.
Und selbst dort ... das nächste Tierheim ist gleich um die Ecke ... fragt mal nach, wieviele der Tiere "ausgesetzt" wurden ... und wie lebenswert die Bedingungen in einem Tierheim sind, darüber lässt sich sicher streiten.
Und der Film sagt ja auchnochmal - Deutschland gehört zu den 3 Top-Importeuren von Leder! Und wenn ich mir die Preise der Waren so angucke, dann zweifel ich keineswegs daran, dass auch meine Schuhe Schmerzen auf dem Gewissen haben.

Und selbst das, was "erlaubt" ist, ist ja keineswegs besonders rühmlich. Ab wann wird "Tierhaltung" denn zu "Gefangenschaft"? Erst wenn das Tier von ganz alleine zurückkehrt, halte ich es für unbedenklich. Es ist einfach falsch, bei Tieren gänzlich andere Maßstäbe anzusetzen als bei sich selbst. Wenn ich ein Tier gefangen halte, dann könnte ich genausogut einen Sklaven halten.

Der einzige Grund, warum ich Fleisch esse, Leder trage und in den Zoo gehe ist, das es nicht leicht fällt, all dem Laster dieser Gesellschaft zu entsagen ohne sich selbst über die Maßen zu quälen.
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Beitrag von Steven » 11. Mär 2007, 00:34

Trägst Du Ethical Clothing? Bist Du sicher dass das Gemüse dass Du zu Dir nimmst gezüchtet wurde ohne Verwendung von Pestiziden oder ähnlichem? Nutzt Du Baumwolltaschen zum einkaufen? Nutzt Du warmes Wasser? ...
Ich glaube die Frage ob man Fleisch ist oder nicht hat jeder für sich selbst zu entscheiden. Die Diskussin pro/contra Fleischnahrung ist für mich nachdem ich sie schon mehrfach führte, hinfällig einfach da es Leute gibt die gerne Fleisch essen und davon auch nicht abrücken, und Leute die es nicht tun. Allerdings glaube ich, sorgt unser sehr hohe Fleichverbrauch zur Förderung der Missstände bei.

Und jein, es ist sicherlich durchaus schwer dagegen zu wirken. Hier in Saarbrücken hab ichs recht einfach, mehrere Biokostläden, 4x die Woche Markt mit Produkten von lokalen Bauern etc., für Interessierte liegt auch in manchen Bioläden tiefergehendes Infomaterial zu Tierhaltung und Produktion bereit. Damit wird es mir schon recht einfach gemacht mich mit Bio-lebensmittel einzudecken. Aber auch nur weil ich die Zeit habe die Läden abzuklappern. Und auf dem Dorf sieht es ganz anders aus. Viele Dörfer hier haben mittlerweile keine kleinen Metzgereien mehr, keine Bäckereien und der landwirtschaftliche Direktverkauf ist auch nur selten bekannt und dann nur mühevoll erreichbar. Es gibt nur noch jedes 3. Dorf eine Ansammlung der üblichen Supermärkte Norma, Lidl, Aldi ..., und dort muss dann eben alles eingekauft werden wenn man den Einkauf nicht zu einem mehrstündigen Trip in die Stadt ausweiten möchte. Ich kann also verstehen dass viele Biokost bzw. in diesem Sinne bewusste Ernährung egal ist, da es für Sie nach ihrem Ermessen nicht tragbaren Mehraufwand bedeuten würde sich entsprechend einzudecken.
Und dann wie schon angesprochen die Kleidung, es ist nicht so dass ich es nicht versucht hätte, aber hier in der Stadt gibt es nunmal ähnlich wie auf dem Dorf mit Supermärkten, nur die üblichen Händler C&A, H&M, Esprit, JackJones ... es ist schlicht nicht möglich. Ich weiß dass es entsprechende Internetversandhändler gibt, doch damit verfüge ich wahrscheinlich schon über weit mehr Information als Frau Backes aufm Dorf die außer sich selbst auch noch ihre 2 Kinder und den Mann einkleiden muss.

