LAB-modus

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Jana
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LAB-modus

Beitrag von Jana » 13. Jul 2009, 08:54

Malt jemand von euch bewusst im LAB-modus? (Ich meine jetzt den Modus, und nicht die Slider)
Hab die Frage auch schon auf dA gestellt aber niemand benutzt diesen Modus zum malen soweit ich das mitbekommen habe D:
Hier habe ich kein Thema dazu gefunden deswegen starte ich eins.

ich fands immer störend, dass die Farben in RGB nach ner weile matt und grau wurden, je öfter man sie mit Alt pickte. Natürlich sollte man seine Zwischentöne selber mischen aber den Alt-Knopf benutzt man dann doch schon öfters, ne?
Jetzt denke ich, dass es am Modus liegt. Natürlich ist das Beispiel extrem mit den Farben aber beim malen merkt man schon den Unterschied beim Farbauftrag.
Das was mich im Mom noch stört sind die fehlenden Pinselmodi wie "abdunkeln" zB :/
Habt ihr den LAb-modus schonmal ausprobiert und wenn ja, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

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jaymo
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Beitrag von jaymo » 13. Jul 2009, 09:15

Oh, das ist interessant! Wie genau hast Du diese Beispiele denn erstellt? Jeweils einen leicht transparenten Strich gemacht, die Farbe gepickt und wieder einen danebengesetzt usw.? Denn der Unterscheid ist ja wirklich sehr deutlich und einen Workflow mit Colorpicker beim Malen dürften die meisten einsetzen.
Ich habe auf LAB bisher auch immer verzichtet, weil einige Ebenenmodi und Effekte nicht zur Verfügung stehen. Eigentlich ist es ein überlegenes Farbmodell, da es RGB und CMYK vollumfänglich beschreibt.

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Beitrag von MartinH. » 13. Jul 2009, 09:25

in einem massive black video von nox (ich glaub zumindest er wars) wechselt er in den lab modus beim malen. allerdings schien er nicht zu wissen was genau er da macht. ging mehr so in richtung "hat mir mal ein kollege gezeigt und sieht irgendwie leuchtender aus".

mich würd nichtmal wundern wenns ein bug ist das die brushes im lab mode anders malen. frag doch mal bei adobe im forum.

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Jana
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Beitrag von Jana » 13. Jul 2009, 09:28

Jaymo,
Ich habe einfach einen Strich (das ist ein durchgängiger, mir verschieden starker Deckkraft) gemacht in den verschiedenen Modi...aber man kann auch durch den Farbpicker einen Verlauf erzeugen, das Ergebnis ist das gleiche. :)

Ich hab auf dA eine gute Erklärung von manfredkooistra bekommen, wieso sich die Farben so verhalten(war mir nicht ganz klar) ich hoffe er hat nichts dagegen, wenn ich es zitiere:
Die Antwort ist einfach: Du musst dir das Farbmodell ansehen. Bei RGB liegt in der Mitte des Farbkreises zwischen Rot und Grün Braun. Das erhältst du also, wenn du in RGB Grün und Rot mischst. In Lab liegt zwischen Rot und Grün aber Orange, und das erhältst du, wenn du in Lab mischst.

Photoshop im RGB-Modus mischt nicht wirklich RGB, denn dann müssten Rot und Grün ja Weiß ergeben (additive Farbmischung). In Wirklichkeit mischt Photoshop im RGB-Modus subtraktiv, also so, wie du auf dem Papier Aquarellfarben mischen würdest, und genau gleich wie im CMYK-Modus. Der Effekt ist eigentlich immer derselbe: Wenn Du zwei Farben mischst, liegt das Ergebnis immer etwas zum Braunen Zentrum des (subtraktiven) Farbkreises hin verschoben, bei Komplementärfarben wie Rot und Grün sogar in der Mitte selbst. Kurz: Im RGB-Modus mischen Farben "schmutzig".

Das Lab-Modell dagegen ist anders aufgebaut. Rot und Grün sind im Lab-Farbraum nicht komplementär, sondern liegen in zwei Ecken eines Vierecks an derselben Kante. Der Mischton liegt also nicht in der Mitte, sondern auch am Rand des Farbraums! Dasselbe gilt für Magenta und Cyan, nur Orange und Cyan liegen komplementär und der Mischton liegt dann in der grauen Mitte (was man in deinen Verläufen gut sieht).

Warum aber wird selbst die komplementäre Mischung in Lab nicht "schmutzig", d.h. Braun? Wenn du in Lab zwei Farben mit gleicher Luminanz mischst (also ein Grün mit einem Rot, das genauso hell aussieht wie das Grün), dann ist das Ergebnis ein Farbton mit derselben Luminanz (subjektiven Helligkeit). Im (eigentlich subtraktiven Photoshop-)RGB sind Mischfarben immer dunkler! In Lab immer gleich hell (bzw. im L-Wert in der Mitte zwischen den Ausgangsfarben). Deshalb sehen Lab-Mischungen leuchtender aus.

Prinzipiell solltest du für Farbverläufe sowieso die Zwischentöne manuell definieren, so wie du sie haben willst bzw. so wie sie in der Vorlage aussehen, und mit dem Pinsel den Übergang malen. Einen subtraktiven Rot-Grün-Verlauf gibt es in der Realität nicht so häufig ... ;-)

edit:
Martin, Ich glaube Nox benutzte die LAB-Slider im RGB-Modus...d.h. beim Farbepicken würde er das selbe Problem haben. D:

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Beitrag von jaymo » 13. Jul 2009, 10:26

Die Erklärung von manfredkooistra mag soweit zutreffen, allerdings ist das hier falsch:
...mischt nicht wirklich RGB, denn dann müssten Rot und Grün ja Weiß ergeben (additive Farbmischung)...
Rot und Grün ergibt additiv gemischt Gelb, nicht Weiß. Weiß ergibt sich erst durch die additive Mischung von Rot, Grün und Blau.


Soweit ich das sehe, hat das Ganze nichts mit dem Colorpicker zu tun, sondern mit dem Mischverhalten bei Transparenzen insbesondere bei Komplementärfarben. Ich hab grad einfach mal ein Rot im Hintergrund gewählt und mit kräftigem Grün darübergepinselt, einmal in RGB, einmal in LAB. Der Unterschied im Transparenzverhalten ist enorm.

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Beitrag von JanW » 14. Jul 2009, 08:38

Bist du sicher dass sich aus Rot Grün und Blau Weiß ergibt? Grün enthält doch schon Blau und Gelb.

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Beitrag von Jana » 14. Jul 2009, 09:57

Ja natürlich hat es nichts direkt mit dem Farbpicker zu tun, sondern mit dem Mischverhalten in LAB... Aber durch picken werden die Farben ja gemischt :)

Jan:
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Beitrag von jaymo » 14. Jul 2009, 13:01

@JanW: Das gilt nur für die additive Farbmischung. Du kannst das mit farbigen Lichtquellen testen. Janas Bild oben drüber zeigt den Effekt, der sich ergibt, wenn Du eine grüne, eine rote und eine blaue Lichtquelle überschneidest. Grün enthält in der subtraktiven Mischung Cyan (nicht Blau) und Gelb.

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Beitrag von JanW » 14. Jul 2009, 17:24

Kompliziert kompliziert ^^ , danke für den Hinweis.

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