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JahGringoo
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Beitrag von JahGringoo » 8. Aug 2007, 18:36

Jah, wie der Name schon sagt, würds mich als exzessiven Bücher-Fan interessieren was hier im Forum so gelesen wird, von der kommerziellen Schundliteratur bis Schiller, nur her damit :D

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 8. Aug 2007, 18:45

Ich nehme mir kaum Zeit zu lesen. Außerdem habe ich die schlechte Angewohnheit mehrere Bücher gleichzeitig anzufangen. Die bei denen die Chance am größten ist, das ich sie in absehbarer Zeit (nächste 3 Jahre) zuende lese sind Doom 3 - Infernal Sky (Doom 1 war echt toll, Doom 2 leider ziemlich mau) und Naked Lunch (das Buch ist noch vieeeel kaputter als die Verfilmung). Ansonsten hab ich einige BattleTech Romane angefangen und noch etwa 3 Dutzend ungelesen im Regal stehen (die hat sich mein Vater gekauft und mir geschenkt als er sie ausgelesen hatte, so etwa ein Dutzend davon hab ich selbst auch schon gelesen).

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Jabo
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Beitrag von Jabo » 9. Aug 2007, 08:18

Ich lese eigentlich immer, und immer Belletristik. Jeden Abend etwa ein Kapitel oder weniger aus einem Buch. Daher dauert es sehr lange, bis ich ein Buch fertig habe. Herr der Ringe lese ich z.B. immer in etwa 6 Monaten durch, inklusive Hobbit. Das macht's spannender. Wenn ich Bücher innerhalb von einer oder zwei Wochen lese, hab ich die Hälfte schon vergessen, wenn ich am Ende ankomme.

Deshalb suche ich mir meine Bücher sehr genau aus. Ich habe einige Lieblingsautoren, mein absoluter Favorit ist Dan Simmons. Er schreibt in allen Genres, ähnlich erfolgreich wie Steven King, aber sein größtes Metier ist Space-Opera. Ich finde, es gibt keinen besseren (noch lebenden) Sci-Fi Autor. Seine größten Werke sind die Bücher des sogenannten Hyperion-Cantos, bestehend aus "Hyperion", "Der Fall von Hyperion", "Endymion" und "Die Pforten der Zeit" (im Original "The Rise of Endymion").

Was mir an seinen Romanen gefällt ist, dass sie sehr dick sind (meistens 800 - 1200 Seiten), dass er sich Zeit lässt, und dass dadurch eine große Tiefe entsteht betreffend der Charaktere un der Welten, in denen alles spielt. Seine letzten Sci-Fi-Romane "Ilium" und "Olympos", in denen er die Geschichte von der Belagerung Trojas mit Sci-Fi-Elementen kreuzt, fand ich nicht so besonders, aber momentan lese ich die letzten 50 Seiten von "The Terror", in dem er wieder mal Geschichte mit Sci-Fi kreuzt, diesmal geht's um die Franklin-Expedition in die Arktis von ~ 1845, bei der alle hunderpaarundzwanzig Besatzungsteilnehmer verschwanden. Hab nie ein spannenderes Buch gelesen. Wirklich eine unglaubliche Dichte. Ich les es auf Englisch, weil ich nicht auf das deutsche Release warten wollte.

Zusammenfassend: Sci-Fi, aber bitte nur gute. Es gibt einfach zu viel Sci-Fi Schund. Genauso wie ich mir nie erklären konnte, wie Leute Kram von R.A. Salvatore lesen, wenn's doch Tolkien gibt.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 9. Aug 2007, 08:39

Lies mal die Doom Romane, dann weist du was richtiger Schund ist :D. Aber bitte auf English, auf Deutsch verliert das sicher seinen ganzen Charme.

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JahGringoo
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Beitrag von JahGringoo » 9. Aug 2007, 12:59

@jabo: ich weiss genau was du meinst mit Tiefe! ich bin absoluter Stephen King fan, weil ich noch keinen Autor gelesen hab, der mit Kings Tiefe auch nur annähernd mithalten kann.

