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Beitrag von Taros » 23. Mai 2008, 08:02

@Tobias-M: Danke, eine sehr gute und brutal ehrliche Auflistung, gefällt mir.

Zum Thema "Das kann mein Neffe" oder "Das kriege ich im Osten billiger". Diese Sätze höre ich interessanterweise nur unter unsersgleichen, in Gesprächen wie diesem oder wenn man sich mal zu einem Bier trifft. Ich traf in den Jahren meiner Selbständigkeit noch nie einen Kunden, der das jemals wörtlich zu mir gesagt hat.

Inzwischen beginne ich zu vermuten, das es wir selbst sind die uns das frustriert einzureden versuchen. Wir sollten davon abgehen, uns selbst zu bemitleiden und lieber gemeinsam an dem Ziel arbeiten, geregelte Sätze für Illustratoren und Kreativberufe zu schaffen. Es sollte eine Tabelle geben, in der alle kreativen Berufe, auch die modernen wie 3D-Artists, nachschlagen können, um sich ein Bild zu machen was sie nehmen müssen.

Es muss aber auch ein Weg gefunden werden, den Kreativen Werkzeuge an die Hand zu geben, damit sie Ihre Preise auch selbstbewusst verteidigen können, wenn sie es müssen und es sollten Wege gefunden werden, um angehende Artists gleich am Anfang über diese Regeln aufzuklären, damit sie nicht unbewusst ihren und unseren Markt schädigen. Aber genau das wird bereits getan.

Es gibt inzwischen mehrere Institutionen, die versuchen den Misstand der Unterbezahlung zu beheben, an der oft viele selbst schuld sind und damit nicht nur sich selbst sondern den restlichen Markt herunter ziehen, aber wieso ist es noch so? Warum haben es diese Vereinigungen so schwer? Liegt es am Misstrauen, an dem Gefühl es würde keine Realität vermittelt? Nur - was ist die Realität?

Der kleine freie Kreative wird sagen: "Die Realität ist, das ich nicht mehr als 15 EUR die Stunde nehmen kann." - eine Vereinigung wie der AGD oder die Illustratoren Organisation e.V. werden sagen "Mit 60-70 EUR liegst Du im Durchschnitt, nimmst Du weniger, wirst Du es irgendwann nicht mehr schaffen und abstürzen, das ist die Realität und die brutale Wahrheit."

Es sind viele Fronten an denen man zu kämpfen hat, zum einen die angeblichen Dumpingpreise, die die Kunden nicht bereit sind zu zahlen. Dann sind es die osteuropäischen Kreativen, die natürlich auch versuchen, wie wir, zu überleben und in den westlichen Markt eindringen, aber taten sie das nicht immer? Und das Internet sowie die digitalen Medien, die es heutzutage einfacher machen eine gute Arbeit in einer kürzeren Zeit abzuliefern und sie mal eben nach England, Frankreich oder Amerika per Internet zu senden.

Ist ein sehr ernstes und interessantes Thema - und auch komplex, das meiner Ansicht nach nur gemeinsam und nicht allein gelöst werden kann.

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Beitrag von fxk » 23. Mai 2008, 10:52

Taros hat geschrieben:Zum Thema "Das kann mein Neffe" oder "Das kriege ich im Osten billiger". Diese Sätze höre ich interessanterweise nur unter unsersgleichen, in Gesprächen wie diesem oder wenn man sich mal zu einem Bier trifft. Ich traf in den Jahren meiner Selbständigkeit noch nie einen Kunden, der das jemals wörtlich zu mir gesagt hat.
ich hab's schon 2mal von Kunden gehört und den Auftrag dann auch nicht bekommen sondern dann eben der Neffe oder sonst wer. Und jetzt bin ich nicht gerade jemand, der einen überzogenen Stundensatz hätte o.ä.. Liegt halt auch viel an der Klientel selbst.
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Beitrag von Taros » 23. Mai 2008, 10:56

In solchen Fälle reagiere ich wie Ihr auch bereits reagiert habt: Immer freundlich absagen oder wenn möglich, den Umfang kürzen. Marke "Sie wollen weniger zahlen? Dann gibt es weniger Leistung."

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Beitrag von bruZard » 23. Mai 2008, 16:27

@Taros: Keine Ahung mit welchen Leuten Du Dich triffst oder welche Kunden Du bedienst. Mir wurde schon desöfteren knallhast ins Gesicht gesagt dass ich wohl "schnell reich werden wolle mit meinem 35Eur Satz". Mit 35 Euro bin ich irgendwo an der Armutsgrenze, das Geld reicht selten bis zum Ende des Monats und oft habe ich Projekte die ich für drei oder vier Monate vorfinanzieren muss.