Wie gesagt, ich glaube dass das Bekanntmachen der Umwelt mit den vorherrschenden Missständen begleitet werden sollte durch Aufklärung was man als Konsument machen kann. Fakt ist trotz aller Logik und uns selbst zugeschriebener intellektueller Reife, dass sofern keine ebenso einfache Möglichkeit besteht Bio-Produkte wie die anderen Produkte in den Supermärkten zu erstehen, das ökologische Gewissen immer das Nachsehen haben wird. Dazu dann noch der durchaus merklich höhere Preis.

Ich möchte ganz sicher keine Lanze für diejenigen brechen die sich diesem Bewusstsein versperren, aber ich bin auch realistisch genug um zu wissen dass man die Masse der Bevölkerung nicht (alleine) mit dem erhobenen Zeigefinger dazu bringen kann sich anders zu verhalten.

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Beitrag von Steven » 11. Mär 2007, 01:25

Ich denke wir sehen die Dinge da ziemlich ähnlich und vertreten dementsprechend auch ähnliche Standpunkte. Ich wollte meinen Beitrag nur etwas differenzierter fassen als "Jop, ich weiß was Du meinst, hast recht." ;)

Selbst das mit der Freundin ist ähnlich, nur ist meine noch nicht sauer, doch sie wartet.

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Beitrag von Duracel » 11. Mär 2007, 03:24

Ja, sehe ich genauso. Es gibt einfach einen Unterschied Begebenheiten zu leugnen nach dem Motto "ist doch alles halbsowild" und der Erkenntnis, dass man irgendwo für sich eine Grenze des Machbaren ziehen muß und an manchen Stellen "wohl oder übel" moralisch fragwürdig handeln "muß" ohne unter die Räder der Gesellschaft zu geraten. Am Ende bleibt eben nur ein Kompromiss, aber man sollte sich darüber klar sein, dass es keineswegs ideal ist.

Und natürlich könnte ich beim Fleisch anfangen oder bei Lederwaren und nach Möglichkeit Bioprodukte kaufen(so wie es auch meine Freundin handhabt). Oder ich benutze eben ausschließlich Stofftüten(mach ich tatsächlich). Allerdings ist das meiste davon eben auch "Luxus", den zumindest ich mir nicht ständig leisten kann; und weder Bafög(mal wieder Nullrunde) noch Hartz4 kalkulieren mit Bioprodukten.

Man muß sich eben auch darüber im Klaren sein, dass es ein gesamtgesellschaftliches Problem ist dessen Wurzeln verdammt tief sitzen. Tatsächlich gibt es einfach zuviele Menschen und "friedlich" wird man der Situation allzuschnell kaum Herr. Und der Mensch ist nunmal bei aller Menschenliebe die er sich gerne andichtet ein ignoranter, egozentrischer Kapitalist, der zu intelligent und gleichzeitig zu dumm ist um sich unterzuordnen.
Tatsächlich sieht alles danach aus, als ob das System wie es ist kollabiert - ich bezweifel, dass es sich dochnoch irgendwo einpendelt; und ein rasches Umdenken ist global gesehen einfach unrealistisch. Vermutlich gibts irgendwann demnächst den dramatischen Klimawandel(inkl. versiegen des Golfstromes) zeitgleich mit dem erschöpfen der Ölquellen - dann bricht das weltweite Chaos aus infolgedessen der Einzelne erst recht keine Rücksicht auf Verluste nimmt. Apocalypse und 3. Weltkrieg in einem und am Ende ist die Menschheit hoffentlich drastisch dezimiert und es wächst Gras über die Sache.

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Beitrag von BRANDISH » 11. Mär 2007, 13:55

Duracel hat geschrieben:Tatsächlich sieht alles danach aus, als ob das System wie es ist kollabiert - ich bezweifel, dass es sich dochnoch irgendwo einpendelt; und ein rasches Umdenken ist global gesehen einfach unrealistisch. Vermutlich gibts irgendwann demnächst den dramatischen Klimawandel(inkl. versiegen des Golfstromes) zeitgleich mit dem erschöpfen der Ölquellen - dann bricht das weltweite Chaos aus infolgedessen der Einzelne erst recht keine Rücksicht auf Verluste nimmt. Apocalypse und 3. Weltkrieg in einem und am Ende ist die Menschheit hoffentlich drastisch dezimiert und es wächst Gras über die Sache.
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DAS ENDE IST NAH!!! :o :o :? -
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on topic: ich hab kein problem damit, dass tiere sterben muessen damit ich sie aufessen kann.
am ende koennen wir uns genausowenig wie schlachtvieh aussuchen wie und wann wir sterben.

die industrielle produktion von nahrungsmitteln mit hauptaugenmerk auf den preis bringt sicher einige grauslichkeiten mit sich - und am berdauernswertesten fuer mich sind da schlechte qualitaet und fader geschmack.