Wenn du mal was wirklich tiefes und vorallem LANGES lesen willst (du meintest ja du stehst auf lange sachen ... wie pervers sich das anhört) dann kann ich dir mein absolutes Lieblingsbuch empfehlen, dass in Sachen Tiefe, Spannung, Gefühl, Länge und... einfach... Geilhaftigkeit noch nie auch nur annähernd erreicht wurde: Die dunkle Turm Reihe.

vll. hast du ja schon was davon gehört. Ist Stephen Kings Lebenswerk an dem er insgesamt über 30 Jahre geschrieben hat und besteht aus sieben Bänden, die nahtlos EINE geschichte erzählen und nicht wie Harry Potter abgeschlossene und größtenteils zusammenhangslose Geschichten sind.

Insgesamt kommt der Turm auf knapp sechs tausend Seiten, also nimm dir Zeit wenn du ihn Anfängst, was ich sowas von absolut empfehlen kann, ich komm schon wieder ins schwärmen.

Hat auch viele Sci-fi und Fantasy elemente, durchgehend in ... perfektion.

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IronCalf
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Beitrag von IronCalf » 9. Aug 2007, 18:23

Bücher, meine geliebten Bücher naja, oder so. Ich muss Jabo da mal zustimmen, Salvatore ist wirklich extrem leichte kost. Vor allem die Dämonendämmerung hat mir garnicht gefallen.

Ich habe hier um mich herum so ziemlich alles was Fantasy-mäßig die letzten 15 Jahre auf deutsch veröffentlicht wurde (habe mich laange nicht an englische Bücher rangetraut - leider) und halbwegs gut ist - nicht ganz 1000 Stück (prahl) :D Die letzten zwei Jahre habe ich aber etwas nachgelassen...

Was mir besonders gut gefällt z.Zt. ist "Das Spiel der Götter" von Steven Erikson. Auf englisch heißts glaub ich "A Tale of the Malazan Book of the Fallen". Das hat alles: Blut, Krieg, Magie, Assasinen, Intriegen, Gefallen Götter, Alte Völker, Mythen und Legenden, Blut, Drachen, Formwandler, Vielwandler, Aufgestiegene, Blut, Kampf, Dämonen, Kartenspiele, Alte Götter, Pläne hinter Plänen hinter Plänen hinter Blut...

"Hiobs Spiel" von Tobias O. Meißner, ist halt nichts für zartbesaitete. Seine anderen Werke gefallen mir nicht so.

Ein Klassiker wäre KANE von Karl Edward Wagner oder der "Schwerter-Zyklus von Fritz Leibner über Fahfrd und den Grauen Mausling - ist halt klassische Sword & Sorcery.

"Das Buch der Fey"-Zyklus von Kristine Kathryn Rusch hat mir auch gut gefallen. Oder "Der fünfte Stein" von Micha Pansi war auch gut. Scheibenwelt ist sowieso immer geil - obwohl die letzten nicht merh so gut waren. Dann habe ich noch alle Bukowski-Romane gelesen und, und, und...

SF gefällt mir dafür nicht so, habe damit aber auch nur wenig Erfahrung, da ich in diese Richtung nur mal die "Sten-Chroniken" gelesen habe.

Ich habe die ersten vier Bände vom dunklen Turm vor ein paar Jahren gelesen und mich hats nicht so vom Hocker gerissen. Ich kann mit King irgendwie genausoviel anfangen wie mit Hohlbein, obwohl ersterer natürlich besser schreibt.
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Duracel
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Beitrag von Duracel » 9. Aug 2007, 23:06

Ich les primär Sachliteratur. Ich finds spannender als Belletristik. ;)


Folgendes habe ich in letzter Zeit gelesen:

"Harold Speed – The practice and science of drawing"
[ein Klassiker; kann man alle 2 Jahre neu lesen.]

"Gottfried Bammes – Sehen und Verstehen"
[Der Titel ist etwas irreführend; im Grunde ist es ein äußerst ausführlicher(annähernd so dick wie "die Gestalt des Menschen") Workshop zum Anatomielernen; ich find das Buch toll, aber kann mir gut vorstellen, dass manch anderer damit nicht soviel anfangen kann; abgesehen davon ist die letzte Auflage von 1994; ich habe es nach einem FH-Bibliothek-Ausleih später teuer als Antikbuch gekauft]

"Michael D. Mattesi – Force; dynamic life drawing for animators"
[Ein Disney-Zeichner, der in diesem reich bebilderten Buch imho gut nachvollziehbar auf die Rhythmik beim Figurenzeichnen eingeht. Prädikat: lehrreich.]