Es ist keineswegs so dass sich alle nur selbst bemitleiden oder Erwartungshaltungen in Realität spinnen.

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Beitrag von Taros » 23. Mai 2008, 16:33

Ich nehme das mal nicht persönlich: "Es ist keineswegs so dass sich alle nur selbst bemitleiden oder Erwartungshaltungen in Realität spinnen."
[EDIT] Vielleicht verstehe ich den Satz auch nicht.

Es ist nicht so, das mich noch nie jemand wegen meiner Angebote beleidigt hat, aber in diesem Fall habe ich den Kontakt direkt abgebrochen. Jemand der mir gegenüber so argumentiert, hat schlichtweg keine Argumente.
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Beitrag von bruZard » 23. Mai 2008, 16:45

Sicher, wenn es wirklich eklig wurde habe ich auch Diskussionen abgebrochen und den Schwager des Kumpels empfohlen. Aber in der Regel kann sich soetwas nur jemand erlauben der genug verdient hat um einfach mal so ein halbes Jahr ohne Arbeit auszukommen. Ich lebe und arbeite hier in der Provinz, eine Website für 4k+ kann man verkaufen, aber nicht jeder hat die Argumente oder das Portfolio dafür.
Mittlerweile kann ich es mir schon leisten hier und da einen Auftrag nicht anzunehmen, aber es gab Zeiten da musste ich echt jeden Mist machen um über die Runden zu kommen.

Ich bezweifle nicht die Rechenmodelle und Argumente die hier vorgetragen werden, ich finde es nur schade dass wieder einmal derart pauschalisiert wird.

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Beitrag von Taros » 23. Mai 2008, 16:53

Da kommen wir der Sache näher. Vielleicht geht einfach unter, das es eine gewisse Entwicklung braucht, um den Punkt zu kommen und sich Absagen leisten zu können. Wie gesagt, es ist sehr schwierig. Aber das liegt an unserem Beruf, das habe ich oben schon versucht anzumerken. Wenn wir Steuerberater wären, oder Rechtsanwälte, dann würden wir uns einfach auf die Kammerstundensätze berufen und gut ist, aber wir haben nicht diese Möglichkeit und daran sind wir selbst schuld, weiteres steht oben.

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Beitrag von Asmodeos » 27. Mai 2008, 08:32

Jabo hat geschrieben:
fxk hat geschrieben:ich sag nur: In 90% der Fällen ist Mediengestalter ungleich kreativ und nichts anderes als der gute alte Schriftsetzer von früher der Scribbels vom Designer bekommt und das ganze reinzeichnen muss. Eigene Kreativleistung gibt es da wenig. Das waren zumindest meine Erfahrungen in einer Werbeagentur.
Dazu muss gesagt sein, dass die Berufsbezeichnung vom Gesetzgeber unglaublich irreführend gewählt wurde. Ich bin selbst Mediengestalter (Mediendesigner) und kann nur behaupten, dass ich wohl nie eine Designaufgabe hätte lösen dürfen oder hätte kompetent ausführen können, wäre ich nicht im elterlichen Betrieb und deshalb mit der Materie vertraut gewesen. Deshalb gibt's auch haufenweise arbeitslose MGs, die jetzt von Agentur zu Agentur krabsen, weil der Ausbildungswisch rein gar nichts wert ist. Meiner Meinung nach sollte der Ausbildungsberuf entweder anders strukturiert oder komplett gelöscht werden. Hat meinen Kollegen und mir bis jetzt nichts gutes gebracht. Ich meine, warum dürfen Druckereien Gestalter ausbilden? Das hat nach der Computerisierung keinen Zusammenhang mehr. Die meisten sind unterbezahlte Sklaven, die morgens als erste da sind und abends als letzte gehen, nachdem sie die Küche sauber gemacht haben. Dafür bekommen sie dann um die 1500 Euro im Monat, was den ganzen Stress absolut nicht wert ist. Gab schon einige Fälle in denen sie so froh drüber waren, dass sie mal ein Projekt auf Designebene mitbestimmen durften, dass sie gar nicht mitbekommen haben, wie sie finanziell abgezogen wurden. Da ist das angehängte Studium die einzige Möglichkeit. Die wenigsten haben das Zeug dazu, self-made große Fische zu angeln.