EDIT: aber abgesehen von solcher jammerei, es gibt viele viele gute sachen die gegessen werden wollen!! jaaaaa!!! jaa!!!
Zuletzt geändert von BRANDISH am 11. Mär 2007, 15:22, insgesamt 2-mal geändert.
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Caccaduu
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Beitrag von Caccaduu » 11. Mär 2007, 14:26

ah shit ! Oo

ich wusste von all diesen dingen, aber wenn man das so direkt sieht dann schmerzt das doppelt! (zb. das noch lebende gehäutete tier, mann echt zu krass)

das stimmt der film ist echt einseitig und es läuft traurige musik dahinter, aber ich denke er öffnet trotzdem irgenwo auch die augen.

ich die menschen schaden sich mit soetwas nur selber ! bsp: wir hatten vor kurzem jemanden aus senegal bei uns (da mein vater von dort kommt ) und er hat erzählt :

dort sieht man mehr porsches, GMC´s oder hummers als hier in deutschland, weil der arm reich kontrast so extrem ist. und das weil zb. japan an den küsten senegals fischt (weil sie kein fisch mehr haben). das geld kriegen aber nicht die "ärmeren" fischer denen alles weggefischt wird und die wirklich von dem fisch leben, sondern die die schon die kohle haben. (sehr sehr grob beschrieben )

ok die senegalesen mit den kleinen holzfischerbooten machen im prinzip nix anderes als die japaner. (fischen und verkaufen)

aber man muss es ja nicht übertreiben !

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 11. Mär 2007, 14:48

Das Übel ist, wie so oft, doch einfach der Exzess. Es ist auf grundlegenster Ebene sicher nichts dagegen einzuwenden, ein Tier zu töten um es zu essen oder aus seinen Bestandteilen etwas zu fertigen. Das ganze Tierreich funktioniert so und wir sind Teil dieses Tierreiches. Nur ist im Zuge der Globalisierung (und im Grunde fing es doch mit der Verstädterung schon an) einfach alles aus den Fugen geraten. Überall, wo mehr Menschen auf einem Fleck leben als die direkte Umgebung ernähren kann, muss die Produktion von Lebensmitteln ausgelagert und effizienter gestaltet werden. Dieses Netz an ausgelagerten und immer effizienter gestalteten Produktionsstätten überzieht mittlerweile den ganzen Planeten und alle großen Probleme, die wir heute haben (Klimewandel, Arbeitslosigkeit, Ausbeutung, Krieg), lassen sich doch im Endeffekt darauf zurückführen.

Gleichzeitig- und das ist wohl mal wieder die obligatorische Ironie bei der Sache - ist das System der Auslagerung das Rückgrat unserer modernen Kultur. Nur, weil sich eben niemand mehr selbst um Ackerbau und Viehzucht kümmern muss (außer den Spezialisten in den Agrar-Fabriken) können wir uns mit den Dingen beschäftigen, mit denen wir uns eben beschäftigen. Dadurch erst haben Erfinder Zeit gewonnen, um zu erfinden.

Tja, alles was getan werden kann, wird getan werden. So ist es nun Mal. Die Grenzen werden nur durch die Umweltbedingungen gesteckt. In nicht allzu ferner Zukunft wird das globale Netz zusammenbrechen, weil dem weltweiten Transport der Treibstoff ausgeht. Die Übergangsphase wird viel Unruhe bringen und Opfer fordern. Aber am Ende wird die Menschheit wieder zu lokaler Wirtschaft zurückgefunden haben und es werden ruhigere Zeiten anbrechen. Dass die Menschheit ernsthaft in Gefahr ist, glaube ich persönlich nicht.
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

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Amanda
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Beitrag von Amanda » 12. Mär 2007, 10:02

Moin,

wer wirklich konsequent sein will, kann sich dem guten Mann hier anschließen.