"Rückert - Schluß mit dem ewigen Aufschieben"
[klingt etwas reißerisch; im Grunde analysiert es das Phänomen des "inneren Schweinehundes"(oder wie es in der Fachsprache heißt "Procrastination") vergleichsweise tiefgründig statt direkt zum blinden Aktionismus aufzurufen; nichtsdestotrotz ist es sehr "praxisnah" und "verständlich"]



Ich denk das war es so, was ich in den letzten Wochen an Büchern so durchgelesen habe.
Daneben habe ich in letzter Zeit auch diverse Bücher über Harmonielehre(Musik) aus der Stadtbücherei angelesen oder überflogen.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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IronCalf
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Beitrag von IronCalf » 9. Aug 2007, 23:22

Das Mattesi Buch habe ich auch gerade angefangen.. Den Harold Speed habe ich nur online mal überflogen - war mir zuviel Text auf einmal.
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insania
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Beitrag von insania » 10. Aug 2007, 09:58

Ich bin auch von Kindestagen an Sachbuch-Fan, streue aber immer wieder ein paar Romane dazwischen, damit es nicht zu trocken wird...
Mhh, was hab ich denn in den letzten Monaten gelesen?

An Sachbüchern:

Der Baader Meinhof Komplex (Stefan Aust).
[Viel muss man glaube ich nicht darüber verlieren. Im Nachhinein finde ich es nur schade,
dass in sieben Jahren Geschichtsunterricht und LK die RAF nie erwähnt wurde. Und damit meine ich: "Nie". Da ist viel an mir vorbeigegangen, und ich dachte,
das habe ich einiges nachzuholen und aufzufrischen.
Als ich dann im Lesen drin war, kam ich nicht mehr davon los. Aust schreibt präzise und auf den Punkt gebracht, und zwar ohne die bei Politikbüchern oft trockene, wissenschaftliche Sprache.]

Der Aufmacher (Günter Wallraf)
[Noch so ein alter Schinken. Der Enthüller Walraff jobbt einige Monate bei BILD Hannover,
und schildert den Redaktionsalltag mitsamt der Lügen und Scherereien.
Sehr zu empfehlen, aber nicht mehr aktuell.]

Ganz unten (Günter Wallraf)
[Wieder Wallraf: Als türkischer Hilfsarbeiter in den Staubkammern von Thyssen, Kruppen, HochTief & Co. Erschreckend.]

Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (Stern)
[Noch so ein altes Kultbuch, das ich jetzt endlich mal in Angriff genommen habe.]

Eine kurze Geschichte von fast Allem. (Bill Bryson)
[Bryson, den man eigentlich nur von Reiseliteratur (wenn auch unkonventioneller) her kennt,
versucht, die Welt zu erklären. Mit viel Witz begleitet er den Leser durch knapp 600 Seiten Wissen. Zu empfehlen!]

Britannica und Ich (AJ Jacobs)
[Ein junger amerikanischer New Yorker Journalist jüdischer Abstimmung nimmt sich vor, die Encyclopaedia Britannica von A bis Z durchzulesen. Ein witziges Unterfangen, zumal ihm zu jedem Thema eine Anekdote einfällt.
Aber: Das wird nach zweihundert Seiten doch zusehends langweilig.
Und: Aufgrund seiner Herkunft lässt er an Deutschland nichts gutes. Und zwar so penetrant, dass es beim Lesen deutlich auffällt.]


Und natürlich ein bißchen Fachliteratur:

Die Kunst der Typografie (Paul Renner)
[Ich hab auf Ebay eine Originalausgabe von 1949 günstig erstanden und das Buch gleich gelesen. Es ist keine Offenbarung - weil, unter anderem, noch sehr auf den Buchdruck ausgerichtet - aber stellt grundlegende Gestaltungsprinzipien (die auch heute noch gelten!) überzeugend dar.
Auf den letzten Seiten finden sich ein paar schöne Bleisatz-Schriftmuster!]

