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Beitrag von Neox » 16. Mär 2007, 19:56

Mir fällt zwar jetz kein konkretes Beispiel ein, aber ich weiss, dass ich auf der Con jedes mal so 2-3 Tips mitnehmen konnte, die mir meine Arbeit mit PS erleichtern, jeder benutzt das tool halt ein wenig anders.
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Beitrag von FastArt » 16. Mär 2007, 20:41

zum glück hab ich nen guten freund der sich schon super in der 3d welt auskennt und mir angeboten hat jeder zeit zu helfen, außerdem gibts da ja auch hilfreiche lernvideos von denen er nen haufen hat.. also müssts schon irgendwie klappen...

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Beitrag von Taros » 16. Mär 2007, 22:23

@FastArt: Rechne mal mit 6 Monaten für die Grundlagen und dann noch einmal rund 6 Monaten bis Du Dich auf ein zwei Dinge spezialisiert hast. Und das nur, wenn Du Dich mindestens 10 Stunden in der Woche mit 3D beschäftigst und ein Faible für Technik hast. Zum Glück ist aber alles ein wenig einfacher als vor 10 Jahren daher sind es nur 10 Stunden pro Woche, die Du brauchst... und noch was, das bei Shoppe nicht ganz so wichtig ist: Wenn Du in 3D "dabei" bleiben willst, dann solltest Du nicht länger als ein oder zwei Programmversionen aussetzen...

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Beitrag von MartinH. » 17. Mär 2007, 10:47

10 Stunden pro Woche erscheint mir eher noch zu wenig. Allerdings liegt die Zeit wo ich mich in 3D Programme einarbeiten wollte viele Jahre zurück, hab also eigentlich keine Ahnung.

Bei mir war es so das ich mich bewusst für 2D entspieden hab, obwohl ich lange Zeit mehr 3D gemacht habe und das mein Berufwunsch war. Ich hab einfach irgendwann gemerkt, das es mir zu lange dauert bis ich in 3D ein befriedigendes Ergebnis habe und das mir eigentlich nur das Modelling richtig Spaß macht. Da dachte ich mir "gut, mach ich halt 2D", und bissher hab ichs nicht bereut, auch wenn es mich ab und zu in den Fingern juckt mich tiefer in Blender einzuarbeiten. Aber irgendwann muss man auch mal feststellen, das man sich nicht auf alles spezialisieren kann, weil einem die Zeit fehlt. Die 3D-Grundkenntnisse die ich hab sind auf jeden Fall hilfreich und ich benutze auch öfters mal Blender um bei Auftragsillus irgendwas schneller hinzubekommen.


edit: Mist, ich seh grad das das der Honorare Thread ist und nicht der Modeller Thread. Sonst hätt ich mir das OT gespart. Macht es Sinn die entsprechenden Posts in den anderen Thread zu verschieben?

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Beitrag von Neox » 17. Mär 2007, 11:42

Wird das jetzt der erste doppelt gesplittete Thread? ^^
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Beitrag von Taros » 17. Mär 2007, 22:35

Ich denke: "noch" brauchen wir diesen Thread nicht zu splitten... :)
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Beitrag von Mirage » 16. Dez 2007, 19:36

Hm ich hab mir jetzt mal den ganzen Tread und auch den im alten Forum durchgelesen, und irgendwie bröckelt grad das image von meinem "Traumberuf".
Ich bin 16, geh aufs Gymnasium und wollte eig. Illustration oder Kommunikationsdesign studieren aber... mit dem weniger-Geld-als-Regaleeinräumer-bei-Aldi frag ich mich... macht das überhaupt sinn so etwas zu studieren?
Ich bin grad sehr verwirrt...
Eigentlich hatte ich gehofft mit dem was will ich studieren-thema durch zu sein *grml*

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Beitrag von MartinH. » 16. Dez 2007, 20:31

Wenn du den Job wegen dem Geld wählen würdest, dann lass es. Wenn du den Job auf jeden Fall wählen würdest und einfach gut darin sein willst, dann mach es und du wirst irgendwie, mehr oder weniger gut, über die Runden kommen. Manche können auch gut davon Leben.
Unser Typo Prof hat uns im ersten Semester gefragt warum wir Design studieren und anschließend sagte er uns das immernoch zu viele Designer ausgebildet werden und das maximal 5% von uns in dem Beruf unterkommen werden, in den sie rein wollen. Knapp gesagt, gehöre zu den besten 5% und alles ist in Butter. ;)