ÖffÖff http://www.die-schenker.de/

Momentan geht es ja wie wild um den Klimawandel. Weniger Fleisch zu konsumieren wäre ein weiterer Weg, dem Problem Methangas entgegenzutreten. Hinsichtlich der Versorgung muß man nicht zu jeder Zeit die Wurst und das Stück Fleisch kaufen können, wie man es sich wünscht. Konnten wir früher auch nicht und der Großteil der Menschheit heute ebensowenig, wenn auch eher aus finanziellen Gründen.

Weiterhin sehe ich wie Duracel ein massives Problem in der Überbevölkerung. Wir sind einfach zu viele Menschen weltweit. Nun bin ich keineswegs dafür, Leute zu ermorden oder eine Katastrophe herbeizusehnen, aber der Verstand sollte es gebieten, wenigstens pro Familie nur noch ein Kind in die Welt zu setzen. Da aber zu viele aus der Not heraus nicht besser könnende/wissende Menschen sich vermehren wie die Kaninchen, weil einfach in vielen Teilen der Nachwuchs das Überleben sichern soll...

Und das Wort "human". Menschen sind Tiere und verhalten sich oft genug so. Das sie theoretisch vielleicht anders könnten sei dahingestellt. Also kann das Wort human immer nur auf die Erhaltung der eigenen Art gerichtet sein und im Zweifelsfall ziehen andere Arten eben den Kürzeren, sobald der Selbsterhaltungstrieb geweckt wird. Und der beginnt weit vor einer existenzbedrohenden Situation.

Denke ich an meine Nachbarn, die würden die Krise kriegen, müssten sie Fleisch vorbestellen und könnten nicht mal eben alles kaufen, was sie sich wünschen. Ich glaube, die würden demonstrieren gehen und sich unmenschlich behandelt fühlen, wenn das Gesetz erlassen werden würde, Fleisch gäbe es nur noch auf Karte und in begrenzten Mengen und nur bei Vorbestellung. Das wäre z.B. eine meiner Ideen, den Markt zu regulieren.

Verzichten können wir Menschen sehr schlecht und da wir sehr opportunistisch sind, glaube ich, wir werden uns eher den widrigsten und ekligsten Umständen anpassen und leiden als durch den notwendigen Verzicht und Vernunft unserem animalischen und brutalen Verhalten Einhalt gebieten.

LG,
Ellie

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Wutzara
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Beitrag von Wutzara » 12. Mär 2007, 17:49

Interessant was vorallem Digitaldecoy sagt. Hat mich in gewisser Weise berührt - vorallem die Schlußfolgerung das dieses System uns erst aufgebaut hat.

Ich selbst wohn in nem Dorf in dem es mehr Kühe als Menschen gibt. Ich hole mir heute noch die Milch direkt beim Nachbarn. Fleisch gibt es alle 4 Woche mal. Dann aber soviel das man davon 2 Wochen überleben könnte - wenn man nur Fleisch essen würde. Für wieviele Menschen es im Grunde reichen würde hab ich keinen Einblick. Eigentlich ein einfaches Leben wenn es überall so zu ginge. Nur hat uns die Technik ebenso eingeholt. Ohne Auto könnte ich mir gar nichts leisten - und der Strom ist ebenso eine Lebensgrundlage geworden. Geheizt wird noch mit Holz - aber auch da wird inzwischen schon Hybridtechnologie angewandt (Hybrid also Öl/Holz-öfen die man je nach Laune umschalten kann) Viele unserer Bauernhöfe könnten ohne die 5 Kinder (und die haben Sie alle) oder Nebenjobs wie Hydraulikservice oder Zeitungszusteller etc.pp. gar nicht überleben. Noch wird Subventioniert aber auch hier gehen die Gelder immer mehr zurück. Die Milch wird inzwischen schon so dermaßen billig verkauft (ohne diesen Preiskampf mit der Industrie wäre dies kein Problem) das sich die Anschaffung einer technischen Melkmaschine gar nicht mehr rentiert.