The art of typographic style (Robert Bringhurst)
[Bringhurst hat eine sehr blumige Schreibe, was das Lesen ungemein vereinfacht. Ich habe allerdings nur die Kapitel zu Raumaufteilung und Schriftklassifikation gelesen, damit ich die englischen Fachausdrücke mal lerne.]

ÜberSchrift (Erik Spiekermann)
[Das beste Einsteiger-Typo-Buch, dass ich kenne.]

Typolemik/-philie (HPW)
[Ich bin noch nicht ganz durch, aber die bissigen und bisweilen zynischen Kommentare von Hans Peter Willberg machen Spaß, gelesen zu werden.
Aber mehr was für Fans!]

Vita Activa (typogrf. Ges. München)
[Der Bildband über das Schaffen von Georg Trump. Der großformatige Band stand lange auf meiner Wunschliste. Ein wunderschönes Typobuch. Das muss man einfach gesehen haben.
Gesetzt in der Trump in 14p, sehr guter Buchdruck, außerdem alle Schriften von Trump im Original - herrlich!]

Der letzte Roman, den ich gelesen habe, war

Helden wie wir (keine Ahnung, wie der Autor nochmal hieß)
[Witz an Witz. Super. Lesen!]

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Spikespine
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Beitrag von Spikespine » 10. Aug 2007, 14:24

Ich lese auch relativ wenig, eigentlich nur vor dem Einschlafen im Bett.
Das sind dann auch größtenteils Sachbücher über Naturwissenschaften, Musik, etc. derzeit lese ich "Big Bang" von Simon Singh und kann es wirklich nur empfehlen.

Bei Romanen lasse ich mich eigentlich relativ stark von Bestsellern leiten. Das ist, denke ich, gar nicht schlimm, denn anders als bei Kinofilmen, wo Werbung und ähnliches viel Popularität ausmacht, erreichen die Bücher ihre Verkaufszahlen eigentlich nur durch Qualität. Bisher überzeugen konnte mich nur die Harry Potter-Reihe, die natürlich sehr gerne als Kinderbuch abgestempelt wird (häufig von Leuten, die nur die Filme gesehen haben, welche naürlich nicht den gleichen Tiefgang haben). Ich muss sagen, dass ich die Autorin sehr bewundere, da sie in meinen Augen alles perfekt richtig gemacht hat, insbesondere die komplexen und "ineinanderpassenden" Handlungsstränge sind einfach genial geplottet. Ich weiß nicht, wie man so etwas macht. Hinzu kommt, dass auch die ganze Welt, die beschrieben wird, genau für meinen Geschmack sind. Wie gesagt, der Erfolg kommt ja nicht durch Zufall.
Mal schauen ob ich in nächster Zeit noch andere Fantasy-Literatur anfange (Tolkien eignete sich zwar klasse zum Verfilmen, ist aber IMHO ein wenig platt in der Handlung). Hoffentlich schafft es noch etwas anderes, mich derart zu begeistern.

cheers

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JahGringoo
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Beitrag von JahGringoo » 11. Aug 2007, 18:36

@ Spikespine: dass bei Büchern nicht nur die Qualität zur Popularität beiträgt zeigt Dan Brown´s Sakrileg wohl am besten, dass im Prinzip ein Abklatsch seines ersten Buches war, aber aufgrund des unglaublichen Hypes so oft verkauft wurde. (Ich erinnere mich an Bücherhandlungen wo ganze Tische voll mit diesem Buch lagen, an Lesezeichen und Plakate mit der Werbung)
Ich z.B. habs nur gelesen weil mich interessiert hat, wenn so ein Wirbel um das Buch gemacht wird, musses auch gut sein, fands aber nur mittelmäßig.