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Beitrag von Mirage » 16. Dez 2007, 20:41

Hm ich hatte nie vor reich zu werden wenn du das meinst ;)
Studieren würde ich das auf jeden fall- wenn man dadurch nicht irgendwo bei hartz 4 landet, dafür lohts sich nicht Abi zu machen.
Das mit den 5%... Heißt das das 95% aller Designer in der versenkung verschwinden und nur 5% nen Job kriegen? oder das 95% ihren Traumjob nicht bekommen so a la "ich will comics für marvel zeichnen" oder so?
5% hört sich so oder so recht hart an o.O

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Beitrag von Amanda » 16. Dez 2007, 21:13

Hallo Mirage,

Du bist ja noch jung, im Gegensatz zu mir mit bald 40. Und Du hast genug Zeit herauszufinden, wieviel Talent und Herzblut, Geduld und Willen Du hast um dich auf dem Markt durchzusetzen.

Und ja, jobmäßig mache ich heute etwas ganz Anderes, die dritte Branche in meinem Lebenslauf. :D Und bin glücklich darüber mich entschieden zu haben die Mediengestaltung an den Nagel und Künstlerisches in den Hobbybereich verschoben zu haben.

Und mit 16 musst Du dein Leben noch nicht bis ins Detail geplant haben. Schau einfach was dir liegt und probiere dich aus.

LG,
Ellie :)

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Beitrag von MartinH. » 16. Dez 2007, 22:10

Wie genau das zu verstehen ist hat er nicht näher ausgeführt und ich denke auch nicht das man das statistisch so genau fassen kann oder muss. Was soweit ich weis relativ klar ist, ist das viele die unter gestalterischen Berufen beim Finanzamt gemeldet sind, nicht über die 17.500 Euro Jahres-Einkommens-Grenze für Kleinunternehmer kommen.

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Beitrag von Taros » 17. Dez 2007, 12:36

@Mirage: Studieren würde ich das auf jeden fall- wenn man dadurch nicht irgendwo bei hartz 4 landet, dafür lohts sich nicht Abi zu machen.
1. Mach auf jeden Fall Dein Abi, so oder so! Mach es nicht von dem Studium abhängig. Du hast auf jeden Fall Vorteile als Abiturient, auch wenn Du nicht studierst.
2. "Reich zu sein, ist relativ"
- Willst Du eine eigene Wohnung, vielleicht 2 Zimmer?
- Willst Du ein oder zwei Mal im Monat ins Kino, ohne darüber nachzudenken, ob Du es Dir leisten kannst?
- Willst Du einmal im Jahr in Urlaub fahren, so für 2 Wochen?
- Möchtest Du Dir ein Handy leisten oder alle zwei Jahre einen neuen Rechner?
- Vielleicht spielst Du auch gerne und kaufst Dir schon mal ein Game oder möchtest eine Konsole haben?
- Was ist mit der Software, die Du nutzt? Du weißt Doch: eine Creative Suite von Adobe beginnt in Deutschland neu bei 2.200 EUR.
- Benutzt Du gerne ein Wacom Tablet oder würdest es?

Das alles kannst Du Dir mit Harz IV NICHT leisten. Überlege Dir also gut, was Du machst. Egal wozu zu Dich entscheidest. Welche Ausbildung es auch wird, Hauptsache ist: Du hast einen Job. Man kann Grafik auch als Hobby machen und später vielleicht als Seiteneinsteiger in den Beruf oder Du machst eine Ausbildung als Mediengestalter.
Ich für mich hätte gerne studiert, auch wenn es zur Zeit gut läuft.

Hört auf die anderen, versuche gut zu sein und gehe nicht ohne eine Ausbildung in Dein Leben!

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Beitrag von Mirage » 17. Dez 2007, 15:30

Also Abi mach ich auf jeden fall, nur ich höre immer von meinen Eltern: in deinem Alter hab ich schon Ausbildung/et cetera blabla angefangen... überleg dir doch mal was du werden willst... von sowas wird man irgendwie planungssüchtig.
I
ch meine klar , davor liegt noch Zivildienst (was ich mit nem Freund in Irland machen werde), und ich hatte mir das schon recht nett zurechtgelegt. n Freund von mir wohnt in Hamburg (der selbe mit dem ich nach irland will) und ich wollt mich dann halt an der HAW bewerben... falls ichs dann schaff --->WG und das wars soweit erstma....