Also auch die Industrie nimmt der Landwirtschaft immer mehr Boden unter den Füßen - und wenn es den wirklich dazu kommen wird das sich die Menschheit in dem totalen Energie/Klimachaos befindet werden die meisten wohl nicht mehr in der Lage sein sich selbst zu versorgen. Also muss ich hier auch Duracel definitiv beipflichten - das Chaos kommt und niemand kann es wirklich aufhalten.

Aber ich glaub auch das niemand von uns es noch wirklich miterleben wird...

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Artdek
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Beitrag von Artdek » 13. Mär 2007, 12:42

Der Klimawandel geht Hand in Hand mit der Entwicklung, dass die Menschheit den Planeten Erde verlassen wird. Es besteht Hoffung für die Apokalyptiker!

Ich bin gegen Fleischkonsum und plädiere für Fleisch-Rationierung (wöchentlich ein Pfund Fleisch ist mehr als genug). Daraus würde sich eine Menge ergeben.
"Hundert Schafe, von einem Löwen geführt, sind gefährlicher als hundert Löwen, geführt von einem Schaf."

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Beitrag von IronCalf » 13. Mär 2007, 13:36

Also ich esse gerne Fleisch. Fleisch von Wild, Rind, Schwein, Geflügel, Hase (ganz besser, mit Champignion-Sauce und Spätzle) und ich erweitere in dieser Hinsicht auch gerne mal meinen Horizont in Richtung Strauß, Käguruh und Krokodil (hab ich noch nicht). Gebraten und gegrillt - Tafelspitz natürlich gekocht. Schinken und Speck sind auch ganz toll! Dafür mag ich eigentlich keine Wurst und verzichte ganz auf Fast Food.

Aber ich esse auch gerne Fisch - Meeresfrüchte in all ihren Erscheinungsformen sind ebenfalls ein kulinarisches Hochamt.

Gemüse gerne als Beilage - aber nur? Ich weiß nicht, das sagt mir eigentlich nicht zu. Ich hab es zwar schon ausprobiert und mal ein paar Wochen Gemüse in verschiedensten Zubereitungsformen durchprobiert und ja es schmeckt ja nicht schlecht aber auf die Dauer?

Auf die Dauer kann Gemüse einfach nicht gegen Lungenbraten (innen noch rot/rosa) oder Krustenbraten, gefüllte Ente, Hühnerleber mit Nudeln oder ein gutes Beiried anstinken. Der Anblick, der Geschmack das selige lächeln des Koches, der froh ist, dass es kein Schuhleder geworden ist - das Genieße ich mit allen Sinnen. Dazu ein kaltes Weißbier und eine gute Gesellschaft, im ruhigen Schagaga (schattigen Gastgarten). So kann man die Welt genießen, ob sie nun untergeht oder nicht, es gibt wenig Vergleichbares.

Dabei lege ich vorallem Wert auf die Qualität und bin auch bereit einen überdurchschnittlichen Preis zu bezahlen. Die Wirte und Metzger meines Vertrauen danken es mir und verwöhnen mich dafür mit zuvorkommender Bedienung, was ich für angemessen halte.
Vergesst niemals, dass sich auch der stärkste Mann aufs Kreuz legen lässt. Diesen Fehler machte Gott, als er auf die Erde kam.

Art must be "A" work or its not art. Art won't shine your shoes, fuel your car, or feed your cat.
Therefore: ART HAS NO REASON TO EXIST, OTHER THAN THAT IT BE WELL MADE. - Stapleton Kearns
If you work to make excellent things your style will develop on its own. - Stape, again

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Beitrag von BRANDISH » 13. Mär 2007, 14:56

Artdek hat geschrieben:Der Klimawandel geht Hand in Hand mit der Entwicklung, dass die Menschheit den Planeten Erde verlassen wird.
wie meinst du das? Raumkolonien?

ist schon interessant wie alle ploetzlich spinnen anfangen (soll jetzt keine persoenliche beleidigung sein), weils mal einen warmen Winter gibt...

die Menschheit glaubt sich doch schon seit jahrtausenden immer wieder knapp vor dem Untergang, und dabei gehts uns tendentiell immer besser (was uns leider nicht zufriedener macht).