Ausserdem trägt allein schon der Autor was zu den Verkaufszahlen von Büchern bei.
Stephen King hat seine ersten ROmane unter dem Namen Richard Bachman mit mäßigem Erfolg veröffentlicht und wirklich große Bekanntheit erst mit seinem wirklichen Namen gemacht. ALs er als Stephen King berühmt war und öffentlich wurde, dass King und Bachmann die selben Personen sind, explodierten die Verkaufszahlen der Bachmann-bücher, nur weil auf einmal jeder wusste dass sie von Stephen King sind. Die Bücher wurden ja durch dieses Wissen qualitativ nicht besser, öfters verkauft jedoch schon.

Es soll jetzt nicht rüberkommen als würde ich jeden Punkt deines Posts wiederlegen, aber was Harry Potter betrifft habe ich auch eine andere Meinung. Gelesen habe ich bisher eins bis fünf, die ersten vier sogar zweimal und ich muss sagen sie machen schon Spaß zu lesen, also unterhaltungsmäßig ist Harry Potter auf jeden fall mal was leichtes für zwischendurch, bei dem einem nicht langweilig wird, aber wirklich tiefsinnig finde ichs nicht.

Es ist pro Buch ein Schuljahr beschrieben in dem wie durch Zufall natürlich jedes Jahr was anderes Spannendes passiert in das Harry Potter entweder passiv oder aktiv verwickelt wird. Wirklich komplex ist das nicht. Auch dass jeder Band abgeschlossen ist und es sehr sehr wenige verbindungen zwischen den Bänden gibt, ist nicht grad ein Anzeichen für komplexität.

(korrigier mich wenn ich jetzt müll rede, aber es ist lange her) Die Kammer des Schreckens war oooh und aaaah und hilfe und yeah, aber in keinem anderen Band kommt sie groß wieder vor, dann das trimagische turnier im vierten, von dem man weder davor, noch danach je wieder was hört (ausser vielleicht ein zwei sätze), das einzige was sich als roter faden durch alle bände zieht ist seine rivalität mit voldemort, wobei ich finde, dass man gerade in sieben Bänden und etlichen tausend seiten wirklich mehr Komplexität hätte aufbauen können.

Was ich meine ist, wenn man Matrix als film nimmt, bilden (auch wenn der erste oft gern seperat gesehen wird) alle drei teile eine nahtlose handlung, die Ulldart-Saga von Markus Heitz (mittlerweile 8 Bände) erzählt eine einzige Geschichte, aber Harry Potter hat eine Idee, die in sieben handliche Happen zerhackt wurde.

Es is wie gesagt unterhaltsam und ´kein schlechtes Buch, wenn man nach was anstrengendes mal was leichtes lesen will, aber unter tiefsinnig und komplex versteh ich was anderes.

Und was Tolkiens platte Handlung betrifft, es stimmt schon, dass der Herr der RInge (sein einziges wirkliches Buch, der Rest sind posthume Veröffentlichungen irgendwelcher zusammengeworfener Notizen) ne lineare Story hat, was aber
a.) Bei Fantasy oft der Fall ist
b.) überhaupt nicht schlimm ist, denn du musst bedenken, der Herr der RInge ist die absolute MUTTER aller Fantasie, ohne dieses Buch gäbs heute diesen Fantasy Boom garnicht, da wär nichts mit ner Fantasy Abteilung in deiner Buchhandlung, der Herr der Ringe hat im Prinzip Orks, Elben, Zwerge und die ganzen viecher erst erfunden, bzw. Salontauglich gemacht.

Gut, ich hoffe es kam dir jetzt nicht zu Niedermachmäßig vor, denn es war nicht so gemeint :D

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Spikespine
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Beitrag von Spikespine » 12. Aug 2007, 11:46

Hi JahGringoo :),
hm, mit deinen Beispielen könntest du tatsächlich Recht haben, aber dennoch gilt doch die Tatsache, dass auch ein Stephen King nur Berühmt geworden ist, weil seine Bücher gut ankamen. Dass dann die anderen Bände gekauft worden sind, ist sicherlich nachvollziehbar und könnte als "verdienter Lohn" betrachtet werden. Das gleiche gilt für Dan Brown und auch für Potter, dessen neue Bände natürlich nicht jedes Mal aufs Neue Berühmt- und Beliebtheit erlangen müssen.