Ohne Abi, sogar ohne Studium kommt für mich eigentlich gar nicht in frage, höchstens ne Ausbildung in richtung Webdesign, da hab ich auch n bisschen Erfahrung drin.

BTW, ich hab mal gehört manche Hochschulen bieten in den Sommerferien sone art... ja...kA.. Vorbereitungskurs oder so an... weiß da jemand näheres?

~Nico

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Beitrag von MartinH. » 17. Dez 2007, 23:41

Von der Webdesign Ausbildung würde ich abraten. Darin sehe ich nicht das Potential dir genug Geld einzubringen. Wenn dann müsstest du dich da in kompliziertere Dinge wie das programmieren von shop-anwendungen und ähnliches tief einarbeiten und afaik kann das keine ausbildung leisten.
Für gutes Webdesign will doch heutzutage kaum einer was bezahlen, da hat doch jeder einen Bekannten dessen Sohn, noch Schüler, das für 50,- Euro gerne macht. -_-

Wenn dich eine Hochschule interessiert, geh hin und quatsch die Studenten in der Mensa an ob sie dir was erzählen können. Ich denke das kaum einer ablehnen wird dir von seinen Eindrücken zu berichten. Oft gibts ja auch Kurse, wo keine Namenslisten oder ähnliches geführt werden, wo du einfach mal hingehen kannst.

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Beitrag von Jabo » 19. Dez 2007, 00:19

Ich weiß nicht, inwieweit das auf den höheren Seiten schon plattgetreten wurde, aber nochmal zur 600-Euro-Website:

Der Preis ist durchaus üblich in den mittelständischen Regionen in Westdeutschland. Er bezieht sich aber meistens auf eine rein statische, kleine Website. Also das, was man allgemein als "Webvisitenkarte" bezeichnet. Sobald dynamische Inhalte dazukommen, was möglicherweise die Einrichtung einer Datenbank, auf jeden Fall aber zusätzliche Programmierarbeit jenseits von HTML/CSS erfordert, sollte der Preis über 1000 Euro liegen. Denn der Unterschied zwischen PHP und HTML ist nicht klein, und das, was man anbietet ist in die Zukunft schauend für den Kunden sehr viel rentabler. Desweiteren würde ich immer noch eine handvoll Stunden für Fehlersuche und Anpassung auf verschiedene Browser veranschlagen, da das eigentlich nie ausbleibt und bei kniffligen Sachen durchaus länger dauern kann.

Das Problem ist, dass man sich von den Wordpress-Panschern abgrenzen muss, die einfach ein fertiges System nehmen und es umarbeiten. Wenn der Kunde das wünscht, sollte man anders kalkulieren, aber ein eigens programmiertes Mini-CMS (auch wenn man es für andere Kunden weiterverwenden kann) erfordert einen ordentlichen Batzen Startarbeit, die mit einkalkuliert werden muss.

Die Webdesign-Branche ist momentan durch kleine Ein-Mann-Firmen gesättigt, die sehr gute technische Arbeit liefern. Hier kann man meistens nicht viel reißen. Die Wahrscheinlichkeit, mehr Geld verlangen zu können, bietet sich dann, wenn man den Begriff Webdesign auseinander nimmt und dafür sorgt, dass man wirklich gutes Design abliefern kann, also die Seite visuell gekonnt gestalten und umsetzen kann. Alles, was nicht 08/15 trendy ist, und selbst erarbeitet wird, ist einen höheren Stundensatz wert. Wenn man das dem Kunden auch glaubwürdig erklären und verkaufen kann, sollten Preise von ca. 1500 Euro für eine Website im mittleren Umfang kein Problem sein, sondern eher den Wettbewerb fördern. Heute machen Firmen ihr Geld zu großen Teilen durch ihre Webpräsenz, dem sollte vom Designer Rechnung getragen werden. Der Kunde sollte sich überlegen, was ihm die Website nutzt, und sollte dann entscheiden, ob das Geld gut investiert ist. Man kann das ruhig in den Meetings betonen, das ist kein Verbrechen.

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Beitrag von Sungravy » 20. Dez 2007, 10:42

nochmal zum hauptthema: ich frag mich gerade, woher der kunde weiss, wieviele stunden ich für seine arbeit benötigt habe? da kann man sich ja irgendwas ausdenken. nach dem motto:
hab zwar nur 10 stunden gebraucht - sage aber am ende, dass ich 15 stunden dran gearbeitet habe....oder wie?