Danke an Tobias für den augenöffnenden Post. Da waren schon ein paar Argumente dabei, die man als junger Mensch kaum bedenkt, wenn man anfängt.
Ich muss dir leider (zumindest teilweise) Recht geben.
Ich bin noch mitten in der Lehre zum MG (auch Mediendesign) und so manches, was hier abgeht schockiert mich. wir haben Leute hier sitzen, die für 1200/Monat täglich 10 - 12 Stunden ackern. Überstunden werden selbstverständlich nicht bezahlt. Und Überstunden werden als selbstverständlich und normal vorausgesetzt und auch erwartet. Täglich.
Ich werde oft komisch angeschaut, wenn ich pünktlich um halb 6 meine Sachen packe und gehe. aber ich gehöre zu den Menschen, die nicht für eine poplige Azubi-Vergütung ihre ganze Freizeit opfern. Auch wenn ich gerne hier arbeite.
Auch in Sachen Kreativität kann ich dir zustimmen. Viele Mediengestalter enden in einem Print-betrieb, indem sie nichts weiter tun, als die Layouts der Werbeagenturen auf die druckmaschinen anzupassen.
Ich habe jetzt das glück, in einer Agentur gelandet zu sein, in der das nicht so ist. Man arbeitet bei uns ganz nach seinen stärken. So setze ich z.B. fast keine Texte mehr, sondern bin eher in den Bereichen vektor-Illustration und fotografie eingesetzt. Und darf dabei auch kreativ arbeiten. Aber mir ist klar, dass das nicht Regel ist und ein Studium unvermeidlich ist, um nicht als "Pixelschubser" zu enden.

Und zum Thema "Das kann mein Neffe auch": Durfte ich mir auch schon anhören, bzw. "Das kann ich ja selbst in Word machen".. Habe mir schon ein paar Mal versucht, Kunden an Land zu ziehen um meine Kasse ein wenig afzubessern, aber die Leute wolen für Printprodukte einfach kein Geld ausgeben.
Ein Mit-Azubi ist Non-Printler, also Webdesign und Programmierung, und scheffelt monatlich 500-600 Euro nebenher... Dafür wird gern Geldausgegeben..

Aber was hilft das jammern, man muss was machen.
Selig sind die geistig Schwachen

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Beitrag von Jabo » 27. Mai 2008, 11:50

Man muss sich nur mal vor Augen führen, wie geringfügig die Differenz eines 1200-Euro-Jobs mit hohem Stress-Anteil und wenig Aussicht auf Aufstieg ist, verglichen mit einem kleineren Job wo man vielleicht sogar unter 1000 Euro verdient, dafür aber pünktlich kommt und geht und bei Fehlern nicht direkt zur Verantwortung gezogen werden kann (die gemeinten Berufe sollten jedem klar sein). Die Werbebranche ist ein Ausbeuterverein aller erster Güte. Ich kann zwar verstehen wenn man eigenverantwortlich mehr für den Job macht, als verlangt wird. Aber wenn diese persönlichen Entscheidungen über die Köpfe der Betroffenen hinaus geführt werden, frage ich mich, was die Jahrzehnte der Gewerkschaftspolitik gebracht haben, wenn gerade in den "Top-Berufen" ausgebeutet wird wie zu Feudalzeiten. Ich rate mittlerweile allen Interessierten Abiturienten, die man so auf Parties trifft, davon ab, diesen Beruf auch nur in Erwägung zu ziehen. Ich kenne keinen, der mit seiner Situation zufrieden ist. Miese Bezahlung um die Drecksarbeit zu machen.

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Beitrag von fxk » 27. Mai 2008, 12:46

Asmodeos hat geschrieben:Ein Mit-Azubi ist Non-Printler, also Webdesign und Programmierung, und scheffelt monatlich 500-600 Euro nebenher... Dafür wird gern Geldausgegeben..
Und das sind genau die Leute die den Markt kaputt machen - zwar mit professionellerer Arbeit als der Nachbar oder der Bekannte xten Grades - aber a) immer noch keine wirklich hochwertige Leistung und b) weit unter dem Marktpreis. Nix gegen nebenbei etwas Geld verdienen - aber sich dann auch des eigenen Marktwertes bewusst werden.
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Beitrag von Taros » 6. Aug 2008, 17:29

Ich bin mir nicht sicher ob Deine Frage hier richtig ist. In diesem Thread geht es in erster Linie um Honorare, den Wert und die Bezahlung von Jobs.

Wie wäre es mit diesem Thread? -> Mal sehen...
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Beitrag von minatron » 6. Aug 2008, 17:37

In dem Beruf gibts keine Sicherheit ;) Frag dich selbst ob es das ist was du willst ,wenn ein "weis nicht" kommt ,dann lass es sein, wenn ein "ja egal wie" steht ,dann mach es :). So einfach ist das .

ps:Das wichtigste ist, das innere Streben danach, wenn das nicht da ist bringt alles wollen der Welt nichts;)

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Beitrag von Kassandra » 30. Aug 2008, 16:57

Hallo alle miteinander,

Ich erlaube mir mal ein anderes Sub-Thema bei Honoraren anzuschneiden - Druckrechte.