Deine Meinung zu Harry Potter ist völlig akzeptabel, auch für einen eingefleischten Potter-Fan :D . Tatsächlich begründest du sie anhand des Inhalts, was ich immer sehr begrüßend finde. Die Komplexität der Bücher hat meiner Meinung nach kontinuierlich zugenommen: Während in den ersten Bänden die Handlungsabläufe noch relativ trivial waren, wird ab Band 5 immer mehr Hintergrund in dieser Welt beleuchtet, die die Autorin geschaffen hat. Und das erschaffen einer solchen Realität, in der letztendlich alles ineinander passt (Handlungen in der Vergangenheit, die auf die Gegenwart Auswirkungen haben, geschickt ausgetüftelte Stammbäume, etc. aber auch die allgemeinen Gesetze in dieser Welt, die zu unterschiedlichen Umständen beitragen und tatsächlich auch überwiegend nachvollziehbar sind), ist schon eine Wahnsinnsleistung der Autorin, meiner Meinung nach :)

Die Beispiele, die du zur Begründung der Abgeschlossenheit der Bände genannt hast, waren geschickt gewählt ;) Die Kammer des Schreckens ist der Band, den man als abgeschlossensten der sieben Bände bezeichnen kann (die meisten Fans finden ihn auch am schwächsten). Dennoch hat die Kammer, das tote Monster darin und das Schwert, dass Harry verwendet, noch eine entscheidene Rolle im siebenten Band - was Frau Rowling schon von Anfang an geplant haben MUSS.

Diese "Schuljahreshanlungen" existieren, sie geben den Bänden ihre Namen. Die sind tatsächlich innerhalb eines Schuljahres beendet, tragen aber mit ihren Charakteren und Ergebnissen entscheidend zu dem "großen roten Faden" zu, der schon vor Band 1 beginnt und bis zum Schluss andauert. Das finde ich eigentlich ziemlich gut durchdacht - so findet jeder Band einen eindeutigen Abschluss (was ich mir immer wünsche, ich hasse offene Enden, die die Handlung nur abschneiden), allerdings schwingt immer noch eine gewisse Ungewissheit und Spannung mit.

Naja, genug der Lobeshymnen, vieles ist sicherlich Geschmackssache. Hier ist noch ein Video-Interview mit einem Literaturkritiker über den neuen Band, falls es dich interessiert ;) http://www.3sat.de/webtv/?kuz_070723_maar.rm

noch zu Herr der Ringe: da möchte ich dir keineswegs widersprechen. Ich denke, Herr Tolkien begeistert seine Leser durch die fantastische Welt, in der die Handlung abläuft: die Orte, die Wesen, Charaktere, die Hintergrundarbeit mit eigens entwickelten Sprachen, etc... Das finde ich auch sehr faszinierend. Aber die Handlung ist doch im Grunde ein "reisen, kämpfen, wandern, kämpfen, ..." Das hat mich nicht so begeistert :)

edit: grad gefunden. Stephen King über den letzten Potterband http://www.ew.com/ew/article/0,,2004427 ... 89,00.html

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Beitrag von JahGringoo » 12. Aug 2007, 14:57

es muss dir ein sehr warmes Gefühl geben, bei deinem kleinen Matz mitzuerleben wie er in deine Fußstapen tritt *g.

hab mir - einfach blind auf deinen Post hin - grade fan man von dem Autor mit dem wohl kantigsten namen gekauft :D

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Beitrag von FastArt » 12. Aug 2007, 15:14

ich lese immer noch das buch der bücher zum nachdenken und aufbaun.. :)

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Beitrag von BRANDISH » 13. Aug 2007, 19:27

das lesen:

Bild
Vodka! Vodka! Play the Balalaika!
Olga Katinka dance and lose Control!