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Beitrag von Taros » 20. Dez 2007, 13:31

@Sungravy: nochmal zum hauptthema: ich frag mich gerade, woher der kunde weiss, wieviele stunden ich für seine arbeit benötigt habe? da kann man sich ja irgendwas ausdenken. nach dem motto:
hab zwar nur 10 stunden gebraucht - sage aber am ende, dass ich 15 stunden dran gearbeitet habe....oder wie?
Grundsätzlich: Der Kunde weiß nicht "genau" wie lange Du an etwas arbeitest.

Aus Deinem Satz vermute ich, das Du noch keine oder wenig Erfahrung darin hast.
Es gibt drei Arten der Auftragsvergabe:
1. Festes Budget ("Können Sie mir das zu dem Preis machen?")
2. Pauschal ("Was wird mich das bei Ihnen kosten? Machen Sie mir ein Angebot.")
3. Stundensatz ("Sagen Sie mir, wie lange Sie gebraucht haben und wir rechnen nach dem vereinbarten(!) Stundensatz ab.")

Punkt 3 ist nach meiner Erfahrung sehr selten geworden und wird oft in Verbindung mit einem Werkvertrag gebracht. Wobei es hier auch verschiedene Vertrags-Modelle gibt, auf die ich hier nicht näher eingehen will.

Aber um Deine Frage aus meiner Sicht zu beantworten:
Es obliegt dem Dienstleister, wie ehrlich und realistisch er zu seinen Kunden ist. Letztendlich zahlt der Kunde oder er zahlt nicht. Wenn Du den Bogen überspannst, dann verlierst Du im schlimmsten Falle drei Dinge, und NICHT weniger:
1. Du verliest Deinen Auftrag
2. Du verlierst evtl. Geld, weil der Kunde gar nicht mehr bereit ist, zu zahlen und Du ggf. rechtlich vorgehen musst (weitere Kosten!)
3. Und Du verlierst Den Kunden als "Anlage". Also weitere Aufträge, ein weiteres "Standbein".

"Niemand steht auf einem Bein gut."

Ich empfehle ganz genau zu kalkulieren, was man persönlich pro Stunde braucht. Wie das genau funktioniert habe ich und artvandeley in der Vergangenheit immer wieder gepredigt. Und es sind sicher nicht nur 20 EUR die Stunde... oder gar weniger.
Zum Thema Selbständigkeit gibt es zudem diverse öffentliche Kurse die man belegen kann und Berater die man in Anspruch nehmen kann. Nimmt Euch die Zeit. Für die Frauen: "Frau und Beruf" bieten in den jeweiligen Bundesländern sehr hochwertige, sogar geförderte Fortbildungen an.

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Beitrag von MartinH. » 20. Dez 2007, 14:43

Das Stichwort "Werkvertrag" begegnete mir bissher nur im Studium im Rechtsgrundlagen Kurs. Nach dem was ich da gelernt habe wären alle deine 3 Beispiele Werksverträge, weil sie alle regeln was der Auftragsgeber dem Auftragsnehmer, für die Erstellung eines Werkes, von genau bestimmter Beschaffenheit, zu zahlen hat.

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Beitrag von Taros » 20. Dez 2007, 16:14

OK. Ja, dann kannst Du ja freundlicherweise allen erklären, was ein Werkvertrag ist und wann er zustande kommt usw. Genau das wollte ich erst mal vermeiden. Aber das sich ein "Freiwilliger" meldet, war voraussehbar. :)

Ok, Ergänzung von mir: Mit meinem "Werkvertrag" meine ich Verträge, die zeitlich begrenzt oder bis auf weiteres unbegrenzt vereinbaren, wie ich alle(!) laufenden und zukünftigen Aufträge mit einem bestimmten Kunden abrechne. In einem solchen Vertrag sind meine Stundenbeträge festgesetzt, Zahlungsvereinbarungen, Nutzungsrechte etc. Ich brauche also keine Angebote mehr in diesem Sinne schreiben, sondern vielleicht "nur" Zeiten angeben. Ggf. binde ich mich auch an einen Kunden, indem drin steht, ob er ein "Vorbuchungsrecht" besitzt(Ein anderer Begriff fällt mir jetzt nicht ein). Wie gesagt, eigentlich hatte ich auf das Thema Verträge keine Lust, weil es zwar wichtig aber auch sehr ermüdend ist.

