Duracel hat geschrieben:Was ich damit sagen will ist, das Theorien und Hypothesen immer zu einem gewissen Prozentsatz ziemlicher Humbug sind, aber dennoch ist es wichtig, dass es diese Querdenker gibt; da fehlt mir manchmal etwas der Respekt gegenüber.
Klar weist der Harald Lesch die "Querdenker" ab, aber das auch nur bei den Sachverhalten, die eh schon als gesichtert gelten und die er oder andere auch leicht beweisen können.
Er wird schon für jede Theorie Interesse zeigen, die sich nicht vor der experimentellen Überprüfung scheut und für die es bisher noch keine Grundlagen gab. Sonst wäre er ja kein Wissenschaftler. Gerade in der Astronomie beruht er sich auf sehr viele Theorien seiner Kollegen, die längst nicht bewiesen sind, da man in der Astronomie im besten Fall nur beobachten kann und stellt diese Theorien seinen Zuschauern vor.
@Daniel ... Ja das ist wirklich so.
Einerseit kann man heute seine Theorien per Internet und andere Medien sehr leicht und frei verbreiten egal ob Pseudowissenschaftler, Spinner oder wahrer Wissenschaftler. Andererseits wird es immer schwieriger etwas eindeutig Beweisbares noch zu entdecken. Die berühmten Physiker, die vor einigen hundert Jahren etwas entdeckt und bewiesen haben finden sich heute in den Physikbüchern der Siebtklässler. Selbst Einsteins Theorien (jedenfalls die Grundlagen) werden im Schulstoff behandelt, obwohl sie vor noch nichtmal 100 Jahren noch als "verrückt" galten und noch viel später bewiesen wurden.
Jedoch heute etwas "Großes" ... Bahnbrechendes zu finden wie el. Strom, Gravitation oder Lichtgeschwindigkeit, erscheint schon fast unmöglich. Da wird in Cern an ein millarden teuren Experiment gewerkelt und das Ergebnis des teuren Versuches passt bestimmt auf eine halbe DIN A4 Seite, welches eh schon als Theorie vorausgegangen war und nun überprüft wird. Was nützt uns denn die Erkenntnis über die Entstehung des Universums oder den Aufbau der Teilchen. Diese Erkenntnis hat längst nicht den Nutzen wie der el. Strom oder die Glühbirne und dem Verständnis der el.mag.Wellen. Gerade diese Schwierigkeit etwas "Großes"/Bahnbrechendes noch zu finden, veranlasst irgendwelche Spinnern, Pseudowissenschaftler und auch wahre Wissenschaftler Theorien zu verbreiten in der Hoffnung, dass sie den Urheber auch zu Ruhm führt wie einst die großen Wissenschaftler. Da entstehen dann Theorien und Verschwörungstheorien, die aufs schärfste Verteidigt werden und im Internet verbreitet werden. Das schwarze Loch aus Cern ist nur ein Blödsinn davon. Das dumme daran ist nur, dass der wahre Wissenschaftler genauso seine Theorie verbreiten muss, damit ihn noch jemand zuhört, denn es gibt genug "RTL Zuschauer" da draußen, die ehr auf Sensation stehen.
Damals gabs ne Zeit der Aufklärung und die wäre heute wieder sehr angebracht, damit die Leute wissen woran sie glauben müssen. Klimaerwärmung?, Klimaschwindel?, Terrorismus? oder Bush-Lüge?, Weltuntergang 2012? oder Schwarzes Loch aus Cern?, HD-TV 1999 oder Elektroauto 2000?, Cargo-Lifter oder Transrapid?.
Bei soviel Auswahl muss man das eh schon wie Relegion behandeln. Jeder soll sich das rauspicken woran er glaubt... aber richtig kann das doch nicht sein! Wer weis, was sich die Leute noch dazu ausdenken, verdrehen oder rumspinnen? Wo soll das hinführen?
Oder produziert unsere Gesellschaftsform zu viel Langeweile?
Ich mein: Es gibt keine weißen Flecken mehr auf der Landkarte. Es gibt keine richtige große Wildniss mehr. Selbst mit Kriegen auf eigenen Staatsgebiet wurden die Wirtschaftmächte seit 1945 verschont. Der Mond wurde betreten und es wurde festgestellt, dass dort nix zu holen gibt. Aber aus Langeweile wird sich jetzt eingeredet, dass es dort doch nutzbares Wasser geben könnte. Und wenn schon, der Mensch wird sowieso wieder zum Mond fliegen... einfach aus Langeweile. Was soll er auch sonst tuen.
Und wir Deutsche... Von was werden wir in 50-60 Jahren aus dieser aktuellen Zeit berichten? Von 1989/90 hätte man stolz von der Wende erzählen können. Die Leute von 1945-92 können von ihren Leben während des kalten Kriegs berichten. Unsere Großeltern haben vom zweiten Weltkrieg und die Wirtschaftswunderjahre/Wiederaufbau/Nachkriegsjahre erzählt. Die davor von den Unruhen in der Weimarer Republik/Wirtschaftskriese und Hitler und zuvor noch vom erstenWeltkrieg usw. usw.
Und wir in den letzten 20Jahren? Wir erzählen von Internet, während die Welt an uns vorbei zog. Eine Welt mit internationalen Terrrorismus, den wir nie erlebt haben und an den wir vielleicht auch nicht mehr glauben. Ist das Internet wirklich das Einzige aufregende aus unserer Zeit?