Gibt's irgendwelche Standards im RPG-Bereich für den Abdruck bereits existierender Bilder? Der einzigen Anhaltspunkt, den ich habe, ist drei Jahre alt und bezieht sich auf den amerikanischen Markt:
First Rights: The artist does a commision piece for a company. they get first rights to publish it and all right to use that piece for marketing and promotion, as long as the company only makes money from the book (no promotionsl merchandice). Usually an artist will not sell 2nd rights to a company in the same industry. Related cost: $250


Second Rights: An artist has done stuff in the past for the book trade, etc. and will sell you the piece to use for a cover on a RPG. Once again you can use it for ads and promotions. Related cost: $60


Full Rights: You buy all rights except the copywrite. the artist can still use it for self promotion and artbooks about him. Related cost: $500


All Rights: You buy EVERYTHING! Including owning the original artwork. Related cost: $1000

Allerdings, wie gesagt, wahrscheinlich veraltet und nicht mehr zutreffend. Außerdem gehen mir dabei solche Faktoren wie zeitlich begrenzte Rechte, "medial" begrenzte Rechte (z.B. nur online verwendet, oder inklusive Verwendung auf Merchandising-Produkten) ab.

Kann mir jemand sagen, wie es diesbezüglich auf dem deutschen Markt aussieht? Oder unter welchen (deutschen ;)) Stichwörtern ich da nachschlagen muss?

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Beitrag von OBST_ON_THE_RUN » 30. Aug 2008, 22:06

mmh.. versteh' ich nicht so richtig die frage. meinst du die genaue rechtliche lage? die sollte ja eigentlich klar sein: sind druckrechte nicht explizit vergeben worden, muß man sie erwerben.

oder meinst du kollegiale absprachen untereinander, die lose, ohne rechtliche basis eingehalten werden?

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Beitrag von Kassandra » 31. Aug 2008, 00:31

Die rechtliche Lage ist mir klar. Ich weiß nur nicht, wie die preisliche Lage bei der Vergabe der Nutzungsrechte aussieht. - Also, wenn ich z.B. ein Bild ganz privat für mich gemacht habe, und jemand die Nutzungsrechte kaufen will. Die Sätze für die Nutzungsrechte, die ich gefunden habe, rangieren von 5€ bis hin zu 200% und mehr vom "Herstellungspreis" der Illu.

Ich hab jetzt auch noch hier eine Staffelung mit Nutzungsfaktoren gefunden (weiter unten, unter den Rechnungen). Mit dem komme ich auf einen Betrag, den mir niemand zahlen würde (fürchte ich).

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Beitrag von MartinH. » 31. Aug 2008, 14:16

Soweit ich weis gibt es das was du suchst gar nicht. Es gibt z.B. vom AGD Gebührenkataloge wo sowas genau drin steht, mit Faktoren für mediale und auflagenabhängige Kostenstaffelung. Aber da kommst du dann wie gesagt bei Preisen raus die niemand zahlt.
Ist es nicht meist, und vor allem bei Fantasy Kram, so, dass wir eh völlig unterbezahlt sind und so viel raushandeln sollten wie möglich ist, oder den Job halt nicht machen, wenns immernoch Ausbeutung ist? Da nützt dann auch die Staffelung nichts x].

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Beitrag von OBST_ON_THE_RUN » 31. Aug 2008, 21:26

achso.. also, nach dem verlinktem topic scheint es sich bei der aufgeführten kostenstaffelung um genau diese AGD-katalog-angaben zu handeln.

ich denke aber auch das du nur versuchen kannst mit deinem (potentiellen) kunden ein bestmögliches ergebnis auszuknobeln. je nachdem, was er überhaupt zu zahlen in der lage ist. nimm was du kriegen kannst!

ich befürchte, wenn es diesbezüglich so 'ne art richtlinien im fantasy-bereich gibt, dann sind diese bestimmt sehr unbefriedigend.

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Beitrag von Taros » 1. Sep 2008, 07:38

@Kassandra:
Wenn sich ein Kunde für ein Bild interessiert, dann würde ich grundsätzlich nicht unterscheiden, ob es sich um ein Freizeit-Ergebnis oder eine Auftragsarbeit handelt, die mehrfach nutzbar ist. Auch wenn es offiziell bekannt ist, das ein Künstler ein Bild nur aus "Spaß" erstellt hat, die Zeit, an der er daran gesessen hat, ist die gleiche, wenn nicht sogar länger.