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Beitrag von IronCalf » 13. Aug 2007, 20:08

Brandish: Ah, das "Buch der neuen Sonne" zu deutsch, oder? Yepp, hat mir sehr gut gefallen, obwohl mich das Ende nicht so befriedigte - und, dass er das Richtschwert ruiniert hat..
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Beitrag von Kassandra » 14. Aug 2007, 00:07

JahGringoo hat geschrieben:Auch dass jeder Band abgeschlossen ist und es sehr sehr wenige verbindungen zwischen den Bänden gibt, ist nicht grad ein Anzeichen für komplexität.
Wie Spikespine schon gesagt hat, stimmt das nicht so ganz. Die ersten Bände sind zwar noch etwas von der Reihe abgesetzt, aber je "jünger" das Buch ist, desto mehr ist es mit den anderen verstrickt. Im Grunde werden im siebten Band alle vorhergehenden Bände miteinander verwoben.
HP ist für mich sicher bei weitem nicht das komplexeste Fantasy-Buch, das ich je gelesen habe (an das Lied von Eis und Feuer ist bisher nichts auch nur annähernd herangekommen), aber ganz so abgeschlossen, wie du die Bände siehst, sind sie dann doch wieder nicht.
JahGringoo hat geschrieben:denn du musst bedenken, der Herr der RInge ist die absolute MUTTER aller Fantasie, ohne dieses Buch gäbs heute diesen Fantasy Boom garnicht, da wär nichts mit ner Fantasy Abteilung in deiner Buchhandlung, der Herr der Ringe hat im Prinzip Orks, Elben, Zwerge und die ganzen viecher erst erfunden, bzw. Salontauglich gemacht.
Auch das ist nicht wirklich der Fall. Fantasy hat schon im viktorianischen Zeitalter angefangen, mit George MacDonald, William Morris, etc. Tolkien selbst hat vieles von den verschiedenen Sagenkreisen geklaut (v.a. isländischen). Er hatte nur das Glück, dass er gehypt wurde, wie heute Harry Potter oder Dan Brown. Tolkien hat zweifellos als Erster bei weitem am meisten Arbeit in seine Welt gesteckt, aber die Wurzeln des Genres gehen viel weiter zurück. Aber ich bin davon überzeugt, dass es auch ohne Tolkien eine Fantasy-Abteilung geben würde.

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Beitrag von JahGringoo » 14. Aug 2007, 12:21

@ kassandra: ja, ohne den gäbs fantasy, des is klar, aber ich mein, des wär einfach nicht dieser ultimative hype wie er heute ist. "Fantasy" an sich gabs ja schon in der qrieschichen mythologie vor mehreren tausend jahren, aber was ich meinte, war dass fantasy in der literarishcen, kommerziellen form erst durch tolkien möglich wurde.

"Ohne Tolkien wär ich arbeitslos" ---> zitat von Markus Heitz. (deutscher fantasy autor)

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Beitrag von JahGringoo » 3. Sep 2007, 20:35

Einfach mal n spontan-Post weil ich grad wieder n paar Seiten gelesen habe und einfach so im Wahn bin: LEST THE STAND VON STEPHEN KING!

wuah... geilo

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Beitrag von jaymo » 4. Sep 2007, 16:14

Ich müh mich grad durch den ersten Band vom "Armageddon-Zyklus". Warum müssen SF-Autoren nur oft so schlechte Erzähler sein? Tolles Szenario, aber weitgehend öde geschrieben, mit bestenfalls stereotypen Charakteren.

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Coro
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Beitrag von Coro » 4. Sep 2007, 18:32

Ich les gerne die sogenannten Klassiker die man eigentlich als Kind/Jugendlicher lesen sollte anstatt vorm TV zu versauern, bin lange noch nicht am Ende, aber ein paar richtig gute hab ich schon z.B.: "Moby Dick", "Oliver Twist", "Die Schatzinsel"
Und da meine Eltern von Comics nicht viel gehalten haben und ich ausser Donald Duck und Mickey Mouse nichts kannte, hol ich das auch nach und verschling Comics ohne Ende, vorallem momentan Hellboy und die B.U.A.P. Reihe (die noch am laufen ist), Vagabond, Prinz Eisenherz (ebenfalls noch am laufen), Blueberry (ebenfalls am laufen).
Natürlich ist das auch ne finanzielle Sache, denn wenn man Comics sammelt und viel kauft geht das ins Geld, und wenn man selber sein Geld verdient kann man es ja für sowas raushauen :).
Meine persönlich größte Niederlage im Leben wäre wenn meine Kinder einmal kein Interesse an Büchern/Comics haben, ich bau aber auch grad ne gute Basis für sie auf ;)

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