ein bisschen mehr ontopic @ ironcalf: bin da ganz bei dir! ich selbst hoffe in naechster zeit mal ueber delphinfleisch zu stolpern, wuerde ich gern mal probieren.... allerdings glaub ich es wird nicht viel anders als wal schmecken. allerdings: es gibt nur einen weg das rauszufinden :D
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Beitrag von Artdek » 13. Mär 2007, 22:34

Brandish schrieb:
die Menschheit glaubt sich doch schon seit jahrtausenden immer wieder knapp vor dem Untergang, und dabei gehts uns tendentiell immer besser (was uns leider nicht zufriedener macht).
war es nicht so, dass wir schon ein paar mal kurz davor standen?
Schweinebucht, Weltkrieg, Pest - selbst die spanische Grippe war kein zuckerschlecken.
Ein wenig Achtung bei warnzeichen sollte schon sein.
Es ist in etwa so, wie mit dem Körper: Hat man erst mal Fieber, sollte man wege finden, gesund zu werden. Der Körper allein schafft es nicht immer ohne Einwirkungen, und gesundheitliche Schäden haben mitunter bleibende Folgen.

Zum andern finde ich es recht kurzsichtig, wenn man zu dem Schluss kommt, dass ein warmer Winter nicht schlimm sei... Es ist nicht der Erste! Jedes nächste der letzten Jahre war immer das heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen; die Katastrophen haben nicht zugenommen, nur weil man im Informationszeitalter über alles schneller Bescheid weiß und der Aralsee ist der beste Beweis, wie Menschen innerhalb kürzester Zeit ganze Lebensräume ins Gegenteil umwandeln können.
Aber eigentlich hast du Recht, Brandish: Uns geht es besser! Wozu in den Urlaub fahren, wenn man sich das warme Klima ins Land holen kann!? Also Motoren laufen lassen und Tiere im Überfluss schlachten! Wer im Inland von Deutschland lebt, kann sich, bei genügend Ausdauer, auch das Meer vor die Haustür fahren. Und den weißen Strand holen wir uns per Lkw aus Spanien, denn da wird es eh bald so heiß im Sommer, dass man in der Sonne verglühen würde. B)

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Beitrag von BRANDISH » 13. Mär 2007, 22:57

Ich sage nicht dass wir so weiter machen sollen wie bisher.
werden wir nicht.
ich sage nur dass ich solche "DAS ENDE IST NAH!!!" sprueche bescheuert finde - ich weiss nicht was sie so populaer macht, vielleicht die verdraengte gewissheit, dass einen der Schnitter auf die eine oder andere weisse sowieso kriegen wird?

und noch bescheuerter finde ich "hoffentlich ist die menschheit drastisch reduziert"

ja, ich kanns halt nicht lassen an die menschheit zu glauben, auch wenn sie sich viele anscheinend wegwuenschen wuerden.
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Beitrag von Coro » 15. Mär 2007, 13:06

Diese "Ist der Teller schmutzig nimm dir nen Neuen"-Mentalität ist typisch für die Menschen, wenn es eng wird schaun sie sich nach neuen Lebensräumen um anstatt den alten Lebensraum zu erhalten. Momentan sind wir grad kräftig dabei den Teller auf dem wir leben zu versauen Einige kriegen Panik Anderen ist es egal und dann gibts wieder Andere die versuchen das Steuer rumzureissen. Ich hoff es endet nicht alles wie in nem Endzeitfilm. Aber ich schließe es nicht aus. Zum Film. Der ist schon ziemlich heftig, kann und werde jedoch mein Essverhalten, sprich Fleischessen, nicht ändern. Ich achte aber immer drauf woher meine Nahrungsmittel kommen, weil ich einfach das Gefühl hab wenn ich etwas kaufe dass von guter Qualität bzw. Herkunft ist mir auch was gutes zu tun. Natürlich kann man dass nicht bei jedem Produkt aber wos geht versuch ich es.
Ein Thema dass mich schon lange beschäftigt sind die im Film angesprochenen Haustiere, bin ein wirklicher Haustiergegner und würde mir niemals ein Haustier zulegen. Dass sag ich auch ganz offen. Solange es Menschen auf der Welt gibt die nichts zu essen haben finde ich es unverständlich dass man sich ein Haustier hält und für dieses teueres Futter kauft. Traurig traurig.

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