Versuche zu ermitteln, was Du im Normalfall für Aufwände für ein Bild dieser Art hast und verlange Deinen Preis. Behandle Dein Hobby-Bild also ruhig wie eine normale Arbeit. Sonst wirst Du unglaubwürdig, solltest Du weniger nehmen.

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Beitrag von Sungravy » 16. Feb 2009, 02:36

zu welchem zeitpunkt muss eigentlich der kunde zahlen? habe mal gelesen, dass man erst das werk abgibt und dann erst sein geld erhält. daurch enstehen doch dann so doofe situationen, dass der kunde nicht zahlt, obwohl er schon das bild/illu. hat und man ewig auf sein geld warten kann.
das ist doch totaler blödsinn! im laden muss ich auch erst zahlen und kann dann erst die ware mitnehmen.....
oder kann man das machen wie man will?
wie macht ihr das?

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Beitrag von Taros » 16. Feb 2009, 08:51

Nein, man kann das nicht so machen wie man will. Aber man kann es beeinflussen.
Grundsätzlich gilt eine gesetzliche Zahlungsfrist von 30 Tagen, in der ein Kunde zahlen muss, solange nichts anderes angegeben ist. Das ist somit in den folgenden Fällen so:

1. Wenn Du keinen Zahlungstermin angibst.
2. Wenn Du keinen eindeutigen Zahlungstermin angibst. Zum Beispiel: "Zahlung baldmöglichst" oder "Zahlung sofort". Ja, auch "Zahlung sofort" ist kein eindeutiger Zahlungstermin.

Stattdessen musst Du immer einen eindeutigen Termin angeben. Am besten ist ein Satz marke: "Bitte zahlen Sie den Betrag spätestens bis zum 21.02.2009." Das ist eindeutig und nicht hinterfragbar.
Wie viel Zeit Du dem Kunden zur Zahlung gibst, hängt davon ab wie Du Dich mit ihm geeinigt hast oder welche Erfahrungen Du hast. Unter 14 Tagen würde ich es nur machen, wenn Du es mit dem Kunden vereinbart hast. Ich gebe meist 14 Tage, denn 30 Tage sind ja eh gesetzlich verankert. Ich verstehe auch nicht, warum manche sogar 30 Tage draufschreiben. Ich sehe es auch so: Der Kunde hat sein Ergebnis, also möchte ich mein Geld.

Es ist richtig, das ein Kunde eigentlich sofort zahlen müsste, sobald er das Arbeitsergebnis hat. Aber das Freiberuflerdasein ist ja auch ein wenig wie ein Kaufmannsdasein und in der Wirtschaft sind Wartezeiten bei Zahlungen normal.

Du kannst den Kunden aber motivieren, früher zu zahlen. Indem Du zum Beispiel angibst, das er 2 oder 3 % Rabatt bekommt, wenn er innerhalb von 7 Tagen überweist. Ich weiß von vielen das dies gut klappen kann. Aber auch hier musst Du eindeutig schreiben, bis wann das ist. Es gibt Kunden, insbesondere in der Baubranche. Die ziehen so oder so den Rabatt ab, ganz frech. Und wegen 3% streitet man sich dann ungern.

In Fällen, wenn Du also Rabatt vergeben willst, solltest Du Dir das frühzeitig überlegen und diese 2 oder 3 Prozent gleich mit in das Angebot einbeziehen...

Grüße
Chris
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Beitrag von Sungravy » 17. Feb 2009, 11:04

ich werde das auf jeden fall mit zahlungtermin machen!
herzlichen dank für deine ausführliche antwort, Taros!

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Beitrag von Taros » 17. Feb 2009, 11:32

Immer gerne. Und nicht vergessen: Immer mit Arbeitstagen rechnen. Also nur Montag bis Freitag. :) Wenn man also 10 Arbeitstage als Zahlungsfrist rechnet, kommt man dabei meist auf 14 "normale" Tage.

Ich habe übrigens festgestellt: Seitdem ich immer eindeutige Zahlungsziele angebe
a) werden die Beträge so gut wie immer pünktlich überwiesen
b) werden die Zahlungsziele selten überzogen, und wenn dann nur wenige Tage

Grundsätzlich gilt: Wenn der Kunde nicht zahlt: anrufen und freundlich anfragen. Es ist ja Euer Geld. Und meist gibt es einen Grund, warum sie nicht zahlen...

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Beitrag von Neox » 17. Feb 2009, 13:07

Ja Zinsen auf ihrem Konto machen sich für sie halt besser als Zinsen auf meinem Konto ;)
bonus vir semper tiro

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