Aber MartinH wird uns das sicher ausführlich erklären und alle Varianten aufzählen, damit das auch ganz klar wird... finde ich total nett von ihm.
;):D

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Beitrag von MartinH. » 20. Dez 2007, 17:22

In der betreffenden Klausur hatte ich nur ne 3 ;), und bin sicher nicht dafür geeignet das Thema erschöpfend abzuhandeln (das können nur Anwälte), dennoch denke ich das ein Werkvertrag nicht so weitreichend ist, wie das was du aufzählst.

§ 631 BGB sagt:
Vertragstypische Pflichten beim Werkvertrag

(1) Durch den Werkvertrag wird der Unternehmer zur Herstellung des versprochenen Werkes, der Besteller zur Entrichtung der vereinbarten Vergütung verpflichtet.
(2) Gegenstand des Werkvertrags kann sowohl die Herstellung oder Veränderung einer Sache als auch ein anderer durch Arbeit oder Dienstleistung herbeizuführender Erfolg sein.

Das ist es im Prinzip schon. Alle genauen Vereinbarungen über die Bezahlung sind Teil des Werkvertrages und beziehen sich auf das eine Werk um das es geht. Man legt sich damit noch keinesfalls für die Zukunft fest. Sonst wäre es meiner Meinung nach kein Werkvertrag mehr, denn dafür müsste ja schon klar sein um welches Werk es geht. Alles andere geht meiner Meinung nach in Richtung Arbeitsvertrag. Die Nutzungsrechte sollten wieder als eigene Sache angesehen werden. Denn bei mangelfreier Erfüllung des Werkvertrages (z.B. Erstellung einer Illu), ist der Kunde zur Erfüllung seines Teils des Werkvertrages verpflichtet, auch wenn er die Illu aus gewissen Gründen gar nicht nutzen möchte. Das ist ein Fall der durchaus öfters eintritt und den man irgendwie vorher abklären sollte. Einen tollen Fachbegriff kenne ich dafür nicht, wahrscheinlich heißt das dann einfach "Vertrag über die Einräumung von Nutzungsrechten" oder so.

Noch ein paar allgemeine Hinweise zu Verträgen:
-Sie können mündlich geschlossen werden, aber beweist mal vor Gericht das ihr das tatsächlich habt...
-Daraus folgt das man sie immer schriftlich schließen sollte.
-E-Mails haben bissher keine Rechtsgültigkeit,
-Ein unterschriebenes Fax allerdings schon.
-Verträge können formlos geschlossen werden. Man muss dafür kein Anwalt sein.
-Es macht absolut Sinn Verträge zu schließen um sich selbst zu schützen.
-In der Praxis kann man sich mit sowas sicher durchaus Kunden vergraulen, deswegen sollte man sich zwar "ausreichend" absichern, es aber auch nicht auf die Spitze treiben und auch dem Kunden Rechte einräumen.
-Überlegt ob ihr euch an Stelle des Kunden durch den Vertrag fair behandelt fühlen würdet.
-Ihr solltet auch möglichst vor Annahme des Jobs klären was der Kunde ggf. an Vertragswerk durchsetzen will. Damit, dass ich das nicht bedacht hab, habe ich mich schon bitterböse und tief ins eigene Fleisch geschnitten. Sowas geht dann in Richtung NDA und Knebelverträge zum einschränken von eigentlich nicht einschränkbaren Urheberrechten. Sowas kann dann auch wieder an nette Konventionalstrafen geknüpft sein.

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Beitrag von Taros » 20. Dez 2007, 17:34

Vielen Dank Martin.
-Es macht absolut Sinn Verträge zu schließen um sich selbst zu schützen.
-In der Praxis kann man sich mit sowas sicher durchaus Kunden vergraulen, deswegen sollte man sich zwar "ausreichend" absichern, es aber auch nicht auf die Spitze treiben und auch dem Kunden Rechte einräumen.
Dagegen gibt es ein einziges Mittel: "Schriftliche Auftragsvergabe", nicht per Mail. Entweder unterschrieben per Fax oder Post.

Noch eine Info dazu: Der Kunde ist zwar nach einer "schriftlichen Auftragsvergabe" Euch gegenüber verpflichtet zu zahlen, sobald ihr fertig seid, aber ihr nicht ihm verpflichtet, den Auftrag umzusetzen.
Dafür gibt es die "Auftragsbestätigung". Dieser Begriff wird häufig mit der Auftragsvergabe verwechselt.

