Profesionelle Illustratore in der Schweiz

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Teko
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Profesionelle Illustratore in der Schweiz

Beitrag von Teko » 19. Jul 2008, 17:07

Hallo Digitalart Comunity :)

Ich würde gerne wissen was ihr von den Profesionellen Illustratoren in der Schweiz haltet.
Ich bin zufällig auf diese Seite http://design-kunstmagazin.hslu.ch/gall ... ustrators/ gestossen und hab mir da einige davon angeschaut. Ich muss sagen - die haben alle im vergleich zu hier absolut nix drauf :|
Es gab niergendwo irgendeine art WOW effekt. Ich meine, ist das normal das solche voll ausgebildete Leute nichts anständiges hinkriegen ausser billiges lineart? (damit meine ich nicht das lineart im allgemeinen billig ist, sondern das die billiges zeug fabrizieren)

Bitte klärt mich auf, die sache kommt mir sehr verdächtig vor, sowas kann doch nicht sein -.-


LG Teko


PS: eine wirklich tolle comunity habt ihr hier, respekt ;) Ich glaube ich habe mein zuhause gefunden :)

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Sisca
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Beitrag von Sisca » 19. Jul 2008, 18:21

Die Bilder sind wirklich nicht besonders...
Ich dachte mir das können doch gar keine professionenllen künstler sein, bin deshalb auf „Home“ und da steht halt echt: Alumni-Galerie der Studienrichtung Illustration.
Weiß nicht aber das muss wenn dann an der schule liegen... ich glaube nicht, dass die ganze Künstler in der Schweiz so malen...

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Beitrag von Sisca » 19. Jul 2008, 19:17

man sieht schon das die leute was können... es ist eben ein anderer stil... aber mir gefällts trotzdem nicht soo...

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Jabo
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Beitrag von Jabo » 19. Jul 2008, 20:50

Ich verstehe nicht, was du meinst:

Bild Bild Bild Bild Bild

Teko
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Beitrag von Teko » 20. Jul 2008, 12:42

missversteht mich bitte nicht, es ist klar das die "gut" sind.

@thequill: jo ich finde den auch richtig fett :D

aber wenn man mal bedenkt wieviele ausbildungen die leute über sich haben ergehen lassen, dann erwartet man eben mehr :)

was mich echt stört ist vorallem die tatsache das viele von denen (natürlich nicht alle), qualitativ einfach nicht wirklich "super" sind. Hinzu kommt die tatsache das wir zb. hier unglaublich talentierte leute haben die aber diesen beruf nicht ausüben können/dürfen.

Ich wollte nur wissen ob das normal ist. Sowas hier kann man doch nicht als hervoragend bezeichnen. können solche leute in der branche wirklich überleben? vorallem die wo das beruflich machen sollten sich hier zu wort melden :D

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Beitrag von nacho » 20. Jul 2008, 13:01

Es geht halt nicht immer darum, wer den muskulösesten Ork malen kann, oder den kitschigsten Wasserfall. Oder wer seine Anatomie wirklich 100% drauf hat.
"Illustration" ist ein unfassbar großes Feld und der größte Teil davon sieht nicht so aus, wie die Sachen die hier im Forum zu sehen sind.

Illustration ist heutzutage nicht mehr 99% Handwerk, an den Schulen wird man nicht auf Realismus gedrillt, es wird vielmehr darauf geachtet, dass die Leute einen eigenen Stil entwickeln, der spannend ist. Die Beispiele auf der Website find ich teils gut, teils nicht.

Bei mir an der FH (Hamburg) sehen die Sachen der Illu-Studenten teilweise ähnlich aus, manche find ich gut, manche nicht.. so isses halt.

Ich würd die Bilder, die ich momentan für die Schule oder persönlich mache hier auch nicht zeigen, weil ich das Gefühl habe, dass hier einfach andere Maßstäbe angelegt werden, die für diese anderen Bilder aber nicht relevant sind.

Blabla..

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Beitrag von Jabo » 20. Jul 2008, 13:20

So sieht's aus. Illustration heißt, etwas kommunikativ darzustellen. Und eben nicht, es realistisch zu machen. 90% der Sachen hier im Forum sind realistisch/naturalistisch gezeichnet und gemalt (oder wollen es sein). Das ist aber nur ein kleiner Teilbereich der Illustration. Was du in Zeitschriften an Illus siehst, ist wieder was ganz anderes, und in vielen anderen Publikationen wird eben so etwas gezeigt wie du oben vorstellst.

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Duracel
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Beitrag von Duracel » 20. Jul 2008, 13:36

Absolut.

Ein weiterer Aspekt ist der, dass man häufig ganz schlecht sagen kann wie "erfolgreich" die Personen damit überhaupt sind. Manche Sachen sind sicher besser als man das mitunter persönlich empfindet, manche Sachen sind aber auch einfach als Illustrationsstil ziemlich ungefragt(was sich gegenseitig nichtmal ausschließt).
Will heißen, es kann durchaus sein, dass jemand damit nach seinem Diplom um sein Brot viel härter kämpfen muß.
Es ist manchmal einfach nicht so einfach zu verstehen, wie gute Illustration eigentlich wirkt; da spielen sehr viel mehr Faktoren eine Rolle, als reine Abbildungsqualität.