Denn: Der Kunde muss wissen, ob ihr den Auftrag auch wirklich umsetzt, erst dann kommt ein wirklich verbindlicher(!) Vertrag zustande. Solange ihr dem Kunden nicht theoretisch schreibt: "Vielen Dank für den Auftrag.", solange seid ihr nicht verpflichtet den Auftrag zu erledigen. Eine sehr unsichere Sache für den Kunden. Einfacher für den Kunden wird es dann, wenn ihr beginnt und Ergebnisse an den Kunden sendet, dann kann er besser beweisen, das ihr doch einen Vertrag eingegangen seid. Aber theoretisch seid ihr bis dahin nicht in der Pflicht. Dagegen wird jedoch in der Realität selten verstoßen. Ich habe aber schon Kunden aus der Wirtschaft gehabt, die auf eine Auftragsbestätigung bestanden.

Jaja... eigentlich wollen wir doch nur kreativ sein. :)

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Beitrag von Sungravy » 20. Dez 2007, 22:19

also am besten (für beide seiten) ist dann wohl die "pauschal"-lösung, oder? da kann ich ja dann meinen "stundenlohn" reinrechen und gleichzeitig aber auch auf den kunden eingehen (teurer oder billiger)....und dann sehen was er sagt.
benötigt man also dann am besten eine werkvertrag (für meine sicherheit) und eine arbeitsbestätigung (für die sicherheit des kunden), richtig?
wie formuliert man denn solche vertäge?
ganz schön kompliziert, das ganze.... :well:

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Beitrag von Jabo » 21. Dez 2007, 01:11

Bist du dir denn sicher, dass dein Kunde so ein großer Fang ist, dass sich der Aufwand lohnt? Solche Verträge beruhen meist darauf, dass du weniger pro Stunde nimmst, dafür aber vom Kunden gesichert wird, dass er so und so viele Aufträge pro Monat/pro Jahr bei dir machen lässt. Das Problem ist, dass sich ein Kunde oft nach einiger Zeit entschließt, es nicht mehr zu tun, es selbst zu machen, es von jemand anderem machen zu lassen, oder wie auch immer. So geschehen bei mir. Das Problem, das dann besteht, ist ziemlich eklig: Du bist mit dem Preis runtergegangen, um dir die Aufträge zu sichern, aber die Aufträge kamen nie. Außerdem kann es sein, dass dein Kunde plötzlich in finanzielle Not gerät und aus dem Vertrag aussteigt. Lohnt es sich dann für dich, einen Anwalt einzuschalten, um deine Honorare geltend zu machen? Wirst du damit Erfolg haben? Wahrscheinlich nicht, denn ist dein Kunde erstmal pleite, gibt's bei ihm nichts zu holen...

Das Thema ist schwierig und wirklich nur für Großkunden gedacht, die dir täglich Aufträge verschaffen. Alles, was darunter liegt, ist für dich mehr Risiko als rentable Anlage.

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Beitrag von MartinH. » 21. Dez 2007, 01:47

Wenn man nen Pauschalbetrag intern auf Basis von Stundenlöhnen errechnet, sollte man den geschätzten Zeitaufwand immer mal 2 nehmen. Das ist eine Formel die ich im Studium gelernt hab ;). In der Praxis manchmal schwer durchzusetzen, aber dann muss man halt schneller arbeiten, oder sich Korrekturen extre bezahlen lassen.

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Beitrag von Taros » 21. Dez 2007, 10:50

@Sungravy: Schreibe Deinem Kunden erst mal ein Angebot. Schreibe in das Angebot alles rein, was der Auftrag beinhaltet. Weise explizit auf die Rechtesituation hin, also: ob Du alle Rechte an dem Werk oder nur Teile überträgst, und wie lange sie gelten. Schreibe auch, das alles, was in diesem Angebot NICHT enthalten ist, separat berechnet wird. Nur so brauchst Du Dich später nicht rechtfertigen, wenn Du ggf. Mehrkosten in Rechnung stellen möchtest oder aber ein separates Angebot machen musst, weil Dinge gewünscht werden die nicht besprochen waren.

Grundsätzlich solltest Du dafür sorgen, das der Kunde nicht die Möglichkeit hat, zu sagen: "Ich dachte, das wäre inklusive?" - Nicht denken, lesen! Mach nur Dinge extra, die Du auch mit Dir verantworten kannst.

:)

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