PS: Nacho, DIE Sachen würde ich sehr gerne von dir sehen!
Ich höre das häufiger mal von verschiedenen Seiten, dass dieses Forum so einseitig sei, und man "deshalb" hier nichts anderes postet ... selbsterfüllende Prophezeihung.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Teko » 20. Jul 2008, 14:32

ja vielen dank :)

ihr habt die sache zimlich schön auf denk punkt gebracht !

ich finde dennoch die referenzen dieser künstler sollten etwas vollständiger sein (mehr sachen, verschiedene stile, ein grösseres angebot einfach :) ).

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Beitrag von Jabo » 20. Jul 2008, 15:38

Einige der erfolgreichsten Illustratoren malen und zeichnen lediglich in einem einzigen, "ihrem" Stil, z.B. Tomer Hanuka oder Ashley Wood. Der Knackpunkt ist, dass man mit diesem einen Stil alle möglichen Dinge darstellen können muss. Das funktioniert sowohl bei Hanuka, der für die unterschiedlichsten Publikationen Illustrationen und Eyecatcher gestaltet, als auch bei Wood, der zwar in letzter Zeit größtenteils seine eigene Produktlinie bewirbt, aber durchaus in der Lage wäre, ein Kinderbuch oder einen Aufmacher über die Top 10 Diäten in der Brigitte zu malen (ob man ihn engagieren würde ist eine andere Frage).

Du sprichst ein großes Angebot an. Das große Angebot sollte aber nicht im Stil vorhanden sein, sondern im inhaltlichen. Ich ziehe hier mal das englische Wort "narrative" aus der Tasche, da mir kein annähernd so ausdrucksstarkes Wort dafür in der Deutschen Sprache einfällt. Die Art, wie man etwas erzählt, ist für den Illustrator sehr viel wichtiger als sein abbildender Stil. Wenn du in der Lage bist, mit Strichmännchen sowohl die Immobilienkrise in den USA als auch die neusten Produkte auf dem Heimtier-Hygiene-Markt zu illustrieren, bist du besser als der naturalistische Maler, oder derjenige mit der größten Vielfalt an Stilen, der das nicht kann.

Desweiteren: Nacho, zeig bitte deine Skizzen :D

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Beitrag von Ambro » 20. Jul 2008, 17:49

nacho hat geschrieben:Ich würd die Bilder, die ich momentan für die Schule oder persönlich mache hier auch nicht zeigen, weil ich das Gefühl habe, dass hier einfach andere Maßstäbe angelegt werden, die für diese anderen Bilder aber nicht relevant sind.
Schade! Haste mal Bock sich so zusammen zu setzen, wenn du sie schon nicht hier zeigst?

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Beitrag von Duracel » 20. Jul 2008, 18:22

Jabo - Ich würde dir insofern widersprechen, als der Stil auch immer den Inhalt beeinflußt.
Oder anders gesagt: in dem Stil des Künstlers spiegelt sich dessen Weltsicht und Lebensweise wieder; d.h. du siehst den Bildinhalt immer durch den subjektiven Filter des Künstlers eingefärbt.

Auch kann man feststellen, dass Künstler, Bildinhalt und Stil in der Regel kaum zu trennen sind. Ich sehe da Henrik Fetz immer als sehr anschauliches Beispiel. Wer ihn schonmal live hat zeichnen sehen, der wird seine hektisch unruhige Art zu zeichnen wahrgenommen haben; wer sich seine Motive anschaut, wird kaum eines finden, dass nicht ebensolche Szenen zeigt - die Motive Leben von der Hochspannung.
Ganz anders dagegen jemand wie Henrik aka Skureal; Er investiert ein vielfaches an Zeit und Geduld in eines seiner Bilder; inhaltlich dominieren wesentlich zeitlosere Momente.
Daniels Bilder zeichnen sich durch einen analytischen, konsequent differenzierten Ansatz aus, da wundert es kaum, dass selten eines seiner Motive vor ungestüm, geballter Lebensfreude sprüht; richtig >Power< haben seine Bilder selten; er zeichnet so einfach nicht, er denkt so nicht, und das ist ihm in seinen Motiven auch einfach nicht so wichtig.

Jeder zeichnet im Grunde immer das, was ihm wichtig ist, und jeder ist auch so, wie er denkt. Und genauso ist sein Stil.

Will man in einem anderen Stil arbeiten, wird man immer umdenken müssen. Ebenso wird ein neues Motiv vom Künstler ein umdenken erfordern, und ggf. wird sich der Stil leicht anpassen müssen. Besonders gute Leute haben soviel Lebensweisheit in ihren Stil einfließen lassen, dass er sehr viel verscheidenere Inhalte zu tragen fähig ist; oder aber sie sind gedanklich so flexibel und können quasi in verschiedene Rollen schlüpfen.

Immer aber sind diese Aspekte voneinander abhängig.
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von Jabo » 20. Jul 2008, 20:42

Ja, da stimme ich dir größtenteils zu. Ich denke, ein guter Illustrator eine weite Bandbreite an Themen abdecken kann. Seine Ansicht der Dinge ist natürlich im Stil fest verankert (gutes Beispiel Hektik<>Ruhe). Aber dennoch kann er das Thema konsequent bearbeiten. Jemand mit weniger Erfahrung wird sich damit schwer tun.

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